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Jack Slade 868 E-Book

Jack Slade

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Beschreibung

Weidedetektiv Joe Dallas

Am Red River treiben Viehdiebe ihr Unwesen. Der Weidedetektiv John Dallas wird beauftragt, die Rustlerbande zu entlarven und ihr das Handwerk zu legen. In der wilden Treibherdenstadt Texarkana sticht er in ein Hornissennest und bekommt es mit heißen Frauen, kaltblütigen Mördern, Townhaien und letztendlich mit der berüchtigten Roten Rosy zu tun. Townhaie und Revolvermänner trachten ihm nach dem Leben im dramatischen Finale.

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Inhalt

Cover

Impressum

Weidedetektiv Joe Dallas

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige eBook-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2018 by Bastei Lübbe AG, Köln

Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller

Verantwortlich für den Inhalt

Titelfoto: Maren/S.I.-Europe

eBook-Produktion: César Satz & Grafik GmbH, Köln

ISBN 978-3-7325-7497-1

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

Weidedetektiv Joe Dallas

»Zu meinem 28. Geburtstag habe ich mir was Besonderes ausgedacht«, sagte Rap Williams, der zweite Vormann der großen Red River Ranch. Er saß mit acht Cowboys, die die Westherde bewachen sollten, am nächtlichen Lagerfeuer. »Wollt ihr mal sehen?«

»Klar.«

Rap, barhäuptig, mit Bat Wing Chaps, den Revolvergurt hatte er der Bequemlichkeit halber nach dem Abendessen abgelegt, winkte großartig mit der Hand. Aus den dunklen Büschen, die der Feuerschein bestrahlte, trat ein fast nacktes Weib hervor. Brünett war sie, üppig gebaut, mit aufreizenden Kurven.

Sie trug nur Stiefel, einen schmalen, mit Silbernieten besetzten Gürtel, einen sehr schmalen Streifen von Slip, der gerade mal ihre Scham bedeckte, und hatte einen hellen Stetson auf dem Kopf.

»Das ist Super Helen!«, rief Williams. »Mein Geburtstagsgeschenk an uns alle. Jeder kann mal über sie drüber, wenn sie es aushält auch mehrmals.«

Die Schlampe lachte.

»Ich bin was gewöhnt und vertrage was. Ich nehme die ganze Mannschaft auf mich. Von vorn und von hinten, gern auch zwei Rammler gleichzeitig. – Ich bin richtig scharf auf euch, Jungs, und ich sage bloß: Enttäuscht mich nicht.«

»Whisky gibt’s obendrein!«, rief der zweite Vormann, ein vierschrötiger Mann mit Bart. »Koch, her mit den Flaschen.« Der Chuckwagon stand in der Nähe. »Ich werde den Anfang machen, schließlich ist es mein Geburtstag.«

Die Cowboys riss es auf die Füße. Vorher hatten sie dagelegen oder gesessen. Nach einem harten Satteltag Treibarbeit waren sie müde. Jetzt verflog diese Müdigkeit schlagartig.

Sie johlten und lachten. Rap Williams knöpfte schon seine Hose auf. Der Koch, er war auch als Cowboy tätig und half beim Zusammentreiben der Rinder, kam mit vier Whiskyflaschen.

Auf die Zurufe der Cowboys warf Super Helen den Hut weg. Sie löste den Gürtel, streifte den drei Finger breiten Slip ab und schleuderte ihn weg. Gebannt starrten die Cowboys auf ihre rasierte Pussy. Ihre Lustspeere steiften sich, es waren alles kräftige junge Kerle und voll im Saft.

»Die Stiefel kannst du anlassen, Girlie«, rief einer. »Sie stören uns nicht.«

Super Helen lächelte und wiegte sich aufreizend in den Hüften. Sie steckte einen Finger in den Mund und bewegte ihn vor und zurück. Mit der anderen Hand streichelte sie sich zwischen den Beinen. Die Zuschauer atmeten keuchend, völlig entfesselt.

Nur einer, der Jüngste, empörte sich. Das war Little Tim Horton, ein schmächtiges Bürschlein mit zartem Bartflaum. Als Jüngster der Crew hatte er es schwer, zumal er das Handwerk noch lernte und kein erfahrener Cowboy war.

»Das geht nicht, das ist empörend! Ein Weib für acht Männer. Schamlos ist das. – Vormann, was hast du dir dabei gedacht? Wenn das der Rancher erfährt ist der Teufel los.«

»Von wem soll er es denn erfahren, du Hänfling?«, fragte Rap Williams mit gefährlichem Unterton. »Was weißt du denn, Rookie, du Anfänger? Wenn du die Schnalle nicht rammeln willst lass es. Aber verdirb uns nicht den Spaß.«

Little Tim bebte vor Empörung.

»Ihr alle wollt ran an die Lady?«

»Wo ist denn hier eine Lady? Das ist eine Nutte, die was verträgt. Sie will es, wir wollen es auch. Wo ist das Problem? Meinst du vielleicht, ich sollte ein ganzes Freudenhaus herbestellen? So viel verdiene ich bei Carl Brickford nicht.«

»Das … das … unerhört ist das, eine Schweinerei! Dabei mache ich nicht mit!«

Seine aufgeputschten Mannschaftskameraden lachten den Kleinen, sie wie ihn gern nannten, aus. Sie deuteten grölend auf ihn.

»Hast du es überhaupt schon mal mit einer Frau gemacht, Bürschchen? Sollen wir dir dabei helfen? – Los, wir packen ihn und legen ihn auf die Nutte drauf. – Vormann, du musst erst mal zurückstehen. – Das wird ein Spaß. – Helen, bist du bereit, den Kleinen zu entjungfern?«

Der Ton auf der Weide war rau, die Cowboys durch die Bank ungehobelt und ungeschliffen. Die Nackte überlegte.

Little Tim sträubte sich.

»Wagt nicht mich anzupacken! Ich sag es dem Rancher. Er feuert euch allesamt.«

»Untersteh dich, dem Rancher etwas von dem zu stecken, was wir hier treiben. Wenn du nicht mitmachen willst, lass es. Aber halt ja die Klappe und verdirb uns nicht den Spaß. Oder …«

Ein Cowboys zog sein Messer.

»Oder du wirst kastriert und irgendwo auf der Weide verscharrt. Die Kühe können dann auf dein Grab scheißen. – Kapiert?«

Little Tim zog sich ein paar Schritte zurück.

Zaghaft wendete er noch ein: »Aber wir sollen doch auf die Herde aufpassen. Übermorgen soll sie nach Texarkana getrieben werden. Ein paar tausend Stück sind das. – Es gibt Viehdiebe, denkt an die Viehdiebe, Kameraden.«

»Wir sind nicht deine Kameraden, du Spaßbremse, du impotenter kleiner Wicht. – Hau ab, störe nicht länger. Wir wollen ran an das Weib. – Pronto, verschwinde!«

Little Tim sah, dass er nichts ausrichten konnte. Die Cowboys waren zu aufgegeilt und hemmungslos, um sich bremsen zu lassen. Es war wie bei einem Hund, den man ein saftiges Stück Fleisch vor die Schnauze hielt. Schlimmer noch.

Der Jungcowboy wollte sich trollen, zur Remuda gehen und sich ein Pferd holen, um wegzureiten. Zur Herde, die nicht mal eine Wache hatte, diese hatte erst nach dem Abendessen antreten sollen. Man rechnete mit keiner Gefahr. Die Red River Ranch war zu groß und zu mächtig, ihr Rancher ein harter Mann. Die Viehdiebe, die am Red River ihr Unwesen trieben, hatten sich bisher immer kleinere Brocken geschnappt und würden sich an die große Ranch nicht herangetrauen. Dachten die Cowboys.

Super Helen hielt Little Tim zurück. Sie fühlte sich in ihrer Ehre als Prostituierte beleidigt und mochte es nicht, wenn man ihre Reize verschmähte.

»Weshalb willst du mich nicht haben, du kleiner Wichser?«, fragte sie den bartlosen jungen Cowboy. »Sei froh, wenn eine Superfrau wie ich dich für gratis ranlässt. Oder bist du so einer, der mit Frauen nicht kann?«

Little Tim schüttelte nur den Kopf und floh. Super Helen schickte ihm ein paar Schimpfworte und verächtliche Bemerkungen hinterher. Dann wendete sie sich den Cowboys zu und spreizte im Stehen die Beine, hob eine Brust mit der Hand.

»Das sind Titten, was, Jungs? Fangen wir an, oder wollt ihr noch mehr Zeit wegen des kleinen Affen vergeuden?«

Rap Williams hatte sich ausgezogen. Er war stark behaart, sein Lustspeer stand stramm und mächtig hervor. Er schritt auf die Nackte zu.

»Komm, blas mir einen. Zum Auftakt. Dann lege ich die Reihenfolge fest. Das wird ’ne heiße Party, Jungs!«

Es wurde eine wüste Orgie. Immer mehr artete sie aus. Die Cowboys stachelten sich gegenseitig an. Whisky und Geilheit trieben sie an. Alle waren sie einig, dass es eine hervorragende Idee von Rap Williams gewesen sei, dieses Geburtstagspräsent zu spendieren.

Der Vormann oder vielmehr zweite Vormann drang aufgeputscht mit seinem Lustspeer in alle sich bietenden Körperöffnungen der Prostituierten ein. Er war nicht allein in ihr. Die Männer wechselten sich ab, wie immer sie wollten. Wer von rechts kam hatte Vorfahrt. Die Herde war vergessen. Oder, wenn einer an die Longhorns dachte, sagte er sich, ihr drohe keine Gefahr.

Little Tim Horton war zunächst nicht weit vom Camp fortgeritten. Abgestoßen und fasziniert zugleich beobachtete er vom Sattel aus, wie es seine Mannschaftskameraden mit der Hure trieben. Sie drangen in allen möglichen Stellungen und Positionen in sie ein, manchmal zwei gleichzeitig.

Einmal schaffte Super Helen sogar drei stramme Kerle. Die Cowboys johlten und grölten, wer nicht grade dran war, rief schmutzige Bemerkungen und gaffte. Die geilen Zuschauer klatschten sich auf die Schenkel.

Ihre Kommentare hallten dem Jungcowboy in den Ohren. Seine Mannschaftskameraden ließen die Whiskyflaschen kreisen. Der zuckende Schein des Lagerfeuers beleuchtete die Szene.

Little Tim merkte, wie sein Lustspeer steif wurde, er wurde so hart die das Sattelhorn und ragte genauso empor. Die brünette Hure schrie ab und zu auf, wenn sie den Mund frei hatte. Sie war dem ausgeliefert, was die Männer mit ihr trieben.

Ob sie es genoss wusste Little Tim nicht. Er wendete seinen Schecken und ritt fort, durch das mit wenigen Büschen bestandene Weideland am Red River. Er ekelte sich. Tiere sind das, dachte er. Brünstige Hengste. Er warf es sich vor, dass sein Körper reagiert hatte.

Die Red River Ranch befand sich in der Nähe der Town Paris auf der texanischen Seite. Sie erstreckte sich über ein großes Gebiet und reichte bis nach Oklahoma und sogar nach Arkansas hinein. Hier im östlichen Zipfel war das Dreiländereck Texas, Oklahoma und Arkansas. Der breit dahinfließende Red River bildete eine natürliche Grenze zwischen den Staaten. Es war erstklassiges Weide- und Farmland, von zahlreichen Flüssen durchzogen und bewässert. Die von acht Cowboys zusammengetriebenen Rinder der Nordherde befanden sich auf dem Gebiet von Oklahoma und sollten an folgenden Tag den Fluss durchfurten, um nach Texarkana getrieben und dort verkauft zu werden. die ruhenden Rinder. Die meisten hatten sich niedergetan. Wie dunkle Flecke lagen sie auf der Erde. Fast alle käuten sie wieder.

Eine Wolke trieb vor den Halbmond. Es wurde dunkler. Little Tim, ein langaufgeschossener, hagerer Bursche nahm im Sattel eine bequeme Haltung ein. Er war weit genug weg von der Lagerstätte der Mannschaft, um nur noch ganz schwach den rötlichen Schein des Campfeuers zu sehen.

Ein Kloß steckte ihm im Hals. Säue sind das, dachte er, Schweine. Dabei sollte der Sex zwischen Mann und Frau etwas Heiliges sein und nur der Fortpflanzung dienen. Mit Liebe und im Einverständnis vollzogen werden. Little Tim war prüde erzogen.

Was er im Bunkhouse an Zoten hörte, stieß ihn von jeher ab. Er betete auch zur Nacht und stumm vorm Essen, jedoch so, dass es die andern nicht merkten. Er kam aus einer armen Familie – eine andere Möglichkeit als Cowboy zu werden hatte er nicht gehabt. Bei den rauen Männern in der Red River Mannschaft war er fehl am Platz und ein Außenseiter, was sie ihn spüren ließen.

Er wurde verhöhnt und gemobbt.

Dass er an der Orgie nicht teilnahm. würde ihm weitere Minuspunkte eintragen. Er war froh, dass er von dem, was sich am Lagerfeuer abspielte, nichts mehr mitbekam. So ritt er an der Flanke der Herde entlang.

Plötzlich hörte er Hufschlag und Pferdeschnauben, das Knarren von Sattelleder. Nächtliche Reiter näherten sich. Der noch fünfzehnjährige Youngster erschrak. Er trieb seinen Schecken in den Schatten von Salbeibüschen. Sie dufteten stark.

Wer kommt da?, dachte er. Dass die Reiter heimlich und bei Nacht kamen, konnte nichts Gutes bedeuten. Little Tim – er war lang gewachsen, doch als Mannschaftsjüngster trug er den Beinamen »Kleiner« – zog den Winchesterkarabiner aus dem Scabbard.

Er spähte nach vorn, sah dunkle Gestalten. Sie schwärmten aus. Einer, ein großer Kerl mit einer Feder am Hut kommandierte die anderen.

»Los, holt euch die Herde! Das bringt guten Profit.«

Seine Stimme war rau, als ob er mit Reißnägeln gegurgelt hätte. Ein Dutzend Reiter verteilten sich. Im Norden befanden sich die Ouachita Mountains, der Fluss war nur wenige Steinwürfe entfernt. Südwestlich auf der texanischen Seite des Red River lag das Zentrum um Fort Worth und Dallas. Im Westen war freies Land in den Hügeln von Oklahoma. Wenn die Herde gestohlen wurde, würden die Viehdiebe sie nach Norden treiben, zu den Ouachita Mountains, die zahlreiche Verstecke boten. Täler und Schluchten, ein Land, in dem man nicht so leicht eine Fährte fand und in dem eine ganze Herde verschwinden konnte, wenn erfahrene Männer die Spuren verwischten.

Ein paar Hügelrancher gab es dort, auch Outlaws suchten in den Ouachita Hills Zuflucht. Es war eine gefährliche Gegend. Selbst die Texas Ranger ritten nur in die Ouachitas, wenn es sich gar nicht vermeiden ließ. Und dann niemals allein.

Es gab dort ein paar Hügelranches von der zwielichtigen Sorte.

Little Tim zögerte. Das Herz klopfte ihm bis zum Hals. Sollte er sich verstecken, sein Pferd dazu bringen, sich niederzulegen und abwarten, bis die Herde gestohlen war? Oder seine Kameraden alarmieren? Letzteres war seine Pflicht.

Er schluckte und fasste sich ein Herz. Er legte die Winchester und feuerte auf den Viehdieb mit der Feder am Hut, der die Kommandos gegeben hatte. Der Karabiner krachte, rot stach das Mündungsfeuer hervor. Der Jungcowboy schoss vorbei. Das Mond- und Sternenlicht war spärlich und trügerisch.

Der Bandit schoss sofort zurück, allerdings mit dem Colt. Für einen gezielten Revolverschuss war die Entfernung zu groß. Trotzdem hörte Little Tim Kugeln pfeifen.

Er zuckte zusammen. Er hörte, wie sich die Viehdiebe zuriefen.

»Dort ist er! Er steckt in den Büschen!«

»Knallt ihn ab! Füllt den Bastard mit Blei.«

Gewehre und Revolver knallten in heftigem Feuer. Kugeln zischten durch die Büsche. Little Tim duckte sich im Sattel. Er musste schleunigst fliehen. Allein hatte er gegen die Rustler keine Chance. Er musste zum Camp, wo sich Rap Williams und die anderen mit Super Helen wüst vergnügten.

Little Tim duckte sich im Sattel und preschte durch das Gebüsch. Hinter ihm brach die Hölle los. Es war ohnehin eine schwüle Nacht, die Herde gereizt. Die Schüsse schreckten die Longhorns auf. Sie sprangen hoch, Stiere und Kühe und Jungtiere und Kälber, muhten und brüllten und rasten los. Weg vom Red River, nach Norden. Den Ouachita Hills zu, die mehrere Meilen entfernt lagen.

Die Viehdiebe mussten sie nur unter Kontrolle bringen. Und die Red River Ranch Cowboys abwehren und von ihrer Fährte bringen. Die große Ranch lag einen Tagesritt entfernt. Von der nächtlichen Aktion und den Schüssen bekam man dort nichts mit.

Little Tim überlegte nicht, dass ihm nicht nur von den Rustlern bei der Herde, die er gesehen hatte, Gefahr drohte. Das waren keine Anfänger. Sie hatten die Cowboys beobachtet. Späher belauerten die Mannschaft beim Camp und gaben Nachricht an ihre Kameraden, mit nachgeahmten Eulenschreien und anderen Methoden.

Sie sollten auch dafür sorgen, dass die Männer im Camp nicht eingreifen konnten, um die Rustler zu verfolgen und zu stellen.

Little Tim merkte erst, dass er in einen Hinterhalt ritt, als es vor ihm knallte. Sein Pferd wurde in den Kopf getroffen und starb noch im selben Moment, als ihm die Kugel das Gehirn zerfetzte. Es stürzte. Der Jungcowboy flog über den Pferdehals weg und trat eine Luftreise an.

Er hörte die Luft an sich vorbeizischen. Der Boden raste ihm entgegen. Dann landete er hart, er hatte Glück, dass er sich nicht das Genick brach. Er knallte auf den Boden. Die Winchester verlor er. Er sah Sterne und wusste nicht, was oben und unten war.

Benommen, wie er war, nahm er den Rustler nicht wahr, der sich ihm näherte. Little Tim hatte noch nicht mal angefangen, seine Knochen zu sortieren, als ein Revolvergriff ihm auf dem Kopf knallte. Für den Jungcowboy gingen die Lichter aus.

Rap Williams, splitternackt und ein ausgemachtes Schwein, hatte seinen Lustspeer in Super Helens After versenkt. Während er sie dort hinein rammelte hatte sie den Pint von Chuck, dem Mannschaftskoch, im Mund. Gern wäre noch ein Dritter in sie hineingekommen, doch so viel hielt sie nun doch nicht aus. Ich muss mir mein Geld hart verdienen, dachte die Hure.

Andererseits hat mir der Vormann einen Monatslohn von sich gegeben und noch eine Prämie dazu versprochen, wenn ich meine Sache gut mache. Dafür fertige ich eine ganze Mannschaft ab. Helen musste sich anstrengen, um atmen zu können und auf ihre intimen Teile aufzupassen. Sie wollte von den außer Rand und Band geratenen Cowboys, der grölenden, saufenden Meute, nicht verletzt werden.

Die Nacht ist noch lang, dachte sie. Es schwante ihr, dass sie sich mit diesen Böcken, die sie rammelten, übernommen haben könnte. Vielleicht hätte ich doch Bitch Rhena mit hinzunehmen sollen, schoss es ihr durch den Kopf.

Doch dann hätte ich das Geld mit ihr teilen müssen. Anderseits, wenn ich einen Dammriss davontrage, wäre das fatal. Eine wunde Lustgrotte war das Mindeste, was ihr blühte. Zurück konnte sie nicht mehr. Wer A gesagt hatte, der musste auch B sagen. Die aufgeputschten geilen Kerle würden nicht mehr von ihr ablassen.

Helen musste nehmen, was ihr verpasst wurde. Wenn sie flehte, nicht so heftig mit ihr zu verfahren, erntete sie nur Hohngelächter.

Plötzlich hörte man Schüsse. Von weitem klang das Gebrüll der Herde herüber. Die Cowboys erstarrten. Sie waren wie vom Donner gerührt.

Rap Williams stöhnte noch im Orgasmus. Jäh vergaß er die Lust und zog seinen Lustspeer aus Super Helen.

»In den Sattel, Männer! Die Rustler greifen uns an. Sie wollen die Herde stehlen.«

Das war ein Irrtum. Sie wollten sie nicht nur stehlen, sie taten das schon. Die sieben Cowboys waren jäh ernüchtert. Sie rannten fluchend, zogen sich an, nackt waren sie alle, holten sich ihre Waffen und rannten zur Remuda. Jeder Cowboy hatte für die Sattelarbeit mehrere Pferde zur Verfügung und konnte wechseln. Ein Gaul allein packte den harten Job nicht, bei dem die Kraft des Pferdes eingesetzt und es strapaziert wurde.

Rasch zogen die Männer sich an. Happy Joe Mark nahm als Einziger noch einen Schluck aus der Wiskyflasche, bevor er sie wegwarf. Helen saß da und wusste nicht, wie ihr geschah. Einerseits war sie froh, der Fron entronnen zu sein, es mit der ganzen Mannschaft zu treiben, was doch zu viel gewesen war.

Andererseits wusste sie nicht, was ihr bevorstand. Wenn die Rustler das Camp angriffen, um die Mannschaft plattzumachen, konnte sie – Helen – leicht dabei erschossen werden. Die Kugeln fragten nicht, wen sie trafen.

Das Camp wurde jedoch nicht angegriffen. Im Nu wurden die Pferde gesattelt. Rap Williams trieb seine Männer zur Eile an. Wegen Little Tim Horton sorgten sie sich nicht. Vielmehr um die Herde. Sie mochten allesamt geile Böcke und moralisch arg fragwürdig sein. Doch sie waren Cowboys und hatten die Verantwortung für die Herde, der sie gerecht werden wollten.

»Zur Herde, ihr Affen!«, brüllte Rap Williams. »Chuck, wie lange brauchst du denn noch, um in den Sattel zu kommen? Soll ich dir eine schriftliche Einladung schicken? – Haltet die Waffen bereit! Den Halunken zeigen wir es. – Rettet die Herde, die Rustler sollen sie nicht bekommen.«

Sie ritten los, dorthin, wo die Herde durchging. Weit kamen sie nicht. Schüsse krachten aus dem Hinterhalt. Drei, vier Pferde stürzten. Nur drei Reiter blieben im Sattel. Einer von ihnen war Rap Williams.