Jack Slade 875 - Jack Slade - E-Book

Jack Slade 875 E-Book

Jack Slade

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Beschreibung

Wild River Jim


Wild River Jim fällt mit seiner rauen Crew Holz in Montana, um es mit Flößen bis nach St. Louis zu bringen. Sein Todfeind und Konkurrent Redneck Mack MacKenzie hat was dagegen. Die Blood-Indianer, und dass sich ein Bandit und Mörder in seine Mannschaft einschleicht, machen es ihm auch nicht leichter. Eine schöne Squaw und dass seine pubertierende Tochter unverhofft in sein Camp kommt, sind das Tüpfelchen auf dem I.

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Seitenzahl: 160

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Inhalt

Cover

Impressum

Wild River Jim

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige eBook-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2019 by Bastei Lübbe AG, Köln

Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller

Verantwortlich für den Inhalt

Titelfoto: Maren/Bassols

Datenkonvertierung eBook: César Satz & Grafik GmbH, Köln

ISBN 978-3-7325-7765-1

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

Wild River Jim

Der Strudel zog Jim unter Wasser. Verzweifelt kämpfte er um sein Leben. Er hielt die Luft an und vermied hektisch zu strampeln. Das hätte ihn nur unnötige Energie gekostet und seine Lebensspanne verringert.

Er versuchte, dem tödlichen Strudel zu entrinnen, der Gewalt des Wassers. Es hielt ihn mit eisigen Klammern. Eiskalt waren die Fluten des Jefferson Rivers, der in den Bergen entsprang.

Jim sah trübes Wasser und Luftblasen. Der Strudel zog ihn zum Grund hinunter. Schon glaubte er, das sei es gewesen. Sein Leben würde im eisigen Fluss enden, durch einen treibenden Baumstamm würde es beendet, der sein Kanu gerammt und ihn in die Flut geworfen hatte. Seine Mannschaft würde ihn nie wiedersehen.

Seine Leiche würde man niemals finden, oder Tage oder gar Wochen später würde der Fluss seine sterblichen Überreste hergeben. So entstellt, dass er nicht mehr zu identifizieren war.

Oder er würde als Fischfutter enden. Seine Gebeine würde der Fluss behalten. Die Knochen von Jim Cordell, den man Wild River Jim und den König der Flößer genannt hatte.

Sein Kopf wollte explodieren, seine Lungen bersten. Er krampfte sich zusammen. Es war eine furchtbare Qual. Doch er wusste, wenn er einatmete, würde das Wasser in seine Lunge dringen. Dann war es endgültig vorbei mit ihm.

Er hatte mehr als eine Wasserleiche gesehen, er war ein Mann vom Fluss. Schön hatten sie nicht ausgesehen. Welcher Todeskampf ihrem Ende vorausgegangen war, konnte man nur erahnen. Um Jim herum drehte sich alles. Er wusste nicht mehr, was er tat.

Er sah plötzlich Licht. Es war nicht real. Seine Fantasie gaukelte ihm das Bild eines Totenschädels vor, aus dessen Mund sich ein Aal schlängelte. Und es war sein Schädel, er wusste es.

Aus, dachte er. Sterben muss jeder mal. Doch er hatte sich noch einige Jahre gewünscht und viel vorgehabt. Er gab auf. Jede Körperfaser von ihm schrie nach Sauerstoff. Er wollte und konnte die Luft nicht länger anhalten, nach der er verzweifelt mit pumpender Lunge schnappte. Er war unter Wasser, es gab keine Luft.

Doch er atmete ein – und ohne, dass er es recht wusste. stieß sein Kopf durch die Wasserfläche des trüben, schlammig und gurgelnd dahinströmenden Jefferson Rivers. Jim bekam Luft, gierig sog er sie ein. Das Atmen schmerzte, er hatte schon einiges Wasser eingesogen. Dass ihn der Strudel freigab und er nach oben kam in seinem Todeskampf, hatte er nicht gemerkt.

Jetzt hustete, spuckte und röchelte er. Sein Kanu trieb in seiner Nähe, leckgeschlagen und umgekippt. Instinktiv kraulte und paddelte er hin. Hielt sich daran fest. Um ihn über Wasser zu halten, reichte das Baumrindenkanu. Aus eigener Kraft hätte Jim das nicht mehr geschafft.

Der Fluss trug ihn fort. Er hustete, spuckte literweise Wasser, und er meinte, es würde ihn innerlich zerreißen. Allmählich kehrte er von der Schwelle des Todes in das Reich der Lebenden zurück. Seine Sinne klärten sich. Er wusste wieder, wo er war und was er war.

Er sah das Flussufer, an dem es ihn vorbeitrieb. Sein Atem normalisierte sich. Er spürte die Kälte des Wassers, und er wusste, dass er bald an das Ufer musste. Sonst lähmte ihn die eisige Kälte des gurgelnden Jefferson mit seinen zahlreichen Stromschnellen und Strudeln. Und es gab welche, die stark genug waren, ihn mitsamt des Kanus in die Tiefe zu reißen.

Noch einmal würde er das nicht überstehen. Seine Lebenskräfte und sein Lebenswille kehrten zurück. Jetzt erst recht, dachte er. Er musste ans Ufer, noch bevor es ihn an die Stromschnellen trieb. In dem Zustand wären sie sein sicheres Ende gewesen, so wie er trieb.

Er paddelte mit den Füßen. Seine Glieder waren bleischwer, die Bewegungen verlangsamt. Sie wollten ihm nicht gehorchen. Er mühte sich ab. Er war noch am Leben, und er wollte es bleiben.

Er befand sich in der Mitte des Flusses und bemühte sich, ans Ufer zu gelangen. Schneller strömte das Wasser. Schon sah er, als ihn der reißende Fluss um die Biegung trug, die Stromschnellen. Das Wasser schäumte und gischtete dort um wie Haifischzähne emporragende Klippen.

Es würde schwierig und gefährlich sein, mit den langen Flößen dort durchzukommen. Doch das war jetzt nicht sein Problem. Jim paddelte mit den Füßen und mit einer Hand. Die Flößerstiefel streifte er ab, seine Waffen hatte er sowieso verloren. Der Colt, das Bowiemesser und die Henry Rifle lagen auf dem Grund des Flusses.

Jim Cordell, ein hochgewachsener, dunkelblonder Mann strengte sich mächtig an. Die Verzweiflung und Todesangst gaben ihm Kraft. Er biss die Zähne zusammen. Wenn es ihn in die Stromschnellen trieb, starb er. Geschwächt wie er war hatte er keine Chance.

Das Ufer schien nicht näher zu kommen. Jim war immer noch zwanzig Meter davon entfernt. Er schwamm, wurde abgetrieben. Schon sah er wieder den Tod vor Augen. Da gelang es ihm, einen tief übers Wasser ragenden Weidenast zu ergreifen. Er klammerte sich daran fest wie ans Leben selbst. Zoll um Zoll zog er sich zum Ufer hin, ließ noch einmal los, der stärker werdende Ast ragte steil empor, daran hochklettern konnte er nicht.

Mit ein paar Schwimmstößen gelangte Jim an das Ufer. Mit letzter Kraft krabbelte die Böschung hinauf und lag dann flach zwischen den Weiden. Sein Atem ging stoßweise und keuchend. Noch immer blubberte er Wasserblasen. Sein Herz schlug jedoch regelmäßig.

Nach einer Weile, wie lange er gelegen hatte, wusste er nicht, kam Jim taumelnd hoch. Er wankte zuerst, dann bewegte er sich sicherer. Doch die Kälte steckte ihm nach wie vor in den Gliedern. Der Himmel war trüb und bewölkt. Es war Mai, doch noch ungewöhnlich kalt für die Jahreszeit im westlichen Montana, nahe der Grenze zu Idaho.

Jim zog seine nasse Kleidund aus. Er stampfte mit den Füßen, schlug die Arme zusammen, empor und um seinen Körper, um sich zu erwärmen und seinen Kreislauf in Schwung zu bringen. Er musste sich bewegen und seinen Kreislauf in Schwung bringen. Seinen Körper erwärmen.

Er war deutlich unterkühlt. Jetzt, da er aus dem eisigen Wasser heraus war, würde das kalte Blut von seinen Extremitäten zum Herz und in den Körperkern zurückfließen. Dann konnte er einen Herzschlag erleiden. Mitunter starben Unterkühlte oder Katastrophenopfer Minuten nach ihrem Tod, nachdem sie zuerst überlebt hatten, weil sich ihr Kreislauf nicht regulierte und zusammenbrach.

Der Schock, Jim hatte zweifellos einen erlitten, tat ein Übriges. Es ging immer noch um sein Leben.

Jim sammelte trockenes Holz. Es fiel ihm schwer. Mit zwei Ästen Glut zu entfachen, war ihm nicht möglich. Dazu vermochte er sich noch nicht koordiniert zu bewegen. Er fand zwei Kieselsteine und schlug sie gegeneinander, bis Funken sprangen.

Sie fielen auf trockenes Moos, das er bereitgelegt hatte. Er blies, ein Flämmchen sprang auf. Rauch kräuselte sich, das Flämmchen wurde zur Flamme, ergriff und verzehrte dürre Zweige und trockenes Laub. Innerhalb kurzer Zeit hatte Jim ein loderndes Feuer entfacht.

Das Überleben in der Wildnis unter extremen Umständen hatte er gelernt. Dazu gehörten nicht nur der sogenannte eiserne Lebenswille und die Zähigkeit. Es gab auch bestimmte Maßnahmen und Methoden, die man anwenden musste.

Jim bewegte sich am Feuer und wärmte sich. Seine Zähne hörten zu klappern auf. Die Wärme drang ihm in die Glieder und bis ins Innerste. Sein Herz pochte stark und regelmäßig. Er war froh, noch am Leben zu sein. Selbst der Schwarm Raben, der krächzend über ihn wegflog, gefiel ihm.

Ums Haar hättet ihr mich überlebt, Jungs, dachte er und winkte den Raben zu. Die Todesangst war einem Hochgefühl gewichen, das ihn euphorisch machte.

Das wich jäh, als eine gutturale Stimme ihn ansprach.

»He, weißer Nacktfrosch. Ist das ein besonderes Ritual, das du aufführst? Du bist doch die Große Axt, die unsere Wälder fällt. So wirst du bei uns genannt.«

Jim schaute sich um. Er hockte immer noch ohne einen Faden am Leib am munter prasselnden Feuer. Vor ihm hielten drei Indianer auf struppigen Mustangs. Lautlos waren sie angeritten.

Unter normalen Umständen, wäre er im Vollbesitz seiner Kräfte und Sinne gewesen, wäre ihnen das nicht gelungen. Einer, der Sprecher, hatte eine Rennlanze mit zwei Skalps daran. Es waren die von Indianern, die Länge und Konsistenz der Haare verriet das.

Ein anderer spielte mit seinem Tomahawk. Der Dritte hielt eine uralte Rifle lässig in den Händen, ohne auf Jim zu zielen. Die Kleider des weißen Mannes hingen über einem Ast nahe beim Feuer. Jim hatte sie anziehen wollen, wenn sie getrocknet waren.

So stand er da, nackt wie am Tag seiner Geburt. Waffenlos.

»Wer bist du?«, fragte Jim den Indianer mit der kurzen Lanze. »Mich kennst du ja. Du sprichst gut Englisch.«

»Du doch auch.« Der Assiniboin, die drei Federn in seinem Haarschopf und die Art seiner knappen Bemalung, wiesen ihn als solchen aus, grinste. »Haben wir dich überrascht, Große Axt?«

Auch die beiden anderen waren Assiniboins, auch Bloods genannt wegen ihrer Grausamkeit. Erfahrene, starke Krieger. Jim war mit den Assiniboins nicht verfeindet, andererseits auch nicht ihr Freund. Er hielt es mehr mit den Crees. Zu ihnen unterhielt er Kontakte, was in dem Fall nicht unkritisch war.

Die Crees und die Assiniboins waren Feinde und fanden immer wieder einen Grund, um sich gegenseitig umzubringen und zu skalpieren.

»Ja, ich bin überrascht«, antwortete Jim. Er zeigte die leeren Hände. »Du hast mir noch nicht deinen Namen genannt.«

»Man nennt mich den Neuntöter, weil ich schon neun Feinde getötet habe. Von zwei davon flattern die Skalps an meiner Lanze. Die anderen sieben habe ich zu Hause bei meinem Wigwam an der Stange, damit jeder sieht, was für ein bedeutender Krieger ich bin.«

Jim nahm an, dass Neuntöter entweder eine Missionsschule besucht hatte oder auf andere Art zu seinen guten Sprachkenntnissen gelangt war. Danach fragen mochte er nicht.

»Heute wird ein Skalp dazukommen«, sagte Neuntöter. »Deiner.«

Jim hatte die Hände in Schulterhöhe erhoben. Er gab sich harmlos, während sein Gehirn fieberhaft nach einem Ausweg suchte.

»Warum das denn? Ich habe dir nichts getan, Neuntöter. Mit den tapferen Assiniboins habe ich keine Feindschaft. Ich bin der Boss einer Holzfällermannschaft. Wir tun euch nichts. Es wachsen unzählige Bäume in dieser Gegend. Wen stört es, wenn wir ein paar davon fällen, davon Flöße bauen und damit auf dem Fluss wegfahren? Viele Meilen weit.«

In St. Louis sollten die Baumstämme als Bauholz und für andere Zwecke verkauft werden. Weit entfernt. Wochenlang würde Jim mit seiner Holzfäller- und Flößermannschaft auf dem Fluss unterwegs sein, zuerst auf dem Jefferson, dann auf dem Missouri. Wenn er nicht gleich hier an Ort und Stelle starb.

War er dafür dem Tod des Ertrinkens entronnen, um von den Assiniboins umgebracht und skalpiert zu werden? Das wäre eine grimmige Ironie des Schicksals gewesen. Dem Tiger aus dem Rachen gesprungen, in die Klauen des Löwen.

»Wir mögen es nicht, wenn Weiße in unserem Gebiet sind«, sagte Neuntöter. »Außerdem habt ihr uns nicht gefragt, ob ihr hier Holz fällen dürft.«

»Gehören euch denn der Wald und Bäume?«

»Hüte deine Zunge, Bleichgesicht.« Neuntöter tippte mit der Lanzenspitze an Jims Penis. Der war von der Kälte zusammengezogen. »Du hast einen sehr kleinen Pint für einen Mann, den man die Große Axt nennt.«

»Für meine Zwecke genügt er«, brummte der Holzfäller. »Ihr müsst mich nicht umbringen. Helft mir, in mein Lager zu meiner Mannschaft zurück zu gelangen. Dann werde ich euch Geschenke geben. Ihr könnt ein Gewehr dafür haben. Ein Besseres als diese alte Büchse da.«

Er deutete auf die Glatt, einen Vorderlader mit geflicktem Kolben.

»Wir wollen deinen Skalp, Kleiner Pint.«

Neuntöter verhöhnte Jim. Er genoss, mit ihm zu spielen. Er produzierte sich vor seinen Stammesgenossen. Er übersetzte ihnen, was gesprochen wurde. Das Kriegertrio amüsierte sich köstlich auf Kosten des nackten und wie sie meinten wehrlosen Weißen.

»Du willst meinen Skalp? Was sagen deine Kameraden dazu? Oder wollt ihr den Skalp teilen?«

»Ich bekomme den Skalp.«

Neuntöter schlug sich mit der Faust an die Brust. Seine beiden Stammeskameraden sprachen kein Englisch. Doch es war offensichtlich, wovon geredet wurde. Sie protestierten heftig und meldeten ihre Ansprüche auf Jims Kopfhaut an. Während sie diskutierten, schob sich Jim näher ans lodernde Feuer heran.

Er hatte nur eine geringe Chance, seine Gegner auszuschalten, während sie sich noch stritten. Diese war astronomisch gering. Doch er musste sie nutzen.

Jim trat mit dem nackten Fuß ins Feuer und warf den Assiniboins die brennenden Scheite und Glut entgegen. Dabei stieß er einen gellenden Schrei aus und fuchtelte mit den Armen. Er wollte die Mustangs erschrecken und seinerseits angreifen, bevor ihm der Garaus gemacht wurde.

Hundertzehn Meilen entfernt, in Great Falls, dem großen Flusshafen am Missouri, Ausfalltor in das Goldgebiet von Montana, widmete sich der Bandit Raoul Vendetta seinem Lieblingssport. Das war Sex. Zusammen mit seinem Kumpan Corry Gorman hatte er zwei Saloongirls aufgerissen und mit in das Hotelzimmer genommen, das sich die beiden Banditen teilten. Sie waren als angebliche Goldsucher nach Montana gekommen. Hohe Summen wollten sie wirklich, aber nicht mühsam aus dem Boden herausholen, sondern lieber aus einer Bank.

Die hatten sie ausbaldowert. Am Abend vor dem Überfall, er war für den nächsten Tag festgesetzt, wollten sie sich noch etwas gönnen. So richtig einen draufmachen, es krachen lassen. Nach dem Überfall würden sie gejagt werden. Dann war es erst mal für eine Weile Schluss mit Amüsement. Sie würden gejagt werden, und das nicht zu knapp. Wenn Geld geraubt wurde, eine Bank überfallen, in der Bürger und Geschäftsleute und Goldsucher ihr Geld hinterlegt hatten, dann wurde man böse – dann ging es rund.

Schlimmer als die Banken waren nur die Eisenbahngesellschaften, wenn sie beraubt wurden oder, bei Letzteren, wenn ein Anschlag verübt wurde. Vendetta, ein hochgewachsener, kräftiger Mann mit fettigem schwarzem Haar und Stoppelbart zog eins der beiden Flittchen zu sich heran. Die stark geschminkte Saloonharpye war rothaarig und hatte einen großen, nicht mehr ganz festen Busen.

Sie trug nur ihr Flitterkleid, in dem der Bandit sie aus dem Saloon abgeschleppt hatte. Ihr Umhang lag in der Ecke. Gorman, ein kleiner Kerl mit Wieselgesicht und einem nervösen Tic, der ihm immer wieder das Gesicht verzerrte, war mit dem zweiten Girl auf dem anderen Bett zugange.

Die andere war eine Wasserstoffblondine, mager und klein. Von der Figur her passte sie gut zu Gorman. Hannah hieß die Rothaarige, Josie die andere. Beide hatten sich zuerst geziert, mit den zwei Männern zu gehen.

»Was denkt ihr von uns?«, hatten sie im Saloon gefragt.

»Nur das Beste«, hatte Vendetta, der recht attraktiv aussah und gut reden konnte, gesagt.

Er hatte gesülzt und geschwafelt und ein Bündel Geldscheine sehen lassen. Dass nur die beiden obersten Geldscheine echt waren und es sich bei dem anderen um zurechtgeschnittenes Zeitungspapier handelte, wussten die Girls nicht. Vendetta und Gorman waren sozusagen pleite. Der Bankraub sollte sie wieder flott machen.

Für die Ausrüstung und alles, was sie zur Flucht brauchten, war gesorgt. Für das Hotel und die Zeche im Saloon reichte es noch. Auch die beiden Girls würden ihren Liebeslohn erhalten. Er war nicht so üppig, wie sie sich das vorstellten.

Angesichts von Vendettas dickem »Geldscheinbündel« hofften Hannah und Josie, sie würden mehr abbekommen. Wenn sie es den beiden ordentlich besorgten, dass ihnen Hören und Sehen verging. dann würden Männer, die sich großzügig gaben und, wie es schien, über so viel Geld verfügten, nicht kleinlich sein.

»Wir blasen und vögeln ihnen den Verstand weg«, hatte Hannah zu ihrer Freundin gesagt, als sie vorm Weggehen aus dem Saloon noch einmal rausgingen, um sich »die Nase zu pudern«. »Die beiden sind schwer gespickt. Halt dich ran.«

»Daff werde iff tun«, sagte Josie.

Sie lispelte ein wenig.

Im Zimmer nun griff Vendetta Hannah unters Kleid. Sie trug nichts darunter. Er spürte ihre rasierte Scham, die Stoppeln, wo sie sich am Unterleib rasiert hatte, und griff ihr zwischen die Beine. Dort fühlte er, was sich bot.

»Halt, erst das Geld«, verlangte Hannah und schob seine Hand fort.

Erfahrung in ihrem Metier hatte sie gelehrt, den Liebeslohn vorher und nicht hinterher zu verlangen. Mit dem Letzteren hatte sie schlechte Erfahrungen gemacht. So lange ein Freier heiß war, zahlte er viel bereitwilliger.

»Wie, du willst Geld? Ich gebe dir meine Liebe.«

»Davon kann ich keine Miete bezahlen.«

Sie einigten sich auf zehn Dollar. Das ist für den Anfang, dachte Hannah. Ich werde noch mehr rausholen.

Vendetta nahm die beiden echten Banknoten von dem Bündel und passte auf, dass die beiden Flittchen nicht sahen, dass der Rest nur aus Zeitungspapier bestand. Er gab jeder zehn Dollar.

Dann grinste er und sagte: »Wenn ihr euch ranhaltet, kriegt ihr von dem Rest noch einiges ab.«

Die beiden Girls kicherten.

»Nicht, dass ihr meint, wir wären nur wegen des Geldes mit euch mitgegangen«, sagte Hannah. Josie redete weniger. Einmal, weil sie lispelte und sich dafür schämte. Zum anderen, weil man ihr schon öfter gesagt hatte, sie möge die Klappe halten, es käme nur Bullshit heraus. »Ihr seid stramme Kerle.«

»Das will ich meinen. Runter mit den Klamotten. Zieht euch aus.«

Die Kleider fielen. Vendettas und Gormans Lustspeere standen stramm wie Soldaten beim Morgenappell. Die Girls reizten sie noch weiter. Die beiden Männer knutschten ihre Brüste, lutschten daran, knabberten an den Nippeln und drückten die Pobacken ihrer Gespielinnen.

Die beiden Paare legten sich auf die Betten und verwöhnten und reizten sich gegenseitig. Hannah und Josie gestatteten alles, nur auf den Mund küssen wollten sie nicht. Das gewährten Professionelle, wie sie es waren, nur ihrem Geliebten, was meist ein Zuhälter war.

Vendetta und Gorman wussten das. Es störte sie nicht. Sie wollten Sex, nackt und brutal, Zärtlichkeit und Gefühle brauchten sie nicht. Hannah lutschte an Vendettas Lustprügel und spielte mit seinen Hoden. Er knetete ihre Brüste, steckte die Finger in ihre Pussy und fummelte dort herum.

Hannah stöhnte und gab Lustlaute von sich, was nicht nur professionell war. Ihr Körper reagierte. Ihre Liebesgrotte lief fast über. Vendetta legte sie auf das Bett, spreizte ihre Schenkel und zog ihre Schamlippen auseinander, um zu betrachten, was sie hatte.

»Steck ihn rein.

Der Bandit glitt über und in die Rothaarige. Ihre Lustgrotte nahm ihn auf. Sie war warm und feucht. Er bewegte sich heftig. Auf dem anderen Bett war Gorman mit Josie zugange. Sein Tic zuckte heftig, als es ihm kam. Er stöhnte wie ein brünstiger Stier.

Dann sagte er, während er noch in der Blonden war: »Du hast kleine Titten.«

Josie hätte ihm am liebsten eine geknallt.

»Klein, aber fffein«, säuselte sie.

Danach ging es weiter. Die beiden Männer tauschten die Girls. Gorman widmete sich Hannah von hinten, Vendetta genauso Josie. Die beiden Männer sahen sich dabei zu und feuerten sich gegenseitig mit wüsten Worten an. Die Girls stießen kräftig dagegen. Es ging wild zu bis Mitternacht.

Dann hatten Vendetta und Gorman genug vom Sex. Ohne viel Umstände zu machen bugsierten sie ihre jeweilige Partnerin, mit der sie es gründlich getrieben hatten, auf verschiedene Arten, aus dem Bett.

»Geht jetzt. Es ist Zeit.«

Die Girls reagierten erstaunt.

»Wir dachten, wir bleiben die ganze Nacht.«

»Da habt ihr verkehrt gedacht. Die Nacht ist um.«

Die beiden Banditen wollten am nächsten Tag bei dem Überfall fit und ausgeschlafen sein. Die beiden Girls schmollten. Die Männer zeigten ihnen jedoch, dass sie es ernst meinten, und gehen wollten.