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DAS GOLD DER COMANCHEN
Er hatte ein wildes, streitsüchtiges Temperament, und sie war eine üble Hure. Sie lieferten Waffen an die Comanchen, was streng verboten war und wofür ihnen der Strick drohte. Als sie von dem riesigen Schatz in den Davis Mountains erfuhren, gab es für sie kein Halten mehr.
Pech bloß, dass noch andere Halunken den legendären Schatz des Bajo el Sol haben wollten und bereit waren, dafür einen blutigen Kampf zu führen ...
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Seitenzahl: 158
Veröffentlichungsjahr: 2019
Cover
Impressum
Das Gold der Comanchen
Vorschau
BASTEI ENTERTAINMENT
Vollständige eBook-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe
Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG
© 2019 by Bastei Lübbe AG, Köln
Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller
Verantwortlich für den Inhalt
Titelfoto: Maren/S.I.-Europe
Datenkonvertierung eBook: César Satz & Grafik GmbH, Köln
ISBN 978-3-7325-8513-7
www.bastei-entertainment.de
www.lesejury.de
www.bastei.de
Das Gold der Comanchen
Er hatte ein wildes, streitsüchtiges Temperament, und sie war eine üble Hure. Sie lieferten Waffen an die Comanchen, was streng verboten war und wofür ihnen der Strick drohte. Als sie von dem riesigen Schatz in den Davis Mountains erfuhren, gab es für sie und andere kein Halten mehr.
Das Blut floss bald in Strömen, und Rot und Weiß wurden in einen Strudel von Hass, Verrat, Gier und Gewalt gezogen.
»Du merkst doch, wie der Comanche dich ansieht, Tochter«, sagte Old Peter Garth, der Comanchero-Boss vom Edwards Plateau. »Nimm ihn dir ran, klemm ihn dir zwischen die Schenkel. Blas ihn, dass ihm das Hirn wegfliegt. Verdrehe ihm völlig den Kopf, aber bringe aus ihm heraus, woher sie das Gold und das Silber haben. Die Barren und das Geschirr, die silbernen Trinkbecher und den Zierrat. – Mach das, enttäusche mich nicht.«
Die weißblonde bildschöne Rhina errötete. Sie war groß und stattlich, mit einer hervorragenden Figur, schulterlangen Haaren, strahlend blauen Augen und einem herzförmigen, volllippigen Mund. Sie war eine Augenweide, ein Traum für jeden Mann, jedoch durchaus handfest und greifbar.
Sie trug ein von Squaws besticktes Wildlederkleid. Ihre großen und festen Brüste sprengten das Oberteil fast. Rhina war jung, gerade mal Anfang Zwanzig. Sie hatte einen kurzläufigen Navy Pocket Colt, Kaliber 36, umgeschnallt, und sie konnte gut damit umgehen.
Auch mit anderen Waffen.
An den Füßen trug sie Mokassins, und sie bewegte sich leicht und geschmeidig. Alles in allem hatte sie ein sonniges Naturell. Ihrem Vater war sie blind ergeben. Die Welt außerhalb des Bereichs der Comancheros kannte sie nicht.
»Vater.« Sie war verlegen. »Wie redest du denn mit mir?«
»Du bist doch sonst nicht so zimperlich. Jungfrau bist du schon lange nicht mehr. Hol aus dem Brennenden Speer heraus, wo das Schatzversteck ist.«
»Aber er ist ein wilder Indianer! Ein Comancho bravo. Ein blutdürstiger und gefährlicher Mann. Der Sohn des Häuptlings Delshay, mit dem du in enger Verbindung stehst.«
Der oberste Comanchero strich sich den grauen Bart. Er saß in einer Art Rollstuhl. Bei einem Reitunfall hatte er sich die Beine derart gebrochen, dass die Knochen nicht mehr richtig zusammenwuchsen. Old Peter vermochte an Krücken zu gehen, was aber anstrengend war. Im Sattel saß er nach wie vor wie ein Junger und völlig Gesunder. Er ritt wie der Teufel, wie ein Comanche.
»Indianer hin oder her. Ich will wissen, woher die Comanchen das Gold und das Silber und die Schmuckstücke haben.«
»Sie sollen aus dem legendären Schatz des Bajo el Sol stammen, ihres berühmtesten Kriegers. Bajo el Sol war der Schrecken der Mexikaner vor allem. Sie flüchteten schon, wenn sie nur seinen Namen hörten. Er starb vor 80 Jahren den Heldentod. Eine Großteil seiner gewaltigen zusammengeraubten Beute hat er versteckt, wird erzählt. Das ist ein Heiligtum der Comanchen. Sein Geist bewacht sie.«
»Für Delshay ist dieser Schatz nicht heilig. Er gibt mir Stücke davon für Waffen. Whisky und Wein nimmt er nicht als Handelsware. Den trinkt er nur hier mit seinen Kriegern. Er weiß, was er tut und was er will. Leider, ich gäbe ihm gern Feuerwasser für sein Gold und Silber. Aber er trinkt sich nur hier einen. – Waffen, Pulver und Munition, stählerne Äxte und Messer, das will er mitnehmen. Sogar nach einer Kanone hat er mich schon gefragt. – Aber das weißt du, Rhina. Sein Sohn, der Brennende Speer, ist verrückt nach dir. Indianer oder nicht, er ist ein Mann. Für ihn bist du etwas Wunderbares, eine fleischgewordene Göttin. – Nutze das aus.«
»Ich soll mich ihm hingeben?«
»Hast du ein Problem damit?«
»Wenn du darauf bestehst, Vater …«
»Das tue ich. Vögle das Schatzversteck aus ihm heraus. Dann sehen wir weiter. Heute Abend bei der Feier zu Ehren unserer Gäste, der Comanchen, packst du ihn bei den Eiern.«
»Vater!«
»Geh jetzt, ich habe zu tun.«
Rhina verließ den kavernenartigen großen Raum mit ein paar Tischen und Waffen und Dekorationen an den Wänden. Der Raum hatte lukenartige Fenster, auch am Tag brannte Licht. Er befand sich in einer in Pueblobauweise errichteten Festung. Das aus der Ebene aufsteigende Edwards Plateau hatte unterschiedliche Höhenlagen, die sich schachtelartig erhoben.
Ein paar Flüsse und Wasserläufe durchzogen es. Die Comancheros hatten hier ihren Stützpunkt. Die eigentlichen Herren dieses mehrere tausend Quadratkilometer umfassenden Gebiets waren jedoch die Comanchen. Man schrieb das Jahr 1863, der Krieg ging in das dritte Jahr. Die Armeen beider Staaten, der Union und der Konföderierten, waren auf den Schlachtfeldern zum blutigen Morden gebunden.
Texas gehörte seit zwei Jahren zur Konföderation der Südstaaten. Die Besatzung der Forts in Texas, das nächste war Fort Stockton, war auf ein Minimum beschränkt. Diese Soldaten und ein paar Kompanien Texas Rangers á 69 Mann sollten ein riesiges Gebiet unter Kontrolle halten und die immer aufmüpfiger werdenden Indianer sowie über den Rio Grande kommende mexikanische Räuberbanden bekämpfen.
US-amerikanische Banditen und Outlaws gab es zudem zuhauf. Die Gesetzlosigkeit griff um sich. Ganz Texas stöhnte unter der Geißel des Kriegs und was er mit sich brachte. Zudem neigte sich der Sieg den Nordstaaten zu.
Ihre industrielle und zahlenmäßige Überlegenheit war enorm. Trotz beachtlicher Erfolge des Südens wurden die stolzen Baumwollbarone und Sklavenhalter in die Enge getrieben. Doch war kein Kriegsende abzusehen, und das war schlecht.
Rhina wusste das alles. Sie war kein Dummchen. Sie trat auf die mittlere von drei Plattformen des Pueblos hinaus, nachdem sie das Arbeitszimmer ihres Vaters verlassen hatte. Auf dem Edwards Plateau gab es keine Ranches mehr. Drei waren dort gewesen, als Weideland eignete sich das Plateau.
Zwei Ranches hatten die Comanchen zerstört, die Männer getötet, Frauen und Kinder geraubt. Die Bewohner der dritten Ranch waren von sich aus geflüchtet. Ihre Rinder hatten sie mitgenommen, doch die waren ihnen von Bandoleros geraubt worden.
Dabei waren ein paar Cowboys zu Tode gekommen.
Es dämmerte schon. Im Hof vorm Pueblo brannte ein großes Feuer. Darüber wurde ein Ochse am Spieß gebraten. Vierzig Comancheros sowie ein paar Frauen und Kinder gehörten zur Besatzung des Pueblos. Sechzig Comanchen waren gekommen, auf ihren zähen Mustangs. Die beiden Gruppen waren in sich geschlossen, sie vermischten sich nicht. Zwei Schlutter-Planwagen standen abseits.
Noch befanden sich die Kisten mit Gewehren und anderer Handelsware, die den Comanchen geliefert wurden, darin. Die Rothäute würden die Ladung mit Maultieren abtransportieren, soweit sie die Gewehre nicht sofort an sich nahmen. Es waren hundert Sharps-Gewehre, einschüssig, mit Fallblockverschluss, Hinterlader, und zwanzig Karabiner. Mit der dazugehörigen Munition.
Zudem hatte Old Peter den Comanchen eine Kiste mit siebenschüssigen Spencer Repetiergewehren geliefert. Der Häuptling hatte die Spencer Rifle am Nachmittag ausprobiert und war restlos begeistert. Von den sechzehnschüssigen Henry Rifles, die erst seit einem Jahr am Markt waren, hatten die Comancheros selbst nur ganz wenige. Die behielten sie für sich.
Rhina hörte den Lärm der Feiernden. Noch ging es gemäßigt zu. Doch es standen Weinfässer bereit, auch Whisky. Die Comanchen vertrugen wie fast alle Rothäute den Alkohol schlecht. Was sie nicht hinderte, ihn in sich hineinzuschütten, oft bis zur Bewusstlosigkeit.
Es würde hoch hergehen an diesem Abend. Auf der untersten Plattform des Pueblos mit den Fensterhöhlen standen zwei Kanonen. Sie waren mit Kartätschen geladen. Häuptling Delshay stand bereits mit dem Comanchero-Boss in Verhandlungen. Er wollte eine Kanone haben, wenn er Fort Stockton angriff, was aber noch nicht fest eingeplant war.
Wie das zugehen sollte, und wie die Comanchen mit einem Geschütz klarkommen sollten, war ungewiss. Doch wenn sie es bezahlten, wurden sie eingewiesen. Was dann geschah, war Old Peter egal.
☆
Der Pueblo stand an eine überhängende Felswand angelehnt. Von oben konnte keiner ihn angreifen, es sei denn, er hätte Flügel gehabt. Es gab keine Befestigungsmauer. Doch in dem Pueblo, der zweihundert Menschen Platz bot, hatten die Verteidiger alles, einschließlich eines tief in den Felsen gebohrten Brunnens mit einer Seilwinde.
Selbst wenn Feinde in den Pueblo eindrangen, musste Stockwerk um Stockwerk erobert werden. Das wurde im Innern schwierig, es gab keine Treppen, nur Leitern, die man hochziehen konnte. Bei Angriffen von außen konnten die Verteidiger ihre starke Feuerkraft einsetzen.
Die Armee mit Geschützen hätte den Pueblo einnehmen können. Andere kaum.
Rhina sah hinunter und erblickte den Häuptling Delshay und bei ihm seinen Sohn, auf den ihr Vater sie angesetzt hatte. Rhina hatte in ihrem Leben bisher vier Lover gehabt. Drei waren Comancheros, junge, kräftige, im Saft stehende Kerle. Der Vierte war kein Geringerer als Harry Ringgold gewesen, eine strahlende Erscheinung. Er gehörte zu der texanischen Ringgold-Sippe, von der es hieß, ihre Männer würden allesamt in den Stiefeln sterben.
Der scharfe und kühne Harry war als Outlaw auf der Durchreise gewesen. Ihm wäre Rhina gefolgt, sie hatte sich Hals über Kopf in ihn verliebt. Doch Harry Ringgold wollte sich nicht mit einer Frau belasten, die ihn begleitete.
Deshalb war er nach ein paar heißen Tagen und Nächten lachend fortgeritten.
»Süße, ich komme wieder!«, hatte er Rhina zugerufen.
Das war über ein Jahr her. Seitdem hatte er sich nicht mehr blicken lassen. Rhina blieb die Erinnerung an ihn, und dass er ihr beim Sex ein paar ausgewählte Schweinereien gezeigt hatte, die sie zuvor nicht gekannt hatte. Seitdem hatte sie keinen Mann mehr gehabt.
Das verdross Alejandro Cortez, den zweiten Mann bei den Comancheros nach Old Peter. Der Hauptmann war Rhinas Lover gewesen, bevor Harry Ringgold kam und sie im Sturm eroberte. Rhina hatte sich für Harry entschieden, das durfte sie. Alejandro musste es akzeptieren, obwohl er innerlich vor Wut schäumte.
Launisch, mit eigenem Geschmack, wie Rhina war, mochte sie ihn seitdem nicht mehr. Der im mexikanischen Stil gekleidete Alejandro war groß, dunkelhaarig, muskulös und schlank. Er behauptete von sich, von dem spanischen Konquistador Hernando Cortez abzustammen.
Es wurde jedoch gemunkelt, dass er in Wirklichkeit mit Nachnamen Rodrigez hieße, was der häufigste Familienname in Mexiko war. Cortez machte sich besser und klang ruhmreicher.
Alejandro stand beim Feuer unten. Er schaute zu Rhina hinauf, deren weißblondes Haar hell leuchtete. Schnippisch wendete sie sich ab und zeigte ihm buchstäblich die kalte Schulter.
Sie musterte Häuptling Delshay und seinen Sohn, beides Kwahadi Comanchen. Delshay war groß, breit gebaut, er hatte einen leichten Bauchansatz, wie viele Comanchen. Im Haar trug er nur eine Feder. Er musste Mitte Vierzig sein. In der Hand hielt er eine Spencer Rifle, davon wollte er sich nicht mehr trennen.
Besonders fiel an ihm auf, dass er einen schimmernden Brustharnisch aus der Spanierzeit trug. Zu Ehren dieses besonderen Anlasses hatte er ihn angelegt, obwohl er ihm recht eng saß. Sein Sohn, der Brennende Speer, war etwas größer als sein Vater. Er hatte durchaus angenehme Gesichtszüge und war von schlanker, jedoch muskulöser Gestalt.
Er trug ein leuchtend gelbes Kalikohemd, lederne Leggins, und Messer und Tomahawk um Gürtel. Sein schwarzes Haar fiel ihm lang über die Schultern, um seinen Kopf war ein rotes Tuch gewunden. Er hatte wie sein Vater ebenfalls eine Spencer erhalten.
Doch im Gegensatz zu ihm trug er sie nicht ständig bei sich.
Er schaute zu Rhina hoch. Seine dunklen Augen erfassten sie. Er winkte ihr zu. Natürlich hatte Rhina bemerkt, dass er sie mit Blicken verschlang. Es war ihr nicht unangenehm. Doch ein Indianer gehörte nicht zu ihrem Repertoire.
Sie hatte gehört, dass die Comanchen ihre Frauen kaum besser behandelten und wertschätzten als ihre Hunde. Ihre Pferde vergötterten sie, ein Pferd war für einen Comanchen das Höchste. Mit der Anzahl und Qualität seiner Pferde wuchs sein Ansehen. Eine Squaw, gleich welcher Hautfarbe, hatte nicht viel zu bedeuten.
Wenn Gäule verrecken, das sind Schrecken, sagte der Volksmund von solchen. Frauensterben, kein Verderben. – Doch Rhina sollte den Brennenden Speer nicht heiraten, nach der Sitte seines oder ihres Volkes, und ihm in seinen Wigwam folgen, um dort Leder für seine Kleidung weich zu kauen und anderes in der Art.
Sie sollte ihn nur verführen, wozu nicht viel gehörte, scharf auf sie war er ja wie ein geschliffenes Skalpmesser. Und ihm Informationen entlocken. Dass er gut Englisch und Spanisch sprach, außer seinem Comanchendialekt, wusste sie schon. Intelligent war er durchaus. Zudem sah er gut aus und war stattlich gebaut.
Wenn seine Figur auf das schließen ließ, was er zwischen den Beinen hatte, würde er nicht zu verachten sein. Rhina winkte zurück und lächelte ihm zu, was er scharfäugig trotz des schwindenden Tageslichts wahrnahm.
Sie merkte, er war begeistert. Sie spürte, wie ihre Brustwarzen sich härteten und sie zwischen den Beinen feucht wurde. Sie hatte lange Zeit keinen Mann an sich herangelassen. Jetzt regte sich ihr Verlangen. Sie hatte Lust auf Sex.
☆
Die Feier hatte ihren Höhepunkt erreicht. Die Comancheros und die Comanchen saßen an langen Tischen im Freien. Häuptling Delshay goss Wein und Whisky in sich hinein wie ein Loch. Seine sonstige Abstinenz hatte er vergessen. Die Roten und die Weißen feierten einträchtig, sie aßen und tranken, was in sie hineinging.
Old Peter Garth saß auf einer Art Podium und schaute bedächtig zu. Er war über Fünfzig, groß und etwas beleibt, grauhaarig, mit einem gepflegten grauen Bart. Er wirkte wie ein mexikanischer Grande oder Grandseigneur. Vornehm gekleidet, im Stil eines reichen Hazienderos. An seiner Hand funkelte ein großer Siegelring.
In seinem Stützpunkt und in der Umgebung war er Herr über Leben und Tod. Er genoss seine Machtposition. Seine Krücken lehnten in Reichweite neben ihm.
Die Feier artete aus. Viele Comancheros und die Rothäute durch die Bank waren stark angetrunken. Sie johlten und lärmten, tranken sich zu, prahlten und erzählten sich Zoten. Was die Comanchen sich gegenseitig erzählten, verstanden die Weißen bis auf wenige nicht. Auch die Rothäute lachten und hauten sich gegenseitig auf die Schultern.
Eine Mariachi-Kapelle spielte. Getanzt wurde nicht. Die Comanchen kannten den Reel und die anderen Tänze der Weißen nicht. Umgekehrt hatten die Comancheros kein Interesse an dem stampfenden Tanz der Comanchen. Bei diesen gab es für Squaws und Krieger jeweils eigene Tänze – zusammen getanzt wurde nicht.
Die Frauen und Kinder und paar Helfer der Comancheros hielten sich abseits. Auch sie feierten und tranken. Die Comanchero-Frauen, Halbblute und indianische dabei, mussten zudem auftragen, nachschenken und bedienen.
Es kam wohl vor, dass sich die Hand eines Zechers an die Brust, den Hintern oder unter den Rock einer Frau verirrte. Mehr passierte jedoch nicht. Es war ein Fress- und Trinkgelage, keine sexuelle Orgie.
»Die roten Böcke sollen daheim ihre Squaws rammeln«, hatte der schöne Alejandro, wie er genannt wurde, gesagt. »Wir können ihnen nicht auch noch unsere Weiber zur Verfügung stellen.«
Diesbezüglich bestand eine strikte Trennung zwischen den Comanchero-Frauen und den Comanchen. Rhina sollte davon eine Ausnahme machen. Sie hatte neben ihrem Vater gesessen. Zu seiner Linken, Alejandro zu seiner rechten Seite, beide auch etwas erhöht. Der eifersüchtige Mexikaner und zweite Mann in der Comanchero-Bande hatte sehr wohl gesehen, wie der Häuptlingssohn Rhina anschaute und wie sie ihm schöne Augen machte, mit ihm heftig flirtete.
Die Eifersucht kochte in ihm. Jetzt waren Rhina und der Häuptlingssohn beide verschwunden. Nun musste auch die schönste Frau mal auf den Abtritt. Doch Alejandro argwöhnte, dass Rhina sich nicht nur deshalb entfernt hatte.
Unter einem Vorwand verabschiedete er sich, um sie zu suchen, obwohl er genau wusste, es würde den Stachel in ihm noch tiefer treiben, wenn er sie in den Armen vom Brennenden Speer fand. Er konnte nicht anders, er musste es wissen.
Der Pueblo war innen von Öllampen und ein paar Fackeln spärlich erleuchtet. Im Erdgeschoss befanden sich Stallungen und Geräteräume. In die Ställe konnte man Pferde und Maultiere treiben, wenn Feinde sich näherten, was schon lange nicht mehr geschehen war. Jetzt bei dem schönen Wetter Ende April tummelten sich die Pferde und übrigen Tiere auf der Weide und in Korrals.
Draußen brannten Fackeln und Lampions. Der Lärm der Feiernden, das Gejohle und die Musik schallten in den Pueblo hinein. Alejandro roch im Erdgeschoss den Heu- und Stalldunst. Der Geruch hatte sich in den Mauern festgesetzt.
Er sah niemanden. Deshalb stieg er die Leiter nach oben. Es gab viele Räumen und Kammern in verschiedener Größe. Der Stellvertreter des Comanchero-Anführers schlich zu den beiden Räumen, die Rhina als die Tochter des Bosses bewohnte.
Er trat in die erste Kammer. Sie diente Wohnzwecken und war hübsch eingerichtet und dekoriert. Daneben befand sich die Schlafkammer. Alejandro hatte mehrfach dort Rhinas Gunst genossen. Dann, nachdem der vermaledeite Harry Ringgold auftauchte, das Goldlöckchen, wie Alejandro ihn höhnisch nannte, nicht mehr.
Seitdem hielt Rhina die Beine zusammen, was ihn betraf. In der Schlafkammer brannte Licht. Der hochgewachsene Mexikaner schlich zu einer mit einem Perlvorhang verhängten Türnische, teilte vorsichtig die Schnüre und spähte hindurch.
Es traf ihn wie ein Messerstich und schüttelte ihn. Rhina lag auf dem Bett, weißblond und halbnackt, schimmernd weiß die Haut ihres vollendeten Körpers mit den großen und festen Brüsten. Der Comanche lag bei ihr, befummelte ihre Brüste und lutschte an ihrem Hals. Dann streifte er ihre Lippen mit seinen, die Indianer küssten üblicherweise nicht, drückte ihre Brüste und nahm ihre Nippel in den Mund.
Enapai Hapa, wie er in der Comanchensprache hieß, trug nur noch seinen Lendenschurz. Seine restlichen Kleider lagen vor dem Bett. Dunkel hob sich seine Haut von der Rhinas ab. Sie fasste ihn unter den Lendenschurz.
Als sie ihn hochhob zeigte sich ein beachtliches, steifes Teil. Ein Rammbock sozusagen. Rhina spielte damit und mit seinem Hoden. Sie drückte sich enger an den Comanchen.
Sie reizten und erregten sich gegenseitig. Alejandro roch förmlich ihre Geilheit. Er wünschte sich dringend an die Stelle des Comanchen und diesem die Pest an den Hals. Rhina hatte nur noch ein Höschen an, durch das ihre Spalte durchschimmerte.
Der Comanche zog es ihr aus, streichelte ihre Spalte, spielte mit ihren Schamlippen und wollte sofort in sie eindringen. Rhina wehrte ihn ab.
»Langsam, Speer. Berühre mich da. Hier ist die magische Stelle, wo es mir Lust bereitet und meine Säfte zum Fließen bringt. – Macht ihr das bei euren Squaws nicht?«
»Nein.«
Ein längeres Vorspiel mit Reiben der Lustperle und andere Finessen waren bei den Comanchen nicht angesagt. Dort ging es dem Krieger um seine Lust, er steckte seinen Lustspeer in die Grotte, rammelte, fertig und ab. Rhina erwartete mehr.
Sie zwang Brennender Speer ihren Rhythmus auf und brachte ihn dazu, diesen einzuhalten. Sie führte seine Hand, seine Finger. Er fand und rieb ihre Klitoris, etwas ungeschickt, weil er es nicht kannte, sich mit diesem weiblichen Organ zu befassen.
Doch es erregte Rhina. Sein Lustspeer war knochenhart. Hochpotent, wie er war, konnte Rhina sich auf einiges gefasst machen. Der Brennende Speer steckte zwei Finger in Rhinas Liebesgrotte und fand dort alles nass und bereit.
Wieder wollte er sofort sein Glied in sie stecken. Rhina verzögerte ihn abermals. Kurz nahm sie sein Glied in den Mund, kraulte ihn an den Hoden. Fast spritzte der Häuptlingssohn bereits ab. Rhina ließ von ihm ab.
Sie spreizte die Schenkel, zeigte ihm ihr Paradies.
»Mache es mir mit der Zunge. Hier, küss mich da. Lecke meine Schnecke.«
»Was? Wie?«