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Jack Slade 888 E-Book

Jack Slade

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Beschreibung

Die Todesreiter von Yuma

Bart Dexter ist der erfahrene Sheriff von Yuma. Die Hölle bricht los, als vier abgefeimte Banditen die Bank ausrauben, ein Massaker verüben und sich einen Goldtransport schnappen. Keiner kann sich erklären, woher sie kommen und wohin sie wieder verschwinden.
Der Minenkönig Arch Hillabee, seine schöne Tochter Maureen und das Zuchthaus von Yuma spielen eine besondere Rolle in diesem dramatischen Western.

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Seitenzahl: 152

Veröffentlichungsjahr: 2019

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Inhalt

Cover

Impressum

Die Todesreiter von Yuma

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige eBook-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2019 by Bastei Lübbe AG, Köln

Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller

Verantwortlich für den Inhalt

Titelfoto: Maren/S.I.-Europe

Datenkonvertierung eBook: César Satz & Grafik GmbH, Köln

ISBN 978-3-7325-8742-1

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

Die Todesreiter von Yuma

Östlich von Yuma – Wüstennacht.

Eisig war es; die Temperatur war nach der drückenden Tageshitze um fast dreißig Grad gefallen. Nebel waberte über dem Boden und breitete sich aus wie ein dünner Schleier. Der Mond übergoss die Einöde mit seinem kalten Licht und ließ die Dunstschwaden gespenstig aufleuchten.

Vier Reiter trabten unter dem leicht bewölkten Himmel heran, auf gleicher Höhe nebeneinander und bis an die Zähne bewaffnet.

Mordlüstern, grausam, zu allem entschlossen.

Vier Bastarde auf dem Weg zur Hölle.

Jonas Bartlett, der Direktor der Yuma City & County Central Bank, machte wieder mal Überstunden. Dringende Buchhaltungsarbeiten standen an, sagte er daheim seiner Frau. Die Bankangestellte Jennifer Storm unterstützte ihn dabei. Beide waren verheiratet. Die Überstunden dienten ihnen als Ausrede, um es wild wie die Karnickel miteinander zu treiben.

Bartlett hatte einen Imbiss und kalifornischen Wein geordert. Jennifer saß auf dem Schoß des Bankdirektors, während sie aßen. Bartlett griff ihr bereits an die Brust.

Er war scharf wie ein Rasiermesser. Anfang dreißig war er, hatte lange Koteletten, war etwas über mittelgroß und kleidete sich sehr gediegen. Wie es einem honorigen Banker geziemte.

Jennifer Storm war Mitte zwanzig. Sie trug einen Haarknoten und hatte eine Brille. Mit Fensterglas, doch damit wirkte sie seriöser. Sie sah harmlos und bieder aus, hatte jedoch Feuer in den Adern und war heftig auf Sex erpicht.

Ihr Ehemann daheim vermochte sie nicht zu befriedigen. Aus dem Verhältnis mit dem Bankdirektor zog sie erhebliche Vorteile, denn sie war außer geil auch noch hochnäsig. Außer dem Spaß beim Sex wollte sie noch mehr dafür haben. Für umsonst, nur zum Spaß, gab sie ihre Pussy keinem.

Bartlett knutschte an der brünetten Kassiererin herum. Er knöpfte ihr Kleid auf. Sie trug kein Korsett. Üppige, feste Brüste mit großen Höfen und dicken Brustwarzen drangen hervor. Diese üppigen Titten verrieten mehr über Jennifers wahre Natur und standen in einem Gegensatz zu ihrem bieder wirkenden Gesicht.

Bartlett biss in die Brüste.

»Au. Nicht so fest.«

Mit den Zähnen zog der Bankdirektor der Kassiererin sachte die Nippel lang. Jennifer präsentierte ihm beide. Er streifte ihr graues Kleid hoch und griff ihr in den Schritt. Dort fand er keine Unterwäsche, befühlte ihre Spalte und rieb mit dem Finger hindurch.

Er schnupperte daran. Jennifer grinste.

Er rieb ihre Lustperle, und sie wand sich. Dann standen sie auf. Der Bankdirektor wurde immer wilder. Jennifer kam ihm willig entgegen. Sie setzte die Brille ab. Sie küssten sich stürmisch. Bartletts Hände waren an Jennifers Brüsten und an ihrem Unterleib. Sie fasste ihm zwischen die Beine. Was sie dort fand, gefiel ihr.

»Wie hart und wie groß er ist. Mach’s mir, steck ihn rein! Ich kann nicht mehr warten.«

Das ließ der Bankdirektor sich nicht zweimal sagen. Er drehte Jennifer um, beugte sie über den Tisch und hob ihr Kleid über den Po. Gebückt stand sie vor ihm und präsentierte ihm ihre Reize. Mit vor Begierde zitternden Fingern öffnete Bartlett seinen Gürtel. Die Hose glitt herab und entblößte sein blasses Hinterteil.

Sein Lustspeer stand wie eine Eins. Der Bankdirektor knetete Jennifers Pobacken. Er zog sie auseinander und starrte auf ihre Spalte. Nass war sie schon. Bartlett setzte die Spitze von seinem Penis an und drückte ihn tief mit einem lustvollen Seufzer in die sich ihm entgegendrängende Liebesgrotte. Sie nahm ihn auf.

Während er rammelte, umfasste Bartlett Jennifers volle Brüste. Sie griff zwischen ihren Beinen hindurch nach hinten und spielte an seinen Hoden, drückte sie leicht. Der Bankdirektor befand sich im siebten Himmel.

Seine Geliebte stöhnte vor Lust. Plötzlich hielt Bartlett inne.

»War da nicht ein Geräusch? An der Hintertür.«

Jennifer stieß ihm Po und Pussy entgegen.

»Ich habe nichts gehört. Mach weiter. Du kannst jetzt nicht aufhören.«

»Aber …«

»Da war nichts. Glaub mir. Du siehst Gespenster. Stoß mich!«

Bartlett glaubte seiner Geliebten, dass er sich geirrt hatte. Er frönte weiter der Lust, bewegte sich immer wilder und ergoss sich in Jennifers heiße Lustgrotte. Sie schrie auf, zuckte, ihre Scheidenmuskulatur vibrierte. Bartlett hielt inne.

Als er seinen Lustspeer aus Jennifers Liebesgrotte herauszog, wurde die Tür aufgetreten. Ein Fußtritt krachte dagegen. Der Bankdirektor stand mit heruntergelassenen Hosen da.

»Wa… wa… was? Was soll das bedeuten?«

»Wonach sieht es denn aus?«, fragte eine heisere Männerstimme.

Ein Maskierter mit langem Staubmantel trat ein. Ein Schwergewicht. Hinter ihm kam ein weiterer. Zwei andere blieben im Korridor vor dem Office des Bankdirektors. Jennifer Storm, immer noch mit nacktem Po und über den Schreibtisch gebeugt, schaute sich um.

Ihr Mund klaffte auf vor Staunen und Entsetzen.

»Das ist ein verdammter Überfall«, beantworte der Maskierte Bartletts Frage. »Haben wir euch beim Vögeln erwischt, ihr zwei beiden? Das ist eine schöne Art, Überstunden zu leisten.«

Drei von den vier lachten rau. Bartlett und Jennifer Storm schauten in die Doppelmündung der Greener-Schrotflinte in den Fäusten des Maskierten, der zuerst eingetreten war. Von seinen Kumpanen hielt einer in jeder Hand einen Revolver. Ein weiterer hatte ein Bowiemesser.

Die Vorhänge waren zugezogen, der Fensterladen geschlossen. Die Vier hatten mit einem Stemmeisen die Hintertür aufgebrochen. Sie wussten genau Bescheid. Der Überfall um diese Zeit konnte kein Zufall sein. Im Tresorraum befanden sich die Lohngelder für alle Ranches und Minen in der Umgebung.

Die Banditen hatten alle das ganze Gesicht mit einer Maske aus grobem Sackleinen verhüllt. Es wies Löcher für die Augen auf. Von der Figur her waren die Vier unterschiedlich. Den Hut hatten sie tief ins Gesicht gezogen. Einer trug Handschuhe.

Bartlett bibberte.

Bevor er etwas sagen konnte, wurde er ermahnt: »Keinen Mucks! Versucht nicht, uns reinzulegen. Du sperrst den Tresorraum auf, Bankier. Du, Pussy, bleibst ruhig stehen.«

Jennifer richtete sich auf.

Als sie Brüste und Scham bedecken wollte, wurde sie angeranzt: »Hände hoch! Wir sind hinter dem Geld her, nicht hinter deinen Titten.«

Bartlett durfte seine Hose hochziehen. Ein Bandit öffnete seine Schreibtischschubladen. Er holte einen vierschüssigen Sharps-Derringer heraus und zeigte ihn seinen Kumpanen.

Dann fuhr er Bartlett, der die Hände in Schulterhöhe erhoben hielt, an: »Schämst du dich nicht, mit so einem lächerlichen Schießeisen ausgerüstet zu sein? Kannst du dir keinen ordentlichen Colt leisten? Mit dem 32er Derringer kannst du Hühner erschrecken.«

Wieder lachten drei von den Banditen. Der Vierte schien völlig humorlos zu sein. Die Vier benahmen sich, als ob die Bank ihnen gehörte. Sie waren nicht im Geringsten nervös. Man merkte, dass sie sich völlig sicher fühlten – zu Recht.

Bartlett öffnete den Tresorraum. Ein Bandit hielt ihn und Jennifer in Schach. Ihr Kleid war herabgesunken. Die üppigen Brüste lagen immer noch frei und zogen hin und wieder die Blicke der Banditen an. Doch hauptsächlich waren sie hinter dem Geld her.

Während der Bankdirektor und seine Geliebte und Kassiererin mit erhobenen Händen dastanden und um ihr Leben bangten, stopften die Banditen Banknotenbündel in die mitgebrachten Futtersäcke. Sie räumten alles ab, was sich lohnte.

Dann, als sich die Beute im Office des Bankdirektors stapelte, dirigierte der Bandit mit dem Bowiemesser Bartlett in den Tresorraum. So, dass die Kassiererin ihn nicht sah.

Eiskalte Augen starrten den Bankdirektor durch die Sehlöcher in der Maske an.

»Kennst du mich?«, fragte der Bandit leise und mit nicht mehr verstellter Stimme.

Bartlett erstarrte. »Sie? Wie ist das möglich? Sie können doch nicht … Das dürfen Sie nicht …«

Noch ehe er richtig ausgesprochen hatte, schlug ihm der Verbrecher die Handkante an den Kehlkopf. Bartlett versagte die Sprache, der Hieb saß genau. Der Bandit stieß ihm das Bowiemesser bis zum Heft in den Leib und zog es nach oben durch. Er schlitzte Bartlett den Bauch auf.

Der konnte nur röcheln. Sein Mörder ließ ihn sterbend liegen.

»Das war deine letzte Nummer«, zischte er und stieß den Sterbenden verächtlich mit dem Fuß an. »Jetzt sind wir quitt, du Finanzhai.«

Er wischte die blutige Klinge an Bartletts Kleidung ab. Der Bankdirektor litt grässliche Schmerzen. Er versuchte, die Darmschlingen in seinen Leib zurückzudrängen. Doch ihm schwand bereits das Bewusstsein. Schreien konnte er nicht.

Sein Mörder verließ den Tresorraum und schloss die schwere Panzertür hinter sich. Es gab Lüftungsschlitze. Jemand, der im Tresorraum eingeschlossen war, konnte nicht ersticken. Doch das betraf Bartlett nicht mehr.

»Erledigt«, knurrte der Mörder.

Jennifer Storm fragte: »Was hast du mit Mr. Bartlett gemacht?«

»Er schläft«, log der Mörder und kniff ihr in die Brust. »Willst du leben?«

»Ja, fügt mir kein Leid zu. Ich habe euch nichts getan.«

»Dann blas mir einen. Sofort.«

Die brünette Kassiererin ging in die Knie und tat, was sie sollte. Der Bandit knetete ihre Brüste. Er kam.

»Jetzt könnt ihr sie rannehmen«, sagte er zu seinen Kumpanen. »Aber haltet euch ran. Beeilt euch. Wir haben noch mehr vor in dieser Nacht.«

Jennifer wurde rücklings auf den Schreibtisch gelegt, ihr Kleid hochgehoben, ihre Beine gespreizt. Die drei Banditen vergingen sich nacheinander an ihr. Dann ließen sie sie gefesselt und mit einem Knebel im Mund zurück und zogen mit dem Geld ab.

Der Letzte löschte das Licht und zog die Tür hinter sich zu. Jennifer saß am Boden, mit dem Rücken an den Schreibtisch gelehnt. Ihr Unterleib brannte. So viel Sex und auf die brutale Weise hatte sie nicht gewollt und sich den Verlauf des Abends anders vorgestellt.

Dass ihr Chef tot war, wusste sie noch nicht.

Es war Zahltag. Die Cowboys der Colorado Ranch in der Nähe von Yuma feierten im »Double Eagle Saloon«.

Zwölf Mann waren es, der Vormann Arch Bennetter befand sich dabei. Die Dollars juckten sie in den Taschen. Im »Double Eagle« konnte man auch mit den Saloongirls hochgehen aufs Zimmer und sich dort in der Horizontalen vergnügen.

Der kleine Shorty war oben. Die anderen tranken und würfelten am Tresen. Es war schon spät, Nacht. Außer den Colorado-Cowboys hielten sich nur wenige Gäste im Saloon auf. Die Colorado-Jungs waren dafür bekannt, dass sie gern Streit suchten, wenn sie einen getrunken hatten.

Arch Bennetter haute den Würfelbecher auf den Tresen. Als er ihn hob, lagen zwei Sechsen und eine Fünf da.

»Das kann keiner überbieten!«, rief der hagere Vormann jubelnd.

Die anderen würfelten. Bennetter gewann, was abzusehen gewesen war. Die Cowboys verzogen das Gesicht. Bennetter sackte die Dollars ein.

»Los, Männer, die nächste Runde. Jeder bringt einen Dollar als Einsatz. Die höchste Zahl gewinnt. Bei gleichrangigen Werten gibt es ein Stechen.«

Drei Saloongirls hielten sich noch im Saloon auf. Eins war mit Shorty oben.

»Könnt ihr euch nicht mal mit uns unterhalten?«, maulte eins der geschminkten Girls. »Habt ihr nur das Würfeln im Kopf?«

»Halt die Klappe!«, stauchte Bennetter sie zusammen. »Jetzt wird gewürfelt. Ihr Schnepfen seid später dran.«

»Wenn ihr so weitersauft, wird das nichts mehr werden«, antwortete ihm die Geschminkte und zog einen Flunsch. »Euch läuft der Whisky schon fast aus den Ohren.«

»Heute ist Zahltag! Da wird gefeiert. – Los, Jungs. Die Gläser auf ex. Die nächste Runde geht auf mich. Bringt euren Einsatz.«

Die Cowboys legten jeder einen Dollar auf den Tisch. Die Saloongirls maulten und frusteten sich. Das interessierte keinen.

Der walrossbärtige Barkeeper schenkte ein. Der Vormann hob das Glas.

»Runter damit, Jungs.« Sie kippten den Whisky. Diejenigen von der Crew, die nicht so viel vertrugen, hatten schon glasige Augen. »Wo bleibt denn unser Shorty? Er wird doch nicht auf der Roten Elsie eingeschlafen sein?«

»Da kennst du Shorty schlecht. Er ist unersättlich.«

»Er könnte sich aber mal wieder blicken lassen. Er kann später weiterrammeln. Das gehört sich nicht, seine Mannschaftskameraden allein zu lassen.«

Da flog die Tür auf. Vier Maskierte, dieselben, die zuvor die Bank überfallen hatten, drangen ein. Einer war mit der Schrotflinte bewaffnet, einer mit einer Winchester und zwei hatten Colts. Der Lärm im Saloon verstummte. Der Pianist hörte zu klimpern auf. Die Saloongirls kreischten kurz auf und verstummten.

Die Colorado-Cowboys erstarrten. Die paar anderen Saloongäste saßen stocksteif da und rührten sich nicht.

»Die Colorado-Crew!«, sagte der Mann mit der Winchester. »Am Zahltag alle besoffen. Wie immer. Das trifft sich gut. Jetzt wird abgerechnet, ihr Hunde.«

»Was wollt ihr von uns?« Bennetter hob die Hand. »Kennen wir uns?«

»Fahr zur Hölle!«

Der Winchestermann erschoss ihn. Die Greener-Shotgun, die Colts und die Winchester krachten, spuckten Mündungsfeuer und Blei. Der Kugelhagel fegte die Colorado-Cowboys um, haute sie von den Beinen. Es knallte und krachte – den unbeteiligten Zuschauern schien die Schießerei, die nicht mal zwanzig Sekunden währte, endlos zu dauern.

Die Saloongirls und die übrigen Gäste warfen sich flach auf den Boden. Der Barkeeper duckte sich hinter den Tresen. Der Saloon schwamm in Blut. Pulverdampf wölkte. Es war ein Massaker, wie es noch keines in Yuma gegeben hatte.

Als die Schüsse verstummt waren, war kein Laut zu hören.

Der Bandit mit der Greener knickte den Lauf und lud nach. Von den Gästen hatte keiner gewagt, nach seiner Waffe zu greifen.

»Rührt euch nicht«, sagte ein Bandit. »Oder wir knallen euch ab. – Die Colorado-Crew ist hin. Waren das alle, oder sind noch mehr in dem Dreckloch?«

Keiner antwortete. Die vier wollten sich schon zurückziehen. Die Schießerei war gehört worden. Die Banditen mussten schleunigst die Stadt verlassen.

Doch da tauchte an der Treppe oben Shorty auf. Mit einer Hand hielt er seine Hose fest, mit der anderen fuchtelte er mit dem Colt. Die Augen fielen ihm fast aus dem Kopf, als er, jäh aus dem Liebesrauch gerissen, seine durcheinander liegenden Mannschaftskollegen und das viele Blut sah.

Er starrte auf die vier Maskierten.

»Wer seid ihr? Das gibt es doch nicht. Was habt ihr getan?«

Zu spät ging ihm auf, dass er in Lebensgefahr war. Noch bevor er flüchten oder den Colt auf die Banditen richten konnte, schossen sie auf ihn. Sie fragten ihn nicht nach seiner Mannschaftszugehörigkeit. Ob er nun zur Colorado-Crew gehörte oder nicht, er war eine Gefahr und musste beseitigt werden.

Alle Waffen der Banditen krachten. Shortys Körper wurde von blutigen Einschüssen förmlich zerfetzt. Es katapultierte ihn gegen die Wand. Dort rutschte er nieder und hinterließ eine Blutspur.

Die Banditen zogen sich zurück.

»Wenn einer wissen will, wer wir sind, wir sind die vier Bastarde!«, rief einer von ihnen. »Das war nicht unser letzter Streich.«

Damit verschwanden sie und liefen im Mond- und Laternenlicht zu ihren Pferden, die um die Ecke standen. Die Lohngelder hatten sie dort. Die vier saßen auf, und wie die wilde Jagd preschten sie aus der Stadt. Dabei schossen und schrien sie nicht. Stumm jagten sie dahin, Boten des Grauens, die eine friedliche Stadt bis in ihre Grundfesten erschüttert hatten.

In Yuma war nichts mehr so wie zuvor. Der Terror hatte sein Netz über die Stadt und das County geworfen.

Sheriff Bart Dexter hatte sich gerade ins Bett gelegt und war sofort wie ein Stein eingeschlafen. Er hatte harte Tage hinter sich – er war dem berüchtigten Raubmörder Johnson Airborn, genannt Deadlife John, bis ins Indianerreservat im San Carlos Reservat gefolgt, fast dreihundert Meilen, und hatte ihn dort überwältigt und nach Yuma zurückgebracht. Es war ein Ritt durch glühende Hitze tagsüber und kalte Nächte gewesen, die Zähne zum Klappern brachten.

Auf die Apachen hatte er aufpassen müssen, denn obwohl sie im Reservat lebten, konnte man ihnen nicht trauen. Sie ermordeten auch einen Sheriff und ließen ihn spurlos verschwinden, wenn es gerade passte. Auch wegen Deadlife hatte Bart aufpassen müssen.

Der hätte ihn gern umgebracht. Auf dem Rückweg hatte Bart immer nur mit einem Auge schlafen können, wenn überhaupt, während der Raubmörder vor sich hin schnarchte.

Bart wusste genau, Deadlife konnte auf Kommando erwachen. Wenn es ihm dann noch gelang, sich zu befreien, war das Leben des Sheriffs von Yuma keinen Pfifferling wert. Also musste er aufpassen. Bart war mit seinen Kräften am Ende gewesen und hatte sich mächtig gefreut, als er bei der Rückkehr endlich die Mauern des Zuchthauses von Yuma in der Nähe der Stadt am Colorado River sah.

Man erblickte sie schon von Weitem. Je nach Wahrnehmung waren sie ein Schandfleck oder ein Wahrzeichen in der Landschaft. Hinter den Mauern hockten um die zwölftausend Jahre Zuchthaus zusammen und brüteten Übles aus.

Bart hatte seinen Gefangenen ins Jail gesteckt und seine Deputys instruiert, ihn zu bewachen. Als er Deadlife ins Jail stieß, trat er ihm in den Hintern.

»Das ist dafür, dass du mich unterwegs vom Pferd geschmissen hast, den Abhang hinunter. Dummerweise war dir nicht bekannt, dass beide Pferde, meins und das, auf dem du rittest, dressiert sind. – Jetzt weißt du es.«

Das Transportpferd hatte sich aufgebäumt, als der Sheriff pfiff. Deadlife, mit Handschellen ans Sattelhorn gefesselt und von dem Sheriff mit seinem Pferd an einer Longe geführt, war heruntergeflogen und in eine lebensgefährliche Situation geraten. Der durchgehende Gaul riss ihm fast die Arme aus. Mit knapper Not entging er den Hufen.

Gellend hatte er um Hilfe geschrien.

»Erbarmen, Sheriff! Das Biest bringt mich um! Rette mein Leben!«

Einen Moment hatte sich Bart überlegt, dem Henker die Arbeit abzunehmen. Niemand hätte ihm daraus einen Strick drehen können.

Doch dann hatten sein Pflichtbewusstsein und seine Humanität gesiegt. Er hatte den Befehl gerufen, der den durchgehenden Gaul zum Stillstand brachte. Danach hatte er seinem Gefangenen eine Schulter einrenken müssen.

Dann war Deadlife endlich lammfromm gewesen. Zumindest hatte er so getan.

Dann beschwerte er sich, als er Barts Hackentritt kassierte. Fest genug, dass er in die Zelle flog und den Latrineneimer umwarf. Der Inhalt floss über den Boden.

»Das ist Gefangenenmisshandlung!«, hatte Deadlife geschrien. »Ich werde mich höheren Orts beschweren.«

»Mach das. Schreib an den Gouverneur. Oder gleich an den Präsidenten der USA.«

Bart hatte die Zellentür zugeschmissen, dass es klirrte, und den Schlüssel gleich zwei Mal umgedreht. Dann hatte er endlich das Office verlassen und zu dem Häuschen gehen können, das er in der Sonora Street gemietet hatte. Unterwegs hatte er kräftig gegähnt. Sein Bett zog und lockte ihn. Sonst war der Sheriff kein Kind von Traurigkeit und schwer hinter den Weibern her.

Jetzt wollte er nur noch schlafen. Er zog also Stiefel und Oberbekleidung aus, hängte den Revolvergurt an den Bettpfosten, seufzte glücklich und sank wie er war auf sein Bett. Verschwitzt, ungewaschen und unrasiert. Selige Ruhe, endlich.

Er meinte, nur zwei Minuten geschlafen zu haben, als seine Vermieterin, die klatschsüchtige und neugierige Witwe Winifred Watson, ihn bei den Schultern packte und schüttelte.

»Sheriff! Sheriff! Wach auf!«