Jack Slade 909 - Jack Slade - E-Book

Jack Slade 909 E-Book

Jack Slade

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Beschreibung

Als ihre Familie ermordet und sie um ihr Erbe betrogen wird, schwört Jean Abbott Rache. Niemals will sie sich damit abfinden, dass der skrupellose Eisenbahn-König, der dahintersteckt, vom Gesetz nicht belangt werden kann.
So begibt sich Jean Abbott auf den Outlaw-Pfad und wird als Railway Jean zur gefürchteten Eisenbahn-Räuberin und meist gesuchten Frau des Westens ...

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Seitenzahl: 157

Veröffentlichungsjahr: 2020

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Inhalt

Cover

Impressum

Auf dem Outlaw-‌Pfad

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige eBook-Ausgabeder beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2020 by Bastei Lübbe AG, Köln

Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: Enric / Bassols

eBook-Produktion:3w+p GmbH, Rimpar (www.3wplusp.de)

ISBN 9-783-7325-9642-3

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

Auf demOutlaw-‌Pfad

Als ihre Familie ermordet und sie um ihr Erbe betrogen wird, schwört Jean Abbott Rache. Niemals will sie sich damit abfinden, dass der skrupellose Eisenbahn-König, der dahintersteckt, vom Gesetz nicht zur Rechenschaft gezogen werden kann.

So begibt sich Jean Abbott auf den Outlaw-Pfad und wird als Railway Jean zur gefürchteten Eisenbahn-Räuberin und meistgesuchten Frau des Westens …

Der Bandit sprang mit feuerspeiendem Colt aus dem Hinterhalt. Der Farmer Miles Abbott wurde sofort tödlich getroffen. Soeben noch hatte er mit seiner Frau und seinen beiden kleinen Töchtern fröhlich gescherzt. Sie waren festlich gekleidet und wollten nach Sioux City zu einem Fest, eine der wenigen Festlichkeiten und Abwechslungen im harten Leben der Farmerfamilie.

Der Bandit hatte sich angeschlichen. Er rief sie an: »He, Abbots!«

Miles wirbelte herum, und bevor er noch ein Wort hervorbrachte, knallte es. Miles Abbott starb in seinem Sonntagsstaat. Der Himmel drehte sich um ihn, der harte Schlag gegen die Brust lähmte ihn. Er begriff nicht mehr, wie ihm geschah. Sein durchlöchertes Herz hörte zu schlagen auf.

Noch während er fiel, feuerte der Killer weiter, kaltblütig und entschlossen, ohne Gnade. Die Farmersfrau, auf dem Kutschbock des offenen Wagens sitzend, starb. Ihr Sonntagskleid und die leichte, mit Bordüren bestickte Jacke wurden durchlöchert. Blut floss heraus, rötete den Stoff.

Die achtjährige Tochter schrie. Ihre siebenjährige Schwester, blond wie sie und die Eltern, presste ihre Puppe an sich und riss die Augen weit auf. Der Killer erschoss beide Mädchen. Seine Kugel durchschlug die Puppe, welche das Kind an sich presste, als ob er auch sie erschießen wollte.

Das Pferd vor dem Wagen schnaubte und stampfte mit dem Huf. Doch es konnte nicht losrennen, die Wagenbremse war fest angezogen. Die Farmersfrau fiel nach hinten in den offenen Wagenkasten. Eines der beiden Mädels fiel vom Kutschbock.

Das andere blieb auf dem Fußbrett liegen.

Die Schüsse waren über den Stoppelfeldern und unter dem weiten Himmel vom Iowa noch nicht richtig verhallt, als ein hoch aufgeschossener junger Mann aus dem Haus stürzte.

Kurz davor hatte ihn seine Mutter gerufen.

»Ruben, wo bleibst du so lange? Mach zu, wir wollen los.«

»Ich kriege die verdammte Schleife nicht hin!«, hatte der Sechzehnjährige zurückgerufen. »Einen Moment noch.«

»Du sollst nicht fluchen, Ruben!«, rief die Mutter. »Sonst muss ich dir den Mund mit Seife auswaschen. Den Namen des Herrn soll man nicht verunehren.«

»Komm her!«, hatte sein Vater gerufen. »Ich binde dir die verd… die … ähm, vermaledeite Schleife. Wir wollen heute noch los, wir sind spät dran, alter Trödler.«

»Immer mit der Ruhe. Ich packe das schon allein.«

Danach war es kurze Zeit still gewesen.

»Eurem Bruder kann man beim Laufen die Schuhe besohlen«, hatte der Farmer zu seinen kleinen Töchtern gesagt und ein Auge zugekniffen. »So langsam ist er.«

Die Mädels kicherten. Dann ging das Grauen los.

Ruben Abbott stand nun vor dem schmucken Farmhaus, das vom Fleiß und Geschick seiner Besitzer zeugte. Ruben wollte nicht glauben, was er sah und gehört hatte. Schüsse. Eltern und Schwestern erschossen. Ein rotbärtiger Mann stand da mit rauchendem langläufigem Colt. Er hatte meergrüne Augen.

Ruben hatte ihn noch nie vorher gesehen.

Der Fremde zielte auf den jungen Mann im weißen Hemd, dem es endlich gelungen war, die Schleife zu binden. Rubens rotwangiges Gesicht strahlte frisch gewaschen. Jetzt verzerrte es sich vor Grauen und Fassungslosigkeit.

Der junge Mann war wie seine Familie wie aus dem Ei gepellt. Herausgeputzt, frisch gewaschen.

»Warum?«, fragte er.

Der Rotbart schüttelte den Kopf.

»Es nützt dir nichts, wenn ich es dir sage.« In kalter Grausamkeit spannte er den Hahn des Revolvers.

Ruben streckte die leere Handfläche vor.

»Ich bin unbewaffnet!«, rief er, und seine Stimme überschlug sich.

Auf einen unbewaffneten Mann schoss man nicht, und man schoss niemandem in den Rücken. Das waren eherne Gesetze im Westen. Alle anständigen Menschen beachteten sie. Der rotbärtige Killer war nicht anständig.

»Ich nicht«, sagte er und erschoss den Jugendlichen.

Dann zog er eine Kautabakrolle aus der Westentasche, biss ein Stück ab, kaute, lud den Revolver nach, sah sich um und ging ohne Eile ins Haus. Dabei stieg er über den toten Jugendlichen weg. Der hatte die Augen weit aufgerissen.

Vorwurfsvoll schienen sie den kaltblütigen Mörder anzustarren.

Der trat ihm ins Gesicht. Glotz nicht so blöd, bedeutete das. Der Mörder schaute sich in dem Farmhaus um. Es war blitzsauber, alles aufgeräumt, Blumen standen in je einer Vase auf dem Tisch mit der sauberen Leinendecke und auf der Fensterbank.

Die Katze machte unter dem Tisch einen Buckel und fauchte. Der Killer beachtete sie nicht. Den Wachhund der Familie hatte er schon vorher, noch ehe er sich hinterm Haus versteckte, mit einem Messerwurf kaltgemacht. Der halbwilde Hund streunte öfter umher, entfernte sich auch weit von dem Haus.

Deshalb hatte ihn von der Familie keiner vermisst, als sie aufbrechen wollte.

Der Mörder sah sich im Haus um. Auf einem Familienfoto sah er außer dem Farmer und seiner Frau, dem Sohn und den kleinen Schwestern noch ein älteres Girl. Achtzehn oder neunzehn, eine Hübsche. Ihr war er nicht begegnet, und im Haus hielt sich niemand sonst mehr auf.

Wenn schon, dachte der Killer. Die Farmerfamilie war ausgelöscht. Die Abbott-Farm, Grund und Boden, würde an seinen Auftraggeber fallen. Der Rotbart kaute und spuckte auf die saubere Decke des Ehebetts.

Er nahm das Foto, das eine glücklich lachende Familie zeigte, aus dem Rahmen und steckte es ein.

Dann sah er sich im Haus um und schaute auch in die Schränke. In einem fand er eine Flasche Whisky. Er nahm den Priem aus dem Mund, legte ihn zur Seite, zog den Korken mit den Zähnen und trank von dem Whisky. Gleich spie er ihn wieder aus.

»Was für ein miserables Gesöff!«, schimpfte er. »Dieses Farmergesindel hat keinen Geschmack und keine Kultur. Elende Schollenbrecher, Hühnerficker, Gesindel.«

Er warf die Flasche in die Spüle, dass sie zerbarst, und probierte die Pumpe aus, die Miles Abbott extra für seine Frau gebaut und um eine Leitung ins Haus ergänzt hatte. Der Rotbart nickte anerkennend. Solide Handwerksarbeit war das. Er musterte alles und las den Spruch auf dem Schmuckteller auf dem Bord: Trautes Heim – Glück allein.

Das Schlagwerk der Pendeluhr an der Wand knarrte, dann fing die Uhr zu schlagen an. Sieben Mal. Die Familie hatte zeitig losfahren wollen. Auf dem Hof gackerten die Hühner. Der Hahn krähte. Dumpf muhte die Kuh im Stall, als ob alles in Ordnung sei.

Der Killer schaute sich ohne Eile um. Er suchte nichts Bestimmtes. Es interessierte ihn beiläufig, wie solche Leute wie die Abbotts lebten. Ehrliche, anständige, redliche Menschen. Dumme Menschen, dachte er. Sie hätten verkaufen sollen. Er hatte kein Verständnis für solche Leute und für ihre Lebensweise.

Sie standen früh auf, schufteten den ganzen Tag lang, plagten sich, um dem Boden seine Frucht und ihren Lebensunterhalt abzugewinnen. Nahmen Missernten und Unwetter hin, wurden frühzeitig bucklig und krumm von der vielen und harten Arbeit und ihrem kargen Leben. Wie kann man nur so blöd sein, so ein Dasein zu führen, dachte der Rotbart?

Mich ernährt der Colt. Er sah die Bibel aufgeschlagen auf einem runden Tischchen liegen, das einzige Buch, das man im Haus und auf der Farm fand. Beiläufig las er: Daneben seid ihr Diebe, Mörder, Ehebrecher und Meineidige und räuchert dem Baal und folgt fremden Göttern nach, die ihr nicht kennt. Jeremia – 7:9.

Er schüttelte den Kopf. Damit konnte er nichts anfangen. Verrückt, diese Farmersleute, dachte er. Wie kann man nur so einen Schund lesen? Er nahm die Petroleumlampe und schüttete ihren Inhalt über der Bibel aus.

Hinter einem Vorhang entdeckte er den Kanister Petroleum und goss es im Haus aus. Danach riss er einen Fetzen Papier aus einer alten Zeitung, zündete auf der Schwelle – die Tür ließ er offen – ein Schwefelholz an, setzte das Papier in Brand und warf es in die Petroleumlache. Eine bläuliche Stichflamme zuckte auf, als eine Verpuffung erfolgte.

Das Feuer griff um sich. Die Flammen leckten nach den Möbeln und Vorhängen. Der Rotbart stieg wieder über den toten Jungen weg. Das Haus würde lichterloh brennen und nur geschwärzte Trümmer bleiben. Er rechnete damit, dass der Funkenflug den Stall und die Nebengebäude und den Anbau in Brand setzen würden.

Der Killer ging zu dem Wagen. Er suchte in den Taschen des toten Farmers und nahm seine Geldbörse an sich. Als er den Inhalt betrachtete, schüttelte er den Kopf. Mit so wenig Geld wollte der Typ auf das Fest nach Sioux City gehen, dachte er. Das würde nicht für eine anständige Sause mit Huren und einem Besäufnis reichen. Verächtlich spuckte er dem Mann, den er erschossen hatte, zum Hohn einen Strahl Tabaksaft ins Gesicht. Dann löste er die Wagenbremse und schlug dem aufwiehernden Pferd mit der flachen Hand fest auf die Kruppe.

Die Geldbörse hatte er eingesteckt.

»Los, Brauner, lauf!«

Das Pferd zog an und lief los, folgte dabei dem Karrenweg nach Westen, in die grobe Richtung von Sioux City und des Missouri. Der Killer schaute ihm nach. Dann ging er hinter das Haus und von da zu der Baumgruppe am Little Sioux River, wo er sein Pferd angebunden hatte. Als er aufgesessen war, blickte er zu dem Farmhaus zurück. Rauch stieg davon auf, Flammen leckten empor.

Der Rotbart spuckte wieder.

Leicht verdientes Geld, dachte er. Wenn es nur immer so einfach wäre. Er verspürte nicht die geringsten Gewissensbisse, als er davonritt und die bald lichterloh in Flammen stehende Farm hinter sich ließ.

Für ihn war es ein Job. Mehr hatte er nicht getan.

Jean Abbott wand sich nackt in den Armen ihres Verlobten Jay Hunnicutt. Sie hatten die Nacht im Heuschober verbracht, sich leidenschaftlich geliebt und darüber die Zeit vergessen. Jays Lustspeer stand schon wieder. Gierig griff er nach Jeans festen Brüsten, deren Nippel aufragten.

»Jay«, seufzte sie. »Willst du schon wieder? Kriegst du denn nie genug?«

»Von dir niemals. Du bist so süß, so wunderbar. Deine Brüste, dein Po, die Pussy …«

Er griff jeweils an die genannten Stellen. Jean spürte seine Finger in ihrer Lustgrotte und an der Klitoris. Sie war feucht und erregt. Dennoch widersprach sie.

»Jay. Ich muss zur Farm, zu meiner Familie. Sie warten auf mich. Wir wollen zum Erntedankfest. Lass mich.«

»Nein, nein. Einmal noch. Nur noch einmal will ich dich rammeln, Süße. Dann kannst du los. Du bist mit dem Pony da, und wenn deine Leute schon weg sind, reite hinter ihnen her. Ich reite zu unserer Farm, und wir sehen uns dann in Sioux City, zum Indian Summer Festival. So viel Zeit haben wir noch. Du kannst jetzt nicht weg. Weihnachten wollen wir heiraten. Einmal noch. Komm, mach die Beine breit.«

Was soll’s, dachte Jean? Schimpfen würden ihre Eltern sowieso, was machte es aus, wenn sie sich noch etwas mehr verspätete? Die Leidenschaft riss sie hin. Sie umfasste Jays bocksteifen Lustspeer, streichelte die Hoden und nahm den Penis dann in den Mund.

Jay verdrehte die Augen.

»Oh. Oh. Oh! Was machst du da?«

»Wonach sieht’s denn aus? Leck mich, mach es mir mit der Zunge. Küss meine Muschi.«

Jay gehorchte. Er war hin und weg von der schönen Blonden. Dann drang er in sie ein, stieß heftig und kam erst nach längerer Zeit, weil er schon eine heiße Nacht und ein paar Sexakte hinter sich hatte.

»Ich könnte dich fressen vor Liebe«, stöhnte er, als er seinen Höhepunkt erreicht hatte und sich von Jean löste. »Du bist die Schönste, die Beste. Du hast die heißeste Pussy von ganz Iowa.«

Auch Jean war gekommen. Sie streichelte ihren Verlobten. Sie fühlte sich ihm überlegen. Sie wusste, dass sie ihn mit ihrem Sex beherrschte, und freute sich an ihrer Macht über ihn. Er war eine gute Partie, seinen Eltern gehörte die größte Farm in der Gegend. Doch nicht deshalb hatte Jean ihn genommen.

Sie liebte ihn wirklich. Er sah gut aus, er war stark und hatte einen angenehmen, freundlichen und aufgeschlossenen Charakter. Ein Mann, mit dem sie glücklich werden konnte und wollte und mit dem sie ihr Leben verbringen, mit dem sie alt werden wollte. Kinder in die Welt setzen, eine wohlhabende Farmerin sein.

Der Himmel hing für sie voller Geigen.

»Von ganz Iowa?«, fragte sie schelmisch. »Wie viele hast du denn ausprobiert?«

»Nun … äh … well. Ein paar Girls hatte ich schon. Doch dich liebe ich wirklich und über alles. Wie keine andere. Du bist die Einzige, die Beste für mich. Für dich würde ich alles tun, dir die Sterne von Himmel holen und eine Herde bis hoch zum Mond treiben.«

Jean lachte. Sie war sinnlich, ihr Körper üppig und schlank zugleich. Sie hatte Humor, aber sie war auch realistisch. Ein handfestes Girl von fast neunzehn Jahren, das zuzupacken verstand und das Herz auf dem rechten Fleck hatte. Im Unterleib hatte sie ein angenehmes Gefühl.

Das Blut floss ihr rasch und heiß durch die Adern. Sie war sehr verliebt. Sie streichelte Jay zärtlich, nicht, um ihn zu erregen, sondern um ihm zu zeigen, wie sehr sie ihn mochte, um seine Haut zu spüren. Die starken Muskeln.

Sie schmiegte sich an ihn und küsste ihn.

»Auf dem Mond kannst du keine Longhorns verkaufen«, sagte sie. »Dazu musst du nach Kansas, nach Dodge oder Abilene. Aber ich lasse dich nicht weg. Du bist auch kein Cowboy, ihr habt keine Ranch, sondern eine Farm.«

»Vieh züchten wir auch, doch in geringerem Maß. Du hast recht, Süße. Trotzdem würde ich für dich alles tun. Wirklich alles.«

»Das weiß ich doch. Für mich brauchst du keine Sterne vom Himmel zu holen und keine Rinder zum Mond zu treiben. Es genügt, wenn du bei mir bist und wenn wir Mann und Frau werden. Das wird bald der Fall sein. Jetzt lass uns aufbrechen. Es ist spät geworden.«

»Nicht mal acht Uhr.«

»Spät genug. Auf, Jay Hunnicutt, zieh dich an! Wir sehen uns später. Und haben dann wieder Zeit füreinander …«

Verlockend schaute sie den jungen Mann an. Sie lösten sich voneinander, standen auf, klopften sich lachend die Heuhalme ab und zupften sie sich aus den Haaren. Freilich wussten ihre Eltern, dass sie zusammen waren und was sie taten. Doch so genau, dass es vor der fest beschlossenen Ehe keinen Sex geben sollte, nahm man es nicht.

Jean war Jungfrau gewesen, als sie zum ersten Mal mit Jay schlief. Er hatte nicht so viel Erfahrung. Doch die Natur tat ihr Werk, und sie fanden sich in die Sache hinein.

Sie zog sich an. Dabei ließ sie sich Zeit und präsentierte Jay dabei verlockend ihre Reize. Sie lächelte verführerisch und sah es mit Freude und Lust, wie sein Lustspeer sich wieder regte. Aber ach, sie hatte ihn zu sehr strapaziert in der Nacht und am Morgen. Er wurde diesmal nur halb steif.

Jean nahm den Hodensack des jungen Mannes in die Hand.

»Ach, sieh nur, der arme Kleine. Er ist matt und erschöpft. Vielleicht sollte ich mir einen potenteren Mann suchen.«

»Wag dich.« Jay klatschte ihr auf den Po. »Leg dich lang, Süße, dann besorge ich es dir noch einmal, dass du quietschst. Das schaffen wir schon, ich lasse mich nicht lumpen. Es war nur etwas viel in der Nacht.«

Jean rollte mit den Augen.

»Was willst du denn sagen, wenn ich mal richtig wild und heiß bin?«

Der dunkelhaarige, muskulöse junge Mann wollte sie packen und ins Heu werfen. Doch Jean entwand sich ihm, sie war geschickt und geschmeidig. Er jagte sie durch den Heuschober. Sie bewarf ihn mit Heu, und sie balgten sich.

Jays Hände und Finger fanden empfindliche Stellen.

»Nein, nicht da. Lass das!«

Er warf sie bäuchlings ins Heu. Doch Jean wich ihm aus, als er sich auf sie setzen und sie niederhalten wollte. Sie rangen. Jay wollte Jean wieder ausziehen. Es war sein Ehrgeiz, noch einmal mit ihr Sex zu haben. Egal, wie lange es dauerte, bis er wieder bereit war.

Das Paar wand sich kichernd; sie rangen, junge Leute, unbeschwert und mit Freude am Sex und aneinander. Ungewollt machte Jays halbsteifes Glied mit Jeans Knie Bekanntschaft. Sie wollte das nicht. Jay traf unglücklich auf sie, wollte sich über sie drehen. Ihre Handgelenke hielt er schon fest.

Jean bewegte sich, riss das Knie hoch. Sie traf Jay genau ins Gemächt. Er stieß einen röchelnden Laut aus wie ein Bulle, der sich beim Wassersaufen verschluckt hatte, und verdrehte die Augen, presste die Hände zwischen die Beine und fiel von ihr herunter.

Er lag auf der Seite und wünschte sich in dem Moment, er wäre ein Mädchen. Dann hätte es nicht so wehgetan. Jean setzte sich auf. Zuerst begriff sie nicht, was sie getan hatte, was passiert war.

»Was machst du denn, Schatz? Hör auf, Theater zu spielen!«

»Du hast mich … genau in die Eier getroffen. Und am … du weißt schon. Mit deinem verdammten … Knie.«

»Armer Darling. Das wollte ich nicht. Das tut mir so furchtbar leid. Du hast doch hoffentlich keinen bleibenden Schaden erlitten?«

»Das … weiß ich noch nicht. Verflucht, tut das weh.«

Jean hatte gehört, dass ein Tritt oder Kniestoß in die Hoden selbst den stärksten Mann außer Gefecht setzte. Ausprobiert hatte sie es noch nicht. Jetzt wusste sie, dass es stimmte.

»Du Armer. Entschuldige tausend Mal. Ich nehme ihn in den Mund, ich lecke dich mit der Zunge. Ich massiere ihn dir, dass der Schmerz nachlässt.«

»Nein! Fass mich nicht an. Das wird schon wieder. Lass mich bloß in Ruhe. Du hast mir bös einen verpasst.«

Jean beteuerte ihr Bedauern. Jay betastete Glied und Hoden. Allmählich wurde ihm wieder besser. Die Lust auf eine weitere Nummer war ihm gründlich vergangen. Er war sauer auf seine Verlobte, obwohl er sich sagte, dass sie ihn nicht absichtlich so getroffen und ihm Schmerz zugefügt hatte. Doch absichtlich oder nicht, es hatte wehgetan.

Er stand auf und zog die Hose an.

»Lass uns aufbrechen«, sagte er schmallippig.

Sie zogen sich an, ohne Flirten jetzt. Dann stiegen sie von dem Heuboden herunter, der zur Hunnicutt-Farm gehörte und ein paar Meilen vom Farmhaus entfernt lag. Sie gingen zu den Pferden. Dort küssten sie sich noch einmal. Jay behielt seine Finger bei sich, Jean genauso.

»Wir sehen uns auf dem Fest.«

Dort fand man Vergnügungsbuden, und am frühen Nachmittag würde ein Gottesdienst stattfinden. Eine Art Rodeo und ein paar Attraktionen standen auf dem Programm, dazu am Nachmittag ein Barbecue und am Abend ein Tanzvergnügen. Vor allem diente das Fest dazu, dass sich die Bewohner der weit voneinander entfernt liegenden Farmen trafen.

Iowa war Farmland, es gab nur vereinzelte Ranches im Bundesstaat sowie eine Pferdezucht ohne besondere Bedeutung. Ein paar Farmer hielten sich allerdings einen Viehbestand und züchteten Rinder, doch in viel bescheidenerem Ausmaß als in Texas und anderen Rinderzuchtgebieten.