Jack Slade 932 - Jack Slade - E-Book

Jack Slade 932 E-Book

Jack Slade

0,0
1,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Bei einem brutalen Überfall auf die Bank in Franklin, Montana, werden zwei Banditen getötet, einem dritten Räuber gelingt die Flucht mit hunderttausend Dollars.
Sheriff Tom Shelton und Deputy Bill Vaughn hängen sich an die Spur des Killers. Die Fährte führt über die Grenze hinüber nach Kanada. Am Rande der Rocky Mountains erreichen sie den kleinen Ort Fort Joseph, in dem die Canadian-Fur-Company eine Niederlassung betreibt. Sie stoßen in ein Wespennest von Habgier und Gewalt und treffen auf einen Teufel in Menschengestalt ...


Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 137

Veröffentlichungsjahr: 2021

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhalt

Cover

Der Skalp des Pelzhändlers

Vorschau

Impressum

Der Skalpdes Pelzhändlers

Bei einem brutalen Überfall auf die Bank in Franklin, Montana, werden zwei Banditen getötet, einem dritten Räuber gelingt die Flucht mit hunderttausend Dollars.

Sheriff Tom Shelton und Deputy Bill Vaughn hängen sich an die Spur des Killers. Die Fährte führt über die Grenze hinüber nach Kanada. Am Rande der Rockies erreichen sie den kleinen Ort Fort Joseph, in dem die Canadian-Fur-Company eine Niederlassung betreibt. Hier stoßen sie in ein Wespennest von Habgier und Gewalt und treffen auf einen Teufel in Menschengestalt ...

James Sullivan starrte auf die Mündung des Colts. Es war eine schwarze, großkalibrige Waffe, deren Wirkung absolut verheerend sein musste.

Der Kerl hinter diesem Colt sah kein bisschen besser aus. Er war ein wahrer Hüne, ein vierschrötiger Mann, der sein Gesicht hinter einem Halstuch verborgen und die Hutkrempe tief ins Gesicht gezogen hatte. Seine Augen wirkten schwarz und böse.

»Wo ist der Tresor?«

Sullivan zitterte. Er war ein kleiner Mann, der die Zahlen liebte und dem jede Art von Gewalt den Angstschweiß auf die Stirn trieb.

»Ich habe keinen Tresor.«

»Hör auf zu lügen, du Ratte!«

»Er steht im Hinterzimmer!«

»Dann vorwärts. Oder du bist tot!«

Sue Ann schlug die Augen auf und sah Tom Shelton an. Auch er war gerade erwacht. Sie hatte in seinen Armen geschlafen, und nun suchten seine Lippen nach ihrem Mund. Sie fühlte das Kratzen seiner Barthaare auf ihrer Wange. Dann küsste er sie, und sie spürte seinen warmen, noch schlaftrunkenen Atem.

»Guten Morgen«, flüsterte er ihr ins Ohr, während seine Hand ihre volle Brust umfasste und sein Knie sich lüstern zwischen ihre Schenkel schob. Er schien einen schönen Traum geträumt haben. Sie erwiderte seinen Kuss, während sie fühlte, wie erregt er war.

»Guten Morgen«, antwortete sie und räkelte sich wohlig in seiner Umarmung.

Unter der Bettdecke waren sie beide nackt, und die Wärme und die Rundungen ihrer Körper streichelten einander. Er presste seine Lippen auf ihren Mund und küsste sie mit erwachender Leidenschaft.

Sue Ann kicherte wohlig. Die blonde Lady mit den heißen Kurven fühlte sich wohl wie eine rollige Katze. Sie seufzte, während sie seine stahlharten Muskeln an ihrem weichen und warmen Körper fühlte. Ihre Hand wanderte nach unten und umfasste seinen harten Schwanz.

»Oha«, kicherte sie. »Was ist das denn?«

»Ich habe von dir geträumt, Süße.«

»Oh. Was habe ich denn getan?«

»Du hast nackt unten im Fluss gebadet. Banditen sind gekommen, und ich musste dich retten.« Behutsam drehte er sie auf den Rücken, während er sie immer weiter küsste. Sein Mund wanderte auf ihrem Körper nach unten, küsste ihren Hals, die Schultern und die üppigen Brüste. Seine Zungenspitze leckte um die Knospe ihrer Brust, die sich unter dieser Liebkosung erregt aufrichtete.

Sue Ann stöhnte lüstern auf. Das war ein schöner Morgen, ein Tagesbeginn, wie sie ihn liebte. Sie war glücklich, dass sie mit Tom zusammen war und dass er sie schon mit seinem ersten Atemzug begehrte. Seine Hände streichelten über ihren Körper. Dann küsste er sie wieder auf den Mund, und sie öffnete weit und hingebungsbereit die Schenkel.

James Sullivan hatte durchs Fenster die drei Kerle kommen gesehen. Und er hatte sofort begriffen, was die Stunde geschlagen hatte.

Seine neuen Geschäftsbeziehungen zur Western-Pacific-Railroad mussten sich verdammt schnell herumgesprochen haben. Dollars wirkten auf diese Schmeißfliegen wie Nektar.

Der Anführer der Bande war ein hoch gewachsener, bulliger Typ, ein wahrer Hüne, der eine schwere, gefütterte Jacke trug. In seinem Gürtel steckten diese beiden großen Colts, und sein Gesicht war hinter seinem Halstuch verborgen.

Seine beiden Kumpane sahen nicht besser aus. Der eine war groß und hager, der andere klein und dick. Beide trugen schwere Lederjacken, und auch sie hatten ihre Gesichter hinter Halstüchern verborgen. Alle drei stiegen von den Pferden und ließen ihre Blicke prüfend über die Main Street von Franklin, Montana, schweifen.

Es war ein nebliger Morgen, Ende November. Es war kalt und klamm, und die Silhouetten der Häuser an der Main Street verschwanden im Nebel.

Der Nebel war über Nacht von Kanada herübergezogen und bedeckte nun das ganze Land. Er war ein Zeichen des kommenden Winters.

Vor zehn Minuten, als Sullivan die Tür zu seiner First Bank aufgeschlossen hatte, hatte er an alles Mögliche gedacht – nur nicht an einen Überfall. Er hatte einen vollkommen langweiligen und ereignislosen Tag erwartet.

Im Schalterraum der Bank brannten mehrere Kerzen und Öllampen. Bislang hatte sich nur zwei Kunden eingefunden: Es waren Bill McCork, ein Rancher aus dem County, und die alte Mrs. Fellowhead, die nahezu jeden Tag kam, um nachzusehen, ob ihr Geld noch da war.

Einer der Banditen – der kleine Dicke – zog das Gewehr aus dem ledernen Holster, das an seinem Sattelknauf hing, und postierte sich auf der Veranda der Bank.

»Ich kann also mit den Dollars rechnen?«, fragte McCork gerade. Er war ein vielleicht fünfzigjähriger Mann mit dunklem Haar, der schon seit Jahren Kunde bei der First-Bank war.

James Sullivan nickte. »Natürlich, Mr. McCork. Kaufen Sie die Gerätschaften ruhig ein und lassen Sie sie anschreiben. Kommen Sie am Nachmittag wieder vorbei, dann habe ich den Vertrag fertig.« Der gewünschte Kredit betrug kaum hundert Dollar.

»In Ordnung!« Der Rancher wollte vor dem nahen Einbruch des Winters noch einige Unterstände auf seinem Land reparieren.

Der Bankier blickte mit besorgter Miene zum Fenster, das nahezu die gesamte Vorderseite des Schalterraums einnahm. Seine rechte Hand tastete nach dem Colt, der unter seinem Tresen lag. Der dicke Bandit stand nun mit dem Rücken zum Fenster und behielt die Main Street im Blick, das Gewehr in den Händen. Die beiden anderen Kerle betraten gerade den Schalterraum.

Tom Shelton drang schon mit seinem ersten Stoß tief in seine schöne Freundin ein. Sue Ann Patterson ließ ein wohliges Seufzen und Stöhnen hören, während sie ihn tief in sich fühlte. Für einige Augenblick verharrten beide reglos, während ihre Lippen einander liebkosten. Seine Hände strichen über ihre runden Hüften, während er ihr die Zunge tief in den Mund schob.

Dann stieß er wieder zu, zunächst ganz sanft und zärtlich, dann ein wenig härter und fordernder.

Sue stöhnte laut auf und verdrehte verzückt die blauen Augen. Wieder und wieder stieß er zu, und wieder und wieder stöhnte sie auf. Die Lust strömte aus dem Schoß durch ihren Körper, durch Bauch und Brüste. Tom wusste, was er zu tun hatte. Ihre Hände lagen auf seinem Rücken, während sie seine wilden, lüsternen Zärtlichkeiten genoss.

»Überfall! Hände hoch!«, rief der Bandit mit befehlender Stimme. »Oder ich knalle euch alle ab!«

James Sullivan und die beiden Kunden hoben sofort die Hände.

»Wo ist dein verdammter Tresor?« Der Bandit hob den Colt und zielte auf Sullivans Kopf.

»Ich habe keinen Tresor«, sagte der Bankier mit erstickter Stimme.

»Hör auf zu lügen, du Ratte!«

Die alte Mrs. Fellowhead, eine hutzelige Dame, die das Restaurant an der Main Street der kleinen Stadt betrieb, musterte den Banditen mit empörten Blicken.

»Junger Mann«, setzte sie an.

Doch schon im gleichen Atemzug holte der Bandit mit seinem Colt aus. Hart schlug er der alten Dame den Lauf der Waffe auf den Kopf. Mrs. Fellowhead stieß einen lauten Schrei aus, und ihre Stirn und ihr Gesicht waren sofort voller Blut. Sie taumelte und stürzte dann rücklings zu Boden.

»Wo ist der Tresor?«, brüllte der Bandit den Bankier an.

»Hier gibt's keinen Tresor!«

Der Bandit feuerte im gleichen Atemzug. Die Kugel jagte haarscharf über Sullivans Schädel hinweg und fegte in die rückwärtige Wand des Schalterraums.

»Im Hinterzimmer!«, rief der Bankier erschrocken.

»Dann vorwärts. Oder ich ballere dir die Scheiße aus dem Leib!«

Der zweite Bandit hatte das Gewehr gehoben und zielte auf McCork. »Immer schön ruhig bleiben, Kumpel«, sagte er.

Der Rancher wagte nicht, sich auch nur zu bewegen. Das Gewehr war eine lange und schwere Waffe, wie man sie zur Jagd auf Bären und Elche benutzt.

»Okay.«

James Sullivan drehte sich um und ging auf wackeligen Beinen zur Tür seines Büros. Der Bandit folgte ihm.

Das Krachen eines Schusses riss Tom und Sue Ann aus ihrem Vergnügen. Im ersten Moment wusste Shelton gar nicht, mit welchem Geräusch er es überhaupt zu tun hatte, denn der Nebel hatte es zur Hälfte verschluckt. Doch dann folgte das unerbittliche Krachen mehrerer Gewehrschüsse.

Der junge Mann löste sich aus der Umarmung seiner schönen Freundin. Er war der Sheriff von Franklin, Montana, ein etwa dreißigjähriger, schlanker Kerl mit halblangen Haaren, langen Koteletten und einem buschigen Schnauzbart. Er sprang aus dem Bett und schlüpfte in seine Jeans.

»Warte hier!«, rief er der Blonden zu und stürmte nach vorn in sein Büro. Er warf seine gefütterte Jacke über, riss eines der Gewehre vom Bord neben der Tür und rannte hinaus.

Dort blieb er stehen und starrte in den milchigen Nebel, der wie ein Schleier zwischen den Häusern hing. Franklin war nur eine kleine Stadt, kaum dreißig Meilen von der kanadischen Grenze entfernt. Sie hatte nur eine einzige Straße, an der sich drei Dutzend Gebäude wie an einer Schnur nebeneinander aufreihten.

Der Sheriff sah einen Mann in seinem Blut mitten auf Straße liegen. Im kalten Nebel erkannte er zudem, dass ein Mann mit einem langen Gewehr auf der Veranda von James Sullivans First Bank stand. Der Kerl trug einen breitkrempigen Hut und eine schwere Lederjacke. Er feuerte in Richtung von Hank Williams Store, vor dem zwei Männer hinter massigen Fässern in Deckung kauerten und die Schüsse erwiderten.

Drei gesattelte Pferde standen auf der Main Street vor der Bank. Es war ein Überfall. Der Mann auf der Veranda deckte den Rückzug, während sich zwei Banditen im Innern der Bank aufhalten mussten. Shelton hob sein Gewehr, zielte und feuerte.

Doch der Bandit auf der Veranda hatte ihn bereits bemerkt und sprang blitzschnell zur Seite. Die Kugel verfehlte ihn um Haaresbreite. Er verschwand hinter mehreren Kisten, die auf der Veranda lagerten. Sein Mündungsfeuer blitzte auf, als er auf die beiden Männer vor Williams Store feuerte. Dann sah Shelton, wie er mit dem Lauf der Waffe gegen das Fenster der Bank schlug. Offenbar forderte er seine Kumpane zur Eile auf.

Der Sheriff stürmte schießend vorwärts.

James Sullivans Büro war ein kleiner Raum, nach hinten gelegen. Es gab einen Schreibtisch, an dem zwei Lehnstühle standen, und eben den Tresor. Er glänzte noch nagelneu und trug die Aufschrift Modern Pittsburgh Steel.

In dieser Sekunde krachten draußen Gewehrschüsse.

»Mach den Safe auf!«, kommandierte der Bandit. Seine schwarzen Augen leuchteten gierig.

»Bitte! Es ist nicht mein Geld«, wimmerte der Bankier.

»Halt's Maul!«

»Es gehört der Eisenbahngesellschaft. Die werden mich fertigmachen, wenn ihr Geld weg ist!«

Der Bandit verpasste Sullivan mit dem Lauf seines Colts einen harten Schlag gegen den Rücken. »Aufmachen!«

Der Bankier kauerte vor dem Safe nieder. Er zog den Schlüsselbund aus der Westentasche und schob den Safeschlüssel mit bebenden Händen ins Schlüsselloch. Er war so aufgeregt und zittrig, dass er den Schlüssel verkantete.

Sofort packte der Bandit ihn an der Schulter und riss ihn wütend zur Seite.

»Weg da, du Hund!«

Sullivan flog durch den halben Raum und landete an der Wand gegenüber. Er blieb liegen und starrte den Banditen an.

Draußen krachten aufs Neue Gewehrschüsse.

Der Bandit drehte das kleine Rad oberhalb der Klinke bis zum Anschlag und öffnete die Tresortür.

Was er sah, übertraf seine Erwartungen.

In dem Safe türmten sich hohe Stapel von Dollar. Der Bandit sah, dass zwar auch viele kleine Banknoten darunter waren, alles in allem mussten es jedoch mindestens hunderttausend Dollar sein. Die Western Pacific schien in Franklin groß investieren zu wollen; wahrscheinlich war ein Teil des Geldes bereits für den Bau des geplanten Bahnhofs gedacht.

Mit leuchtenden Augen nahm er einen der Dollarstapel aus dem Safe.

Im nächsten Moment erschien sein Kumpan in der Tür des Büros.

»Mach schneller«, rief er. »Der Sheriff kommt! Wir müssen abhauen!«

Der Bullige griff nach einem ledernen Sack, der in seinem Gürtel steckte, öffnete ihn und stopfte rasch die Dollar hinein. Ah, wie er dieses Geld liebte! Es würde ihn für alle Zeiten zu einem freien und wohlhabenden Mann machen.

In der Sekunde sah er, dass der Bankier sich in der Ecke aufrichtete.

Der Bandit auf der Veranda der First-Bank kauerte hinter den beiden Kisten und bestrich die Main Street mit seinen Kugeln. Er feuerte hinüber zu Williams Store, wo der Ladenbesitzer und ein weiterer Mann hinter einigen Fässern in Deckung kauerten.

Wütend erwiderten sie das Feuer. Tom Shelton sah das Mündungsfeuer ihrer Gewehre, während er vorwärts rannte. Inzwischen waren noch weitere Leute aus ihren Häusern hervorgekommen: Sie hatten ihre Colts und Gewehre in den Händen und gingen irgendwo in Deckung.

Der Bankräuber wandte sich nun in Richtung Sheriff, zielte und schoss. Der Lauf seiner Waffe spie Feuer, doch Tom Shelton sprang im gleichen Atemzug nach vorn und landete auf dem Bauch hinter der Veranda eines der Häuser. Die Kugel des Banditen riss ihm nur den Hut vom Kopf. Er drückte das Gesicht in den nassen Erdboden, während zwei weitere Kugeln über ihn hinwegjagten.

Dann spähte er vorsichtig hinüber zur First Bank. Der Desperado feuerte inzwischen wieder in Richtung des Stores. Doch dann war das Magazin seines Gewehrs leer. Er zog den Colt.

Der Tote auf der Main Street lag nur wenige Schritte von Shelton entfernt. Es war Joe Morrison, dem die Schmiede der kleinen Stadt gehörte. Joe war ein guter Mann gewesen, ein offener und aufrechter Mensch, der immer freundlich und hilfsbereit gewesen war.

Im Sheriff stieg eine kalte Wut auf: Was bildeten diese verfluchten Dreckskerle sich ein, in seine friedliche und freundliche Stadt zu kommen, die Bank zu überfallen und einen achtbaren und ehrenwerten Mann wie Joe Morrison zu erschießen? Auf diese verfluchten Halunken wartete der Galgen.

Er hob das Gewehr, visierte den Mann auf der Veranda an und feuerte. Doch die Kugel jagte haarscharf am Kopf des Banditen vorbei.

In dieser Sekunde sah Shelton, dass der alte Bill Vaughn, sein Deputy, aus seinem Wohnhaus etwa zehn Schritte oberhalb der Bank trat. Auch er hielt ein Gewehr in den Händen.

Der bullige Bandit hatte aus den Augenwinkeln bemerkt, dass der Bankier sich in seiner Ecke aufrichtete. James Sullivan schien benommen, von seinem harten Sturz und vermutlich auch vor Angst. Er glotzte den Banditen an, fasste dann in seine Hosentasche und zog eine kleine, silberne Pistole hervor.

Doch in dem Safe, auf einem Brett unterhalb der Dollar, lag ein Colt. Der Bandit griff blitzschnell danach, drehte sich zu dem Bankier um und feuerte im gleichen Atemzug.

Und natürlich war er sehr viel schneller und zielsicherer als sein Gegner. Der Schuss krachte, und Sullivan wurde wieder zurück in die Ecke geschleudert. In seinem Schädel, genau zwischen den Augen, klaffte eine große Einschusswunde, aus der das rote Blut in einer wahren Fontäne hervorschoss. Aus weit aufgerissenen, ungläubigen Augen starrte er seinen Killer an, während er mit dem Rücken langsam an der Wand herabrutschte. Er schien etwas sagen zu wollen, denn er öffnete den Mund, doch aus den Mundwinkeln sickerte nur helles, rotes, blasiges Blut hervor.

Im gleichen Atemzug wirbelte der zweite Bandit auf dem Absatz seines Stiefels herum und feuerte.

Nun hatten sie den Banditen in der Zange. Tom Shelton lag in seiner Deckung unterhalb der First Bank und feuerte in Richtung des Bankräubers. Storetrader Williams und sein Helfer kauerten auf der anderen Straßenseite vor dem Laden und luden ihre Waffen nach. Deputy Vaughn dagegen war vor seinem Wohnhaus, oberhalb der Bank, in Deckung gegangen. Auch er deckte den Desperado mit seinen Kugeln ein.

»Bill!«, schrie der Sheriff und hob den Lauf des Gewehrs.

Der Alte hatte ihn bemerkt und hob ebenfalls für eine kurze Sekunde die Waffe. Dann zielte er schon wieder auf den Desperado und feuerte.

Tom Shelton gab dem Deputy mit der Hand ein Zeichen, dass er zum Haus der First Bank wollte. Der Alte nickte und gab sofort drei weitere Schüsse auf den Banditen ab, schleuderte dann das Gewehr zur Seite und zog den Colt.

Shelton richtete sich auf und stürmte wild schießend vorwärts.

Bill McCork hatte reglos an der Seite des Schalterraums gestanden. Der hagere Bandit ließ ihn nicht aus den Augen. Dieser Kerl war nahezu zwei Meter groß, und seine dunklen Augen lagen tief in den Höhlen. Sein Gewehr zielte auf den Rancher.

Von draußen war das Krachen von Gewehrschüssen zu hören. Außerdem lautes Rufen. Der Bandit wurde unruhig. Er trat ans Fenster, schob die Gardine ein wenig zur Seite und spähte hinaus in den klammen Nebel. Er wandte sich vom Fenster ab und ging rasch zu der Tür, die zu James Sullivans Büro führte.

»Mach schneller!«, rief er. »Die Schweine wollen uns in die Zange nehmen! Wir müssen abhauen!«

»Ich komme!«, antwortete der Anführer der Bande.