Jack Slade 992 - Jack Slade - E-Book

Jack Slade 992 E-Book

Jack Slade

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Beschreibung

Einige Jahre nach dem amerikanischen Bürgerkrieg breiten sich in Oklahoma die Ranches aus, eine Entwicklung, die häufig mit Auseinandersetzungen um Land und Wasser verbunden ist. Als sich die Eisenbahn durchs Land frisst, sehen manche Rinderbarone im massenhaften Transport ihrer Longhorns in die Schlachthöfe des Ostens eine neue Einnahmequelle sprudeln. Und Habgier ist nur selten mit Mäßigung verbunden ...


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Seitenzahl: 133

Veröffentlichungsjahr: 2023

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Inhalt

Cover

Herrenloses Land

Vorschau

Impressum

Herrenloses Land

Einige Jahre nach dem amerikanischen Bürgerkrieg breiten sich in Oklahoma die Ranches aus, eine Entwicklung, die häufig mit Auseinandersetzungen um Land und Wasser verbunden ist.

Als der Trapper Jack Jackson im Frühjahr aus den Bergen ins Tiefland zurückkehrt, kommt er gerade rechtzeitig, um die junge Rancherstochter Cora Fulson vor Übergriffen übler Halsabschneider im Dienst des Rinderbarons DeMille zu retten.

Jackson ist klar, dass er damit zum Feind Nummer 1 des Rinderbarons geworden ist. Habgier ist schließlich nur selten mit Maß und Anstand verbunden ...

Cora Fulson hob die Peitsche und schlug mit aller Kraft auf den Rücken ihrer Stute ein. Windy wieherte laut auf und galoppierte den mit hohem Gras bewachsenen Hügel hinab. Halsbrecherisch hüpfte, schlingerte und sprang der Einspänner hinunter in das Prärietal.

»Schneller, Windy! Lauf!« Immer heftiger peitschte die junge Lady auf das Tier ein. Ihre blauen Augen waren vor Schreck weit aufgerissen, ihre üppigen Brüste hoben und senkten sich, und ihr lockiges, blondes Haar wehte hinter ihr im Wind.

Doch die drei Kerle kamen unaufhaltsam näher. Coras Fluchtversuch und die wilde Jagd schienen ihnen Spaß zu bereiten.

»He, Süße!«, schrie der Anführer der Bande, ein hagerer Mann mit langen, fettigen Haaren und einem knochigen Gesicht. »Wohin willst du? Warte doch mal!«

Cora warf einen gehetzten Blick über die Schulter. Der Verfolger war kaum zwei Pferdelängen hinter ihr, und sie blickte in seine von Gemeinheit und der Lust an Grausamkeit verzerrten Gesichtszüge. Er war einer der Gunmen von John DeMille, und wenn er und seine Kumpane die junge Frau in die Hände bekamen, so blühte ihr Schlimmes ...

Cora hatte die Ranch ihrer Eltern vor keiner Stunde verlassen. Sie war eine hübsche junge Lady mit schulterlangem, lockigem, blondem Haar und einer umwerfenden Figur. Eine wunderbare Blume der Prärie.

Vor wenigen Wochen erst war sie achtzehn Jahre alt geworden, und das Leben lag vor ihr wie eine grandiose Verheißung. An diesem Nachmittag war sie auf dem Weg hinüber zu ihrer Freundin Lily Taylor, deren Ranch keine zwei Stunden von der der Fulsons entfernt war.

Sie war noch keine halbe Stunde unterwegs, als die drei Reiter auf dem nächsten Hügelkamm auftauchten. Zuerst dachte sie, es wären Leute der Taylor-Ranch, wohin sie unterwegs war. Doch als die drei Kerle immer lauter zu lachen und zu grölen begannen, wurden sie der jungen Frau unheimlich.

»Hallo, Sweetheart!«, rief der vordere Reiter. Sein Name war Gregg Leafs, eine Art Vormann auf der DeMille-Ranch, ein gewalttätiger Kerl mit schulterlangen fettigen Haaren. »Wohin bist du unterwegs?«

»Süße!«, grölte ein anderer.

»Warte doch mal!«

Cora trieb Windy mit einem Schlag der Peitsche zu schnellerem Tempo an.

»He, Süße!«, rief einer der Kerle. »Wohin so schnell? Wir wollen uns doch nur mit dir unterhalten!«

»Lauf, Windy!«, rief Cora, und das Tier verfiel in einen noch schnelleren Trab.

Die junge Lady blickte wieder hinüber zum nächsten Hügelkamm und sah, dass die Reiter auf sie zuhielten. Sie trieben die Pferde zu einem schnellen Galopp an und preschten hinunter in das Prärietal, das zwischen den beiden Hügeln lag, durchquerten einen Creek und galoppierten nun den Hang aufwärts, genau auf Cora zu.

»Süße! Wir sind doch deine Freunde.«

»Wir erwischen dich schon, haha!«

Die hübsche Rancherstochter hob wieder die Peitsche und ließ sie hart auf Windys Rücken knallen. Die braune Stute verfiel in Galopp, und der Einspänner schoss vorwärts. Dennoch kamen die drei Banditen unaufhaltsam näher.

»Schätzchen, wir wollen doch nur ein bisschen Spaß haben!«

»Warum so eilig?«

Gregg Leafs galt als brutaler Schläger, und seine beiden Kumpane waren kein bisschen vertrauenerweckender: Der eine war ein hagerer Typ in einem halb zerrissenen Cowboyhemd und mit einem speckigen Zylinder auf dem Kopf, der andere ein Mexikaner, den Cora ebenfalls schon einmal bei DeMilles Leuten gesehen hatte.

»Señorita!«, krakeelte der Mexikaner aufgekratzt. Seine Stimme klang hoch und quäkend. »Schöne Señorita!«

Cora peitschte nun mit aller Kraft auf den Rücken der Stute ein. Panik ergriff sie. Von diesen Typen hatte sie nichts Gutes zu erwarten. Bis zur Ranch der Taylors waren es noch gut fünf Meilen, also viel zu weit, um den Gunmen bis dorthin zu entkommen.

Sie blickte über ihre Schulter und sah, dass Leafs seinem Braunen die Sporen gegeben hatte und mit scharfem Galopp den Hügel heraufpreschte. Er war kaum fünf Pferdelängen vom Einspänner der jungen Lady entfernt. Seine Kumpane hielten sich dicht hinter ihm.

»He, Schätzchen!«, grölte Leafs. »Warte doch mal!«

»Willst du mit mir tanzen?«, rief der Revolvermann mit dem Zylinder und lachte gackernd. »Hehehe!«

Die schöne Rancherstochter zog die Zügel ein wenig zur Seite, und der Einspänner änderte die Richtung und hüpfte, schlingerte und sprang nun halsbrecherisch hinunter ins nächste Prärietal. Sie wandte sich um und sah, dass Leafs keine zwei Pferdelängen mehr hinter ihrem Wagen zurück war.

»Hübsche Cora!«, schrie er.

»Los, schnapp sie dir!«, grölte der Bandit mit dem Zylinder. Er galoppierte direkt hinter Leafs.

»Cora! Süße Cora!«, feixte der Mexikaner.

Die junge Lady hob die Peitsche und schlug nach ihrem Verfolger. Das scharfe Leder traf Leafs am linken Arm, und seine Gesichtszüge verzerrten sich vor Schmerzen.

»Dreckige Hure!«, brüllte er wütend.

Wieder ließ Cora die Peitsche durch die Luft surren. Doch nun riss Leafs seinen Braunen in letzter Sekunde zur Seite, und der Schlag zischte ins Leere. Der Einspänner erreichte die Talsohle, hüpfte über ein tiefes Erdloch und schlingerte noch heftiger. Um ein Haar wäre er umgekippt, doch Cora schaffte es in letzter Sekunde, ihn zu aufrecht zu halten. Sie jagte auf ein Wasserloch zu.

Der Kerl mit dem Zylinder hatte Leafs überholt und näherte sich dem Wagen der jungen Lady. Cora sah, dass er vielleicht fünfundzwanzig Jahre alt war, ein Mann mit einem breiten Kinn und einer Knollennase. Er hatte den Wagen nun fast erreicht.

Wieder sauste die Peitsche durch die Luft, und jetzt traf sie den Verfolger mitten ins Gesicht. Der Mann schrie vor Schmerzen laut auf, während Blut quer über sein Gesicht lief. Er hatte einen gewaltigen Striemen davongetragen.

»Das wirst du büßen!«, brüllte er wütend. »Dreckige Nutte! Elende Hure!«

Er hatte den Wagen jetzt eingeholt. Cora trieb den Braunen zu noch schnellerem Lauf vorwärts.

»Lauf, Windy! Lauf!«

Doch der Bandit richtete sich im Sattel auf, griff nach der Rückfront des Einspänners und schwang sich mit einer ebenso geschickten wie halsbrecherischen Bewegung auf den Wagen. Er stand nun hinter der Rancherstochter, die auf dem Bock saß und in wilder Panik auf Windys Rücken lospeitschte. Der Braune jagte genau auf das Wasserloch zu.

Der Bandit wollte Cora die Zügel entreißen, doch Windy hatte den Tümpel erreicht und galoppierte mit schnellem Tempo in das seichte Wasser. Der Einspänner raste holpernd in das Wasserloch, wobei die Gischt hochspritzte, stieß gegen irgendein Hindernis und kippte um. Cora und der Bandit flogen beide in einem hohen Bogen in die trübe Brühe.

Als Erster richtete der Bandit sich auf. Das braune Wasser reichte ihm gerade mal bis zu den Knien. Er blickte sich um und sah die schöne Rancherstochter zwei Schritte entfernt. Auch sie richtete sich auf. Er sprang auf sie zu, holte aus und verpasste ihr mehrere wüste Ohrfeigen.

»Dreckige Nutte!« Dann packte er sie und zerrte sie rüde zum Ufer.

Seine beiden Kumpane hatten ihre Pferde gezügelt, und der Mexikaner sprang mit feixender Miene aus dem Sattel.

»Dick! Bring sie her!«, rief er dem Kerl mit dem Zylinder zu. Auch Gregg Leafs, der Anführer der Bande, sprang vom Pferd.

»Sie kann was erleben!«, brüllte Dick. Er war schier außer sich vor Wut. Quer über seinem Gesicht und seiner Knollennase prangte blutig der Striemen der Peitsche. Das hatte ihm noch keine Frau angetan, das hatte noch keine gewagt. Die Hure würde mit Schmerzen bezahlen!

Er hatte beide Arme um Coras Körper geworfen und zerrte die Widerstrebende ans Ufer. Die junge Lady versuchte sich loszureißen, und ihre Füße strampelten heftig in der Luft. Doch ohne jeden Erfolg. Dick war sicher zwei Köpfe größer, und seine Muskeln schienen aus Stahl. Er und seine Beute erreichten das Ufer.

»Ha, sie ist eine Wildkatze!«, brüllte der Mexikaner geifernd. »Zieh sie aus! Hehehe!«

»Runter mit dem Stoff!« Mit einem schnellen Ruck riss Dick die nasse, weiße Bluse von Coras Körper.

»Haha!«, brüllte Leafs. »Das wird ein Fest!«

Jeder konnte erkennen, wie grandios die Rancherstochter gewachsen war. Ihre Brüste waren groß und straff, und ihr Hinterteil war rund und knackig.

»Runter mit dem Scheiß!«, schrie Dick und riss am Stoff ihres Rockes. Cora sprang zur Seite, doch nun hing der Stoff in Fetzen an ihr.

»Seht sie euch an«, geiferte der Mexikaner. »Ein Prachtweib!«

»Wunderbar!«, rief Leafs.

»Die nehmen wir mit zur Ranch!«

Dick Wallace, der Kerl mit dem Zylinder auf dem Kopf und dem Peitschenstriemen über seinem Gesicht, packte Cora an den Schultern. Er verpasste ihr einen heftigen Stoß, sodass sie rücklings ins Gras stürzte. Sie blieb liegen und starrte ihren Peiniger aus entsetzten Augen an.

Nun war sie ihnen ausgeliefert.

Doch in dieser Sekunde krachte der erste Schuss.

Die Kugel fegte Dick den Zylinder vom Schädel. Der Gunman, der sich auf die junge Frau hatte stürzen wollen, erstarrte. Dann wirbelten er und seine Kumpane auf den Absätzen herum.

Auf der Hügelkuppe über ihnen hielt ein einzelner Mann auf einem starkknochigen Schecken. Er trug eine Jacke aus dunklem Leder, von deren Ärmeln lange Fransen hingen, und auf seinem Kopf saß eine Mütze aus Biberfell. Er war ein Trapper. In seiner rechten Hand hielt er eine Winchester.

»Verflucht!«, schrie Leafs aufgebracht. »Was will der Kerl?«

»Diesen Hurensohn knalle ich ab!«, rief der Mexikaner wütend und riss seinen Colt aus dem Holster.

Doch im gleichen Atemzug hob der Reiter sein Gewehr und feuerte zum zweiten Mal. Der Schuss krachte, und die Kugel fegte die Waffe aus der Hand des Mexikaners. Klirrend sprang sie davon.

»Verrecke, du Teufel!«, brüllte der Bandit hasserfüllt.

Nun riss der Kerl mit dem Zylinder seinen Colt aus dem Holster. Doch wieder feuerte der Trapper, und die Waffe flog klirrend aus der Hand des Gunman.

»Verdammt!«, tobte Dick Wallace. Mit der linken Hand umfasste er seine verletzte rechte und drückte die Wundränder zusammen, um die Blutung zu stoppen.

Der Trapper trieb sein Pferd mit einem leichten Druck der Schenkel vorwärts und trabte langsam den Hügel abwärts. Sein Finger war am Abzug der Winchester. Er ließ die drei Kerle keine Sekunde aus den Augen.

Die Gunmen standen reglos und warteten ab. Keiner wagte es, noch einmal nach seiner Waffe zu greifen.

»Nehmt die Hände über den Kopf!«, forderte der Trapper, der die Talsohle nun erreicht hatte.

»Sie sind wohl verrückt!«, blaffte Leafs, der Anführer der Bande. »Hauen Sie ab, bevor ich Ihnen Beine mache!«

Als Antwort feuerte der Trapper zum dritten Mal, und jetzt jagte seine Kugel um Haaresbreite an Leafs Schädel vorbei und riss eine Locke aus den schulterlangen Haaren. Ohne jeden Zweifel schoss der Fremde wie der Teufel. Wohl oder übel hob Leafs mit grimmiger Miene die Hände über den Kopf. Seine beiden Kumpane folgten dem Beispiel.

Der Trapper zügelte das Pferd. Leafs sah, dass er gut dreißig Jahre alt sein mochte, ein breitschultriger Mann mit lockigen, blonden Haaren, die unter seiner Pelzmütze hervorwucherten. Die Winchester hielt er in seiner rechten Hand. Die Gunmen starrten ihn voller Hass und Wut an.

»Stehen Sie auf! Kommen Sie her!«, wandte der Trapper sich an Cora Fulson, die halbnackt vor den Banditen im Gras lag.

Die junge Lady erhob sich, lief auf ihn zu und bedeckte dabei die nackten Brüste mit den Händen. Sie sah sehr blass aus und zitterte vor Aufregung und Angst.

»He, was soll das?«, protestierte Leafs. »Was mischen Sie sich in die Angelegenheiten fremder Leute ein? Reiten Sie weiter!«

»Wenn drei Dreckskerle über eine Frau herfallen, so geht das jeden Mann etwas an«, erwiderte der Trapper leise. »Jedenfalls jeden, der wenigstens noch einen Funken Ehre in sich trägt!«

»Ein dreckiger Indianerfreund bist du, so, wie du aussiehst!«, fauchte der Kerl mit dem Zylinder.

Der Trapper musterte den Mann voller Verachtung, dann wandte er sich wieder an Leafs.

»Schnallen Sie Ihre Revolvergurte ab! Und Ihre Leute sollen das Gleiche tun! Aber mit der linken Hand und schön langsam und vorsichtig!«

»Was soll das geben?«, protestierte Leafs. »Was wir tun, geht Sie einen Dreck an!«

Zur Antwort schob der Trapper den Gewehrlauf ein wenig nach vorn und zielte auf den Kopf des Revolvermanns.

»Das glaube ich nicht!«, sagte er. »Und manchmal zuckt es verdammt in meinem Finger, wissen Sie. Vor allem bei Hurensöhnen wie euch!«

Also öffnete Leafs mit der linken Hand die Schnalle des Revolvergurts und ließ ihn ins Gras fallen.

»Das werden Sie bereuen!«, stieß er hervor.

»Jetzt ihr beiden!«, kommandierte der Trapper. Er bewegte sein Gewehr in Richtung der beiden anderen Typen, und beide ließen die Revolvergurte klatschend ins Gras fallen.

»Tod und Teufel!«, knurrte Wallace.

»Dreckige Ratte, du sollst sterben!«, zischte der Mexikaner hasserfüllt durch die Zähne.

»Halt dein dreckiges Maul!«, fuhr der Trapper ihn an. »Oder ich schieße dir die Zähne aus dem Mund.« Er wandte sich wieder an Leafs. »Sehen Sie, geht doch! Ziehen Sie jetzt die Jacke aus und werfen Sie sie her!«

»Hä?«

»Soll die Lady nackt durch die Prärie laufen?«, fragte der Trapper und warf einen raschen Blick auf Cora, die halbnackt neben seinem Pferd stand.

»Das meinen Sie nicht im Ernst?«, stieß Leafs verblüfft hervor und starrte den Trapper hasserfüllt an. »Das ist meine Jacke, sie gehört mir!« Es war eine Jacke aus schwerem, blauem Stoff, so wie sie von vielen Cowboys auf der Weide getragen wurde.

Schweigend richtete der Fremde seinen Gewehrlauf auf den Revolvermann.

»Verdammt! Sie soll durch die Gegend laufen, wie sie will!«, rief Leafs.

»Ihr seid dreckige Herumtreiber!«, erklärte der Trapper, und seine Stimme klang rau und angeekelt. »Elender Abschaum seid ihr! Gib der Lady jetzt deine Jacke!«

»Das wirst du bereuen!«, zischte Leafs. »Dafür wirst du Hurensohn bezahlen!« In seinen Augen glomm unerbittlicher, gnadenloser Hass. Dies war eine Demütigung, wie er sie noch niemals erlebt hatte. Aber er zog seine Jacke aus.

Die Blicke der beiden Männer trafen sich. Die Augen des Gunman waren dunkel und voller Hass, die des Trappers grau und eiskalt. Leafs hegte keinen Zweifel daran, dass der Trapper ihn bei der ersten falschen Bewegung über den Haufen schießen würde.

Er warf die Jacke in die Richtung seines Gegners.

»Heben Sie sie auf!«, wandte der Reiter sich an Cora. Die junge Lady bückte sich, hob die Jacke auf und streifte sie über, dankbar, ihre nackte Brüste bedecken zu können.

»Verschwindet jetzt, so schnell ihr könnt!«, befahl der Trapper.

»Das wirst du bereuen!«, wiederholte Leafs in ohnmächtiger und hilfloser Wut. »Du wirst büßen!« Seine Stimme klang blechern, so sehr fühlte er sich gedemütigt.

»Steigt auf eure Gäule und haut ab!«, stieß der Trapper hervor. Kalte Wut schwang in seiner Stimme. »Abschaum von eurer Sorte taugt nichts! Das Leben im Westen wird erst gut sein, wenn Leuten eurer Sorte endgültig das dreckige Handwerk gelegt ist!«

Leafs starrte seinen Widersacher an. Dann schwang er sich auf seinen Braunen.

»Wir sehen uns wieder!«

»Das will ich nicht hoffen«, antwortete der Trapper. »Für euch! Denn beim nächsten Mal schieße ich nicht mehr über eure Köpfe hinweg!«

»Das werden wir sehen«, knurrte Wallace und hob seinen Zylinder auf. »Du wirst nicht immer so viel Glück haben wie heute, Dreckskerl.« Er und der Mexikaner schwangen sich ebenfalls in ihre Sättel. Ihre Colts blieben im Gras liegen. Zwar hatten Leafs und der Mexikaner Gewehre an ihren Sattelknäufen hängen, doch sie wagten nicht, nach ihnen zu greifen.

»Du wirst verrecken!« Der Mexikaner zog sein Pferd am Zügel herum.

»Verschwindet endlich!« Der Trapper zielte wieder auf den Mexikaner.

»Wir sehen uns wieder!«, rief Leafs.

Alle drei gaben ihren Pferden die Sporen und galoppierten wütend und mit donnernden Hufen in östlicher Richtung davon.

Der Trapper sprang aus dem Sattel. Er und die junge Lady blickten den Banditen nach, bis sie hinter der nächsten Hügelkuppe verschwunden waren.