Johanna in Gefahr - Stefanie Valentin - E-Book

Johanna in Gefahr E-Book

Stefanie Valentin

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Beschreibung

Mit viel Herz und Verstand geht die Heimat-Heidi zur Sache, denn sie ist eine schöne Wirtin voller Tatendrang, die ihren Gästen und Mitmenschen jederzeit hilfreich zur Seite steht. Unterstützt, wenn auch nicht unbedingt immer in ihrem Sinne, wird Heidi dabei von ihrer nicht ganz volljährigen Tochter Steffi, einem feschen Mädel mit losem Mundwerk, und ihrer Mutter Luise, die keineswegs gewillt ist, kürzerzutreten und Heidi mit der Leitung des Bergerhofs alleinzulassen. Für schwungvollen, heiteren Familienzündstoff ist also bei aller Herzenswärme unserer Titelheldin jederzeit gesorgt! »Servus, dann bis morgen...!« Johanna winkte zurück zum Biergarten und ging dann in Richtung Parkplatz des Gasthauses zum Kirchenwirt in Vorderstein auf der anderen Seite der Straße, wo ihr Wagen stand. Als sie die Straße überquerte, hörte sie das Aufheulen eines Motors, im gleichen Moment war der dunkle Wagen heran. Sie sah ihn auch, konnte gerade noch beiseite und etwas in die Höhe springen, so daß sie eher vom oberen Teil der Motorhaube erwischt wurde, spürte den Aufprall gegen ihre Hüfte, rollte geistesgegenwärtig ab, und hörte dann erneut das Aufheulen des dunklen Wagens, der dann rasant beschleunigte und um die nächste Ecke verschwand. Es war elf Uhr abends, kaum jemand war noch auf der Straße. Nur der alte Wiggerl, der seinen Hund noch mal ausführte, und circa fünfzig Meter entfernt auf der anderen Straßenseite gestanden war, hatte in etwa mitbekommen, was passiert war. Er ging erschrocken auf die reglos auf der Straße liegende Gestalt zu, bückte sich und erkannte Johanna. »Bei allen Heiligen, Madel«, murmelte er, dann berührte er sie ganz behutsam an der Schulter, »was ist denn passiert?« Johanna schlug die Augen auf, war vollkommen benommen, und spürte in der Hüfte starke Schmerzen. »Bleib ganz ruhig liegen, Madel«, sagte der Alte leise, »ich ruf' derweil die Rettung.« Dann hörte er vom Biergarten des Kirchenwirts lautes Lachen und wußte, daß er dort rascher telefonieren konnte als zu Hause, wohin er annähernd zehn Minuten Weg gehabt hätte. »Rasch«, sagte er, als er im Biergarten war, »rufts die Rettung und die Polizei an, die Unzinger-Johanna ist grad' eben angefahren worden. Sie ist schwer verletzt und liegt vorn auf der Straße.« Die bis vor wenigen Sekunden vergnüglich speisende und trinkende Gesellschaft war einen Augenblick lang geschockt, dann rannten einige zur Straße, während Werner Hübner sein Handy nahm und zuerst die Nummer der Rettung wählte, sagte, was passiert war und dann die Polizei benachrichtigte. Dann steckte er das Handy wieder weg, und sah den alten Wiggerl fragend an. »Jetzt sagst mir noch mal, was passiert ist«, forderte er den Alten auf.

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Heimat-Heidi – 68 –

Johanna in Gefahr

Noch denkt sie an Zufälle...

Stefanie Valentin

»Servus, dann bis morgen...!«

Johanna winkte zurück zum Biergarten und ging dann in Richtung Parkplatz des Gasthauses zum Kirchenwirt in Vorderstein auf der anderen Seite der Straße, wo ihr Wagen stand.

Als sie die Straße überquerte, hörte sie das Aufheulen eines Motors, im gleichen Moment war der dunkle Wagen heran. Sie sah ihn auch, konnte gerade noch beiseite und etwas in die Höhe springen, so daß sie eher vom oberen Teil der Motorhaube erwischt wurde, spürte den Aufprall gegen ihre Hüfte, rollte geistesgegenwärtig ab, und hörte dann erneut das Aufheulen des dunklen Wagens, der dann rasant beschleunigte und um die nächste Ecke verschwand.

Es war elf Uhr abends, kaum jemand war noch auf der Straße. Nur der alte Wiggerl, der seinen Hund noch mal ausführte, und circa fünfzig Meter entfernt auf der anderen Straßenseite gestanden war, hatte in etwa mitbekommen, was passiert war.

Er ging erschrocken auf die reglos auf der Straße liegende Gestalt zu, bückte sich und erkannte Johanna.

»Bei allen Heiligen, Madel«, murmelte er, dann berührte er sie ganz behutsam an der Schulter, »was ist denn passiert?«

Johanna schlug die Augen auf, war vollkommen benommen, und spürte in der Hüfte starke Schmerzen.

»Bleib ganz ruhig liegen, Madel«, sagte der Alte leise, »ich ruf’ derweil die Rettung.«

Dann hörte er vom Biergarten des Kirchenwirts lautes Lachen und wußte, daß er dort rascher telefonieren konnte als zu Hause, wohin er annähernd zehn Minuten Weg gehabt hätte.

»Rasch«, sagte er, als er im Biergarten war, »rufts die Rettung und die Polizei an, die Unzinger-Johanna ist grad’ eben angefahren worden. Sie ist schwer verletzt und liegt vorn auf der Straße.«

Die bis vor wenigen Sekunden vergnüglich speisende und trinkende Gesellschaft war einen Augenblick lang geschockt, dann rannten einige zur Straße, während Werner Hübner sein Handy nahm und zuerst die Nummer der Rettung wählte, sagte, was passiert war und dann die Polizei benachrichtigte. Dann steckte er das Handy wieder weg, und sah den alten Wiggerl fragend an.

»Jetzt sagst mir noch mal, was passiert ist«, forderte er den Alten auf.

»Ein Wagen ist gekommen«, begann der, »ein ganz dunkler war’s, und...!«

Werner Hübner ließ den Wiggerl nicht ausreden.

»War der Wagen wirklich dunkel?« fragte er.

Der Alte nickte.

»Du mußt bedenken, daß es Nacht ist«, erwiderte Werner, »und da sieht Mittelfarbiges auch schon mal dunkel aus.«

Der Wiggerl dachte kurz nach, dann nickte er. »Da ist was dran.«

»Dann war der Wagen also mittelfarbig«, sagte Werner, »vielleicht cremefarben?«

Der Wiggerl war jetzt durcheinander und nickte wieder. »Ja, das könnt’ schon sein, mittel-cremefarben.«

Zufrieden nickte Werner. »Und dann? Was dann?«

»Er hat die Johanna niedergefahren und ist weiter, ohne anzuhalten«, sagte Wiggerl.

»Und?« fragte Werner. »Was ist der Johanna passiert? Ist sie tot?«

Der alte Wiggerl schüttelte den Kopf. »Nein, tot ist sie net, jedenfalls war sie’s eben noch net. Sie hat die Augen aufgeschlagen, ist dann aber wieder ohnmächtig geworden.«

Werner Hübner war zweiunddreißig Jahre alt, hatte pechschwarze Haare, war groß, hatte eine sportlich-kräftige Figur und galt als geschäftlich erfolgreich. Man sagte, er gehe über Leichen, wenn es geschäftlich geboten sei.

Er saß da und dachte nach, auf die Idee, mal nach vorne zu gehen, und nach Johanna zu schauen, kam er offensichtlich nicht.

»Was magst denn trinken?« fragte er den alten Wiggerl. »Vielleicht ein Bier und einen Schnaps? Aber gescheiter ist, du wartest damit, bis du bei der Polizei deine Aussage gemacht hast. Net, daß sie nachher noch sagen, du wärst rauschig gewesen.«

»Du meinst, ich muß aussagen?« fragte der Alte und sah nervös auf seinen Hund, der neben ihm saß.

»Ja sicher mußt aussagen«, erwiderte Werner Hübner, der dann wissen wollte, ob dem Wiggerl noch was aufgefallen sei. »Dann sag’s mir...!«

Zuerst schüttelte der Alte den Kopf, doch dann fiel ihm etwas ein.

»Na klar«, murmelte er, »der dunkle Wagen ist...!«

»Der mittelcremefarbene Wagen«, verbesserte ihn Werner.

»Ach ja, der mittelcremefarbene Wagen...!«

»Was war’s denn für ein Fabrikat?«

»Ein BMW.«

»Für mich hat sich der Motor eher wie der eines Audis angehört«, verbesserte Werner.

»Meinst...?« Der alte Wiggerl sah Werner aufmerksam an.

Der nickte. »Ganz sicher.« Dann zeigte er auf Wiggerls Hund. »Dem Burschi bestell’ ich jetzt erst mal frisches Wasser und was zu fressen. Was hältst denn von einem Paar Wiener? Das würd’ ihn doch freuen, oder?«

Da lachte der Wiggerl. »Sicher würd’ ihn das freuen, obwohl er gar net gewohnt ist, so spät abends noch zu fressen.«

»Einmal darf er«, erwiderte Werner, der dann noch mal wissen wollte, was der Wiggerl der Polizei sagen wollte.

»Welche Farbe hatte der Wagen?« fragte er den Alten.

»So mittel, cremefarben.«

»Welches Fabrikat?«

»Ein Audi.«

»Und wo ist er hergekommen?«

»Das war’s ja, was ich dir noch sagen wollt’«, antwortete Wiggerl, »dagestanden ist er. Erst als die Johanna die Straße überquert hat, hat er den Motor eingeschaltet und ist losgefahren.«

Einen langen Moment sah Werner den Alten an.

»Das sagst so am besten net«, entgegnete Werner.

»Warum net?«

»Weil die Polizei dann Detailfragen hat«, antwortete Werner, »dann wollen s’ wissen, ob du net das Gesicht vom Fahrer erkannt hast und was weiß ich noch all’.«

»Meinst?«

»Ganz sicher.«

»Und was sag’ ich dann?«

»Daß der cremefarbene Audi ein bisserl schnell die Straße herunter gekommen wär’ und daß er nimmer hätt’ ausweichen können, als die Johanna plötzlich auf die Straß’ gegangen ist.«

Der Wiggerl nickte. »So wird’s sicher das Beste sein.«

»Ich lad’ dich morgen ein«, entgegnete Werner.

»Du lädst mich ein?« Erstaunt sah der alte Wiggerl Werner Hübner an. »Wohin und wozu denn?«

»Morgen machen die Mitarbeiter meiner Firma einen Ausflug«, antwortete Werner Hübner, »um sechse am Nachmittag sind wir droben im Bergerhof. Da kommst um sechse hin. Da kriegst ein erstklassiges Essen und trinken darfst, was und soviel du magst. Ist das recht?«

Da nickte der alte Wiggerl. Ganz genau wußte er nicht, wie ihm geschah; daß ihm inzwischen der Ablauf und die Daten eines Unfalls im Kopf waren, der so gar nicht stattgefunden hatte, das war dem Alten in dem Moment nicht bewußt.

»Mir ist noch was eingefallen«, sagte er dann.

»Was denn?«

»Es war kein Allgäuer Nummernschild, das Auto war aus Stuttgart...! Kann ich das sagen?«

»Sag, es wär’ aus München gewesen«, antwortete Werner Hübner, »dann bist aus allem raus...!«

*

»Komm S’ herein und nehmen S’ Platz.« Dirk Sander zeigte auf einen Stuhl. »Es ist sehr nett, daß Sie sich bei uns gemeldet haben. Wir haben nämlich keinerlei Daten des Unfalls.«

»Daten?« fragte der alte Wiggerl, der auch jetzt seinen Hund wieder bei sich hatte.

»Das, was sie gesehen haben«, antwortete der Kripobeamte.

»Ach so.« Der Wiggerl nickte.

»Dann erzählen S’ mal«, forderte der Beamte den Alten auf.

»Ich hab’s doch gestern abend schon alles dem Polizisten erzählt«, erwiderte Wiggerl.

»Das stimmt«, antwortete der Kripobeamte, »deswegen sind wir von der Kripo ja interessiert.«

»Wieso?«

»Es könnt’ net nur ein Unfall gewesen sein«, antwortete der Beamte.

»Was denn?«

Der Beamte wich einer Antwort aus und zeigte auf den Hund an Wiggerls Seite.

»Das ist aber ein netter Bursche«, sagte er, um Wiggerls Vertrauen zu gewinnen.

»Hast gehört, Burschi?« Der Alte lächelte. »Vor der Kripo brauchst du keine Angst net zu haben.«

»Was wollten Sie so spät eigentlich noch draußen auf der Straße?« wollte der Beamte dann wissen.

»Der Burschi muß dann noch mal Gassi«, antwortete Wiggerl. »Seit ich ihn hab’, den Burschi, geh’ ich jeden Abend mit ihm. So auch gestern abend.«

»Und dann ist das Auto dahergekommen...?«

Wiggerl nickte. »Es ist zuerst dagestand... ich mein’, es ist die Straß’ heruntergekommen und als die Johanna die Straße hat überqueren wollen, hat es sie überfahren.«

»Was für ein Wagen war es denn?« fragte der Kripobeamte.

»Was meinen S’ denn? Die Farbe, die Marke, das Modell?«

»Was Sie gesehen haben«, antwortete der Beamte.

»Also, ich hab’ einen cremefarben-mittelhelldunklen Wagen gesehen«, antwortete der alte Wiggerl.

»Einen cremfarben mittel-helldunklen Wagen...!« Der Beamte lächelte. »Was ist das denn für eine Farbe?«

»Halt cremefarben«, antwortete Wiggerl.

»Hell- oder dunkelcremig?«

»Mittelhell«, antwortete Wiggerl, »also auch ein bisserl dunkel.«

»Also das versteh’ ich net«, murmelte der Beamte, »was haben S’ denn jetzt gesehen?«

»Einen dunklen Wagen«, antwortete Wiggerl, dann fiel ihm ein, daß der Werner ihm ja eingebleut hatte, gerade das nicht zu sagen und nahm sich vor, es bei der Automarke besser zu machen. Deshalb fügte er hinzu: »Es war kein BMW, sondern ein Audi, nur daß das klar ist.«

»Wenn’s ein Audi war, wieso betonen S’ dann so, daß es kein BMW war?« erwiderte der Beamte, der längst ahnte, daß was faul war an Wiggerls Aussage.

»Weil es keiner war...!«

»Dann war’s aber auch kein Mercedes und kein Opel und was weiß ich, was es sonst alles nicht war«, sagte der Beamte, »wieso betonen S’ grad’, daß es kein BMW war?«

»Herrschaftszeiten«, entgegnete der Wiggerl, »ich komm’ her und will aussagen, will helfen, daß dieses Dreckschwein gefaßt wird und man macht mich mit der Fragerei völlig fertig.«

Da nickte der Beamte.

»Ich schätz’ mal, daß wir jetzt Schluß machen sollten«, sagte er, »in der kommenden Woch’ können wir auch noch weitermachen.«

»Dann kann ich jetzt gehen?« Wiggerl sah den Beamten mehr als aufmerksam an.

Der nickte. »Ja, nur noch eines, dann können S’ gehen.«

»Und was ist das?«

»Die Nummerntafel«, antwortete der Beamte. »Haben S’ das Kennzeichen erkannt?«

Wiggerl schüttelte den Kopf. »Nein, hab’ ich net. Ich hab’ lediglich ein S gesehen, sonst nix.«

»S für Stuttgart also...!«

»Nein, nein«, der Wiggerl schüttelte energisch den Kopf, »net für Stuttgart, wie kommen S’ denn da drauf? Aus München war der Wagen, das steht fest, aus München.«

»Wenn S’ ein S gesehen haben«, erwiderte der Beamte, »dann kann er nicht aus München sein, weil dann ein M dagestanden wär’. Das stand aber net da, wie Sie gesagt haben, sondern ein S. Also war er aus Stuttgart.«

»Wer hat den Wagen denn nun gesehen?« entgegnete der Wiggerl. »Und wenn ich sag’, der Wagen stammt aus München, dann war’s so.«

»Egal, ob ein S auf der Nummerntafel gestanden ist?« Der Beamte hatte die Stirn in Falten gelegt.

Doch der Wiggerl nickte. »So ist es. Der Wagen war aus München, für sowas hab’ ich einen Blick...!«

*

Als der Wiggerl am Spätnachmittag des nächsten Tages im Bergerhof auftauchte, sah Luise zufällig aus dem Fenster. Sie zog die Augenbrauen zusammen und staunte, denn der Wiggerl war seit dem Tod seiner Frau vor fünf Jahren nicht mehr hier oben auf der Sonnleiten gewesen.

»Heidi...?« Luise sah ihre Schwiegertochter fragend an.

»Ja?«

»Weißt du wer eben gekommen ist?«

»Wer?«

»Der Wiggerl.«

»Welcher Wiggerl.«

»Der Sommer-Wiggerl.«

»Da schau her«, murmelte Heidi, »das ist aber ein seltener Besuch.«

»Seinen Hund hat er auch dabei«, sagte Luise, »ich glaub’ Burschi ruft er ihn.«

Heidi nickte. »Ja, damals war er noch ganz jung.«

»Was er wohl da will, der Wiggerl?« fragte Luise, »ich glaub’ net, daß er extra heraufgekommen ist, um uns zu besuchen.«

»Wie ist er denn hergekommen?«

»Den Steig von der Bushaltestell ist er heraufgekommen«, antwortete Luise.

Heidi sah den alten Wiggerl draußen auf dem Hof stehen und nickte.

»Er ist bestellt«, sagte sie, »schau nur, er trägt einen Anzug und sieht aus, als ob er warten würd’.«

»Wer wird denn den Wiggerl bestellt haben?« Luise dachte nach und schüttelte den Kopf. »Ich hab’ keine Ahnung. Wir haben doch heut’ keine Gesellschaft da, ich mein’ jetzt Taufe, Hochzeit oder Geburtstag?«

»Nein«, antwortete Heidi, »haben wir nicht.« Dann fiel ihr etwas ein. »Moment. Wir haben die Hübner Consulting da.«

»Wie bitte?«

»Werner Hübner und seine Firma machen heute Betriebsausflug, und der endet bei uns«, antwortete Heidi, »insgesamt vierzehn Leut’ sind’s.«

»Und du meinst, der Wiggerl...?«

»Schon möglich.« Heidi nickte.

»Und was macht der Wiggerl in der Firma?« wollte Luise wissen.

»Vielleicht ist er ja Wachmann«, antwortete Luise.

Heidi winkte ab. »Schmarrn, dazu ist er doch viel zu alt.«

»Das ist wahr«, murmelte Luise. »Na ja, wir werden es bald wissen.«

»Soll ich den Wiggerl in die Küche bitten?« Heidi sah ihre Schwiegermutter fragend an.

Die schüttelte den Kopf. »Nein, laß mal. Später vielleicht. Im Moment schaut er mir ziemlich nervös aus.«

»Du hast recht«, sagte Heidi, »sicher ergibt sich später noch eine Gelegenheit, den Wiggerl mal zu sprechen. Mich würd’ schon interessieren, wie’s ihm in den letzten Jahren gegangen ist.«

»Ja, mich auch«, fügte Luise hinzu, »aber viel mehr interessiert mich, was gestern los war in Vorderstein.«

»Was war denn los?«

»Ich mein’ den Unfall.«

»Ja klar«, erwiderte Heidi, »und weißt du was in dem Zusammenhang interessant ist?«

»Was?«