Kalendermord - H.C. Scherf - E-Book

Kalendermord E-Book

H.C. Scherf

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Beschreibung

Der Wald rund um die Ruine der Essener Isenburg - eine Oase der Ruhe und des Friedens. Das ändert sich mit dem Fund einer ersten, grausam zugerichteten Leiche. Kommissar Sven Spelzer, als erfahrener Leiter der Mordkommission, begegnet einem Serienkiller, der präzise seine unvorstellbaren Taten plant. Der Täter preist seine Morde als Kunstwerke. Wenn bisher ein System sein Wirken steuerte, so ist es die Gier Außenstehender, die eine unfassbare Lawine der Gewalt auslöst. Gemeinsam mit der Rechtsmedizinerin Karin Hollmann begibt sich Spelzer auf die Suche nach dem Wahnsinnigen. Sie ahnen nicht, welche Hölle die Bestie schon für sie vorbereitet hat. „KALENDERMORD“ ist der erste Fall für dieses Ermittlerteam, der sie sofort an ihre Grenzen zwingt. "DER SERBE" setzt die spannende Ermittlungsarbeit in einem neuen Fall fort.

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- Prolog -
- Kapitel 2 -
- Kapitel 3 -
- Kapitel 4 -
- Kapitel 5 -
- Kapitel 6 -
- 27 Jahre früher - Kapitel 7 -
- Kapitel 8 -
- Zurück in der Gegenwart – Kapitel 9 -
- Kapitel 10 -
- Kapitel 11 -
- Kapitel 12 -
- Kapitel 13 -
- Kapitel 14 -
- Kapitel 15 -
- Kapitel 16 -
- Kapitel 17 -
- Kapitel 18 -
- Kapitel 19 -
- Kapitel 20 -
- Kapitel 21 -
- Kapitel 22 -
- Kapitel 23 -
- Kapitel 24 -
- Kapitel 25 -
- Kapitel 26 -
- Kapitel 27 -
- Kapitel 28 -
- Kapitel 29 -
- Kapitel 30 -
- Kapitel 31 -
- Kapitel 32 -
- Kapitel 33 -
- Kapitel 34 -
- Kapitel 35 -
- Kapitel 36 -
- Kapitel 37 -
- Kapitel 38 -
- Kapitel 39 -
- Kapitel 40 -
- Kapitel 41 -
- Kapitel 42 -
- Kapitel 43 -
- Nachwort -

 

 

Kalendermord

 

 

Von H.C. Scherf

 

 

Thriller

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der

Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im

Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

Kalendermord

Teil 1 der Spelzer/Hollmann-Serie

 

© 2018 H.C. Scherf

Ewaldstraße 166 – 45699 Herten

[email protected]

 

Alle Rechte vorbehalten

 

Aktives Mitglied im Selfpublisher-Verband e.V.

 

Covergestaltung: VercoDesign, Unna

Bilder von: dink101 / Wisky / 123 bogdan / michaelmoeller / janifest 

alle von www.clipdealer.com

 

Dieses Ebook ist geschützt und darf ohne Genehmigung des Autors nicht

vervielfältigt oder weitergegeben werden.

 

 

KALENDERMORD

 

 

Thriller

 

 

von H.C. Scherf

 

 

 

 

 

Die Opfer

haben nichts anderes getan,

als ihre Schuld zu begleichen

 

Autor unbekannt

- Prolog -

Die verliebten jungen Leute fühlten sich unbeobachtet, unendlich frei und schwerelos. Sandras Kopf senkte sich am Lenkrad vorbei in den Schoß ihres Freundes, der sie auf hinterhältige Weise dazu verführt hatte. Genießerisch schloss dieser die Augen, presste den Nacken gegen die Kopfstütze. Seinen Atem hielt er für einen Augenblick an, um kurz darauf in ein Hecheln zu wechseln. Verflucht sollte er dafür sein. Oh, wie sehr hasste er diesen Bastard dafür. Gebannt verfolgte der geheimnisvolle Fremde durch den Feldstecher das Liebesspiel, um auch keine Sekunde zu verpassen. Stunden hatte er auf dem kleinen Hügel genau auf einen solchen Augenblick gewartet.

Dämmerung war zwischenzeitlich über die Lichtung gezogen. Sie vermischte sich mit der feuchten Luft des Schellenberger Herbstwaldes. Das Pärchen würde den leichten Modergeruch des Laubes kaum wahrnehmen. Er jedoch liebte diese Zeit, wenn die Blätter der Bäume sich der Vergänglichkeit hingaben. Sie starben, opferten sich, um im Frühjahr neuem Leben Raum zu geben. Nun war es endlich soweit. Er wollte den Lohn des langen Wartens einfordern, schließlich drängte die Zeit. Tagelang beobachtete er bereits den roten Mazda, hatte ihn sogar bis zu dem Haus verfolgt, in dem sein eigentliches Opfer wohnte. Jede Zusammenkunft der jungen Leute hatte er in seinem Notizbuch vermerkt. Zufrieden beobachtete er, wie Sandra Schober die Beifahrertür aufriss und sich wieder einmal auf den Sitz schwang. Das Winken in Richtung der Mutter, die ihre Tochter bis zur Haustür begleitete, quittierte er nur mit einem zynischen Grinsen.

Das Auto gehörte dem Vater des Jungen, der ihn sich zu gewissen Gelegenheiten auslieh. Dazu gehörte auch das Treffen mit seiner neuen Freundin, die er vor einigen Tagen in der Schul-Diskothek kennenlernte. Die beiden turtelten schon vom ersten Kennenlernen an herum, ohne dass seine Eltern Wind davon bekamen. Da war sich das Monster ziemlich sicher. Warum sonst sollten sie diesen abgelegenen Treffpunkt ausgesucht haben? Und vorgestellt hatte er Sandra noch nicht zuhause. Ihm sollte es recht sein, wenn es keine Mitwisser gab.

Die Augen verfolgten gierig jede Bewegung des Pärchens. Seine Zunge fuhr genießerisch über die Lippen, die bereits von Speichel bedeckt waren. Seine perversen Gedanken kreisten um das Geschehen im Wagen, bis sich das Ergebnis in seinem Schoß durch eine heftige Erektion abzeichnete. Seine Hand verschwand in der Jogginghose, bis er den Kopf des Mädchens wieder auftauchen sah. Keine Sekunde zu früh, denn ihm drohte eine vorzeitige Freude, die er unbedingt vermeiden wollte. Das würde er sich für später aufheben. Den zarten Kuss, den das schwarzhaarige Mädchen ihrem Verführer gab, wartete das Monster noch ab, bevor es das Fernglas wieder in den kakifarbenen Beutel steckte. Das diabolische Grinsen trug nicht unbedingt dazu bei, das Gesicht des Mannes sympathischer erscheinen zu lassen. Die Erinnerung an seine Jugend sprang ihn immer dann brutal an, wenn er diese ekelhaften Liebesakte beobachtete. Seine Finger verkrampften sich immer tiefer in dem Waldboden, die Augen zeigten nun eine beängstigende Härte.

Mit Gewalt riss er sich aus den unerfreulichen Gedanken, ließ sich die Böschung hinuntergleiten, bis er sicher sein konnte, dass ihn die beiden nicht bemerken konnten. Hektisch strich er sich das Laub von der Hose. Schon die bloße Vorstellung, was er mit der Kleinen anstellen würde, vertiefte sein Grinsen. Ein sichernder Blick in alle Richtungen überzeugte ihn davon, dass ihn niemand beobachtete. Seine fließenden Bewegungen zeigten, wie durchtrainiert dieser Körper war, als er sich um den Hügel herumbewegte. Katzengleich näherte er sich dem Mazda. Penibel achtete er darauf, dass er sich von hinten der Beifahrerseite näherte, damit er vom Fahrer nicht durch Zufall im Rückspiegel bemerkt werden konnte. Die Sorge war eigentlich unbegründet, da der junge Mann darum bemüht war, sich in der Enge des Wagens, der Hose zu entledigen. Das Monster bewegte sich schneller, da es befürchtete, dass das eigentliche Opfer schon ohne ihn die Freuden der Liebe erfuhr. Allein diese Vorstellung ließ den Hass auf den Jungen ins Unermessliche steigen. Dieses Vergnügen wollte er selbst genießen.

Nur das leise Rascheln des Herbstlaubs war zu hören, als er um das Fahrzeug herumkroch und sich langsam an der Fahrertür aufrichtete. Der Junge hielt seinen Oberkörper fest gegen die Innenseite der Tür gepresst, während Sandra versuchte, ihm seine enge Röhrenjeans endgültig auszuziehen. Lachend zog sie heftig an den Hosenenden.

Ihr Blick erstarrte augenblicklich, als das Gesicht hinter der Scheibe auftauchte. Das Monster riss im gleichen Moment an dem Türgriff. Mit einem Ausruf des Erschreckens fiel der junge Mann in die Arme des Killers. Sie befanden sich weit ab von jedem Wanderpfad, sodass niemand den Schrei des Mädchens hören konnte. Das Entsetzen schnürte Sandra Schober sofort danach den Hals zu, als sie die riesige Klinge in der Hand des Fremden sah. Ihre Augen weiteten sich, als der Blutstrahl ihr entgegen schoss, der sich aus der breiten Halswunde ihres Freundes ergoss. Bevor sie schützend die Hand vor das Gesicht reißen konnte, brannte das Blut bereits in ihren Augen. Reflexartig verrieb sie es noch weiter durch das Gesicht. Ungläubig starrte sie auf ihre Hände, die sie jetzt schützend Richtung Fahrersitz ausstreckte. Sandra war nicht fähig, auch nur eine Silbe über die Lippen zu bringen. In Bruchteilen von Sekunden hatte sich pure Lebensfreude in Grauen gewandelt. Ihr Körper zitterte unkontrolliert, während sie mitansehen musste, wie der zuckende Körper ihres Freundes brutal aus dem Wagen gezogen wurde. Seine Beine schlugen noch wenige Male verzweifelt aus.

Ich muss hier weg. Ich muss mich in Sicherheit bringen. Die Gedanken schossen ihr durch den Kopf, befahlen ihr, die Tür aufzureißen und tief in den Wald zu rennen. Nichts dergleichen geschah. Die Lähmung hatte ihren gesamten Körper erfasst, ihr jegliche Kraft genommen. Obwohl sie das Wesen wahrnahm, das jetzt um das Fahrzeug herumkam, war sie nicht in der Lage, ein Glied zu bewegen. Die kalten Augen des Monsters waren unentwegt auf sie gerichtet, befahlen ihr, zu warten. Wie unter Hypnose vernahm sie die ungewöhnlich leise Stimme des Mannes, die so gar nicht zum Äußeren passte. Sie fraß sich in ihren Kopf und verursachte einfach nur pure Angst.

»Du bist so verdorben, so abgrundtief verdorben. Ich hasse dich dafür. Du wirst mir gehören – für immer. Ich werde dir deine verdammte Seele nehmen.«

Es waren die letzten Worte, die sie vernahm, bevor auch ihre Tür aufgerissen wurde und die harte Faust ihr Gesicht traf. Sie spürte nicht mehr, dass sie über die Schulter geworfen wurde. Mit geschmeidigen Schritten bewegte sich der Mann tiefer in den Wald. Niemand hätte seitlich des von Efeu zugewachsenen Hauses eine Falltür vermutet, hinter einer dicken Laubschicht versteckt. Wie einen Müllsack warf der Mann seine Fracht auf den Boden, legte den Griff frei, an dem er den schweren Deckel anhob. Während er sein Opfer langsam in das Loch hineingleiten ließ, murmelte er unverständliche Worte vor sich hin. Dann stieg er selber hinein. Die Pforte zur Hölle hatte sich geschlossen.

- Kapitel 2 -

»Gibt es bei dir auch was zum Frühstück? Ich hab Hunger, Großer.«

Die Frage ließ Sven Spelzer kommentarlos von sich abprallen, während er weiter die Bartstoppeln aus dem Gesicht schabte. Lediglich ein unverständliches Brummen konnte als Antwort darauf gewertet werden. Da hätte schon in der Nacht eine gute Fee seinen Lebensmittelvorrat auffüllen müssen, damit neben dem alten Käsekanten und der letzten Flasche Bier noch etwas Essbares gefunden werden konnte. Wer in seinen Kühlschrank hineinrief, erhielt nichts, außer einem hohlen Echo. Er würde wie jeden Morgen auf dem Weg ins Präsidium ein belegtes Brötchen kaufen, das er sich zusammen mit einem Coffee-to-Go zwischen die Kiemen schieben würde. Das würde zwar nicht seinen Kater vertreiben, aber zumindest das Grummeln im Bauch beseitigen.

Ein Gesicht, das von einer silberblond gefärbten Lockenpracht eingerahmt wurde, tauchte im noch halb blinden Spiegel neben seinem auf. Einen kurzen Augenblick stockte er mit der Morgentoilette und betrachtete nachdenklich das verquollene Etwas, mit dem er allem Anschein nach einen Teil der Nacht verbracht haben musste. Notdürftig war der Lidstrich nachgezogen worden, die Haare hatten wohl nur widerwillig den Bemühungen einer Haarbürste nachgegeben. Allerdings musste er zugeben, dass er mit seinem augenblicklichen Aussehen auch keinen Schönheitswettbewerb gewinnen konnte. Der Alkohol zeigte wieder einmal sein hässliches Gesicht.

War ich tatsächlich so betrunken? Wo war ich überhaupt am Abend? Stückchenweise kam die Erinnerung an den gestrigen Tag zurück, der im Marktbrunnen begann und auch dort endete. Dort hatte er wohl zu später Stunde dieses Schmuckstück auf dem tiefsten Punkt seiner Sauftour abgeschleppt. Er drehte sich um, ohne die Rasur zu unterbrechen.

»Da müsste noch ein Zehner auf dem Wohnzimmertisch liegen. Du kannst dir davon was zum Futtern kaufen. Nur tu mir den Gefallen und mach dich auf die Socken. Meine Reinigungshilfe kommt um zehn, die muss dich nicht unbedingt antreffen. Ich meine ... so.«

»Was bist du denn für einer? Bin ich dem Herrn Kommissar plötzlich nicht mehr gut genug? Bevor du mitten in der Nummer eingeschlafen bist, war ich für vieles gut, oder? Scheiß Bulle. Steck dir deine Kohle irgendwohin. Ich hab deine Kröten nicht nötig. Nur fass mich nie wieder an, du Versager.«

Nur wenige Minuten vergingen, bis das heftige Zuschlagen der Wohnungstür anzeigte, dass die nächtliche Eroberung die Räume recht unzufrieden verlassen hatte. Nachdenklich wusch sich Sven den Schaum aus dem Gesicht. Das Klopfen an der Tür erreichte ihn auf dem Weg ins Schlafzimmer. Ein unschöner Fluch verhallte, bevor er die Tür geöffnet hatte. Seine immer noch unfrisierte Nachtgefährtin quetschte sich an ihm vorbei, um sich den Zehn-Euro-Schein vom Wohnzimmertisch zu klauben.

»Du sollst zumindest für das bisschen Sex bezahlen, du Anfänger. Versuchs mal mit der Apotheken-Umschau. Da wirst du bestimmt Hilfevorschläge für den Kleinen da unten finden. Der hat die bitter nötig.«

Zum zweiten Mal schlug die Tür laut ins Schloss. Sven hörte diese Sprüche des Öfteren, wenn er Besucherinnen nach einer Sauftour mit nach Hause brachte. Immer wieder schwor er sich, das zu vermeiden, sich ausschließlich auf das Trinken zu konzentrieren. Doch im Suff überfiel ihn regelmäßig der Drang, der Welt zu beweisen, wie unwiderstehlich er doch war. Eben ein Frauentyp par excellence. Das Ergebnis im Bett blieb immer gleich. Sein Selbstbewusstsein litt an manchen Tagen darunter.

Resigniert hob Sven Spelzer die Schultern und ließ seinen Blick durch die Wohnung gleiten. Irgendwo musste er in der Nacht seine Schuhe ausgezogen haben. Den winzigen Damen-Slip, der teilweise unter den Schlafzimmer-Läufer gerutscht war, nahm er mit spitzen Fingern auf und warf ihn in den Küchenabfall. Die Dame würde den Verlust wohl spätestens beim ersten Toilettengang bemerken. Schließlich fand er die Objekte der Begierde im Dielenbereich. Der Kopf schickte ihm deutliche und schmerzhafte Signale, als er sich zum Zubinden der Schuhe bückte. Das Rasseln eines Schlüsselbundes und das Eintreten einer fröhlich summenden Dame holte ihn augenblicklich wieder in die Senkrechte.

»Oh, oh, Señor Svenni. Wieder eine schwere Nacht gestern? Finde ich noch Überreste in Schlafzimmer, oder kann gefahrlos ich darin sauber machen. Jemand noch hier – das ich rieche. Billiges Parfum, ich tippen auf ...«

»Ist ja gut Lucita, du hast gewonnen. Wohnung ist gesichert, keine Gefahr für die gnädige Frau. Du kannst heute ... ach, mach, was du für richtig hältst. Ich muss jetzt los.«

Auf dem Weg zum Parkplatz stahl sich ein Lächeln auf sein Gesicht. Auch er durfte einmal Glück im Leben haben. Und das hatte er mit dieser gutmütigen Frau, die vor Jahren einen deutschen Mann heiratete, der sie aus Spanien in das doch so großartige Deutschland führte. Eine Entscheidung, die sie noch bitter bereuen sollte, denn wo sie Liebe erhoffte, bekam sie nur Schläge und Demütigung. Eines Tages wurde Sven auf offener Straße zufällig Zeuge einer solchen Misshandlung. Zwar musste er sich innerhalb eines Disziplinarverfahrens für die unangemessene Gewaltanwendung verantworten, doch bekam er dafür eine liebenswerte, dankbare und gründliche Reinigungskraft. Für die Vermittlung einer bezahlbaren Wohnung war sie ihm auf ewig dankbar. Bis heute verband sie eine tiefe Freundschaft.

Sven schob sich auf den Sitz und fingerte nach seinem Smartphone, das unablässig vibrierte. Auf dem Display erkannte er, dass ihn Karin Hollmann, die stellvertretende Leiterin der Rechtsmedizin erreichen wollte. Sofort tauchte die Erscheinung einer stets couragiert auftretenden Frau vor seinem Auge auf, die bereits in vielen Mordfällen hervorragende Hinweise geliefert hatte. Allerdings nervte es Sven gewaltig, dass sie ihm bei jeder Begegnung einen versteckten Seitenhieb verpassen musste, was seinen Hang zum Alkohol und leichten Mädchen betraf. Doktor Hollmann kannte Svens Ex-Frau und damit auch die Gründe, die ihn dahin geführt hatten. Sie brachte allerdings wenig Verständnis dafür auf, dass er nicht versuchte, dagegen anzukämpfen. Warum machten sich ständig Außenstehende Gedanken über sein Privatleben? Er kümmerte sich doch auch nicht um die Sorgen und Angelegenheiten der anderen. Allerdings musste er zugeben, dass er hin und wieder gerne gewusst hätte, wie und mit wem diese attraktive Ärztin ihre Freizeit verbrachte. Dieser Bubikopf, dem es nichts ausmachte, dass sich bereits einige graue Härchen zeigten, verkörperte etwas, das er an seiner Ex so vermisst hatte. Sie besaß dieses Charisma, das einen Menschen angenehm vom Einheitsbrei unterschied. Was soll´s? Er verdrehte die Augen, drückte die Empfangstaste und versuchte, freundlich zu sein.

»Sven? Verdammt, wo waren Sie denn? Ich versuche schon seit Stunden, Sie zu erreichen. Sie haben einen Einsatz in der Nähe der Isenburg. Kommen Sie zum Klinikum und holen Sie mich ab? Ich warte vorne am Eingang. Ihr Chef will unbedingt, dass ich mitkomme und mir ein Bild vor Ort mache.«

Verständnislos starrte Sven auf sein Handy. Hollmann hatte einfach eingehangen, ohne seine Antwort abzuwarten.

- Kapitel 3 -

Alle Zugänge zur Isenburg-Ruine waren gesperrt. Der junge Polizeibeamte hob das Absperrband, um Sven Spelzer und Karin Hollmann mit einem freundlichen Gruß durchzulassen. Zumindest die Medizinerin erwiderte das Guten Morgen mit einem Lächeln. Sven grummelte etwas Unverständliches vor sich hin und stampfte durch das feuchte Laub. Eine Kopfschmerztablette, die er stets in einem First-Aid-Päckchen mitführte, schluckte er ohne Flüssigkeit herunter, was er mit einem Pfui Teufel begleitete. Das Grinsen seiner Begleiterin ignorierte er großzügig. Von der Seite kam ihnen Karl Ruhnert, Leiter der Spurensicherung entgegen, der ihnen die Schuhüberzieher reichte. Während sie sich bemühten, die Plastikfolien über die Schuhe zu ziehen, begann Ruhnert mit einer ersten Zusammenfassung.

»Heute Morgen kam der Anruf, dass ein Fahrzeug mitten im Wald steht und ein männlicher Leichnam daneben liegt. Das kam von einem Ehepaar, das fast jeden Morgen hier ihren Hund zum gepflegten Stuhlgang herführt. Die stehen da hinten neben dem Einsatzfahrzeug. Die Aussage hat einer Ihrer Kollegen schon protokolliert. Ich habe denen gesagt, dass sie noch warten sollen, da Sie ja ... nun ja. Also haben wir schon mal angefangen. Wir wollten erst auf Sie warten. Aber man sagte uns in der Zentrale, dass Sie nicht erreichbar wären.«

Sven bemerkte aus den Augenwinkeln, wie sich das Grinsen im Gesicht der Rechtsmedizinerin verstärkte. Verdammt, hatte er als Kripomann kein Recht auf Privatsphäre? Musste er rund um die Uhr für Ermittlungstätigkeiten zur Verfügung stehen? Definitiv NEIN! Als hätte sie seine Gedanken erraten, senkte Hollmann den Blick und fummelte weiter an ihren Überziehern herum. Schließlich bückte sich Karl Ruhnert völlig gentlemanlike und zupfte ihr das Plastik zurecht. Sie gönnte dem rundlichen Kollegen ein dankbares Lächeln, während sie Sven Spelzer eine hochgezogene Augenbraue gönnte. Er mochte diesen fähigen Forensiker, doch manchmal war er ihm einfach zu altbacken in seiner Art, sich bei Frauen einzuschleimen. Einfach abstoßend.

»Können wir jetzt wieder zur Sache kommen? Was haben wir bisher?«

»Also. Wir vermuten zwei Personen, die sich im Fahrzeug befanden. Blut fanden wir hauptsächlich außerhalb des Wagens, dort, wo sich der Leichnam des jungen Mannes befindet. Ihm muss aber schon auf dem Fahrersitz der tödliche Schnitt durch den Hals zugefügt worden sein. Blutspuren an den Sitzen weisen deutlich darauf hin. Spuren fanden wir von einer Person, die sich seitlich dem Wagen genähert haben muss, allerdings von der Beifahrerseite. Weiter führen sie um das Fahrzeug herum, direkt zur Fahrertür. Dort hat wohl ein kurzer Kampf stattgefunden. Dann muss der Täter, nachdem er den Fahrer getötet hat, wieder um das Fahrzeug herumgegangen sein.

Er muss die Beifahrertür geöffnet und etwas herausgehoben haben. Wir sind zu der Überzeugung gelangt, dass er etwas Schweres getragen haben muss, da die Spuren, die vom Wagen wegführen, viel tiefer in den weichen Waldboden eindrangen. Allerdings verlieren sich die auf einem festen Waldweg dort drüben. Die Kollegen suchen derzeit weiter. Es könnte ja sein, dass der Täter irgendwo den Weg wieder verlassen hat, oder möglicherweise ein Auto benutzte, das er auf dem Zufahrtsweg geparkt hatte. Dann haben wir allerdings schlechte Karten bei der Menge an Reifenspuren.«

Aufmerksam waren beide Ruhnerts Hypothesen gefolgt, die wie immer von logischen Schlussfolgerungen geprägt waren. Mittlerweile war das Trio am Tatort angekommen. Immer noch wanderten die in weiße Folien gepackten Beamten der Spurensicherung herum und suchten nach möglichen Spuren, stellten kleine Schilder mit Nummern auf und fotografierten jede Kleinigkeit. Das Ganze hatte etwas Surreales, erinnerte an Szenen aus einem Horrorfilm, in dem Außerirdische bei Dunkelheit durch Wälder huschen. Sven sah auf den Bubikopf der Kollegin Hollmann herunter, die bereits den Leichnam inspizierte.

»Kann ich das Opfer drehen, oder müsst ihr noch Aufnahmen machen?«

»Nein, nein, kein Problem. Wir sind mit dem Jungen durch. Jetzt kümmern wir uns um das Auto und die Umgebung. Sie können über die Leiche frei verfügen, Frau Hollmann. Brauchen Sie mich im Augenblick noch, Kommissar Spelzer, oder kann ich weitermachen?«

Sven Spelzer hatte den Blick starr auf den Toten gerichtet und nickte nur kurz, was eine Antwort ersetzen sollte. Ruhnert verdrehte die Augen und entfernte sich, still etwas vor sich hinmurmelnd. Er kannte die mürrische Art des Kommissars zu Genüge, hasste sie manchmal sogar. Doch dem hielt er entgegen, dass Spelzer eine ungewöhnlich hohe Aufklärungsquote im Morddezernat vorzuweisen hatte. Er besaß eine besonders ausgeprägte Kombinationsgabe.

»Stehen Sie nicht nur rum, Sven, kommen Sie mal runter zu mir und sehen sich die Überreste an, die uns der Täter hinterlassen hat.«

Spelzer ging in die Knie und hielt sich das Taschentuch vor Mund und Nase. An Karin Hollmanns Parfum, das zum großen Teil Formaldehyd enthalten musste, hatte er sich bereits gewöhnt. Doch mit dem Geruch von Leichen, bei denen allmählich die Verwesung einsetzte, konnte er sich niemals anfreunden. Ihm fehlte jegliches Verständnis dafür, dass man sich freiwillig einen Job in der Rechtsmedizin antun konnte. Da gab es sicher interessantere Felder in der Medizin. Doch bewunderte er insgeheim die Menschen, die in der Lage waren, diesen menschlichen Überresten eine aussagefähige Geschichte zu entlocken, in ihren Organen zu lesen. Kaum hatte er diesen Gedanken zu Ende gebracht, holte ihn die Stimme der Expertin zurück in die grausame Gegenwart.

»Ich würde sagen, dass der Todeszeitpunkt gestern zwischen sechzehn und zwanzig Uhr liegt. Der Halsschnitt wurde mit einem äußerst scharfen Messer, mit großer Kraft durchgeführt. Das würde ich daran festmachen, dass die Klinge das gesamte Gewebe bis zum Halswirbel sauber mit einem Schnitt durchtrennt hat. Das macht der Täter nicht zum ersten Mal. Ich vermute da einen kampferprobten Experten. Warum das Opfer mit heruntergelassener Hose vor uns liegt, lässt nur wenig Freiraum für Vermutungen zu. Ich schätze, dass hier ein Pärchen beim sehr intimen Tête-à-Tête gestört wurde und der Täter das Mädchen verschleppt hat. Außer der Halswunde kann ich zum jetzigen Zeitpunkt keine weiteren Verletzungen feststellen. Ich werde sofort morgen früh mit der Obduktion beginnen. Dann mehr.«

Beide richteten sich wieder auf. Sven durchsuchte das Fahrzeug und wurde schnell fündig. Hinter der Sonnenblende fand er eine Kopie des Fahrzeugscheines, die ihm den Namen des Halters verriet. Warum war der Mörder so unvorsichtig und hinterließ den Ermittlern den Namen und Anschrift des Opfers? War er so dumm oder so selbstherrlich? Konnte es ein Mord im Affekt sein, wobei die Partnerin bei der Abwehr dieses Gemetzel angerichtet hatte? Nein, diese Kraft brachte eine Frau selbst in größter Panik nicht auf. Karin lag mit ihrer Mutmaßung wahrscheinlich richtig.

Sven betrachtete voller Abscheu den fast komplett abgetrennten Kopf des noch sehr jungen Mannes, als ihn wieder einmal Karin Hollmann aus seinen Überlegungen riss.

»Sven, Sie sollten allmählich tätig werden. Da gibt es mit großer Wahrscheinlichkeit ein zweites Opfer, das vielleicht noch lebt und schnellstmöglich gefunden werden möchte.«

- Kapitel 4 -

Der Modergeruch stieg unangenehm in Sandras Nase, von der sich der Schmerz über die komplette linke Gesichtshälfte ausbreitete. Bruchstückhaft erinnerte sie sich daran, dass sie diesen brutalen Faustschlag erhielt, der sie bis zu diesem Zeitpunkt außer Gefecht gesetzt hatte. Mit der Zunge fuhr sie von innen über die geschwollene Wange, schmeckte das Blut, das noch immer aus der Öffnung austrat, die ein ausgeschlagener Zahn hinterlassen hatte. Sie vermied es, die Augen zu öffnen, wollte gar nicht wissen, wo sie sich im Augenblick befand. Die Angst war viel zu groß, dass wieder dieses Gesicht des Mannes vor ihr auftauchte, der das mit Reiner ... Was war mit ihm geschehen?

Sandra erinnerte sich daran, dass er aus dem Wagen gezerrt wurde. Ein fremder Mann hatte ihm ein riesiges Messer an die Kehle gehalten. Blut! Überall Blut. Ja, da war dieser Blutstrahl, der ihr die Sicht nahm. Danach fehlte ihr die klare Erinnerung. Sie hatte nur noch geschrien, danach die Augen geschlossen und den Atem angehalten. Ein Schlag ins Gesicht beendete ihr Leiden für den Augenblick. Doch dieses Gesicht hatte sich fest in ihr Unterbewusstsein eingefressen.

Gerne hätte sie die Arme um den Oberkörper geschlungen, um die Kälte zu beseitigen, die in Wellen durch ihren gesamten Körper trieb. Sie zerrte an den Kabelbindern, die ihre Handgelenke an irgendetwas festhielten. Das Gleiche war mit ihren Füßen geschehen. Sie lag mit ausgebreiteten Armen und Beinen auf einer festen Unterlage, fuhr ihr die Erkenntnis durch alle Glieder. Sie riss, entgegen innerer Zwänge, die Augen auf und erstarrte im gleichen Augenblick. Direkt über ihr, nur wenige Zentimeter entfernt, stierten sie zwei gierige Augen an.

»Endlich. Du bist wieder zurück, du Miststück. Wir wollen doch noch so viele schöne Dinge miteinander tun, die du eigentlich für diesen unwürdigen Dreckskerl geplant hattest. Ich werde dir etwas Kühles auf dein Gesicht legen, damit die Schwellung zurückgeht. Du wirst verstehen, dass es sein musste. Du hast so laut geschrien. Du siehst aus wie sie. Perfekt.«

Sandra verfolgte mit angstgeweiteten Augen, wie sich dieses Monster entfernte und in der Ecke dieses fast komplett verdunkelten Raumes einen Lappen anfeuchtete. Er tauchte wie aus dem Nichts wieder auf und legte ihr den Lappen fast zärtlich auf die schmerzende Gesichtshälfte.

»Das wird bald besser. Du darfst keine Schmerzen haben. Wir wollen doch unsere Freude an dem haben, was wir noch tun wollen. Keine Schmerzen, mein Kind.«

Das Grauen packte Sandra für einen Augenblick, als sie die Spritze in der Hand des Monsters erkannte, in die eine klare Flüssigkeit aufgezogen wurde. Vorsichtig setzte der Mann die Nadel in ihre Armbeuge, hielt jedoch einen Augenblick inne.

»Du musst dich nicht fürchten, das ist gegen die Schmerzen. Bald wirst du sie nicht mehr spüren. Keiner wird dir jemals wieder wehtun können. Das verspreche ich dir. Wir werden viel Spaß miteinander haben.«

Die Nadel senkte sich in die Vene, die Flüssigkeit strömte in Sandras Körper und veränderte Sekunden später ihr Bewusstsein. Wo kamen sie plötzlich her, diese vielen bunten Ringe, die sich miteinander verschlangen? Sie glitt hindurch, versuchte, sich daran festzuhalten, sie zu liebkosen. Bunte Wirbel zogen sie immer wieder fort, ließen sie in einem lustvollen Glücksgefühl dahinschweben. Blubberblasen breiteten sich aus, auf denen sie reiten konnte. Das Licht verschwand für einen kurzen Augenblick. Sie öffnete die Augen. Mit einem Lächeln verfolgte sie die Hände des Monsters, die sich auf ihre nackte Haut legten und damit begannen, ihren Körper zu erkunden. Sie streckte sich ihm lustvoll entgegen und lachte.

- Kapitel 5 -

»Musst du so rasen bei dem Sauwetter? Es ist immer dasselbe, wenn du deine Aggressionen abbauen musst. Meine Mutter hatte doch recht vorhin. Du versuchst immer, die Fehler bei anderen zu suchen, anstatt bei dir selber.«

Anton Rasch verdrehte die Augen und atmete mehrfach ruhig durch. Es war tatsächlich so, dass es kaum einen Besuch bei der alten Dame gab, bei dem er nicht mit ihr in Streit geriet. Meist waren es Kleinigkeiten, die den Ausschlag gaben. Doch sie reichten aus, um ihn in Rage zu versetzen. Immer öfter sorgte deren Besserwisserei dafür, dass er sich innerlich dermaßen aufregte, irgendwann nicht mehr an sich halten konnte und losschrie. Warum willigte sie nicht endlich ein und sah sich die Zimmer in dem Seniorenheim zumindest einmal an? Nein, sie fühlte sich noch zu hundert Prozent alltagstauglich. Sie vergaß dabei, dass sie schon mehrfach den Elektroherd angelassen hatte und es nur der Aufmerksamkeit der Nachbarschaft zu verdanken war, dass nicht die ganze Siedlung abgebrannt war. Zweimal musste er sie schon vom Supermarkt abholen, weil sie den Weg zurück schlichtweg vergessen hatte. Nein, sie war noch voll auf der Höhe, diese böse Frau. Ein damaliger Freund hatte ihm vor der Hochzeit einen Rat gegeben. Guck dir die Schwiegeralte an, heirate dann erst die Tochter! Er betete darum, dass der Freund sich geirrt hatte und nur einen Joke loswerden wollte.

Anton kniff die Lippen zusammen und drückte weiter auf das Gaspedal. Er war der Fahrer und nur er bestimmte das Tempo. Im Rückspiegel betrachtete er das Gesicht von Käthe, das er zumindest teilweise darin sehen konnte. Sie wurde ihrer Mutter immer ähnlicher. Ein zynisches Grinsen überzog sein Gesicht, als er an den Text einer Geburtstagskarte dachte, die sie zum vierzigsten Geburtstag von der zeternden Mumie geschenkt bekommen hatte. Jetzt, mein liebes Kind, kommst du in das Alter, wo du all die Charakterzüge an dir bemerkst, die du bei deiner Mutter bisher so verabscheut hast. Wie recht sie damit hatte. Ein einziges Mal gab er ihr recht. Dieser Drachen konnte in die Zukunft sehen. Anton verkniff sich eine Antwort auf die Bemerkung von Käthe. Er brauchte jetzt etwas Erfrischendes, um den schalen Geschmack des halb garen Fisches von der Zunge zu bekommen, den es am Abend zu essen gab. Er griff ins Seitenfach und suchte nach den Halspastillen.

»Anton, Vorsicht. Du musst ... brems doch!«

Der Schrei lenkte seinen Blick wieder auf die nasse Fahrbahn, ließ ihn den Körper erkennen, der halb auf dem Fahrstreifen lag. Nur um wenige Zentimeter verfehlte er den nackten Mädchenleib, indem er blitzschnell das Lenkrad herumriss. Der alte Mercedes schleuderte mehrfach um die eigene Achse. Anton war nicht in der Lage, das Ausbrechen des schweren Wagens zu verhindern, zumal sich Käthes Finger panisch in seine Schulter gebohrt hatten. Ihr permanentes Schreien zerrte an seinen Nerven. Es hörte selbst dann nicht auf, als der Wagen längst in der von kleinen Sträuchern bewachsenen Böschung zum Stehen gekommen war.

---ENDE DER LESEPROBE---