Kannst du mich hören? - Brad Jersak - E-Book

Kannst du mich hören? E-Book

Brad Jersak

4,9

Beschreibung

"Kannst du mich hören??" ist eine einzigartige Mischung aus biblisch-historischer Forschungsarbeit, Erfahrungen, die mitten im Leben wurzeln, und inspirierenden Übungen zum Thema "Hörendes Gebet". Gott möchte, dass aus unseren Gebeten echte, vertraute Unterhaltungen, Begegnungen mit einem wahren Freund werden. Der Leser wird feststellen, dass eine derartige Begegnung mit Gott viel einfacher und nachvollziehbarer ist, als er bislang meinte.

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Seitenzahl: 564

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Eigentümerhinweis

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Impressum

Titel der englischen Originalausgabe: Can You Hear Me?

Copyright © 2003, 2006 Brad Jersak

Die deutsche Ausgabe wurde unter Vermittlung von Monarch Books, Lion Hudson plc, 256 Banbury Road, Oxford, UK OX2 7DH, bewerkstelligt.

Aus dem Englischen übersetzt von RDE

Bibelstellen wurden, soweit nicht anders vermerkt, nach der Schlachter-Übersetzung, Version 2000, © 2004 Genfer Bibelgesellschaft, zitiert.

Copyright © der deutschen Ausgabe 2006 Asaph-Verlag, D-Lüdenscheid

3. Auflage 2012

Umschlaggestaltung: Dwight Friesen/Wide Sky Design

Satz/DTP: Jens Wirth

Druck: cpi books

Printed in the EU

Print: ISBN 978-3-935703-75-8 (Best.-Nr. 147375)

eBook: ISBN 978-3-95459-501-3 (Best.-Nr. 148501)

Für kostenlose Informationen über unser umfangreiches Lieferprogramm an christlicher Literatur, Musik und vielem mehr wenden Sie sich bitte an:

ASAPH, D-58478 Lüdenscheid

E-Mail: [email protected] – Internet: www.asaph.net

Widmung

Und der König sagte:

„Frage, wessen Sohn der junge Mann ist!“

(1. Samuel 17,56)

Für meine Eltern – Lloyd und Irene Jersak

Dank

Mein besonderer Dank geht an:

Jesus Christus für seine unablässige Freundlichkeit.

Eden, Stephen, Justice und Dominic, meinen lebenden Beweis.

Danken möchte ich auch:

Patrick White, dem vertrauenswürdigen Zeugen und Wächter, der mir das Ohr für die Stimme des Hirten öffnete,

Fresh Wind, der kleinen Gemeinde, die’s einfach drauf hat,

den Peggs, den Dycks und den MacPhersons, unserem furchtlosen Leiterschaftsteam,

meinen geistlichen Vätern: Kit Mitchell, Eric McCooeye, Glenn Runnalls, Peter Bartel, Barrie J. Palfreyman und Carl Hinderager,

Brian und Sue West sowie Brian und Della Headley, die mich im Gebetsdienst trainiert haben,

Charles und Colleen, Lorie, Jodi und all den Fürbittern, die für mich gebetet, an mich geglaubt und die Kapriolen meiner Lehrjahre geduldig ertragen haben,

meinem Verleger und Freund Kevin Miller sowie Colleen, Heidi, Alan und Paul fürs Korrekturlesen und Dwight Friesen für den Coverentwurf,

Kim und Darlene Unrau, Brita und Peter Miko, Murray Dueck, Andy MacPherson, Karin Dart und den anderen Propheten, die mir Bescheid gaben, als die Zeit reif war. Nicht ganz so lange ist es her, dass Ron Dart, Erzbischof Lazar und Mike Stewart mir gedient haben: noch mehr eisenharte Männer, die Eisen zu schärfen verstehen,

Agora: Sean, Sam, Andre und den anderen, die alles geprüft haben.

den Mitarbeitern von Ethical Addictions und der Druckerei Friesen.

Inhalt

Eigentümerhinweis

Impressum

Widmung

Dank

Inhalt

Einleitung

TEIL 1 – HÖREND BETEN IST EINFACH

Kapitel 1 – „Meine Schafehören meine Stimme“

Kapitel 2 – Erweckte Herzen. Wie wir Gott hören und sehen

Kapitel 3 – Herr, bist du es wirklich?

Kapitel 4 – War das jetzt nur meine Fantasie?

TEIL 2 – GOTT BEGEGNEN. Unser Herz als Treffpunkt

Kapitel 5 – Der Treffpunkt

Kapitel 6 – Gott begegnen zur Fürbitte

Kapitel 7 – Blockaden überwinden, die uns von Gottesbegegnungen abhalten wollen

TEIL 3 – LEBEN IM HÖRENDEN GEBET

Kapitel 8 – Hörendes Gebet in Zeiten der Entscheidung

Kapitel 9 – Hörendes Gebet mit Kindern

Kapitel 10 – Hörendes Gebet in der Gemeinde

Kapitel 11 Hörendes Gebet in der Evangelisation

Kapitel 12 – Hörendes Gebet, Barmherzigkeit und Gerechtigkeit

Kapitel 13 – Hörendes Gebet für innere Heilung

Epilog – Möchten Sie ein Feuer entzünden?

Über den Autor

Einleitung

Woher ich komme

Es begann unschuldig genug, geradezu tugendhaft. Auf dem Schoß meiner Mutter lernte ich Gottes Wort lieben. Noch ehe ich lesen konnte, lernte ich eifrig die typischen Sonntagsschulverse auswendig: „Gott ist Liebe.“ „Wir lieben ihn, weil er uns zuerst geliebt hat.“ „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes …“ Als ich selbstständig zu lesen anfing, fragte ich meine Eltern, ob sie mir eine eigene Bibel kaufen würden, wenn ich es schaffte, dreißig Verse auswendig zu lernen. Diese Leistung machte mich sehr stolz, und vermutlich war das der Moment, von dem an sich die Sache zugleich ein wenig verdüsterte. Meine nächste selbstgestellte Aufgabe war, die Bibel meines Vaters durchzugehen und alles, was er angestrichen hatte, auch in meiner eigenen neuen Bibel anzustreichen. Es entging mir nicht, dass derlei Anstrengungen denen, die mich beobachteten, gut gefielen. Bald darauf ließ ich mich sehr bewusst taufen, und dieses Erlebnis, verbunden mit dem Lesevermögen eines Drittklässlers, weckte in mir einen ungestümen Hunger nach der Heiligen Schrift. Die allerersten Bücher, die ich selbstständig durchlas, waren die Apostelgeschichte und eine Autobiografie von David Livingstone, und nachdem ich mit Livingstone durch war, verschlang ich die Apostelgeschichte gleich noch einmal. So kam es, dass die ganze Kindheit hindurch mein Umgang mit dem geschriebenen Wort Gottes von einer seltsamen Mischung aus geistlicher Freude, Stolz und einem Bedürfnis nach Anerkennung durchzogen war.

Meine Bibelschulzeit verstärkte diese Dinge hochgradig. Mit ganzer Hingabe las ich meine Bibel nicht nur von vorne bis hinten durch, sondern studierte sie auch so lange, bis sie mir buchstäblich in den Händen zerfiel. Insgeheim bildete ich mir wer weiß was darauf ein, die zerlesenste Bibel auf dem ganzen Campus zu besitzen. Genauso stolz war ich darauf, jede einzelne Bibelseite an den Rändern mit persönlichen Notizen vollgekritzelt zu haben. Aber das alles reichte noch nicht. Obendrein entschloss ich mich, jeden, aber auch jeden biblischen und theologischen Kurs zu belegen, den die Schule anbot, sei es vor Ort oder im Fernstudium.

Ironischerweise musste ich feststellen: Während ich mein Studium mit Bravour absolvierte, entfernte ich mich immer weiter von einer innigen Beziehung zu Gott. Ich verachtete diejenigen, die behaupteten, „Gottes Stimme“ zu hören, und überhaupt jeden, der sich geistlich mehr hinzugeben schien als ich selbst. Immer starrer verlegte ich mich auf eine vermeintliche Objektivität, in der ich die Bibel auf einen Gegenstand reduzierte, der es lohnte, analytisch seziert und zerlegt zu werden – aber das war es dann auch. In dem Versuch, weise zu erscheinen, hatte ich mich in meinen Gedanken in einen theologischen Elfenbeinturm verstiegen, wo Theorie alles war, während praktische Dinge, besonders die hingebungsvolle Sorge um andere, einfach nur störten. Ich verfing mich in einer Bibelvergötzung, die weit entfernt war vom Herzen Gottes.

Und als wäre das alles noch nicht genug, schrieb ich mich für ein akademisches Studium ein, in dem ich noch höher in meinen Turm steigen und meinen Stolz päppeln konnte. Nachdem ich zwei Magistergrade erworben hatte, ergänzte ich meinen Werkzeugkasten noch mit fünf Semestern Griechisch (auch wenn ich in Wirklichkeit gerade mal genug Griechisch lernte, um gefährlich zu werden). Ich genoss es, mir theologische Begriffe anzueignen, von denen andere keinen blassen Dunst hatten, und ich füllte meinen Kopf mit den kompletten Werkausgaben christlicher Autoren von L. S. Chafer bis zu Francis Schaeffer. Mann, tat das gut! (Hier müsste jetzt ein Bild von Tolkiens Gollum hin.) Ich lebte nur noch für die Anerkennung meiner Lehrer und aalte mich in Selbstzufriedenheit, wenn ich mal wieder zu hören kriegte, ich hätte eine druckreife Hausarbeit abgeliefert. Rundum hochmütig, das war ich in jener Zeit.

Für meine damalige Haltung mache ich weder meine Eltern noch meine Lehrer oder die Ausbildungsstätten, die ich besuchte, verantwortlich. Auch bedaure ich jene Jahre der Unterweisung im Wort Gottes keineswegs. Weder die Menschen noch die Wissenschaft waren das Problem. Und nichts liegt mir ferner, als die Bibel herabzuwürdigen. Nein, das Problem versteckte sich tief in meinem eigenen Herzen. Hinter meinem Drang, auf geistlichem Gebiet Leistung zu zeigen, steckten tiefe Unsicherheit in Bezug auf Gottes Liebe und der Druck, Gefühle von Minderwertigkeit und Zurückweisung auszugleichen. Doch Gott war drauf und dran, all das ans Licht zu bringen.

Als ich es mir gerade auf der stolzen Ehrentribüne des selbsternannten Bibelexperten gemütlich gemacht hatte, ging Gott endlich zum Angriff auf das Bollwerk meines geistlichen Stolzes über. Das tat er durch die Person von Patrick, einem alten Freund und authentischen Glaubenszeugen, der mir als eine Art Johannes der Täufer die Ohren für eine göttliche Gardinenpredigt öffnete. So kam es, dass Gott mir aus seinem geschriebenen Wort heraus ein lebendiges Wort ans Herz legte. Niemals werde ich vergessen, wie seine Wahrheit meine Seele durchdrang. „Brad“, sagte er, „du hast einen äußeren Schein von Gottesfurcht, aber du verleugnest deren Kraft“ (vgl. 2. Tim. 3,5). Aua. Ich wusste genau, was er meinte. Meine Geistlichkeit war ohne Liebe und ohne Kraft. Sie war bloß ein leeres Gerüst. „Du bist im Irrtum“, fuhr er fort, „weil du weder die Schriften noch die Kraft Gottes kennst“ (vgl. Mt. 22,29). Das tat weh. Wenn ich irgendwas vorzuweisen hatte, dann doch wohl dies, dass ich die Heilige Schrift in- und auswendig kannte und meine theologischen Eier sauber und strukturiert zu legen wusste! Doch sosehr Gott meine Blindheit auch im Licht der tatsächlichen Wahrheit bloßstellte – ich wusste, dass er recht hatte. Tatsachen ohne Liebe sind keine Wahrheiten, sondern bloß kraftlose Worte. Mir als zukünftigem akademischen Lehrer fiel es ganz und gar nicht leicht, dem ins Gesicht zu sehen. Aber das war noch nicht alles. „Mit Hingabe erforschst du die Schriften, weil du glaubst, in ihnen das ewige Leben zu haben. Und trotzdem hast du noch nie, nicht ein einziges Mal, die Stimme meines Vaters gehört, und sein Wort wohnt nicht in dir“ (vgl. Jh. 5,36-40). Wie konnte das angehen? Wie konnte ich so eifrig Bibelstudien betrieben haben, ohne jemals Gottes Stimme zu hören? Jesu scharfe Worte gegen die religiösen Führer, die ihn am Ende kreuzigen würden, zielten mit einem Mal in beunruhigender Präzision auf mich. Der sandige Untergrund, auf den ich mein geistliches Haus gestellt hatte, fing an, mir unter den Füßen weggespült zu werden. Ich hatte Fakten über Fakten zum Thema Bibel aufgehäuft und endete doch im totalen Bankrott, weil ich Jesus, das lebendige Wort, überhaupt nicht kannte. Über lauter Verehrung für die Landkarte hatte ich vergessen, mich auf die Reise zu machen, und das eigentliche Ziel längst aus dem Auge verloren. Der erste Schritt zur Wiederherstellung bestand darin, dass ich das nun endlich einsehen und Buße darüber tun konnte.

Mit veränderten, demütigeren Augen kehrte ich zur Bibel zurück. Ich las, dass Paulus nicht „in überredenden Worten menschlicher Weisheit“ gesprochen und verkündigt hatte, „sondern in Erweisung des Geistes und der Kraft“, damit unser Glaube „nicht auf Menschenweisheit beruhe, sondern auf Gottes Kraft“ (1. Kor. 2,4 f.). Ich las, sein Evangelium sei „nicht nur im Wort … gekommen, sondern auch in Kraft und im Heiligen Geist und in großer Gewissheit“ (1. Thes. 1,5). Und ich wusste: Diese Art von Lehre war mir vollkommen fremd. Als ich mich wieder meiner hochgeschätzten Apostelgeschichte zuwandte, ging mir auf, dass es in meinem Leben keine einzige der frühchristlichen Geist- und Diensterfahrungen gab. Ich kannte weder Gottes Stimme noch seine Kraft. Die Art von christlichem Glauben, die ich lebte, hätten die Apostel der Anfangszeit wahrscheinlich überhaupt nicht als Glauben wahrgenommen.

Der Herr hatte mich in der Tat tief gebeugt. Meine rationalistische theologische Qualifikation lag in Trümmern. Es war ein schrittweises Entkleidetwerden. Jetzt hoffte ich, dass er mich an die Hand nehmen, bei null anfangen und mir selbst beibringen würde, wer er ist, wie seine Stimme klingt und wie man im Geist wandelt. Ich machte mir das Gebet des Mose aus 2. Mose 33 zu eigen und sagte: „Herr, ich möchte nicht bloß etwas über dich wissen, ich will dich kennen, dich selbst! Von jetzt ab will ich keinen Schritt mehr gehen, wenn du mich nicht führst. Wenn du aber zufrieden mit mir bist, dann lehre mich deine Wege, damit ich dich erkenne. Und mehr als alles andere zeige mir deine Herrlichkeit.“

Ich glaube, die folgenden Seiten widerspiegeln Gottes Antworten auf jenes Gebet und ebenso mein Gebet für Sie, meinen Leser oder meine Leserin. Nichts von dem, was ich studiert oder erlebt habe, keiner meiner akademischen Grade öffnet Ihnen das Ohr für Gottes Stimme oder die Augen, damit Sie sein Angesicht sehen. Weder machen diese Dinge mich zu einer Autoritätsperson in Ihrem Leben, noch bevollmächtigen sie mich, aus Gottes Herzen zu Ihnen zu sprechen. Ich will nichts anderes als ein Zeuge sein und bitte Sie, das Zeugnis dieses Buches für sich selbst zu wägen. Ich denke, während Sie das tun, wird Gott selbst anfangen, zu Ihnen zu reden.

Ist dieses Buch für Sie?

Dieses Buch wurde für jeden geschrieben, der Gottes Stimme hören möchte.

Es ist geschrieben für desillusionierte Kirchgänger und „verlorene Söhne“ (ebenso wie Töchter natürlich), die auf der Suche nach mehr Wirklichkeit sind, als die kirchliche Kultur des Westens sie normalerweise zu bieten hat. Es ist für ausgebrannte, verwundete Christen im inneren Exil – für Menschen, die zwar die Kirche, nicht aber Gott verlassen haben.

Es ist geschrieben für geistlich hungrige, aber „kirchenferne“ Menschen, die Gottes Stimme hören möchten, aber all die sattsam bekannten Kanzelgurus über haben, all die Typen, die in erster Linie sich selbst zelebrieren – auf Kosten Gottes. Es bietet eine Alternative, die jene mystische Sehnsucht ernst nimmt, aber den Vorgang ihrer Erfüllung entmystifiziert. Es stellt einen Weg zu innerem Frieden vor, den Menschen gehen können, ohne ihre Erdung zu verlieren.

Es ist geschrieben für Pastoren und christliche Leiter, die ihre Leute mit „Ohren zu hören“ ausstatten möchten. Die Lektüre wird Leitern dazu verhelfen, ihre Gemeinden ins Hören auf Gott einzuführen, ohne dass sie befürchten müssen, sich pseudoprophetische Spinner heranzuzüchten. Geistliche Leiter, die dieses Buch lesen, werden zu „Wächtern“ werden, die der Stimme des guten Hirten die Tür öffnen.

Es ist geschrieben für christliche Laien, die Gott persönlich hören möchten. Leute, die sich immer darauf verlassen haben, die Stimme Gottes durch den Mund kirchlicher Leiter zu hören, werden sich herausgefordert sehen, für den Gott auf Empfang zu gehen, der zu ganz normalen Menschen ohne geistliches Amt direkt spricht. Solche Menschen werden erleben, wie ihr Glaube angefacht wird zur Begegnung mit Gott und zum Antworten, wenn er fragt: „Hörst du mich?“

Auf Empfang gehen

Die Teile des Buches, die so überschrieben sind, bieten Übungen zum „hörenden Gebet“ an. Diese Übungen werden sich ohne Weiteres an Ihre ganz persönliche Gewohnheit der Andacht, des Gebets oder der stillen Zeit anpassen lassen. Man kann sie in der Stille des Herzens ebenso anwenden wie beim Schreiben eines Tagebuches; sie passen genauso in die vertraute Gemeinschaft enger Freunde wie in den Kontext größerer Versammlungen. Ich hoffe, die Übungen helfen Ihnen, auf Empfang zu gehen für die Stimme Gottes, die zu Ihnen spricht, und sein Herz, das sich Ihnen zuwendet.

TEIL 1 HÖREND BETEN IST EINFACH

Kapitel 1„Meine Schafehören meine Stimme“

GOTT, der Herr, hat mir die Zunge eines Jüngers gegeben, damit ich den Müden mit einem Wort zu erquicken wisse. Er weckt Morgen für Morgen, ja, er weckt mir das Ohr, damit ich höre, wie Jünger hören. GOTT, der Herr, hat mir das Ohr geöffnet; und ich habe mich nicht widersetzt und bin nicht zurückgewichen. (Jes. 50,4 f.)

Aufgeweckte Ohren

Eden wachte erschrocken auf. Ihr Herz klopfte, und die Bilder ihres Traums standen ihr noch frisch vor Augen. Es war ein Albtraum gewesen, eine grauenhafte Vorahnung, in der sie unseren dreijährigen Sohn Dominic in einer Halsschlinge hatte baumeln sehen. Bei solchen Träumen konnte es meiner Frau passieren, dass sie für den Rest der Nacht kein Auge mehr zubekam, also betete sie leidenschaftlich: „Herr, ich kann doch nicht stets und ständig auf diesen quirligen kleinen Kerl aufpassen! Ich halte es nicht aus, mich dauernd vor jedem auch nur denkbaren Zwischenfall zu fürchten, der passieren könnte, wenn ich gerade mal nicht hingucke! Was soll ich mit diesem schrecklichen Alptraum bloß anfangen?“

Die Antwort kam rasch und ruhig: „Vertraue mir. Bitte mich, der immer wachsame Vater und Beschützer zu sein. Überlass es mir, ihn zu umhegen, und ich werde über seine Schritte wachen.“ Noch während Eden dieses Gebet sprach, kam ein tiefer Friede über sie, und überraschenderweise konnte sie auf der Stelle wieder einschlafen.

Tags darauf wurden sie und unser ältester Sohn Stephen krank. Die nächsten paar Tage mussten sie sich mit einer üblen Grippe herumschlagen. Stephen verpasste ein paar Tage Unterricht und Eden musste die meiste Zeit das Bett hüten. Weder unsere Gebete noch irgendwelche Medikamente schienen der Krankheit auch nur das Geringste anhaben zu können.

Endlich, am Wochenende, normalisierte sich die Lage wieder, so dass wir am Sonntag alle zusammen den Gottesdienst feiern konnten. Am Montagmorgen jedoch klagte Stephen schon wieder, es gehe ihm schlecht. Eden hatte sowieso vorgehabt, Dominic bei den Nachbarn unterzubringen, weil sie an diesem Montag Verpflichtungen in der Schule hatte, also entschloss sie sich, Stephen gleich mit der Nachbarin anzuvertrauen. Nachdem Eden die Jungs abgegeben hatte, ging die Nachbarin nach oben, um etwas zu backen, und überließ unsere Söhne im Wohnzimmer im Erdgeschoss sich selbst.

Stephen lag auf der Couch und guckte Fernsehen, während Dominic leise hinter ihm spielte. Plötzlich hörte Stephen einen halberstickten Schrei. Rasch drehte er sich um und sah, wie Dominic in einer Halsschlinge baumelte, die Zehen knapp überm Fußboden. Es stellte sich heraus, dass Dominic ein Gymnastikseil gefunden hatte, das über eine an der Decke befestigte Rolle lief. Mit der Idee im Kopf, es mal mit Fliegen zu versuchen, war Dominic auf die Rückenlehne der Couch geklettert, hatte sich das Seil um den Hals geschlungen und seinen ersten Glaubenssprung gewagt. Stephen packte Dominics Körper und hob ihn an, sodass das Seil locker wurde und er die Schlinge lösen konnte. Puh!

Als Eden zurückkam und Dominic mit tiefroten Seilabdrücken rund um den Hals vorfand, schloss sie ihn fest in die Arme und hatte danach eine kleine Auseinandersetzung mit dem Herrn.

Eden: Was war das denn jetzt?

Gott: Das war ich, der deinem Sohn das Leben gerettet hat. In einem Traum habe ich dich vor der drohenden Gefahr gewarnt, ich habe dir die Gebete eingegeben, die die Gefahr abwenden würden, und ich habe zugelassen, dass Stephen krank wurde, damit er zur Stelle wäre, um Dominics Leben zu retten. Du hast mich gebeten, auf ihn aufzupassen und ihn zu beschützen, wenn du das nicht selber kannst. Ich halte meine Versprechen und habe diese deine Gebete erhört.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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