Karl, eine Kröte geht ihren Weg - Ulrich Tamm - E-Book

Karl, eine Kröte geht ihren Weg E-Book

Ulrich Tamm

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Beschreibung

Wir begleiten eine kleine intelligente Kröte bei der Suche nach Ihrem Namen und einem eigenen Teich. Vielen Gefahren ist sie auf diesem Wege ausgesetzt, aber auch Freundschaften und Feindschaften gibt es überall. Wir zittern und bibbern. Und dann freuen wir uns bei jeder überstandenen Gefahr mit ihr mit. Die Gefangenschaft bei den Zweibeinern und die pelzige Überraschung sind nur zwei lebensgefährliche Augenblicke die unser Freund im Ersten von 4 Teilen meistern muss. Nach den 100 gelesenen Seiten fiebert Ihr den weiteren Abenteuern entgegen.

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Seitenzahl: 61

Veröffentlichungsjahr: 2014

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Gewidmet ist dieses Buch

allen Kindern dieser Welt

und ich hoffe,

damit immer wieder ein Lächeln

auf Ihre Gesichter zaubern

zu können.

Ulrich Tamm

Freude

Kinderlachen,

solche Sachen,

Freude machen.

Nur richtig kann die Welt sich drehen,

wenn alle Augen glücklich sehn.

Ganz besonders bei den Kleinsten,

ist das Lächeln oft am Feinsten,

wenn man sie mit Zeit beschenkt,

und nicht nur vor der Kiste hängt.

Bei Babys hilft schon Blödsinn machen,

auch mal sprechen, kitzeln, lachen,

damit die Äuglein klitzeklein,

sich öffnen und dann strahlen rein.

Auch ihr blubbern, krächzen und das dadada,

bringt mir ihr glücklich Freude nah,

es bringt mir Freud, zu machen Scherz,

denn das kommt ganz aus meinem Herz.

Wenn sie dann auch größer werden,

gibt es viel viel Neues hier auf Erden,

und das muss erkunden man,

damit sich Kind erfreuen kann.

Und les ich einem Kinde vor,

ist dies sicher auch ganz Ohr,

und ich könnt mich wieder aalen,

in dem schönsten Kinderaugenstrahlen.

UT 13

Widmung

Freude

Kapitel

1. Ich ohne Namen

2. Karl wachsen Beine

3. Karl verlässt den See

4. Karl sucht einen eigenen Teich

Danksagung

Der Autor

Information

Kapitel 1

Ich, ohne Namen

Ist das voll hier.

Das da, das in der Mitte, da der Dritte neben den achtzig Anderen, genau das bin ich.

Wir haben alle die gleiche Farbe, die gleiche Form und gleich viel Hunger.

Was könnte mich in diesem Gewühl wohl etwas herausheben?

Ich weiß es nicht. Fürchterlich all diese Köpfe, mit Schwanz und alles schwimmt durcheinander.

Keine Ordnung.

Und das Allerschlimmste, die fressen mir auch noch alles weg.

Und, um nicht mit denen verwechselt zu werden, möchte ich anders sein, unterscheiden möchte ich mich von denen.

Das ist ein großer Wunsch von mir.

"Huch".

Das ist ja eine Frechheit, da rempelt der, oder war es eine die, mich einfach an.

"He, Du……"

Ja wie heißt er oder sie denn überhaupt?

Wenn ich das wüsste, würde ich den Namen rufen und könnte mal fragen, ob sich das gehört.

So hört aber keiner hin, weil 'Du' heißen sie Alle oder Keiner.

Wir haben keine Namen.

Man sagt immer nur Kaulquappe und später Kröte zu uns.

Wie grässlich.

Namen! Ja das ist eine gute Idee, wenn wenigstens Ich einen Namen hätte, dann könnte ich mich von den Anderen unterscheiden. Es braucht nur jemand meinen Name rufen und ich würde mich zu erkennen geben. Ja wie gut wäre es erst, wenn wir alle Namen hätten. Das würde schon etwas Ordnung in unseren Haufen bringen.

Das werde ich meinen Teichmitbewohnern einmal vorschlagen.

Dafür muss ich die Aufmerksamkeit der anderen auf mich ziehen.

Also brülle ich zweimal laut "HALLO, HALLO", um dann etwas leiser fortzufahren.

"Hallo liebe Schwestern und Brüder, auch wenn ich Euch nicht auseinander halten kann oder gerade deshalb, möchte ich vorschlagen, dass wir uns Namen zulegen. Wenn jeder seinen eigenen Namen hätte, dann könnten wir uns rufen und derjenige wüsste immer, dass er gemeint ist".

"Das ist eine gewisse Art von Fortschritt und alle Fremden wären neidisch auf uns".

Viele blickten mich an, als ob ich aus einem anderen Teich käme.

Einige riefen ihr Erstaunen aus.

"So etwas habe ich noch nie gehört".

"Was soll denn das".

"Quatsch".

"Der tüttelt doch".

"Will wohl Politiker werden".

"Ist der überhaupt von uns".

Solche und weitere Schmähreden musste ich mir anhören, aber das hielt mich nicht von meinem tollen Plan ab.

Zumindest mir würde ich einen Namen aussuchen.

Und wenn die Anderen es nicht möchten, dann sollen sie doch in ihrem Erwachsenenleben weiterhin nur KRÖTE heißen. „Wie könnte ich mich denn nennen?“

Wäre Blub evtl. ein guter Name, oder Kaul oder Floh oder oder?

So ging das nicht, diese Namen gefielen mir alle nicht. Ich musste mir etwas anderes ausdenken, um Erfolg zu haben.

Aber zum Denken benötigte ich Kraft. Und da gibt es bei uns einen Satz, den wir schon bei der Geburt lernen.

"Kraft durch Fressen".

Also auf geht's, ein paar Algen verschlingen und mit etwas Glück kommen evtl. einige Wasserflöhe an meinem Maul vorbei geschwommen, ablehnen würde ich die auch nicht.

Aber dann, dann suche ich mir wirklich einen Namen.

Das größte Hindernis bei der Futtersuche sind wieder diese vielen Köpfe mit Schwanz, die verhindern, dass ein Wasserfloh an meinem Maul vorbei schwimmt. Soweit kommen diese leckeren Mahlzeiten meistens nicht, denn wenn ich einen Wasserfloh sehe, dauert es nicht lange und ich höre einen von den Kröten im Kleiformat, auf ihm herumkauen und schmatzen.

Ein Trauerspiel.

Jetzt wollte ich nur noch irgendwohin, wo mehr Platz ist.

Ich schwamm mit Höchstgeschwindigkeit von der großen Gruppe weg.

Was mir dabei auffällt, je mehr ich mich anstrenge umso mehr wächst mein Hunger und so ein Kaulquappenschwanz bringt auch bei großer Anstrengung keine nennenswerte Höchstgeschwindigkeit.

Also Schleichfahrt aktiviert und gemütlich weiter auf Futtersuche.

Da es in diesem Gewässer einfach nicht leerer wird, sehe ich mich gezwungen an einer Gruppenmahlzeit teilzunehmen.

Gedacht getan, die nächste größere Gruppe nehme ich als Mitesser an, langsam fädele ich mich zwischen die Schwänze ein und flutsche mit etwas Druck zwischen die glibschigen Körper.

Igittigitt, das geht ja überhaupt nicht, Körperkontakt mit so vielen Wesen, jeder hat doch seinen Wohlfühlbereich.

Nein hier nicht, hier ist es auch kein zu nahe beieinander, nein hier quetschte jeder sich gegen mindestens vier weitere Mitesser und hier kam mir die Idee zu einem weiteren Ziel.

Ich möchte später mal ein eigenes Zuhause.

Aber dafür benötige ich Beine und die müssen mir erst noch wachsen. Und wachsen kann man nur, wenn man ausreichend Nahrung zu sich nimmt. Und das mache ich jetzt.

Ich drängele mich noch etwas weiter in die Mitte der Leiber und da befindet sich ein Stock, mit ganz vielen leckeren frischen Algen, hier werde ich jetzt sofort meinen Hunger stillen.

Nach einigen Bissen habe ich das Gedrängel bei der Essensaufnahme ganz vergessen und genoss nur noch das leckere Mahl.

Vorher hatte ich gar nicht gemerkt, wie viel Hunger ich hatte, aber jetzt werde ich ihn ganz stillen.

Etwas später ist es dann soweit gewesen, ich bin papp satt.

Also legte ich den Rückwärtsflossenschlag ein und überlies meinen Platz einem weiteren Futterneider.

Instinktiv führte mich mein Weg wieder zurück zu dem Knäuel, aus dem ich vorhin ausgebrochen war.

Langsam glitt ich träumend und gut gelaunt durch das etwas getrübte Wasser.

Ich hatte Ziele. Und so wollte ich das immer halten. Ziele für mein Glück.

Als ein kleiner Schatten über mein Gesicht huschte, zuckte ich unwillkürlich zusammen und blickte ängstlich nach oben.

Da ist aber kein Feind, der mich fressen möchte, eher umgekehrt, über mir bewegte sich eine rote Mückenlarve, zuckende Schwimmbewegungen machend, durch das sonnenbeschienene Gewässer. Eine Freude überkam mich, denn da schwamm mein Nachtisch.

Es dauerte nicht lange und ich ließ mich entspannt und jetzt vollends gesättigt treiben.

Dabei kam mir ein Plan, ich wollte die nächsten vier Kaulquappen fragen, welches Wort Ihnen im Moment einfällt. Die ersten vier Buchstaben der einzelnen Worte sollten dann meinen Namen ergeben.

Tolle Idee, grandios, so etwas konnte auch nur mir einfallen, mir dem intelligentesten Wesen im ganzen Gewässer.