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Ein spassiges Vorlesebuch, das Kindern Mut macht und ihnen hilft stolz auf sich zu sein. 23 Kapitel, 60 Zeichnungen. Für Kindergarten und Schule besonders geeignet. Nach Karolims Kleinkinderzeit trennen sich ihre Eltern. Von nun an wird sie eine Woche bei Mama im Wolkenkratzer leben, die andere Woche bei Papa im alten Holzhaus. Das lustige Mädchen versteht es vortrefflich, das Beste aus seiner neuen Situation zu machen. Eine kleine Fliege hilft ihm dabei...
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Seitenzahl: 125
Veröffentlichungsjahr: 2018
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Loi n°49-956 du 16 juillet 1949 sur les publications destinées à la jeunesse, modifiée par la loi n°2011-525 du 17 mai 2011.
Hallo!
Falls auch deine Eltern geschieden sind,
darfst du dein Bild hier einkleben.
(Oder wenn du jemanden kennst, bei dem es so ist.)
Warum?
Weil ich diese lustige Geschichte
genau für DICH geschrieben habe.
... Fangen wir ganz am Anfang an ...
1. Frage:
Wer ist die Mama von Karolim?
2. Frage:
Wer ist der Papa von Karolim?
3. Frage:
Warum heisst KaroliM nicht KaroliN?
Die Antworten:
Mama, Papa, Karolim
Drei Geschichten mit der kleinen Karolim
Karolims erstes Wort
Karolim hat Publikum
Karolim auf dem Fussballfeld
Zwanzig Geschichten mit der GROSSEN Karolim
Die Trennung
Die Papawoche
Ein Gespenst???
Ach nein! Theo kommt…
Das Fliegenhäuschen
Auf dem Flohmarkt
Afrika
Zehn Meter
Haushalten!!!
Pizza austragen
Das Schweizer Heidi
Bei Lulja
Aus dem Bett gefallen
Ein Bild malen
Ausstellung
Wer hätte das gedacht?
Noch eine Überraschung
Unfall
Geburtstag
Der Tag danach
Jeden Morgen steckt Mama sich eine orange Blume ins Haar. (Ausser am Sonntag, da ist es immer eine weisse.)
Danach hüpft sie in die Küche und rüstet zwanzig Karotten. Sechs davon knabbert sie sofort, die anderen kommen in die Saftmaschine.
„Tralalaaa“, singt Mama, „Vitamine sind leeecker … lalalaa!“
Wenn ihr etwas zu Boden fällt seufzt sie leise: „Oh je, ich muss die Stühle hinaustragen und den Teppich bürsten.“
Nach dem Frühstück geht Mama jeweils joggen. Sportlich kurvt sie fünfmal ums nahe Wäldchen. (Viermal vorwärts und einmal rückwärts.) Am Schluss macht sie zwanzig Liegestützen.
„So“, pustet Mama, „jetzt noch eine heisse Dusche und dann zur Arbeit.“
Punkt sieben Uhr zieht sie ihre blitzsaubere Uniform an. Sie rennt zum grossen Autobus und setzt sich ans Steuer.
Mama ist die berühmte Bus-Chauffeurin der kleinen Stadt neben den Bergen. Es gibt dort einen riesigen Flohmarkt, ein Schwimmbad mit Sprungbrett, ein Schulhaus mit fleissigen Kindern1 … und eine liebe Oma, die alle armen Katzen füttert.
Der Papa von Karolim
Papa sieht sich alle Fussballsendungen an. Er hat dazu drei Fernseher und drei Computer. (Natürlich laufen sie alle gleichzeitig!)
Vor Karolims Geburt spielte er im Fussballklub mit. Er war der beliebteste GOALIE (oder Torwart) aller Zeiten.
Während Papa auf den Ball wartete, machte er manchmal Spässe für die Zuschauer. Einmal zog er eine winzige Geige aus seiner Turnhose und spielte darauf: Oleee ole ole oleee … (Die Leute tobten geradezu vor Vergnügen.)
Für die Kinder der kleinen Stadt hat Papa eine rosarote LACH-LIMONADE erfunden. Die kitzelt im Bauch so sehr, dass man nicht mehr traurig sein kann. (Jetzt wollen alle nur noch davon trinken … ist ja klar!)
Von Beruf ist Papa Pizzaiolo. Jeden Tag flitzt er mit seinem Motorrad und der Pizza-Kiste zu seinen vielen Kunden.
Vor zwei Jahren entdeckte er dabei die hübsche Chauffeurin. Als sie mit dem Bus bei einer Haltestelle warten musste, stellte er sein Motorrad direkt davor. Schnell kletterte Papa auf den Sattel und guckte verliebt zu ihr hinüber.
Um Mama noch besser zu gefallen holte er zu einem tollen Sprung aus. – Unglaublich!!! Er drehte sich in der Luft und landete im Handstand auf seiner Lenkstange. BRAVOOO!!!
Das tat er jeden Tag! Solange, bis Mama sich auch in ihn verliebte.
Dann heirateten die beiden.
Karolim
Karolim wird genau am Weihnachtstag geboren. Auf ihrem Kopf hat sie lustig aufstehende, orange Härchen. (Die Ärzte sagen es sei, weil Mama so viele Karotten isst.)
Ihre Nasenspitze ist rosarot wie Lach-Limonade.
Das Gesicht gleicht der Form einer runden Pizza.
Mama und Papa nennen ihr Baby liebevoll Karolim.
KARO wie Karotte und LIM wie Limonade.
Heute weiss noch niemand, dass dieses kleine Mädchen nicht nur witzig aussieht, sondern es auch ist! (Aber davon erzählt ja dieses Buch …) .
1 Manchmal auch nicht!
… Zuerst …
Karolim wohnt mit ihren Eltern in einem alten Holzhaus neben der Schule. Rechts vom Eingang hat es einen riesigen Parkplatz für den Autobus, links davon einen mittelgroßen für das Motorrad. Dahinter gibt es einen winzigen für den Kinderwagen.
Damit Karolim beim Ein- und Aussteigen nicht nass wird, hat Papa aus Pizza-Schachteln ein Regendach gebastelt.
So etwas ist zwar nicht sehr wasserdicht, aber es hilft trotzdem ein bisschen.
Hinter dem Haus liegt der grosse Gemüsegarten. Es ist der schönste weit und breit.
Jeden Tag streichelt Mama über ihre vielen Pflanzen und fragt sie lieb: „Habt ihr gut geschlafen? Wer hat heute Durst? Soll ich euch eine Geschichte erzählen? Oder möchtet ihr ein Liedchen hören?“
In der kleinen Familie geht es meist lustig zu und her.
„Überraschung!“, ruft Papa heute Morgen. „Ihr beide dürft nicht in den Garten kommen.“ (Hinter seinem Rücken trägt er eine Kiste voller Farbtöpfe.) „Ich werde unser Haus verzieren!“
Flink klettert er auf seine lange Leiter. Wie ein richtiger Künstler malt er auf jeden Fensterladen ein Gemüse. (Nur auf die Kellerläden zeichnet er lauter Fussbälle.)
Mit Karolim im Arm stürmt Mama aus dem Haus.
„Oh lala“, freut sie sich, „das sieht ja zauberhaft aus! Schau, mein Schätzchen: Papa hat einen Kürbis, einen Fenchel und einen Blumenkohl gemalt. Wie süss, auf deinem Fensterladen sehe ich zwei kleine Karotten. – All das ist schmatz-schmatz für Karolim, Papa und Mama.“
Tatsächlich! Seit sie einen eigenen Garten haben, isst der Pizzaiolo auch Gemüse. (Früher ernährte er sich fast nur von Pizza, Würstchen und Karamell-Pudding.)
Am Anfang war die Umstellung für ihn ziemlich schrecklich gewesen. Aber er tat es seiner Frau zuliebe. Er wollte ihr eine FREUDE machen.
Damit es nicht zu schlimm wurde, drückte er beim Essen die Augen zu. Er presste die Knie zusammen, nahm einen tiefen Atemzug und schob die Gabel in den Mund.
Knack-knack, kaute er so schnell wie eine Hackmaschine. Dabei dachte er:
„Es ist wie Schokolade, es ist wie Kuchen, es ist wie Bonbons.“
Endlich rutschte das Zeug durch seine Speiseröhre in den Bauch hinunter. Jetzt noch einen Schluck Lach-Limonade. Fertig!
Mit der Zeit musste er die Augen nicht mehr zudrücken. (Heute kann er es auch so.)
Jeden Abend, wenn Papa von der Arbeit kommt, setzt er sich mit seiner kleinen Tochter vor die vielen Fernseher.
„Karolim Match schauen, bumm bumm“, flüstert er ihr dabei ins Ohr. „Bumm bumm bumm.“
Bald schon kuschelt sich Mama zu ihnen. Ihrem Mann zuliebe schaut sie sich jedes Fussballspiel an.
Um ihm eine FREUDE zu machen, lernt sie auch die Spielregeln auswendig. Sie kann sogar die Namen aller Fussballer heruntersagen. (Noch schneller als der Pizzaiolo!)
„Huch!“, schreit Papa plötzlich. „Wahnsinn! Ich glaub’s nicht! Der Schiedsrichter hat falsch gepfiffen!!!!!!!“
„Bist du sicher?“, fragt Mama ungläubig.
„JA KLAR!“, schnappt Papa nach Luft. „Jetzt brauche ich unbedingt ein Bier. – Oh, habt ihr auch Lust auf Pizza?“
Er flitzt in die Küche und schneidet sechs grosse Stücke ab. Zwei davon stopft er sich gleich in den Mund. Die anderen bringt er ins Wohnzimmer.
„Achtung“, warnt er, „alle die Köpfe einziehen!“
Mit einem Supersprung landet er genau zwischen Mama und Karolim. Seine schmutzigen Füsse legt er bequem aufs frisch polierte Salontischchen.
Karolim greift nach der Pizza. Fröhlich verstreicht sie sich die Tomaten im Gesicht. Die weiche Mozarella kommt aufs Haar. „Ha ha ha“, freut sich Papa, „wir haben es immer so lustig miteinander!“ Mama nimmt einen riesigen Schluck LACH-LIMONADE. (Jetzt kann auch sie kichern.) Langsam schlüpft sie aus ihren Pantöffelchen und legt ihre sauberen Füsse ebenfalls aufs Tischchen. „GOAL!GOOAAAL!„
Papa schnellt jubelnd vom Kanapee auf. Seine fuchtelnden Arme stossen die Ständerlampe um. Päng, kippt sie mit voller Wucht gegen das Bild an der Wand. Klirr, knallt es auf den Tisch wo Karolims Nuggi2 liegt. – Huiiiiiiiiiiiiiiiiii, saust er wie eine Rakete durch die Luft.
„Bumbum“, quietscht Karolim, „bumbum.“ „Hast du es gehört?“, kräht Papa wie elektrisiert. „Hast du es gehöööööhhhrt????“
Mama schnappt nach Luft. – „Nicht MAMA“, jauchzt sie, „nicht PAPA, sondern BUMBUM!“
Voller Freude übersät sie Karolim mit hundert Küsschen.
„Hurra!“, ruft Papa. „Ich spüre es, meine Tochter wird ein Fussballkind!“
Übermütig nimmt er die Kleine in seine Arme und wirbelt mit ihr durchs Zimmer.
„Bumbumbum“, kräht Karolim dazu.
Papa tanzt immer wilder. Seine Füsse verwickeln sich im Fernsehkabel. Er schwankt … huuu, er verliert das Gleichgewicht … autsch, er stürzt er zu Boden. (Und der Fernseher beinahe auch.)
„Hmm“, murmelt Mama, „bei uns sieht es jede Nacht wie nach einem Erdbeben aus.“
„Keine Aufregung“, keucht Papa, „du darfst heute sitzen bleiben. Ich bringe die kleine Fussballerin ins Bett.“
„Ojemineeeeee“, ängstigt sich Mama, „aber nicht ohne ihre Fussnägelchen zu schneiden, die Windeln zu wechseln, eine Gutenachtgeschichte zu erzählen und zwei Schlafliedchen zu singen!“
„Ja natürlich, meine Liebste! Ich tue es genauso wie du willst: Die Fussnägelchen wechseln, die Windeln schneiden, eine Gutenachtgeschichte singen und zwei Schlafliedchen erzählen.“
2 Schnuller
„Oh weh, es ist schon neun Uhr“, sagt Mama erschrocken. „in zwölf Minuten muss alles sauber sein!“
Sie rast mit Besen und Abstaubtuch durch alle Zimmer.
Tztztzzz, jeden Morgen diese Unordnung, brummt es leise in ihrem Kopf. – Wie ein schnurrender Roboter hebt sie alles vom Boden auf: Socken, Nuggi, Zeitungen, Bierdosen, Pantoffeln, Spielzeug, Essensreste …
„Bumbumm“, schreit Karolim vom Frühstückstisch her.
„Warte, mein Mäuschen! Ich bin bald fertig.“
Mama schrubbt und fegt in Windeseile. – „Schnell, schnell“, denkt sie dabei, „die Turnstunde beginnt sogleich.“
(Ja, JA!! Seit Karolim ein Säugling ist, turnt Mama jeden Tag mir ihr. – Haargenau um 9 Uhr und 12 Minuten.)
„Bähhhh bäähhh“, heult Karolim. „BÄÄÄÄÄÄÄÄÄHH!“ Sie will sofort aus ihrem Kindersitz heraus.
„Nur noch eine Minute“, vertröstet Mama sie, „dann darfst du auf die Turnmatte.“
Doch Karolim vergeht die Geduld. Platsch, schmeisst sie ihren vollen Müeslilöffel gegen das Fenster.
„Karoliiiiiiiiiiim! Was hast du Dummes gemacht?“
Genervt kratzt Mama das Müesli von der Scheibe. – Dabei sieht sie auf dem Parkplatz draussen ihren Autobus stehen.
(Schon seit Weihnachten ist sie nicht mehr mit ihm gefahren. Das sind jetzt genau ZEHN Monate her!!!)
„Ich habe eine Idee“, durchzuckt es Mama. „Fertig mit Putzen, fertig mit Aufräumen, fertig mit Turnen …“
Ganz aufgeregt greift sie nach der Tasche und den Schlüsseln. – Sie klemmt Karolim unter ihren Arm. Strahlend vor Freude rennt sie aus dem Haus.
„Jupii! Mama und Karolim Autobus fahren.“
Mit einem gekonnten Griff öffnet sie die schwere Bustür.
„Ahhhhh, wie gut es hier drinnen riecht!“
Mama schwingt sich hinters grosse Lenkrad. Karolim darf auf ihren Knien sitzen.
Das riesige Fahrzeug beginnt sich zu bewegen. Mama drückt aufs Gaspedal. Sie schwenkt vom Parkplatz in die grosse Strasse ein.
„Habt ihr es gesehen?“, krähen schon die ersten Leute.
„Wooooo? Waaaaas?“
„Die Bus-Chauffeurin ist wieder da!“
„Nein, ehrlich?!? Seid ihr sicher?“
„Ja, mit ihrer Tochter auf den Knien fährt sie herum.“
„Das ist doch verboten!“
„Wenn die Polizei nichts merkt“, kichern einige, „dann stört’s ja niemanden.“
„Aufgepasst! Alle auf die Seite! Der Bus kommt!“
„Hallo, Bus-Chauffeurin, HALLOOO!“
„Wie süss“, ruft eine Frau, „schaut doch, wie süss die Kleine ist!“
„Wann kommen Sie wieder?“, brüllt ein Junge.
„Sie können die Kleine ja mitnehmen!“, schreit jemand.
Ein Mann erklärt den anderen: „Sie ist die pünktlichste Chauffeurin der ganzen Stadt.“
„Nicht nur die pünktlichste“, korrigiert ihn seine Frau, „auch die sauberste.“
„Für mich ist sie die netteste!“, grinst ein grosser Schüler.
„Hahaha, für mich die hübscheste!“, prahlt ein Mann.
Alle rufen und winken. Einige rennen dem Bus hinterher.
Mama lächelt den vielen Menschen glücklich zu. Doch weil sie das grosse Lenkrad halten muss, nickt sie nur mit dem Kopf. (Wie eine Königin!)
Karolim hingegen findet es toll, so viel Publikum zu haben.
Begeistert zappelt sie mit ihren Armen.
„Oh, schaut! Die Kleine winkt uns. Wie niedlich.“
Karolim strampelt auch noch mit den Beinen.
„Was für ein fröhliches Kind. Genau wie ihre Mama.“
Jetzt verwuschelt sie sich die Haare3.
„Olalaaaaaaa! Warum tut sie das?“
Karolim streckt allen die Zunge raus4.
„Ei ei eiiiiii! Die Kleine hat aber viel Temperament.“
Karolim will es noch spannender machen. Sie dreht sich schnell um und klettert auf Mamas Rücken.
„Sofort herunter!“, schimpft diese. „Das ist gefährlich.“
Doch Karolim möchte den Leuten die Brücke zeigen. Flink stellt sie sich mit den Füssen auf Mamas linke Schulter. Sie sitzt auf deren Kopf – und lässt die Arme auf die andere Seite hängen.
Mama sieht nun aus, als ob sie einen Hut tragen würde.
„HA HA HA HA HA HA HA HA HA HA!“
Die Leute draussen halten sich die Bäuche vor Lachen.
„HA HA HA HA HA HA HA HA HA HA!“
Sogar Mama kichert mit: „Hihihihihi!“ – Trotzdem zieht sie Karolim unsanft zu sich herunter.
„Du musst sitzen bleiben“, erklärt sie ihr streng, „sonst könnte ich einen Unfall machen. Das wäre sehr schlimm.“
Oh weh! Was ist jetzt los? Mama hört die Sirenen von zwei Polizeiautos. Auch die Leute horchen auf.
„Besser wir kehren um“, denkt Mama. – Mit einer scharfen Biegung wendet sie ihr schweres Vehikel und macht sich auf den Heimweg. Dort angekommen stellt sie den Bus zurück auf den Platz, wo er am Morgen gestanden hat. (Es sieht fast so aus, als ob nichts geschehen wäre.)
Am nächsten Morgen liegt trotzdem ein dicker Brief im Briefkasten.
„Das ist ein Strafzettel!“, erschrickt Mama. Sie öffnet ihn hastig und liest:
Ohne Erlaubnis mit dem Bus gefahren.
Am Steuer ein Kleinkind auf dem Kopf getragen.
Wenn es wieder vorkommt: 10 Tage Gefängnis!
„Ach du meine Güte“, stöhnt Mama.
Am Abend, als der Pizzaiolo von den zehn Tagen Gefängnis hört, gibt er nur Karolim einen Kuss. Auch lässt er den gesunden Gemüseteller einfach stehen. Ohne ein Wort zu sagen, setzt er sich ganz allein vor die Fernseher.
„Hmmm“, denkt Mama, „aber schön war es trotzdem.“
3 Um den Zuschauern noch besser zu gefallen.
4 Um die Lustigste zu sein ... (denkt Karolim).
Karolim ist nun schon fast zwei Jahre alt. Da Mama wieder als Bus-Chauffeurin arbeitet (und Papa als Pizzaiolo), besucht sie tagsüber die Kindergruppe.
Heute holt Papa sie dort ab. Er ist wieder einmal sehr spät dran – doch mit Vollgas schafft er es gerade noch.
„Hallo, ich bin da-da-da!“, begrüsst er Karolim lustig. „Bitte, nicht weinen. Papa vergisst dich nie-nie-nie NIEMALS!“
Die Kleine freut sich, mit dem Motorrad nach Hause zu fahren. Sie hat ihr gemütliches Plätzchen hinten, in der warmen und fein duftenden Pizza-Kiste.
Ho ruck, hebt Papa sie hinauf.
Karolim rollt sich wie ein Igel ein. – Müde vom langen Tag fallen ihr schon bald die Augen zu.
Papa fährt sehr vorsichtig, damit sie nicht durchgeschüttelt wird. Beim Zebrastreifen muss er anhalten.
Eine Gruppe von Männern überquert die Strasse.
„Huch!“, schreit einer von ihnen. „Huch, da steht ja unser alter Goalie.“
„Wahnsinn!“, pustet sein Freund. „Wer hätte das gedacht?“
„Mannomann! Dieser Zufall!“, krächzt der Nächste.