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Ein kleiner, wild geborener Kater mit dem Namen Linus schaut mit großen Augen in seine kleine, ihm oft seltsam erscheinende Welt. Der junge, eigenständige Kater findet zunächst in einem Stadthaus in Malchow (in Mecklenburg) seine Menschen Maria und Johannes bei denen er beschließt fortan zu leben. Dort trifft Linus auch Enkelin Anne, die Tiere sehr liebt. Das Schulmädchen aus einer großen Stadt und die Katzen des Hauses werden enge Freunde. Nicht immer so freundlich ist das Verhältnis von Linus und Murrmies, der Katze die schon länger bei Maria lebt. Aber er beobachtet interessiert, wie Murrmies Katzenbabys geboren werden und aufwachsen. Nach dem Umzug in ein Waldhaus am Petersdorfer See muss sich Kater Linus dort, zunächst noch ängstlich und widerwillig, eine gänzlich neue Umgebung erobern. Neben bisher ihm unbekannten Tieren vom Seeufer und aus dem Wald muss er auch die junge Katze Zobelina akzeptieren. Und dann entdeckt er die aufregenden Seiten vom Leben am See...
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Seitenzahl: 60
Veröffentlichungsjahr: 2016
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Für meine Enkel Leon und Kai und die Enkel, die noch geboren werden...
Linus stellt sich vor
Linus zieht bei Maria ein
Linus beweist dass er ein erfolgreicher Jäger ist
Linus lernt Anne kennen
Linus denkt über Fische und Sterne im Winter nach
Linus Freunde
Linus erlebt wie Murrmies Babies bekommt
Linus erzählt von Murrmies Kindern
Linus vermisst Murrmies
Linus erlebt Hundstage
Linus zieht von der Stadt ins Waldhaus
Linus erkundet seine neue Welt im Waldhaus
Linus, der kühne Seefahrer
Linus beobachtet Sonne und Mond
Liebe Kinder,
dieser Kater Linus lebte wirklich, in den 1960er Jahren, wild geboren in Malchow und dann mit seinen Menschen im Waldhaus in Biestorf.
Wenn man mit dem Schiff von Malchow zum Plauer See fährt kann man das Waldhaus am Waldrand vom Petersdorfer See aus auch sehen.
Auch Maria und Johannes gab es wirklich. Die Geschichte, wie Linus zu ihnen gefunden hat, hat sich genau so zugetragen. Ich weiß das so genau, weil ich Kater Linus, Maria, Johannes, die Hühnerschar, und die Katzen Murrmies und Zobelina viele Jahre in meinen Schulferien besucht habe. Ich habe dann immer viel vom Wald, Garten und den Seen erfahren und meine Ferien in der Natur genossen.
Zwischen meinen Besuchen erfuhr ich aus Marias Briefen von Linus Abenteuern und den anderen Waldhausbewohnern.
Dann wurde ich erwachsen, studierte, arbeitete und habe selbst Kinder bekommen. Heute bin ich Oma und meine Enkel lieben ebenfalls alle Tiere und Blumen.
Wenn wir uns viel Mühe geben können wir die Tiere und Pflanzen oder Bäume manchmal auch verstehen – auch wenn sie nicht so wie in den Geschichten sprechen können.
Vielleicht gelingt Dir das auch wenn Du die Waldhausgeschichten von Katzen, Hühnern, Sternen, Gartenblumen, Igel und Eichhörnchen usw. gelesen hast?
Ich wünsche Dir viel Spaß dabei!
Angelika
Hallo. Ich bin Linus, ein grau getigerter Kater. Schau: Meine Augen haben die Farbe grüner Stachelbeeren und meine Nase sieht aus wie mit feinem Leder bezogen. Sie verrät mir jede Maus, jeden Happen Fleisch oder Fisch. An meinen grauen Pfoten trage ich kurze weiße Schuhe, die mit zwei dunklen Armbändern geschmückt sind. Und ich sage dir, diese Schuhe und das reine weiße weiche Fell an meiner Brust muss ich sehr oft putzen, damit es immer so makellos sauber und ohne Falten ist. Aber das Fell auf meinem Rücken ist grau gestreift und hat eine dichte, braune Unterwolle, so dass ich nie frieren muss.
Wenn ich auf Mäusejagd bin, ist meine Farbe eine prima Tarnkappe. Hocke ich vor einem Mauseloch, sehe ich im Dämmerlicht aus wie ein grauer Stein. Aber das Beste ist mein langer Schwanz - er ähnelt einer Kreuzotter. Kennst du mich erst einmal besser, dann zeigt dir mein Schwanz, wie es mir gerade geht.
Ich werde dir von meinen Freunden, Abenteuern, meinen Katzengedanken und natürlich auch von meinem Umzug aus der Inselstadt ins Waldhaus erzählen.
Malchow, die Kleinstadt in Mecklenburg in der ich geboren wurde, ist umgeben von ganz vielen Seen. Nun mögen wir Katzen zwar kein Wasser und sträuben uns hineinzugehen, aber wir lieben Fisch.
Und davon gibt es jede Menge in den Mecklenburger Seen. So bekomme ich oft frischen Barsch, Schlei oder Plötze. Und die sind viel, viel leckerer als Trocken- oder Büchsenfutter.
Meine vier Geschwister und ich sind Maikätzchen. Nachdem unsere Katzenmama uns zur Welt brachte waren wir ganz und gar hilflos. Unsere Augen öffneten wir erst nach neun Tagen. Die ersten Wochen konnten wir nichts anderes als schlafen, maunzen und bei Mama Milch trinken. Meinen Papa kenne ich nicht, denn Kater kümmern sich nie um ihre Kinder. Unsere Mama musste sehr mutig sein. Denn sie wohnte nicht bei Menschen, die ihr ein weiches Körbchen oder Essen und Trinken hinstellten.
Wir lebten auf dem Boden über einer Schlächterei. Wenn jemand vergessen hatte, die Tür zum Boden fest zu verschließen, schlich sich Mama nachts ins Schlachthaus. Dort fand sie den einen oder anderen Happen Fleisch, naschte auch mal von der Wurstsuppe. Besonders stolz war sie, wenn sie eine Maus oder gar Ratte fangen konnte. Doch meist war die Tür verschlossen und Mama musste in den angrenzenden Gärten etwas Essbares finden. Zum Glück wuchsen wir schnell heran und lernten, selber Mäuse zu fangen und Futter zu suchen.
Ganz besonders schön war es, wenn wir uns abends mit Mama auf das Hausdach schlichen. Von dort schauten wir aneinander gekuschelt auf die Inselstadt. Einmal im Sommer gab es sogar ein Feuerwerk über der Stadt zu sehen. Aber noch lieber spielten wir miteinander, balgten uns ein bisschen und übten an dem Pflaumenbaum hinunterzuklettern, der nahe der Mauer stand. Ein mutiger Sprung und schwups verschwanden wir in den Maiglöckchen, die unter dem Baum wuchsen. Hm, ein unbekannter Duft zog in unsere Katzennasen und gleich erinnerten wir uns an Mamas Worte: „Vorsicht ist oberstes Gesetz!“ Anfangs erschraken wir noch vor dem Rascheln der Blätter, dem heiseren Geschrei der Möwen vom See. So fanden wir es sicherer, schnell wieder den Pflaumenbaum hinaufzuklettern und uns in seinen Zweigen zu verstecken.
Ja, und dann wurde es Sommer und Mama fand, dass wir nun groß genug seien, um uns selbst eine Unterkunft und Futterstelle zu suchen. Außerdem bekam sie bald wieder Katzenbabys, um die sie sich dann kümmern musste. Also machten wir uns auf zur Abenteuerreise in unser eigenes Leben…
Tiere drücken ihre Stimmungen und Ansichten stärker mit ihrem Körper als mit Lauten aus. Deshalb nennt man das auch Körpersprache. Auch Menschen haben diese Ausdrucksform. Bei der Katze ist ihr Schwanz ein schon von weitem gut sichtbares Signal über ihre Laune. Die Schwanzspitze zeigt dann Feinheiten. Steht der Katzenschwanz gerade nach oben und die Schwanzspitze leicht zum Kopf gebogen ist die Katze in bester Laune und hat Interesse an näherem Kontakt. Wenn der komplett senkrecht nach oben gerichtete Schwanz aber bebt, dann möchte sie raufen. Oder wenn die Katze durch ihr Revier schlendert trägt sie den Schwanz lässig nach unten und die Spitze zeigt nach oben. Zuckt aber die Schwanzspitze, dann hat die Katze Beute in Sicht und es wäre keine gute Idee sie bei ihren Jagdabsichten zu stören, indem du versuchst sie zu streicheln.
Zur Zeit des großen Seefestes zogen meine Geschwister und ich los, um selbständig zu werden. Ich kannte damals die Menschen noch nicht so recht. Aber es schien mir eine gute Idee, mich erst einmal in ihrer Nähe umzusehen. Denn Menschen schienen immer etwas Essbares zu haben. Oder doch wenigstens Scheunen und Keller, in denen die leckeren Mäuse auch auf Futtersuche sind. Also streifte ich durch die Gärten und probierte, was ich so fand, und schließlich auch das Hühnerfutter in einem der Höfe. Da hörte ich eine Frauenstimme oben aus einem Fenster des Hauses rufen: „Johannes, schau mal, wer ist denn das da unten am Futternapf?“ Oh je, ich war entdeckt! Ganz flach habe ich mich an den Erdboden gedrückt und bin, so schnell es ging, zum Seegang gerobbt und war verschwunden.