#KaterCarlo - Raffaela Breitinger - E-Book

#KaterCarlo E-Book

Raffaela Breitinger

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Beschreibung

Die besten Geschichten schreibt das Leben selbst und Carlo erzählt regelmäßig seine spannenden Anekdoten aus dem Katerleben in einem saloppen, ironischen Ton, der manchmal von einem tiefschwarzen Katerhumor durchzogen ist. Seit einigen Jahren berichtet er als Catfluencer aus seiner Perspektive von seinen alltäglichen Leiden auf seinem - natürlich - erfolgreichen Instagram-Account. Nun endlich gibt es diese spannenden Erzählungen auch als Taschenbuchformat. Auch wenn es nicht immer zu jeder Zeit Futter gibt und sein Leben von Hunger und Belästigung seiner Mitbewohnerin, der Perserdame, geprägt ist, gibt es auch viele schöne Momente im Kateralltag; vor allem als Familienkater mit zwei kleinen Dosenöffnern, die er fleißig miterzieht. Von Schmunzeln bis hin zu hochdramatischen Szenen ist in dieser Sammlung seiner biografischen Beiträge alles vorhanden. Aber eines ist klar: Das Leben als schwarzer Kater mit primitiven Bediensteten ist nicht immer einfach.

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Seitenzahl: 219

Veröffentlichungsjahr: 2022

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Inhaltsverzeichnis

VORWORT

EINS: #CORONADUHUND #LOCKDOWN UND WIE ALLES BEGANN

ZWEI: DER GROßE #HUNGER

DREI: #FAMILIENLEBEN, #FESTE UND #RITUALE MIT DEN GROßEN UND KLEINEN #DOSENÖFFNERN

VIER: #LEBEN MIT DER #PERSERDAME

FÜNF: ANDERE ALLTÄGLICHE #PROBLEME

NACHWORT DES KATERS

VORWORT

Das Leben eines schwarzen Katers ist nicht einfach, ich kann euch ein Lied davon singen… Aber es gibt gute Nachrichten:

#MeinLeben gibt es nun nicht nur #digital, sondern auch im #Buchformat.

Ich habe es endlich geschafft, meine große Dosenöffnerin dazu zu bringen, ihre Zeit sinnvoll zu investieren und ein Buch mit meinen Erlebnissen zu erstellen. Und ihr habt euch ein Glück dafür entschieden, dieses Buch zu kaufen, oder ein toller Dosenöffner hat es euch geschenkt, weshalb ihr es jetzt in den Händen haltet. Mit viel Glück lernt ihr aus meinem Leiden und dieses Werk macht euch zu einem bessern Dosenöffner.

Hier findet ihr alle wichtigen Ereignisse der letzten zwei Jahre schön strukturiert und ihr könnt alle spannenden Einzelheiten über meinen Alltag mit den großen und kleinen Dosenöffnern oder mit der Perserkatze erfahren.

EINS

#CORONADUHUND #LOCKDOWN UND WIE ALLES BEGANN

#Tag6 des #Lockdowns

So, nun möchte auch ich mich zu den aktuellen Ereignissen zu Wort melden, da sie mich nicht glücklich machen… Also hört gut zu, das ist wichtig:

Mein Name ist Carlo, Kater Carlo! Es ist Donnerstagmittag und meine Familie schläft, wohlgemerkt in meinem Bett. Also meine Dosenöffnerin und ihre kleine Dosenöffnerin, die jetzt tagsüber den ganzen Tag Zuhause ist und ihre Siesta genau dort macht, wo normalerweise ich tagsüber schlafe. Der Mann schläft vermutlich in seinem Zimmer neben dem Computer und nennt das ‚Arbeit‘. Ich weiß gar nicht, warum sie so müde sind, sie machen den ganzen Tag nichts anderes als auf ihren Bildschirm zu starren…

Wenn ihr glaubt, dass ich deshalb etwas Ruhe hätte, dann täuscht ihr euch. Jetzt, wo die Kleine schläft, fällt den Dosenöffnern natürlich nichts Besseres ein, als zu kochen. Sie kochen etwas mit Fisch. Und obwohl ich ihnen schon öfters meine erbärmliche Situation, in der Hunger alltäglich ist, klargemacht habe, ignorieren sie mich und geben mir nichts ab… Es ist wirklich nicht einfach mit ihnen.

Aber zurück zum Thema: Seit Freitag ist alles anders. Freitag kamen meine Dosenöffner von ihrer Arbeit nach Hause und statt – wie es sich gehört – mir als erstes Futter zu geben, sind sie sofort ins Auto gestiegen und wieder weggefahren. Eine gefühlte Ewigkeit waren sie unterwegs… Als sie endlich nach Hause kamen und mein Überlebenskampf in die zweite Runde ging, da packten sie gemütlich ihre Einkaufstaschen aus. Ich frage mich auch heute noch: Was zur Hölle machen sie mit dem ganzen Toilettenpapier? Das ist reine Geldverschwendung. Sie haben doch eine Zunge!

Während des Auspackens merkten sie nicht, dass ich kaum mehr Kraft zum Miauen hatte, aber generell stört mich, dass ich so häufig um Nahrung betteln muss. Hallo, ich bin ein schwarzer Kater mit besonders tollem Fell aufgrund meiner regelmäßigen Pflege, die ich alle halbe Stunde wiederhole, da ist es nur angebracht, alles erdenklich Mögliche dafür zu unternehmen, dass es mir gut geht und mein Erscheinungsbild nicht leidet.

Irgendwann gaben sie mir doch etwas zum Essen. Ich bezweifle, dass ich es sonst noch geschafft hätte, die Nacht durchzustehen. An ihrer Erziehung muss ich dringend etwas ändern… Dass sie immer noch nicht wissen, dass meine Bedürfnisse über allen anderen stehen, ist unerhört.

Zurück zum Thema: Seit diesem Tag sind sie immer und ununterbrochen zuhause. Heute ist also der sechste Tag, an dem ich 24 Stunden mit ihnen verbringen muss. Und sie nerven mich. Denn plötzlich stellen sie fest, dass ich – um alles besser überblicken zu können – auf dem Küchentisch sitze, und finden das unmöglich. Unfassbar, in welchem Ton sie mit mir sprechen! Als wären sie die Hausherren. Alleine der Gedanke ist töricht.

So, ich suche mir gleich ein Plätzchen, denn ich muss gleich wieder ein Schläfchen machen, diese Aufregung macht mich echt fertig. Und morgen hoffe ich, dass dieser Albtraum ein Ende hat, sie endlich wieder weg sind und ich schlafen kann, wann und wo ich möchte.

#Tag7 #jederTagistschlimmer

Es wird nicht besser! Man kann nichts mehr alleine machen… Sie sind überall. Trotzdem machen sie mir kein Essen. Mein heißgeliebter Badvorleger ist jetzt immer nass, weil rund um die Uhr einer von ihnen sich unter laufendes Wasser stellt. Warum sie das machen, habe ich bis heute nicht verstanden. Das ist abartig! Ich vermute, dass sie sich so putzen wollen. Warum einfach mit der Zunge, wenn es auch umständlich geht? Als ich nach meinem ersten Schläfchen heute Morgen einen Spaziergang gemacht und mich geputzt hatte, legte ich mich nichts ahnend darauf und er war klitschnass. Toll, das zweite Schläfchen musste ich deshalb verschieben und mich ausgiebig putzen.

Ich brauche so viel mehr Zeit für alles, da sie mir regelmäßig meinen Tagesablauf zerstören. Warum tun sie das? Und zur Belohnung für all diese Mühen habe ich das Gefühl jeden Tag noch weniger Essen zu bekommen. Sie erzählen immer, dass in diesem Haus vor mir noch zahlreiche weitere schwarze Kater gelebt hatten, die vor langer Zeit an Altersschwäche gestorben wären. Ich glaube das nicht. Sie haben sie in den Wahnsinn getrieben mit ihren Marotten und verhungern lassen. Ich mag sie wirklich gerne, aber ich glaube, sie betreiben Artausrottung und wollen alle schwarzen Kater auf dieser Welt vernichten. Ich bin ihr nächstes Opfer! Die werden sich noch wundern: So einfach werde ich es ihnen nicht machen!

Nun fragt ihr euch bestimmt, wieso ich nicht abhaue? Ach, ohne mich bekommen die Dosenöffner nichts gebacken… Das ist wirklich ein Dilemma für einen derart verantwortungsbewussten Kater wie mich!

#Tag8 #kleineDosenöffner

Früher, früher, da hatte ich jeden Tag zumindest ein wenig Ruhe… Jetzt seit dieser ‚Corona‘ da ist, mit diesem Wort, diesem Tier oder dieser Person begründen sie all ihr seltsames Verhalten, das jeden Tag abstruser wird, auf jeden Fall ist seitdem alles anders. Dieser Name fällt ungefähr tausend Mal am Tag, das treibt mich noch in den Wahnsinn.

Als ob es nicht genug wäre, dass sie ununterbrochen um mich herum sind. Nein, jetzt schreit mich diese kleine Dosenöffnerin auch noch permanent an. Als ob ich sie nicht in normaler Lautstärke verstehen würde… Trotzdem muss ich immer nett zu ihr sein, da sie mir nun häufiger das Trockenfutter hinstellt. Aber statt es mir normal auf meinen Futterplatz zu servieren, muss ich es aus ihrem Schoß fressen und dabei bewegt sie sich permanent und hört nicht auf, zu lachen und mich anzuschreien. Ich futtere also aus dem Futternapf auf ihren Beinen… Wie tief bin ich gesunken? Was hat die aktuelle Situation bloß aus mir gemacht?

Jetzt gehe ich erst einmal runter in den kleinen Haushaltsraum. Das massige Klopapier dort ist ziemlich weich und eignet sich sehr gut, um darauf zu schlafen… Es ist nicht alles schlecht… Auch wenn in den letzten Tagen häufig feststelle, dass sie dafür, dass sie sich für so intelligent halten, ziemlich seltsame Eigenschaften haben.

#Tag11 #kommteinVogelgeflogen

Hier bin ich wieder! Ich brauchte die letzten Tage, um mich von der aktuellen Situation zu erholen. Momentan komme ich täglich kaum auf meine 22 Stunden Schlaf, zudem schlafe ich auch nicht so tief, da immer Geräusche zu hören sind… Und ihr wisst von welch großer Bedeutung der Schönheitsschlaf für einen Kater ist.

Ich gebe zu, dass nun selbst ich ein bisschen Angst oder zumindest großen Respekt vor ‚Corona‘ habe. Das muss ein echt großer Hund oder so sein, wenn meine Dosenöffner sich von ihm derart einschüchtern lassen, dass sie kaum mehr das Haus verlassen. Ich bin also wachsam! Immerhin bin ich hier der Chef und das bedeutet, dass ich mich auch um die Sicherheit aller kümmern muss.

Trotzdem habe ich festgestellt, dass ich versuchen muss, besser mit der Situation umzugehen und etwas positive Stimmung zu verbreiten. Sie verhalten sich ja nicht absichtlich so, sondern weil sie große Angst vor #CoronaDuHund haben.

Also dachte ich mir heute Morgen, dass ich etwas gegen die schlechte Laune unternehmen kann und bin losgegangen, um etwas für die Hausbewohner zu besorgen. Die Dosenöffnerin sagt dem Dosenöffner immer, wie sehr sie kleine Aufmerksamkeiten schätze. Ich werde also mit Sicherheit bei ihr punkten – und sie wird mir vielleicht demnächst mehr Futter hinstellen! Trotzdem geht es hierbei nicht nur um mein Hungergefühl: Zum einen möchte ich ihnen mit diesem Geschenk meine Wertschätzung ausdrücken, was ich wirklich nicht häufig mache, man muss ja aufpassen, dass man seine Untergebenen nicht zu verwöhnt. Zum anderen brauchen sie vielleicht bald etwas zu essen und ihre Vorräte werden weniger, wenn sie so selten nach draußen gehen. Also habe ich ihnen einen Spatzen gefangen, den habe ich bis ins erste Stockwerk getragen und ihm im Bad, auf dem tollen Badvorleger, den Garaus gemacht. Dass ich mich für sie ins Zeug gelegt habe, sieht man an den ganzen Federn, die überall verteilt liegen.

Die werden echt stolz auf mich sein – Stolz wie Carlo! Morgen werde ich Euch berichten, wie begeistert sie waren.

#Tag12 #gekränkteGefühle

Nach den aufregenden Ereignissen des letzten Tages habe ich meine Gefühle endlich wieder einigermaßen unter Kontrolle. Trotzdem kann ich immer noch nicht fassen, was gestern passiert ist. Ich wurde selten derart respektlos behandelt.

Gestern Mittag war ich einige Zeit draußen unterwegs – mit einem kleinen Schläfchen auf dem Gras eingeschlossen, die Frühlingssonne schien schön auf mein schwarzes Fell – und habe mir den Katzenpopo aufgerissen, um diesen Menschen eine Freude zu machen. Um sie von ihren Sorgen um #CoronaDuHund abzulenken. Ich habe sogar mein Leben riskiert, denn was wäre passiert, wenn mich ‚Corona‘ bekommen hätte? Ja, da hätten sie bestimmt tagelang geweint… Aber so lange mir nichts passiert, werde ich hier wie Dreck behandelt.

Auf jeden Fall lag am Ende des Tages dieser hübsche Vogel auf ihrem tollen Badvorleger. Und was passierte? Es dauert erst eine Ewigkeit, bis sie ihn überhaupt wahrnahmen. Hier scherrt sich keiner um mich und meine tollen Taten. Hätte mich ‚Corona‘ in seine Fänge bekommen, hätten sie das wahrscheinlich auch erst Tage später bemerkt. Und da kommt der männliche Dosenöffner herein und schreit wie eine Frau, um als nächstes panisch aus dem Bad zu rennen.

Ich dachte erst, es wäre ein Freudenschrei. Tja, dem war nicht so! Statt sich bei mir für das Geschenk zu bedanken, schaut er mich nur schockiert und böse an. Die Dosenöffnerin kam schnell hereingerannt. „Sie hatte schon vor mir weitere Hausherren und kann deshalb bestimmt meine Gabe zu schätzen wissen“, dachte ich mir. Die Dosenöffnerin nahm ein Stück Küchenrolle, packte den Vogel ein und lief in die Küche. Ich stolzierte ihr hinterher, da ich dachte, dass sie ihn jetzt bestimmt stolz auf den Küchentisch legen würde, um ihn allen zu zeigen und vielleicht sogar eine Blume daneben zu stellen.

Und was tat sie? Sie warf ihn in den Mülleimer. Das ist so surreal. Ich kann es immer noch nicht fassen. Mein Vogel. Meine Gefühle. Meine Anstrengungen. Mit einem Mal vernichtet. Ich hatte schon davon geträumt, ihnen einen lebendige Maus mitzubringen, damit wir sie gemeinsam in der Wohnung einkreisen, mit ihr spielen und sie am Ende fangen könnten. Aber ich vermute, dass sie auch das nicht zu schätzen wissen werden.

So undankbare Dosenöffner! Wäre nicht gerade #Corona-DuHund unterwegs, würde ich mir eine andere Familie suchen! Oder ich gebe eine Suchmeldung auf, um bessere Bedienstete zu finden. Des Weiteren wurde mir geraten einen Dosenöffner-Knigge zu kaufen, um dieses unlogische und kränkende Verhalten zu verstehen und nicht depressiv zu werden… Vielleicht mache ich das.

#Tag13 #Homeworkout

Ich wollte nach der letzten Aktion kein Wort mehr mit meinen respektlosen Untermietern wechseln, aber der Hunger gestern Abend hat dann doch gesiegt… Sie haben mir neben dem normalen Essen auch ein bisschen Fleisch gegeben, vielleicht haben sie ihre Fehler eingesehen und versuchen sich wieder positiv mit mir zu stellen. Ich hoffe es! Trotzdem werde ich es ihnen nicht zu einfach machen!

Heute haben sie mich trotz meiner schlechten Laune nach der Vogelaktion etwas zum Schmunzeln gebracht, mich jedoch gleichzeitig auch ziemlich verwirrt. Vor allem die Dosenöffnerin. Sie sitzt ja in letzter Zeit immer an ihrem Tisch und starrt ihren Laptop an, ich vermute, dass sie schläft. Ich habe bisher noch keinen Vogel über den Bildschirm fliegen sehen, daher kann das Bild nicht so interessant sein, dass sie es so lange anschaut.

Auf jeden Fall hat sie sich heute nach langem Schlafen auf ihrem Stuhl ein Video über ihr Handy angeschaut. Ich weiß nicht genau, was dort gezeigt wurde, aber mit Sicherheit sah das nicht so lächerlich und erbärmlich aus wie die Show, die sie danach abgezogen hat. Erst einmal dieses seltsame Outfit, das sie anhatte und bei dem man große Teile ihres komisch unbehaarten Körpers sah. Und dann fing sie an, diese seltsamen Bewegungen in noch seltsameren Positionen zu machen. Ich musste kurz darüber nachdenken, ob #CoronaDuHund ihr durch seinen beängstigenden Anblick den Verstand geraubt hatte, aber nach diesen dreißig Minuten verhielt sie sich wieder normal– wenn man das Verhalten der Dosenöffner überhaupt als normal beschreiben kann.

Nachdem sie mit diesen komischen Bewegungen fertig war, lag sie hechelnd wie ein Hund auf der Matte unter sich und schien auch noch stolz zu sein. Der Dosenöffner schaute sie auch total wertschätzend an. Hallo? Ich habe gestern einen Vogel für sie gefangen, da wurde er sauer. Und sie machte hier so ein Theater und er findet das scheinbar beeindruckend?

Da wird mir wieder klar, wieso sie täglich stundenlang für ihren Lebensunterhalt arbeiten müssen, während ich von ihnen bedient werde. Wir Katzen sind und waren deshalb schon immer die höchste Lebensform und die Hausherren.

#Tag15 #Stress #Privatsphäreade

Schon 15 Tage sitze ich mit diesen Wesen auf kleinster Fläche eingepfercht. Sie scheinen bisher nicht voneinander genervt zu sein. Aber ich bin es von ihnen. Sie sind überall und hinterlassen ihre Duftspur, die ich mit meiner eigenen überdecken muss. Das ist viel Arbeit für nur einen schwarzen Kater.

Ihre Anwesenheit ist zudem nicht ungefährlich, denn entweder überfährt mich fast ein Spielzeugauto oder es duscht jemand, wenn ich gerade auf dem Badvorleger schlafen möchte. Wirklich anstrengend ist es, wenn sie während meines geheiligten Mittagsschlafs selbst eine Siesta in meinem Bett machen und dabei den ganzen Platz einnehmen oder es stört mich jemand der Toilette.

Ja, auf der Toilette! Privatsphäre ist in den letzten Wochen zu einem Fremdwort geworden. Jetzt verstehe ich aber, wieso sie so viel Toilettenpapier gekauft haben, wenn man so häufig auf dieser Schüssel sitzt und nicht gelernt hat, wie man sich selbstständig putzt, dann braucht man das auch! Vor allem sitzen sie dort, direkt vor meinem Katzenklo, schauen mich an und sagen: „Du könntest auch draußen auf die Toilette gehen!“ Weil ihr, obwohl ihr so viel Zeit habt, zu faul seid, mein Katzenklo sauber zu machen?

Das hat mich echt sauer gemacht, da draußen läuft #CoronaduHund herum und ich soll mich in Lebensgefahr begeben, indem ich mein Geschäft im Garten verrichte und das auch noch geruchsdicht einbuddeln muss, damit der Hund nicht meine Fährte aufnimmt.

Sollen sie sich doch im Garten in einen Busch setzen, dann sehen sie einmal, wie das ist. Aber die verlassen ja für nichts mehr das Haus. Und dann groß tönen, ich sollte in den Garten gehen… Sie können froh sein, dass ich meinen Haufen nicht vor die Toilettentür mache, weil immer besetzt ist und mir jedes Mal jemand mit schockiertem Blick bei meinem großen Geschäft zuschaut.

#Tag19 #vino

Immer mehr bestätigt sich das Gefühl, dass die Laune der Dosenöffner tageszeitenabhängig unterschiedlich ist. Ich versuche das gerne zu erklären:

Morgens sind sie ruhig. Später sind sie noch ruhiger und beachten sich deutlich weniger. Ich habe da manchmal das Gefühl, dass eine gewisse Spannung zwischen ihnen herrscht. Vielleicht liegt das daran, dass sie sich die ganze Zeit im gleichen Zimmer aufhalten und ihr Verhalten nicht zueinander passt. Er spricht lautstark mit seinem PC, manchmal antworten ihm sogar Stimmen dadrinnen. Sie erwähnen oft #Corona-DuHund. Vielleicht hegen sie einen Plan, wie man ihn beseitigen könnte? Sie hingegen starrt auf ihren PC und kann mit Sicherheit nicht so gut schlafen, wie sie eigentlich wollte, weil er viel zu laut ist. Wahrscheinlich ist sie deshalb so genervt.

Das hält dann an, bis sie dieses gelbe oder rote Wasser beim Abendessen herausholen und dann merkt Kater sofort, wie sich ihre Zungen lösen und sie anfangen, wieder entspannter aufeinander zu reagieren. Er stellt lachend fest „in Vino Veritas!“, was auch immer das bedeutet, und hört gar nicht mehr auf zu reden und auch sie ist plötzlich deutlich kommunikativer.

Früher haben sie diese Stimmung hebende Flüssigkeit nur am Wochenende gebraucht. Jetzt ist dieses Wasser scheinbar schon unter der Woche nötig, damit sie sich gegenseitig ertragen… Ich habe da heute ausversehen dran gerochen… Ihhh, da kam mir fast ein Haarballen mit meinem Mittagessen wieder hoch. Es ist mir unverständlich, wie sie das trinken können. Wobei, wenn ich sie dann besser ertragen könnte, dann wäre das vielleicht auch für mich eine Lösung…

#Tag20 #Alltag

Es ist Wochenende und sie schlafen nicht mehr vor ihren PCs. Ich muss sagen, ich finde es unter der Woche angenehmer, da lassen sie mich wenigstens in Ruhe, da rast nur die kleine Dosenöffnerin durch die Wohnung. Jetzt fangen sie plötzlich an zu putzen. Da werden meine Haare weggemacht, mit denen ich schön mein Kissen markiert habe, damit die Perserkatze, die leider auch bei mir wohnt, sich dort nicht hinlegt. Besonders gemein ist es, wenn ich aus dem Bett geschmissen werden, damit sie es neu beziehen können. Sie stellen plötzlich fest, dass ich es mir im Kinderbett bequem gemacht habe und werfen mich raus… Ich liege da schon seit Monaten drinnen, warum stellt das plötzlich ein Problem dar? Ich dachte, #CoronaDuHund schweißt uns mehr zusammen, stattdessen machen sie mir das Leben und vor allem meinen Tagesschlaf noch schwerer.

Der einzige Vorteil ist, dass sie, dadurch dass sie nicht den ganzen Tag im Büro sitzen, auch etwas mehr an mich denken – wenn auch nicht genug! – und mir gestern Abend leckeres Rindfleisch zum Futtern geschnitten haben. Da merkt man, dass sie unterbewusst doch wissen, wer der Herr im Haus ist. Sie scheinen es bloß den Großteil des Tages erfolgreich zu verdrängen.

Das war ein so leckeres Abendessen. Während ich es aß, ergriff die Perserkatze jedoch ihre Chance und roch die ganze Zeit hemmungslos an meinem Hintern. Diesen sexuellen Übergriffen bin ich schon einige Zeit ausgeliefert und ich glaube, die Dosenöffner sagen nichts, weil ich ein schwarzer Kater bin und mich selbstverteidigen könnte… Aber würde ich an ihrem Hintern riechen, dann würden sie mir etwas erzählen. Grausam, diese Doppelmoral! Man hat es nicht leicht als Kater.

#Tag21 #Gartentag #Frühlingssonne

Eigentlich ist heute der perfekte Tag, um im Freien zu sitzen und das Katerleben zu genießen. Eigentlich! Aber ihr habt es bestimmt schon mitbekommen, #CoronaDuHund ist immer noch unterwegs und frisst scheinbar besonders gerne Klopapier. Nur so kann ich das Klopapierhorten meiner Dosenöffner erklären. Wahrscheinlich wollen sie ihn damit besänftigen, falls er hier vorbeikommt.

Auf jeden Fall hat die aktuelle Situation neben meiner stärkeren Vorsicht, weshalb auch ich jetzt weniger das Haus verlasse, noch andere Folgen: Ich kann es wirklich nicht fassen… Auch meine Nachbarn verlassen ihr Grundstück nicht mehr, aber die sitzen jetzt alle im Garten – in meinem Garten! Als ob Corona nicht über den Gartenzaun springen könnte?

Eben ist mir einer mit einem Wasserschlauch hinterhergerannt, als ich in dem kleinen Sandkasten nebenan mein Geschäft verrichtete, so wie ich das übrigens immer tue. Sie lassen das Kind da schon seit Monaten dadrinnen spielen und noch keiner von ihnen hatte bisher ein Problem damit. Jetzt hat die Frau total hysterisch, nachdem sie mich nass gemacht hat, den ganzen Sand aus dem Sandkasten herausgeholt. Wo soll ich denn jetzt Pipi machen? An die in der Evolution so überlebenswichtigen schwarzen Kater denkt niemand… Bis es zu spät ist!

Danach wollte ich mich in meine Lieblingsecke im Garten gegenüber legen, da kommt der Typ mit seinem RassemäherUngeheuer nach draußen und ich muss die Flucht ergreifen. Ich hatte fast einen Hörsturz! So verjagen sie bestimmt Corona, dem platzt das Trommelfell, wenn er sich hier aufhält.

Und die sonst so netten Nachbarn links von meinem Haus, die haben Feuer gemacht und legen da jetzt das gute Fleisch drauf. Dabei wollte ich es eben vom Teller fressen, da ich davon ausging, dass das für mich angerichtet war. Ich sitze jetzt also hungerleidend in der Nähe und muss zu sehen, wie das gute Essen verbrannt wird und das in der aktuellen Krisenzeit.

Und diese ganzen Kinder, die hier immer auf mich zu rennen und mit mir spielen wollen... Ich bekomme noch einen Nervenzusammenbruch. Ich möchte doch nur wieder zur Normalität zurückkehren. Corona ist der absolute Horrortrip für mich!

#Tag22 #unterwegs

Diese Tage sind selten geworden, aber ab und an gibt es sie. Die Tage, an denen meine Dosenöffner es wagen, viel Mut aufbringen und das Haus verlassen. Wenn plötzlich ihre Haare wieder richtig sitzen und seine Eigennote durch Parfum und Duschgel weggewaschen wird. Sonst sehen sie jeden Tag gleich aus, schlafen den ganzen Tag in ihren Klamotten von gestern und vorgestern vor ihrem PC. Und heute sehen sie plötzlich aus wie damals, als sie sich kennengelernt hatten. Sie macht sich diese seltsame Farbe ins Gesicht, er holt das gute Hemd raus und sie verabschieden sich überschwänglich von jedem einzelnen von uns.

Das verwundert mich nicht, denn vielleicht kommen sie nicht mehr zurück? Vielleicht erwischt sie ‚Corona‘, während sie lebenswichtiges Katzenfutter für mich kaufen, weil genau das #CoronaduHund liebend gerne fressen möchte. Doch frage ich mich: Wäre es nicht klüger sich lieber unauffällig zu kleiden und nicht so ein starkes Parfum aufzulegen, um Corona nicht förmlich anzuziehen? Dass sie nicht auch noch laut nach ihm Pfeifen ist alles. Sollten sie nicht lieber heimlich bei Nacht das Haus verlassen statt am helllichten Tag? Lieber todschick sterben, als heil aber unmodisch nach Hause zurückzukommen? Jeder, wie er möchte.

Auf mich hört sowieso keiner! Und so lange sie nachher Katzenfutter dabeihaben, stört mich das wenig!

#Tag24 #Plan: #Rettung der #schwarzenKater

#CoronaDuHund scheint immer stärker zu werden. Ich bin ja ein wirklich stattlicher Kater und habe schon den ein oder anderen Rivalen verprügelt, trotzdem gebe ich zu, dass er mich einschüchtert. Er schafft es, überall gleichzeitig zu sein und die Menschen auf der ganzen Welt in Schach zu halten. Scheinbar arbeitet er mit diesem Weihnachtsmann zusammen, von dem die Dosenöffner im Dezember immer geredet haben! Bloß der verteilt überall gleichzeitig Geschenke. Jeder nutzt seine Fähigkeiten anders und ‚Corona‘ ist von Grund auf böse.

Zudem entwickelt ‚Corona‘ immer größere Kräfte. In NYC, wo auch immer das liegen soll, irgendwo weit hinter dem Nachbarsgarten, hat er einen Tiger angefallen. Einen Tiger! Wisst ihr, wie groß Tiger sind? Ich habe nur Bilder gesehen, aber das sind echt große Katzen.

Ich dachte zu Beginn der Hysterie dieser Menschen wirklich, dass es sich ‚nur‘ um einen Straßenköter handeln würde, der hungrig ist und nicht rechtzeitig seine Tollwut-Impfung bekommen hatte. Aber dem ist nicht so! Auch ich habe ihn unterschätzt… ‚Corona‘ ist eher eine Art böser Hund Norris. Wie soll das nur weitergehen? Werden wir je wieder das Haus verlassen. Um meine eigene Art zu retten, habe ich mich entschieden, lieber auf dem Balkon zu chillen und das Katzenklo meiner Mitbewohnerin, der Perserdame, zu verwenden. Falls es nach dieser Krisensituation keine schwarzen Kater mehr geben sollte, kann zumindest ich meine Gene weitergeben und unsere Art retten.

Kein Risiko eingehen, ist meine Devise und damit bin ich bisher immer gut gefahren.

#Tag25 #Quarantäne #Schlafalltag

Ich glaube, ich höre auf die Tage zu zählen, sie sind alle gleich und der Alltagstrott nimmt kein Ende. Es scheint nie aufzuhören und die Dosenöffner gehen nicht mehr weg von mir! Er steht früh auf und macht mir nichts zu fressen. Dann schläft er vor seinem PC weiter. Danach steht sie auf und statt mir gleich etwas zu fressen zu machen, obwohl ich deutlich mache, dass ich Hunger habe, lässt sie die kleine Dosenöffnerin auf mich los, welche mich durch die ganze Wohnung verfolgt. Nachdem ich ihr gefühlt das Bein hochklettere, macht sie mir endlich etwas zu futtern. Dann essen die beiden, ohne mir eine zweite Ladung zu geben.

Unfairerweise haben sie mich seit letztem September auf Diät gesetzt. Der Tierarzt, den ich noch nie mochte, hatte etwas von zu dick und Diabetes gefaselt. Nur weil er scheinbar selbst nicht gerne isst! Das war mein Polster für schlechte Zeiten. Und jetzt sind sie angebrochen und bei mir ist kaum mehr Reserven vorhanden. Vielleicht verschont mich #CoronaDuHund, weil ich ihm zu dünn und zäh bin… Dann schmeckt man angeblich nicht so gut, habe ich gehört.

Danach schlafen die beiden vor dem PC. Mittags machen sie sich etwas zum Essen und obwohl ich extra aus meinem Bett aufstehe, bekomme ich nichts. Kurz später schlafen sie weiter. Ich auch, obwohl der Hunger es mir schwer macht, meine Kateraugen zu schließen.

Abends kochen sie und ich muss wieder für einen Kater wie mich völlig unwürdig betteln, bis ich endlich etwas bekomme. Manchmal habe ich Glück und sie geben mir abends noch ein bisschen Fleisch. Danach schlafen sie wieder. Selbst für eine Katze sind das langsam zu viele Siestas… Es gibt eine Schlaf-Krankheit, bei der Menschen nur noch schlafen, eventuell haben sie sich neben ‚Corona‘ auch damit infiziert.

#TagX

Es tut mir leid. Ich war die letzten Tage etwas abwesend…

Bis auf Weiteres sitzen meine Dosenöffner immer noch in ihren vier Wänden. Er läuft viel im Haus herum und sie erzählt etwas von Prüfungen und schläft währenddessen vor ihrem PC. Ich bereite mich – nach Menschenlogik – also immer auf zahlreiche Prüfungen vor, indem ich seit meiner Geburt circa zwanzig Stunden am Tag schlafe. Mein schwarzer Katerhumor ist exzellent! Aber in dieser Vorbereitungsphase starre ich zumindest nicht stundenlange auf denselben Punkt. Ich bezweifle ja, dass das so gesund ist.

Nun ja, zurück zu den wichtigen Themen: Ich war die letzten Tage nicht ganz so fokussiert. Wir hatten eine dicke, schwarze Fliege im Schlafzimmer, die mich beschäftigt. Ich konnte kaum schlafen, weil sie immer so laut summte. Trotzdem war ich ehrlich gesagt zu träge, um mich auf die Jagd nach ihr zu machen. Zudem muss ich Kalorien einsparen, da ich – aus mir nicht logischen Gründen – immer noch auf Diät bin…