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Sind Drachen wirklich die Vorfahren der Katzen? Taddeus, der Museumskater, ist jedenfalls felsenfest davon überzeugt. Diese und andere Kurzgeschichten drehen sich um Katzen und Drachen. Manche Geschichten entstammen dem ganz normalen Leben in einem 5-Katzen-Haushalt, andere sind frei erfunden.
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Seitenzahl: 46
Veröffentlichungsjahr: 2015
Ein Buch
zum
Lesen
und
Vorlesen
Die fünf Katzenfreunde
Ich heiße Lara
Taddeus der Museumskater
Bella
Was der Regen so bringt …
Simba
Kater auf Landgang
Ich bin eine Glückskatze
Dosenöffner
Die Katze und das Drachen-Ei
Winter
Angela
Bin ich die Schönste …?
Miau oder Mäh
Lucky
Mein schwarzweißer Drache
Erwachsen
Wer ist die Chefin?
Wenn der Drache mit der Katze
Nur zur Erwähnung: ich war mal Katzenhasser. Katzen, dachte ich, sind alle gleich. Sie kratzen und beißen mich nur. Das will ich mir nicht antun. Nun weiß ich, sie sind so individuell wie du und ich. Wie ich das gemerkt habe?
Nur ein Beispiel: Streicheln. Ich erinnere mich ans Tierheim: Katzen, Katzen, Katzen! Sie kommen aus allen Ecken, um gestreichelt zu werden. Wir wollen eine aussuchen. Eine gute Tat oder so ähnlich. Tiere retten eben. Oh nein, unsere Lara, Tierheimbewohnerin, schwarz-weiß, saß in der hintersten Ecke, einsam, ängstlich, verlegen: ein „Rühr-mich-nicht-an“. Nun ist sie die Chefin, ca. 7 Jahre alt, ein inzwischen zahnloser Tiger und holt sich die Streicheleinheiten ab wenn sie am Fenster sitzt und hinausschaut - da kann ich sie am besten greifen. Draußen werden gerade die Fremdkatzen gefüttert.
Nummer zwei ist Simba, ein grauweißer Tiger, auch aus einem Tierheim, sozusagen zweiter Chef, aber scheu wie ein Reh. Er kann fast nur gestreichelt werden beim Füttern mit Kaustangen, pünktlich halb 8 Uhr abends - er erinnert selber mit „mäh“ daran und nur Frauchen darf ihn anfassen. Dafür genießt er umso mehr, wenn er nach der Verteilung von Kaustangen gekrault wird. Da streckt er sogar sein Bäuchlein hin, aber wehe, nur eine falsche Bewegung, ein Geräusch in der Nähe, dann ist er schon wieder auf und davon. So was von misstrauisch.
Nummer drei ist Karlo, mein bester Katerfreund. Er in der Nähe vom Kratzbaum, ich daneben, dann tönt er auch „Mäh“ - komm, streichel mich. Aber letztens hat er mich gekratzt, da war ich wieder Katzenhasser - für eine Minute. Er darf sogar in Bett kommen wie die beiden Jüngsten - da passiert kein Markieren wie bei den beiden Chef-Katzen, die daher draußen bleiben müssen.
Die beiden Kleinsten, Vivi und Bella (die wunderschöne „Whiskas-Katze“, in die ich ein bisschen verliebt bin) kommen regelmäßig zu bestimmten Zeiten ins Bett. Die kleine Schöne kommt in der Mittagspause, der größere Vivi eher spontan, dafür darf man ihn auch mal fester anfassen.
Da war ich also ein Katzenhasser: nun liebe ich sie alle!
Lara, die Chefin
Ich bin die Chefin im Haus. Ein zahnloser Tiger, weil mir vor 3 Monate alle meine faulen und entzündeten Zähne gezogen wurden, in Narkose, ohne Schmerzen also.
Ich bin das Schwarzweißchen - klein, aber oho. Ich habe meinen Dosenöffner das Fürchten gelehrt, und nicht nur mit meine Zähnen und Krallen. Eigentlich bin ich ja froh, dass er mich aus dem Tierheim erlöst hat, damals, vor vielen Jahren. In der hintersten Ecke habe ich gesessen und furchtsam auf die Besucher im Tierheim geschaut. Was wollen die eigentlich? Die sind ja alle sooo fremd. Haben meine Freundinnen und Mitkatzen etwa mehr gewusst? Sie haben sich gleich schnurrend um die zwei Besucher geschart. Vielleicht ahnten die ja mehr - dass nämlich da jemand kommt und uns „erlösen“ will: also aus dem Tierheim befreien. Dann müssen wir nämlich nicht in der ungeliebten großen Gemeinschaft verbleiben, sondern dürfen Individualisten werden - was wir ja auch wirklich sind! Also zurück zu den Besuchern: eine Frau und ein Mann. Letzterer schaute in die Runde, dann auf mich - ich bin ganz fürchterlich erschrocken (nein, schnurren kannte ich noch nicht). Er zeigte dann auf mich: „Die da, die kleine Schwarzweiße, die nehmen wir. Die ist ja sooo schüchtern. Das liebe ich …“ - Ha-ha-ha, du wusstest ja noch nicht, wie ich wirklich bin.“
Naja, meine Sachen waren schnell eingepackt, die Autofahrt war auch ohne Probleme. Dann waren wir schon da. Das Futter war prima und die Katzenklos auch … und soo viele. Eigentlich störte mich das Grünzeug daneben ja nicht. Mein Herrchen meinte, das seien doch Blumentöpfe. Kannte ich nicht! Meine alte Dame, bei der ich vorher wohnte, hatte keine.
Hach, und diese feuchte Erde - eine Versuchung für jede Katzennase und Katzenpopo. Da kann ich nicht widerstehen, ich muss da rein - und dann brav meine Hinterlassenschaft zuscharren. Warum hat eigentlich mein Dosenöffner so laut und heftig reagiert: „Nein, tu das nicht“ …. Und hat mich aus dem schönen Blumenkasten vertrieben. Die waren ganz und gar mein Format, ich habe gut hineingepasst und es und sie genossen. Stundenlang lag ich da drin, bis wieder und wieder diese laute Stimme kam. Anfangs hab ich mit Zähnen und Krallen meinen Platz verteidigt - ah, deswegen haben die auch die Handschuhe angezogen.
Mein großer Bruder, genannt Perser, hat da nicht hineingepasst. Naja, der war auch adelig von Haus aus „Von und Zu XY …“. Ich habe es vergessen.
Ein halbes Jahr ist vergangen. Ich habe Zeit gehabt, mich an Frauchen und Herrchen zu gewöhnen - oder auch die an mich - und an den Perserkumpel auch. Aber der ist blöd. Warum? Der meldet sich nie, wenn er Futter haben will. Das muss ich dann eben für ihn tun. Das geht dann so: Jedes Mal, wenn ich Dosenöffner (Herrchen) sehe, quake und töne ich so lange bis es Futter gibt: Ich muss sozusagen für den Perser „anschaffen“ gehen - rein futtermäßig. Verrückt, nicht wahr?