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KI-Agenten sind die nächste Evolutionsstufe künstlicher Intelligenz: Sie beantworten nicht nur Fragen, sondern handeln selbstständig, organisieren Termine, erstellen Berichte, durchsuchen Daten und übernehmen Routineaufgaben. Dieses Buch bietet einen verständlichen, praxisnahen Einstieg in diese neue Technologie – ohne technische Vorkenntnisse. Anhand klarer Beispiele, Schritt-für-Schritt-Anleitungen und realer Anwendungsszenarien zeigt das Buch, wie KI-Agenten funktionieren, wo sie heute schon eingesetzt werden und wie man sie im beruflichen und privaten Alltag sinnvoll nutzt. Dazu gehören Aufgaben wie Recherche, Planung, Automatisierung, Textarbeit, Datenanalyse oder persönliche Assistenz. Das Buch richtet sich an alle, die die Möglichkeiten moderner KI ausschöpfen möchten – Berufstätige, Selbständige, Studierende sowie technikinteressierte Privatpersonen. Es vermittelt Grundlagen, Chancen, Risiken und Zukunftsperspektiven und zeigt, wie man KI-Agenten gezielt in den eigenen Alltag integriert, um Zeit zu sparen und effizienter zu arbeiten.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 126
Veröffentlichungsjahr: 2025
Dein Einstieg in die Welt der digitalen Assistenten – einfach, inspirierend und sofort anwendbar.
KI-Agenten sind die nächste Evolutionsstufe künstlicher Intelligenz: Sie antworten nicht nur, sie handeln. Sie organisieren Termine, erstellen Reports, durchsuchen Daten und erledigen Aufgaben, während du Zeit für das Wesentliche gewinnst.
Dieses Buch zeigt dir verständlich und praxisnah, wie KI-Agenten funktionieren, wo sie schon heute eingesetzt werden und wie du sie selbst nutzen kannst – im Job, im Studium oder privat. Mit klaren Beispielen, Schritt-für-Schritt-Anleitungen und einem Blick auf Chancen und Risiken wird aus Zukunftsvision konkrete Alltagshilfe.
Rolf Jeger ist eidg. dipl. Kommunikationsleiter und preisgekrönter Marketingexperte (Cannes, New York). Schon früh faszinierte ihn Technologie – heute führt er eine Zürcher Digital- und KI-Agentur und ist einer der ersten deutschsprachigen Autoren im Bereich Künstliche Intelligenz und hat mehrere Bücher zu KI veröffentlicht.
Alexander Curssow ist Innovation Manager in einer Digital- und KI-Agentur. Mit seinem MAS in Corporate Innovation Management und umfassender Praxiserfahrung in der Produktentwicklung verbindet er Innovationskompetenz mit fundiertem KI-Wissen.
KI-Agenten der Zukunft
Verstehen, anwenden, gestalten: Dein Einstieg in eine neue Ära der Technologie
Rolf Jeger & Alexander Curssow
Für Liliane
Für mich selbst – damit ich später weiss, wie das alles funktioniert hat
Rolf Jeger & Alexander Curssow
KI-Agenten der Zukunft
VOIMA Verlag
Umschlaggestaltung: Marcus Zimmermann
Illustration: Midjourney
Lektorat: Liliane Ritzi
1. Auflage
Alle Rechte vorbehalten.
Copyright © 2025 VOIMA gmbh, Eggweg 9A, CH-8810 Horgen, [email protected]
EU-Kontaktadresse/Produktsicherheit gem. GPSR: Westarp Verlagsservicegesellschaft, Stendaler Str. 2, 39326 Hohenwarsleben, Deutschland, [email protected]
Das Werk, einschliesslich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist der Verlag verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne seine Zustimmung unzulässig.
E-Book-Erstellung CPI books GmbH
ISBN E-Book 978-3-907442-64-7
ISBN Taschenbuch 978-3-907442-63-0
voima-verlag.ch
Inhalt
Die Zukunft ist da
Teil 1: Alles was du über Agenten wissen solltest
1. Was sind KI-Agenten – und warum reden plötzlich alle darüber?
2. Wie funktionieren KI-Agenten technisch?
3. Vom Verständnis zur Praxis
4. Dein erster eigener KI-Agent – Schritt für Schritt
5. KI-Agenten im Einsatz: So verändern sie schon heute unseren Alltag
6. Risiken und Herausforderungen beim Einsatz von KI-Agenten
7. Wer ist schuld?
8. Gesellschaftliche Auswirkungen von KI-Agenten
9. Die Zukunft der KI-Agenten
10. Deine KI-Strategie – wie du KI-Agenten sinnvoll in dein Leben integrierst
Dein nächster Schritt
Teil 2: Erlebe Agenten in der Praxis
1. Einkaufsliste und Online-Bestellung
2. Kalendereinträge aus Meetingprotokoll
3. Präsentation aus Statistikdaten
4. Produktwebseite für Regenschirm
5. Reiseplanung und Termine
6. Tischreservierung Restaurant
7. Triage Emails
8. Wissenschaftliche Zusammenfassung
Die Zukunft ist da
Wie nichts zuvor hat die künstliche Intelligenz unsere Welt umgepflügt.
Wir erinnern uns an die Einführung des Internets und die Erfindung des Smartphones. Beide haben sich in einer Weise entwickelt, die vor wenigen Jahrzehnten kaum jemand erwartet hätte und prägen heute nahezu alle Bereiche unseres Lebens.
Die Entwicklung von KI toppt das damalige Tempo. Die Dynamik ist atemberaubend.
Was vor kurzem noch wie Zukunftsmusik klang, ist Realität geworden: Digitale Assistenten schreiben Texte, analysieren Daten, beantworten Fragen. Und zunehmend handeln sie auch selbständig. Genau hier beginnt das Zeitalter der KI-Agenten.
Dieses Buch richtet sich an alle, die verstehen wollen, was sich hinter dem Begriff KI-Agent verbirgt, und die den Einstieg in diese Welt nicht mit Code und Komplexität, sondern mit Neugier und Praxisnähe wagen möchten. Ob Unternehmer, Lehrer, Kreative, Projektmanager oder einfach technikinteressiert: Du brauchst kein Spezialwissen, sondern nur die Bereitschaft, neue Werkzeuge kennenzulernen und deinen digitalen Alltag bewusst weiterzuentwickeln.
Wir selbst sind auch diesen Weg gegangen. Was als Experiment begann, wurde zur Leidenschaft und zur Überzeugung: KI-Agenten haben das Potenzial, unsere Arbeitsweise grundlegend zu verändern. Sie nehmen uns nicht die Verantwortung ab, aber sie geben uns enorme neue Möglichkeiten an die Hand. Dieses Buch ist unser Versuch, diese Möglichkeiten verständlich, strukturiert und praxisnah zu eröffnen.
Wir wünschen viel Freude beim Entdecken, Nachbauen und Weiterdenken!
Dezember 2025
Rolf Jeger & Alexander Curssow
PS: Die unglaubliche Dynamik haben wir am eigenen Leib bei der Erstellung dieses Buchs festgestellt. Just bei Drucklegung hat OpenAI, Hersteller von ChatGPT und klarer Marktführer im KI-Bereich, das OpenAI AgentKit vorgestellt. Dieses ist so bedeutsam, dass wir die Druckmaschinen stoppen liessen und das Buch erweitert haben.
Teil 1: Alles was du über Agenten wissen solltest
1. Was sind KI-Agenten – und warum reden plötzlich alle darüber?
Ein ganz normaler Dienstag. Oder: Wie man trotz Vollzeitjob nichts schafft.
7:43 Uhr. Nico liegt im Bett, starrt an die Decke, das Handy vibriert in der Hand. Die Nacht war ein Desaster. Erst zu spät ins Bett, dann das Gedankenkarussell: Projektfristen, Kundentermine, irgendwas mit Budgetfreigaben. Schlaf? Vielleicht zwei Stunden. Maximal.
Im Flur riecht es nach verbranntem Toast. Der Kaffee schmeckt bitter. Beim Scrollen durch seine Mails flackert eine Betreffzeile auf: «Deadline vorgezogen – dringend!». Kein «Guten Morgen», kein «Wie geht’s». Nur Druck, Deadline, Durchhalten.
8:18 Uhr. Laptop aufklappen. 67 ungelesene E-Mails. Der Kalender sieht aus wie ein Verkehrsunfall in Zeitform. Drei Meetings überschneiden sich, keiner weiss warum. Ein Kollege schreibt: «Bist du bereit für nachher?» – Wofür eigentlich? Nico weiss es nicht mehr. Er hatte es mal gewusst.
Der Vormittag rauscht vorbei in einem Zustand zwischen Überforderung und Ohnmacht. Nico verschiebt Dateien, sucht nach irgendeinem PDF, das er sich selbst vor drei Wochen geschickt hat. Es heisst «Final_final_Stand_NEU_v3_revised». Oder so ähnlich.
Sein Handy klingelt. Eine Nummer ohne Namen. Irgendjemand aus dem Projektteam. Nico hebt ab, spricht mechanisch, nickt dabei in ein laufendes Zoom-Meeting, das er stummgeschaltet hat. Er weiss nicht mehr, wer dort spricht – oder worum es geht.
12:13 Uhr. Der Kaffee ist kalt. Sein Kopf dumpf. Die To-do-Liste lacht ihn an. Nichts erledigt. Nichts geschafft. Und das Schlimmste: kein Plan, wie es besser werden soll.
Nico ist kein Faulpelz. Er ist gut. Richtig gut sogar. Aber sein Alltag ist ein Schlachtfeld. Kleine Aufgaben wie Granatsplitter. Jede einzelne nicht tödlich – aber zusammen ein Systemkollaps. Kreativität? Wegpriorisiert. Strategie? Kommt später. Fokus? Gibt’s nicht.
Was er bräuchte, ist keine Pause. Keine Weiterbildung. Kein Yoga. Sondern einen verflixten digitalen Assistenten, der die Drecksarbeit übernimmt. Einen, der erkennt, was wichtig ist. Der sortiert, filtert, vorbereitet, organisiert – damit Nico endlich wieder frei denken kann.
Willkommen in der Welt der KI-Agenten. Sie programmieren nicht. Sie fragen nicht. Sie handeln. Autonom. Zielgerichtet. Hilfreich. Dieses Buch führt dich dorthin, nicht als trockener Fachtext, sondern als Wegweiser für alle, die im Chaos des Büroalltags nach Luft schnappen. Es braucht keine IT-Vorkenntnisse. Keine Masterclass in Code. Nur deine Bereitschaft, dem digitalen Assistenten eine Chance zu geben. Weil du mehr bist als ein PDF-Verschieber. Weil du besser bist als dein voller Kalender. Weil du das Steuer wieder in die Hand nehmen solltest.
Vom Chaos zur Klarheit
So wie Nico geht es vielen: zu viele Aufgaben, zu wenig Zeit. Genau hier kommen KI-Agenten ins Spiel. KI-Agenten sind digitale Assistenten, die eigenständig Aufgaben lösen können. Sie denken zwar nicht wie Menschen, handeln aber zielgerichtet innerhalb definierter Rahmenbedingungen. Der Begriff «Agent» stammt aus der Informatik und beschreibt ein System, das autonom handelt, selbständig Ziele verfolgt und mit seiner Umgebung interagiert. Während klassische Chatbots auf Eingaben antworten, sind KI-Agenten in der Lage, Aufgaben selbst zu erkennen, in Teilaufgaben zu unterteilen und eigenständig zu bearbeiten. Oft agieren sie dabei im Hintergrund, leise, effizient und sogar kontinuierlich lernend. Ob Terminvereinbarungen, das Verfassen von E-Mails, die Analyse komplexer Datensätze oder das Erstellen ganzer Berichte, KI-Agenten können für all das eingesetzt werden. Und das nicht nur in Grossunternehmen, sondern zunehmend auch im Alltag von Selbständigen, in Kleinbetrieben und von privaten Anwendern.
Vom Chatbot zum Agenten – der Unterschied
Lass uns die Begrifflichkeiten klar festhalten. Viele verwechseln Chatbots mit KI-Agenten, dabei gibt es zwischen beiden einen grundlegenden Unterschied.
Chatbots: Reagieren
Ein klassischer Chatbot reagiert ausschliesslich auf Benutzeranfragen. Er folgt vordefinierten Dialogmustern und kann sich (noch) kaum an vergangene Konversationen erinnern. Das ist nützlich für einfache Fragen, etwa nach Öffnungszeiten oder Standardinformationen. Aber sobald es komplexer wird, stösst ein Chatbot schnell an seine Grenzen. Eine passende Analogie ist: ein Chatbot ist wie ein Mitarbeiter im Callcenter, der nur ein Skript vor sich hat. Solange die Fragen auf dem Blatt stehen, kann er helfen, darüber hinaus wird es schwierig.
KI-Agenten: Mitdenken & Handeln
Ein KI-Agent hingegen agiert eigenständig. Er kann flexibel verschiedene Tools bedienen, Informationen aus unterschiedlichen Quellen kombinieren und sich an veränderte Situationen anpassen. Er ist nicht darauf beschränkt, nur zu reagieren, sondern übernimmt auch aktiv die Initiative. Eine passende Analogie ist, während der Chatbot ein Callcenter-Mitarbeiter mit Skript ist, gleicht der KI-Agent einem persönlichen Assistenten, der dein Umfeld kennt, Entscheidungen vorbereitet und selbständig Aufgaben erledigt.
Praxisbeispiel Arzttermin
Der Unterschied zeigt sich besonders anschaulich im Alltag:
■Chatbot: Du fragst, wann deine Arztpraxis geöffnet ist, und bekommst die Öffnungszeiten als Antwort.
■KI-Agent: Er sieht, wann du freie Zeitfenster im Kalender hast, ruft automatisch die Website der Praxis auf, sucht verfügbare Termine, bucht einen passenden Slot und trägt ihn direkt in deinen Kalender ein, ohne dass du noch etwas tun musst.
Die Fähigkeit zur Eigeninitiative
Genau diese Eigeninitiative ist der Kernunterschied. KI-Agenten sind keine «Antwortmaschinen», sondern digitale Mitdenker. Sie können Aufgaben nicht nur verstehen, sondern auch in deinem Auftrag ausführen. Damit werden sie zu echten Helfern, die ein Stück Autonomie übernehmen, ein entscheidender Schritt über klassische Chatbots hinaus.
Wo dir heute schon KI-Agenten begegnen
Viele Menschen verbinden «KI-Agenten» noch mit Zukunftsvisionen, dabei sind sie längst Teil unseres Alltags. Du nutzt sie vermutlich bereits, ohne es zu merken. Oft arbeiten sie unbemerkt im Hintergrund und erleichtern uns das Leben, ohne dass wir sie bewusst wahrnehmen.
Kommunikation und Organisation
Wenn du moderne Mailprogramme nutzt, begegnest du täglich KI-Agenten. Sie erkennen automatisch Spam, markieren wichtige Nachrichten und schlagen sogar kurze Antworttexte vor. Damit übernehmen sie einen Teil der kognitiven Last, die sonst bei dir läge, wie ein digitaler Sekretär, der deine Post vorsortiert und dir Entwürfe für schnelle Antworten hinlegt.
Reise- und Freizeitplanung
Plattformen wie Google Maps gehen längst über reine Information hinaus. Sie verknüpfen Datenquellen, analysieren Bewertungen und generieren komplette Reiserouten. Aus vielen verstreuten Einzelinformationen wird so ein massgeschneiderter Reiseplan, wie ein persönlicher Concierge, der deine Wünsche kennt und dir Optionen vorbereitet.
Produktivitätstools im Alltag
Auch Programme, die du vielleicht regelmässig verwendest, etwa Microsoft 365, Notion oder wenn du Entwickler bist, GitHub, nutzen KI-Agenten im Hintergrund. Sie schlagen Formulierungen für Texte vor, erstellen automatisch Zusammenfassungen von Meetings oder ergänzen Codezeilen in Sekundenschnelle. Für dich fühlt es sich oft wie ein hilfreiches «Autovervollständigen» an, doch dahinter steckt ein komplexer Agent, der dein Arbeitsmuster erkennt und aktiv mitgestaltet.
Warum KI-Agenten jetzt relevant sind
Mehrere parallele Entwicklungen machen Agenten aktuell zum heissesten KI-Topic überhaupt
Leistungsstarke Sprachmodelle sind breit verfügbar
Noch vor wenigen Jahren war der Zugang zu modernen KI-Systemen nur grossen Tech-Konzernen vorbehalten. Erst Ende 2022 wurde mit ChatGPT ein solches für die Allgemeinheit verfügbar. Heute steht eine Vielzahl von leistungsfähigen LLM-Modellen einem breiten Publikum zur Verfügung. Das ist der eigentliche Katalysator für die KI-Revolution.
Einfache Tools und standardisierte Schnittstellen senken die Hürden
Parallel dazu ist die Bedienung einfacher geworden. Mit wenigen Klicks lassen sich heute Sprachmodelle in eigene Anwendungen einbinden. Die «Demokratisierung der KI» senkt die Einstiegshürde und beschleunigt die Verbreitung enorm, nicht nur für Tech-Teams.
Fachkräftemangel erhöht den Bedarf an digitalen Helfern
In vielen Branchen fehlen qualifizierte Arbeitskräfte, vom Kundensupport bis zur Datenanalyse. KI-Agenten füllen genau diese Lücke. Sie übernehmen monotone Routineaufgaben, die ansonsten Personal binden würden, und entlasten so die knappen Fachkräfte.
Neue Geschäftsmodelle entstehen
Schliesslich schaffen KI-Agenten neue ökonomische Möglichkeiten. Start-ups entwickeln spezialisierte Agenten, die bestimmte Aufgaben voll automatisieren, etwa Buchhaltung, Lead-Generierung oder persönliche Assistenz. Ganze Branchen beginnen sich zu verändern. Wer heute mit Agenten experimentiert, bewegt sich im Epizentrum eines entstehenden Marktes, vergleichbar mit der frühen Internet-Ökonomie der 90er Jahre.
Was du aus diesem Kapitel mitnehmen solltest
■KI-Agenten handeln eigenständig – sie führen Schritte aus, statt nur zu antworten.
■Du begegnest ihnen bereits heute im Alltag – oft unsichtbar im Hintergrund.
■Der Einstieg ist einsteigerfreundlich: Mit vorhandenen Tools kannst du ab sofort Routineaufgaben delegieren.
■Dein Gewinn: weniger Abarbeiten, mehr Fokus und Wirkung – privat wie beruflich.
2. Wie funktionieren KI-Agenten technisch?
Die frühen Morgenstunden sind bereits angebrochen. Der Serverraum wabert von kaltem Schweiss und warmem Plastik. Zwei Notebooks liegen offen auf dem Tisch, daneben leere Red-Bull-Dosen – die Überreste einer Nacht, die eigentlich nur ein kurzer Bugfix werden sollte.
Jonas starrt auf die endlose Codewand, während draussen der Regen gegen die Fenster prasselt. Sein Handy blinkt ununterbrochen: drei verpasste Anrufe vom Chef, zwölf ungelesene Slack-Nachrichten, eine SMS von seiner Freundin: «Wenn du heute nicht heimkommst, kannst du gleich deine Sachen packen.»
Er klickt durch Logs, findet Fehler, die er nie selbst geschrieben hat, und merkt, dass er in diesem Datenchaos untergeht. Jeder API-Errorcode ein Mysterium, jedes Timeout ein Schlag in den Magen. Die Deadline? War gestern. Der Burnout? Schon lange da.
Und dann – plötzlich – eine Meldung: «Agent aktiviert. Daten analysiert. Fix in 12 Minuten.»
Kein Mensch. Kein Team. Nur ein KI-Agent, der die Pakete scannt, die Server neu startet, den Code patcht und sogar den Report fürs Management vorbereitet. Jonas lehnt sich zurück, greift nach dem letzten Schluck Red Bull und fühlt zum ersten Mal seit Tagen, wie sein Herzschlag sich beruhigt. Er lobt sich selber: Gut, dass er erst letzte Woche diesen neuen KI-Agenten aufgesetzt hatte.
Das ist der Moment, in dem Jonas begreift: Diese Dinger sind keine Spielerei. Sie sind die Maschinen, die das Chaos bändigen – solange man versteht, wie sie verflixt nochmal funktionieren.
Jonas begreift, wie ein Agent in Sekunden löst, wofür Menschen früher Stunden gebraucht haben. Aber warum ist das überhaupt möglich? Und worin liegt der Unterschied zu den Systemen, die wir schon länger kennen, beispielsweise LLMs wie ChatGPT? Genau hier beginnt das Verständnis für den Sprung von reaktiver Technik zu proaktiven digitalen Partnern.
Vom LLM zum Agenten – warum dieser Unterschied entscheidend ist
Ein klassisches LLM ist im Kern ein reaktives Werkzeug. Er wartet darauf, dass du eine Frage stellst, und liefert dann eine Antwort zurück, oft nützlich, aber eng begrenzt. Man könnte sagen, ein LLM ist wie ein Taschenrechner mit Sprache. Du stellst eine Frage und bekommst eine Antwort.
Ein Agent dagegen funktioniert nach einem völlig anderen Prinzip. Er verfolgt ein Ziel, entwickelt eine Strategie und handelt aktiv, auch wenn du gerade nicht hinsiehst. Er gleicht einer persönlichen Assistenz, die nicht nur deine Fragen beantwortet, sondern deine Situation kennt, deine Vorlieben berücksichtigt, deinen Terminplaner kennt und eigenständig Schritte einleitet. Stell dir vor, morgen steht ein Kundengespräch an. Ein LLM könnte dir die Adresse der Firma nennen und einen Steckbrief erstellen, wenn du danach fragst. Ein Agent dagegen prüft automatisch deinen Kalender, zieht die letzten Meeting-Notizen aus der Datenbank, fasst die wichtigsten Punkte zusammen und erstellt dir eine Agenda, ohne dass du überhaupt daran denken musstest.
Agenten verschieben die Grenze der Möglichkeiten. Sie nehmen dir nicht nur Klicks ab, sondern ganze Denkschritte und Planungen. Wenn du die Grundlagen kennst, kannst du unterscheiden, wo ein Agent wirklich Wert stiftet und wo es reicht, bei einfacheren Tools zu bleiben.
Damit stellt sich die nächste Frage: Wie genau ist ein Agent aufgebaut, dass er diese Eigenständigkeit erreicht? Um das zu verstehen, schauen wir uns nun die zentralen Bausteine an, vom Sprachmodell über Gedächtnis bis hin zu Werkzeugen.
Die Bausteine eines Agenten – wie aus Technik ein Helfer wird
