KLIMA KRISE - Ingo Karwath - E-Book

KLIMA KRISE E-Book

Ingo Karwath

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Beschreibung

Alle reden über die KLIMA KRISE und ihre Folgen. Aber steckt das Klima in einer Krise oder vielmehr unser Verständnis davon? Der Mensch ist Hauptverursacher für den rasanten Temperaturanstieg auf der Erde seit Beginn des Industriezeitalters. Er ist jedoch nicht alleine verantwortlich, bewegen wir uns doch aus einer Eiszeit in die nächste Warmzeit. Welche Faktoren spielen noch eine Rolle und kann der Mensch die Entwicklung zurückdrehen - oder macht er alles nur noch schlimmer? Politiker und Wirtschaft scheinen eher zu bremsen, als aktiv etwas zu tun. Die ganze Klimadebatte scheint nur eine irreführende Farce zu sein, weil viele keine Veränderung wollen. Dabei gibt es wohl nur den einen Ausweg: Anpassen oder Untergehen.

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K L I M A K R I S E

Eine völlig irreführende Debatte

Inhalt

Einblick

Kunstwerk Natur

Singularitäten

Zwillinge

Balance

Universalität

Drahtseilakt

Evolution 2.0

Ausblick

Autor: Ingo Karwath

EINBLICK

Die Debatte um dem Klimawandel ist wichtig und richtig, wird aber vollkommen falsch geführt, setzt die verkehrten Prioritäten und hilft letztlich denen, die ihn forcieren, um daran zu verdienen. Darum geht‘s in diesem Buch, nicht ums Leugnen der Erderwärmung und seine Folgen, auch nicht um abstruse Verschwörungstheorien.

Wer jetzt noch den globalen Temperaturanstieg leugnet, ignoriert entweder die eindeutigen Anzeichen und wissenschaftlichen Auswertungen oder hat dafür gute Gründe, die in der Regel in seinen ideologischen, religiösen oder wirtschaftlichen Interessen zu suchen sind. Der Klimawandel ist da; unbestritten, doch er war nie weg. Wir spüren ihn nur deutlicher, weil er rasanter vonstattengeht, heftiger ausfällt und uns seine gravierenden Folgen zum unmittelbaren Handeln zwingen müssten. Aber tun wir das auch, und tun wir es an den richtigen Stellschrauben?

Übrigens passiert das nicht zum ersten Mal in der kurzen Geschichte der Menschheit, erst recht nicht in der wesentlich längeren der Erde. Diverse Hochkulturen verschwanden wegen ihm von der Bildfläche wie die Stadtstaaten der Maya auf der Halbinsel Yucatan, Mexico oder die Caral Kultur in Peru. Lokale Ereignisse, werden einige entgegnen, die aber, und dafür gibt es Belege, wohl doch eher infolge globaler Klimaveränderungen geschahen. Um 950 bis 1250 kam es zu einer deutlichen Erwärmung insbesondere auf der Nordhalbkugel, gefolgt von der sogenannten kleinen Eiszeit. Gleichzeitig soll es auf der Südhalbkugel deutlich kühler gewesen sein, was zunächst absurd klingt, aber vor dem Hintergrund des Balanceverhaltens der Natur kein Widerspruch sein muss. In der Warmphase besiedelten die Wikinger Teile Grönlands und Islands, weil Grünland – so die Übersetzung – grün, also eisfrei war. In Südengland konnte sogar Weinbau betrieben und in Deutschland Oliven geerntet werden. Nordamerika bescherte der von Experten berechnete Temperaturanstieg von ca. 2 Grad Celsius mitteleuropäische Verhältnisse von heute. Gleichzeitig kam es zu strengen Wintern und großflächigen Dürren wie auf Yucatan, was zeitlich zusammenfällt mit dem Untergang der Maya Hochkultur. Verantwortlich für den Wandel soll nach Einschätzung von Klimaforschern eine intensivere Sonneneinstrahlung gewesen sein, was wiederum die Wolkentheorie des Dänen Henrik Svensmark, auf die wir später zurückkommen, bestärken würde.

Die Veränderungen betrafen also den gesamten Globus, nicht nur eine isolierte Region, auch wenn mache stärker, andere schwächer betroffen waren. Klimaschwankungen wirken sich immer kausal global aus, auch wenn die Zusammenhänge in anderen Erdteilen seinerzeit nicht sofort verstanden wurden. Heute werden sie mit den modernen Methoden der Wetterfassung und der lückenlosen Datenerhebung sofort sichtbar. Das alte Sprichwort vom umfallenden Reissack in China, der morgen das Wetter in Europa beeinflusst, beschreibt die Korrelation sehr anschaulich. Im Zeitalter weltumspannender Nachrichten in Echtzeit und vernetzter Wettersatelliten begreifen wir die globalen Zusammenhänge z.B. vom Wetterphänomen El Nino weitaus besser als vor 1.000 Jahren. Wer heute allen Ernstes behauptet, dass es bisher keine vergleichbaren Klimaveränderungen gegeben hätte auf der Erde, der redet Unsinn. Und wir sprechen hier von einer erdgeschichtlich fast zu vernachlässigenden Zeitspanne, die wir zudem anhand beweisbarer Fakten dokumentieren können, was für das Gros der Erdgeschichte nicht gilt. Wie weit können wir zurückblicken und was waren die Ursachen? Für die meisten temporären Klimaschwankungen bisher auf der Erde ist der Mensch irrrelevant, weil es ihn noch gar nicht gab. Sie sind jederzeit wieder möglich, weshalb es utopisch anmutet, ins Klimageschehen eingreifen zu wollen, um es für menschliche Belange zu korrigieren. In der sibirischen Tundra tauen die Permafrostböden auf und setzen gigantische Mengen Methangas frei, das zigfach aggressiver die Ozonschicht attackiert als CO². Eisfelder verschwinden, Gletscher schmelzen und Meeresspiegel steigen. Jeder Wandel hatte gravierende Folgen für das Leben auf der Erde, geschieht aber nicht zum ersten Mal und ging bis zum Industriezeitalter auch nicht auf menschliche Eingriffe zurück. Seitdem beschleunigt er den aktuellen Klimawandel, ist aber weder sein Initiator noch der alleinige Auslöser. Wer glaubt, das Klima bliebe so, wenn es uns nicht gäbe, der hat Humboldt und den Naturkreislaufgedanken nicht verstanden.

Der Klimawandel ist überlebenswichtig für die Natur, weil er alle systemimmanenten Faktoren unter ständig wechselnden Bedingungen in einer permanenten Balance stetig neu austariert. Andernfalls würde sich kein Leben entwickeln, stillstehen und kollabieren. Er ist der Motor der Evolution, der das Leben durch fortwährende Bewegung oder Anpassung zwingt, sich weiterzuentwickeln. Darwin hat das am Beispiel der Finken auf Galapagos eindrucksvoll beschrieben, und auch Humboldt hat früh erkannt, dass alles mit allem zusammenhängt und sich wechselweise beeinflusst. Der Klimawandel ist die Atmung unseres Planeten, mal flacher und mal tiefer, aber beständig, um den Naturkreislauf buchstäblich am Leben zu erhalten. Wer ihn stoppen, gar umkehren will, hat seine Wirkweise missverstanden, und kann auch gleich versuchen, den Lauf des Lebens aufzuhalten. Diese naive Forderung unterliegt dem fundamentalen Irrtum, den Klimawandel als Katastrophe zu betrachten und deshalb aufhalten zu müssen. Ein vollkommen irrationaler Ansatz, der das wesentlichste Merkmal des Wandels, seine stetige Veränderung, einfach ignoriert. Das Klima wird in der Schwankungsbreite aus Warm- und Kaltzeiten ständig neu ausbalanciert. Wir sind ein Produkt des Klimawandels, der lebende Beweis evolutionärer Fortschreibung durch die erzwungene Anpassung an Veränderungen. Der von uns Menschen vorgefundene Klimakorridor war nie ein buchstäblich eingefrorener, ihm angepasster Dauerzustand. Wir haben die ausgehende Eiszeit noch miterlebt und drastische Klimaschwankungen erfahren wie die erwähnten Temperatursprünge im Mittelalter. Eine absurde Betrachtung, das Klima sei faktisch immer gleich gewesen und die aktuelle Erwärmung des Planeten wäre nur unserem Zutun zuzuschreiben. Aufhalten wird der Mensch den Klimawandel nicht, allenfalls kurzfristig verzögern, nachdem er ihn zuvor beschleunigt hat. Er würde die ohnehin ablaufende Entwicklung bestenfalls um seinen eigenen „klimaschädlichen“ Eintrag bereinigen, schlimmstenfalls weiter zu seinem Nachteil beeinflussen, weil er mit den Folgen seiner gut gemeinten Eingriffe am Ende alles nur noch für sich verschlimmbessert. Der Homo sapiens bleibt einer von Myriaden Faktoren in der Gesamtbalance, nicht mehr und nicht weniger, ein treibendes Blatt im Strom der Evolution.

Erweist sich die erwähnte Wolkentheorie von Henrik Svensmark, nach der kosmische Strahlen die Wolkenbildung auf der Erde und damit Warm- und Kaltzeiten steuern, als richtig, dann spielen nicht nur Permafrostböden, Vulkane und Gaswolken, sondern auch intergalaktische Einflüsse eine gewaltige Rolle für unser Klima. Die letzte Eiszeit ging vor rund 12.500 Jahren zu Ende und die nächste Warmzeit ist angelaufen. Ohne Gletscher, Packeis und Polkappen wie schon mehrere Male zuvor. Die Erde wird wieder tropischer, der überwiegend vorherrschende Aggregatzustand auf diesem Planeten seit seinem Bestehen, der uns gigantische Kreidefelsen, riesige Gas- und Erdölfelder sowie Kohleflöze, aber auch Grundwasserreservoirs hinterlassen hat. Der Klimawandel ist nie eine Katastrophe für die Erde gewesen, als die er heute gerne dargestellt wird, vielmehr ermöglichte er erst das heutige Leben als Motor der Evolution durch Anpassungszwang.

Unter der Arktis am Nordpol werden bis zu 15 % der noch nicht ausgebeuteten Öl- und Gasvorkommen vermutet und die sogenannten Anrheinerstaaten, auch wenn sie nur ein kleines Inselchen okkupiert haben, warten nur darauf, bis das Packeis schmilzt. Für die Antarktis gibt es ähnliche Berechnungen, also müssen dort vor Millionen Jahren gigantische Wälder gestanden haben und die Regionen deutlich wärmer gewesen sein. Versteinerte Reste von Baumriesen lassen darauf schließen, dass der Kontinent entweder aus wärmeren Gegenden dahin driftete oder aber die Pole einst eisfrei waren. Der verbrennende Höllenplanet, der jetzt wegen 2 Grad Temperaturanstieg an die Wand gemalt wird, ist eine Behauptung, nach der Leben auf der Erde nach den letzten Warmzeiten gar nicht mehr existieren dürfte. Aber verschwand es? Nein, im Gegenteil, Fauna und Flora explodierten und kulminierten im vorläufigen Höhepunkt, dem Menschen, der sogar erstmalig in der Erdgeschichte in der Lage ist, den evolutionären Prozess durch Gentechnologie und Künstliche Intelligenz in Laboren und Rechnern um Millionen Jahre abzukürzen – oder auszulöschen. Seit seinem Auftauchen zerstört er mehr oder weniger die Umwelt und damit die Lebensgrundlage vieler Tier- und Pflanzenarten, seine Spezies eingeschlossen. Das ist nicht dem Klimawandel anzulasten, sondern allein seinem Handeln: Gier und Egoismus. Da passt es in seine Philosophie, sich auch das sperrige Klima untertan zu machen. Nur funktionieren wird das nicht.

Die Folgen Der Klimaveränderung kann der Mensch noch durch Anpassung bei sofortiger Beendigung der Umweltzerstörung minimieren, doch Politik und Wirtschaft betreiben weiter eine weltweit unheilige Allianz der Verhinderung, gesteuert von Gier und Macht. Sie reden auf Konferenzen über Klimaschutz, tun ansonsten jedoch alles, nichts zu verändern. Veränderungen bergen Risiken und Unwägbarkeiten für ihren Status Quo, die sie verhindern wollen und mit allen Mitteln zu boykottieren suchen. Im Gegensatz zu den Saturieren weiß der Mensch, was ihm blüht, wenn er nicht reagiert, doch Klimakleber werden die Verweigerer nicht bekehren, zumal sie die Falschen in Sippenhaft nehmen. Ihm bleibt keine Zeit mehr, den Anpassungsprozess in Gang zu setzen, dochden Klimawandel wird er nicht umkehren. Das Klima ist kein wildes Pferd, das nur zugeritten werden muss, um ihm den Willen des Menschen aufzuzwingen. Alle Bemühungen, den Wandel in der üblichen menschlichen Fehleinschätzung der komplexen Zusammenhänge der Natur verlangsamen, stoppen oder gar zurückdrehen zu wollen, werden die Gesamtgemengelage für ihn nur verschlimmbessern. Hier überschätzt der Mensch seine Rolle im Spiel der Naturgewalten wieder einmal gewaltig, wo er doch anhand der gemachten Erfahrungen wissen sollte, was seine Eingriffe bewirken. Es wird nicht damit getan sein, alle Einträge in die Natur auf null zu fahren und dann abzuwarten, dass das Pendel wieder in die andere Richtung ausschlägt. Der genannte umfallende Reissack in China, der das Wetter in Europa macht, ist nicht nur eine präzise Metapher zur Beschreibung der Klimakausalitäten, sondern bereits pure Realität. Nur löst mittlerweile der Sack ganze Sturmfluten und Hurrikans ungeahnter Heftigkeit aus.

Erdgeschichtlich ist die Zeit des Menschen faktisch nur ein unbedeutender Wimpernschlag. Klimatische Veränderungen fanden immer statt; auch ohne ihn und weitaus intensiver mit umfangreichen Folgen. Und noch längst sind nicht alle Wirkweisen auf dem Planeten erfasst und verstanden. Nicht jede Wahrheit, die wir erkannt zu haben glauben, wird sich im Nachhinein als richtig erwiesen. Viele reden von einer Klimakrise, ja vom drohenden Weltuntergang und ignorieren die Aufgabe des Klimas als Atmung der Natur. Darwin und Humboldt erkannten, dass Evolution durch erzwungene Anpassung funktioniert, was wechselnde klimatische Verhältnisse erfordern, will die Spezies nicht aussterben. Der Humboldtstrom erinnert an den brillanten Naturforscher, aber zugleich auch daran, welch gewaltige Auswirkungen er auf das Klima hat und was in der Wetterküche geschieht, wenn er erlahmt. Und das wird er eines Tages, auch ohne Zutun des Menschen, genauso wie der Golfstrom, die Fußbodenheizung Europas. Diversität ist die Lebensversicherung der Arten durch Anpassung, Klimawandel also Grundlage der Evolution, nicht ihr Feind, auch wenn er für das bestehende Leben dramatische Folgen hat.

Die nächsten Kriege werden ums nackte Überleben geführt. Zugang zu sauberem Wasser wird essenziell, obwohl genügend Wasser vorhanden ist, weil es wie Energie nicht verlorengehen kann. Es wird sogar noch mehr verfügbar sein aufgrund steigender Meeresspiegel mit dem Verschwinden von Packeis, Polkappen und Gletschern. Aber die Verteilung stimmt nicht, Wüsten und Dürregebieten stehen apokalyptische Sintfluten gegenüber. Das meiste Süßwasser fließt ungenutzt ab in die Ozeane, doch ist das Salzwasser nicht unwiederbringlich verloren. Als größte, effektivste und preiswerteste Entsalzungsanlage der Welt verdunstet die Natur unermüdlich jeden Tag zig Millionen m³ Wasser, nimmt es in Wolken auf und lässt es rund um den Globus wieder als Süßwasser abregnen, um es so in den ewigen Kreislauf zurückzubringen. Aber eben nicht überall gleichermaßen, vor allem nicht dort, wo Wälder fehlen oder die letzten abgeholzt werden. Ein weltweites Wassermanagement zur optimalen Verteilung und Bewässerung der Wüsten wäre daher ein erster, Aufforstung der Wälder, zu denen auch die Mangroven gehören, ein zweiter entscheidender Schritt, sich dem Klimawandel heute schon anzupassen. Die erforderliche Infrastruktur für eine intelligente Wasserlogistik existiert bereits in Form von natürlichen Wasserstraßen, künstlichen Kanälen, Seen und Stauseen, um überschüssige Wassermengen nicht nur abzuleiten, sondern gleich dahin zu bringen, wo sie gebraucht werden. Durch vorhandene Rohrleitungssysteme, Pumpwerke, Zisternen, Bypässe und Rückhaltebecken wäre das in vielen Industrieländern umsetzbar. Doch anstatt auf Felder und in Speicher fließt alles Wasser ungenutzt ab oder richtet gigantische Schäden an durch Überschwemmungen und Sturzfluten. Dürren und Stürme sind die Folgen starker klimatischer Gegensätze, die in einer gleichmäßig grünen tropischen Welt minimiert würden. Wälder verhindern solche Extreme, doch wir holzen sie und die Mangrovensümpfe ab, bauen Monokulturen wie Sojafelder oder Palmölplantagen und ziehen Hotelburgen hoch, um uns anschließend zu wundern, dass bei Stürmen die Küsten verwüstet werden und dauerhaft die Fischpopulationen verschwinden. Eine intelligentere Wasserverteilung als derzeit ließe sich verhältnismäßig einfach steuern über ein globales Wassermanagement mit natürlichen und künstlichen Leitungen rund um den Globus. Dafür müsste nicht das Rad neu erfunden werden, nur der Wille vorhanden sein. Mit mehr Grünzonen nimmt der Unterschied zwischen den Klimazonen ab, wird Wasser länger gebunden und großflächiger verteilt, fallen Unwetter weniger heftig aus. Der Klimawandel bietet Chancen, alte Fehler wie das Abholzen der Wälder auch in Europa, nicht nur am Amazonas zu korrigieren und damit extreme Auswirkungen zu reduzieren.

Spekulanten kaufen bereits heute Wasserrechte in gigantischem Stil auf, um die uns in Zukunft bevorstehende Wasserknappheit zu einem lukrativen Geschäft zu machen. Ein Paradoxon menschlicher Ignoranz und Gier. Zugang zu sauberen Wasser wird ein immer selteneres Luxusgut. Wasser verteilen und den Wasserkreislauf erweitern, würde ihn stabilisieren helfen. Das reduziert Hitze Hotspots, die überwiegend in zugepflasterten Betonwüsten entstehen und nicht im Regenwald am Amazonas, wo die Temperaturen nie über 33°C steigen. Singapur liegt am Äquator, ganzjährig warm bei hoher Luftfeuchte, und ist grün. Dort pendeln die Temperaturen zwischen 26°C (nachts) und 33°C (tags), während im europäischen Sommer, also in einer eher gemäßigten Klimazone, neue Hitzerekorde von jenseits 45°C gemessen werden. Eine tropische Erde muss kein unerträglicher Ort sein, wenn sie gleichmäßig bewaldet und von Wasserarmen durchzogen ist. Ein grüner Planet ist sicher artenreicher mit Wäldern als natürliche Klimaanlagen, die CO² absorbieren, Sauerstoff produzieren, Wasser speichern, die Erdoberfläche verschatten, Erosion und die Bildung von Wüsten oder versteppten Böden verhindern. In tropischen Regenwäldern lauern nicht nur Ebola, SARS oder HIV, wenn sie tatsächlich von dort kamen und nicht aus menschlichen Laboren, möglicherweise auch die Antworten auf die medizinischen Fragen der Zukunft, falls wir bis dahin nicht alle teils uns noch völlig unbekannten Pflanzen und Tiere vernichtet haben. Im feuchtwarmen tropischen Dschungel liegen die Temperaturen um 31°C, weil das Sonnenlicht kaum durch die dichten Blätterdächer bis zum Boden vordringt. Spitzen jenseits der 40°C finden sich dagegen auf ungeschützten Freiflächen, in Wüsten oder zubetonierten, intern aufgeheizten Städten. Dem Wasserkreislauf fehlen ohne Wälder nicht nur Speicherflächen, sondern auch Areale zum abregnen, um die zunehmenden Wassermenge auf der Erde breiter zu verteilen – und damit ein elementarer Bestandteil. In wolkenlosen Wüsten ist das nahezu ausgeschlossen. Hitze Hotspots führen zu noch größeren Temperaturgegensätzen und Wetterextremen mit Hitzewellen, Wirbelstürmen und Sturzfluten. Aufforstung und Wasserverteilung sind daher unabdingbare Voraussetzungen, sich jetzt dem Klimawandel anzupassen, anstatt Scheindebatten darüber zu führen, wie er irgendwann in 35 Jahren aufgehalten werden soll. Keiner redet von einem dringend erforderlichen globalen Wassermanagement als Voraussetzung dafür, die Erde buchstäblich flächendeckend zu bewässern, geschweige denn davon, endlich damit anzufangen. Wasser ist ausreichend da; wir müssen es nur nutzen.

Durch eine bewusst falsch verortete Klimadiskussion geraten die eigentlichen Gründe aus dem Fokus. Verursacher aus der Wirtschaft erfinden sich plötzlich als Klimahelden, kaufen sich frei mit CO² Zertifikaten von ihrem schlechten Gewissen und machen einfach weiter wie bisher. Großzügige Übergangsregelungen verschaffen ihnen Zeit, ihr Profit- und Machtsystem umzubauen, der Umwelt aber keinerlei Atempausen. Tagtäglich verschwinden dutzende Tier und Pflanzenarten unwiederbringlich von unserem Planeten. Nicht nur am fernen Amazonas, auch hier vor unserer Haustür. Und keine Regierung tut wirklich etwas dagegen, egal ob in reichen Industriestaaten, aufstrebenden Schwellenländern oder in der Dritten Welt. Das große Problem der Klimadebatte ist der fehlende Wille, zumal die Wirtschaftslobby enormen Druck auf die Politik ausübt, über Wohlstandsverlust orakelt, mit industriellen Absturz und rasanten Handelseinbrüchen droht. Sie schinden Zeit auf ominösen Klimakonferenzen, die den Namen nicht verdienen, und schaffen Regelungen für Freiräume, um weiter ihr genmanipuliertes Saatgut samt giftigen Herbizide und Pestiziden verhökern zu können. Umweltbewusstsein? Fehlanzeige. Staatliche Kontrolle gilt als Reglementierung oder Freiheitsentzug. Neoliberale Globalisierung erweist sich zunehmend als Gift fürs eigene Überleben. Das System basiert auf Gewinnmaximierung, die Kollateralschäden bezahlen andere. Alle zeigen sich betroffen von Umweltkatastrophen, aber wirklich ändern wollen sie nichts und holzen weiter die Tropenwälder ab, um Monokulturen anzupflanzen oder Rinderherden darauf zu stellen. Die dünne Humusschicht hält das nicht lange aus und sie ziehen weiter; zurück bleibt eine versteppte tote Landschaft, in der es nicht mehr regnet und nichts mehr wächst.