Also schwieg Zarathustra - Ingo Karwath - E-Book

Also schwieg Zarathustra E-Book

Ingo Karwath

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Beschreibung

Hier werden in 18 Kurzgeschichten ungewöhnliche, aber nicht gänzlich ausgeschlossene Lebenssituationen völlig unterschiedlicher Charaktere mit teils völlig überraschenden Ausgang erzählt. Die Protagonisten stehen vor ungeahnten Herausforderungen, für die erlernte Muster nicht ausreichen, sie zu meistern. Sie müssen sich der Sache stellen, ob sie wollen oder nicht, weil davon vielleicht das Überleben abhängt. Für die Lösung der Probleme müssen sie nicht nur über ihren alten Schatten springen, sondern ihn auch zurücklassen.

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Seitenzahl: 232

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ALSO SCHWIEG ZARATHUSTRA

18 SHORTTRACKS

DIE SCHWARZE PERLE02

DER WEG DES ERFOLGES10

BLINDES VERSTÄNDNIS16

EIN OLYMPISCHER GEDANKE22

ERINNERUNGSLÜCKEN26

HOT SPOT32

HAROLD – ODER WIE MAN WIRD, WAS MAN(N) IST36

DIE TÜR40

DER UHRMACHER46

ANNAS FLUG53

AUTOTOD57

AMBER & ZYN65

DER SCHATTEN VON ROB MAARTEN73

BARCA PIRATA

81

ROCKPOETEN96

PASSWORT102

JONATHAN AUF WEISSEN SCHWINGEN122

FEHLDIAGNOSE124

ENDE 135

DIE SCHWARZE PERLE

Gnädige Dämmerung senkte sich über das Rotlichtviertel der Millionenstadt und die grell aufflackernden bunten Leuchtreklamen auf dem Boulevard taten ein Übriges, die Arena der Begierden in ein freundlicheres Licht zu tauchen. Es war trocken, aber für Mitte Juli viel zu kühl. Mit zunehmender Dunkelheit füllten sich die Straßen des Viertels mit Besuchern, die unvermittelt aus den Nebenstraßen, Häusern und Ecken zu strömten, als hätten sie dort bereits seit Stunden auf diesen Augenblick gewartet.

Von den Luxushotels schlenderte ein großer schlaksiger Mann hinunter zum Boulevard; die Hände hatte er in den Manteltaschen versteckt. Das Viertel lag unterhalb und so konnte er auf der abschüssigen Straße die gesamte Arena überblicken. Lächelnd nahm er zur Kenntnis, was der noch junge Abend bot. Wegen der bunten Lichter und der vielen erwartungsfrohen Menschen nannte er die Arena nicht ohne Ironie Weihnachtsmarkt. Einsetzendes Glockengeläut von einer nahen Kirche machte samt der Kühle die Illusion beinahe perfekt. Er lächelte zufrieden.

Vom Hafen zu seiner Linken blies ein unangenehmer Wind, der ihn frösteln ließ. Er zog den Mantel enger und sah besorgt zum Himmel, hoffentlich begann es nicht noch zu regnen. Am Ende der Straße hatte er noch eine Ampelkreuzung zu überqueren und dann stand er inmitten der lärmenden Menge. Alle fünf Meter trat ihm ein bestellter Claqueur in den Weg, um ihn in irgendeines der billigen Lokale zu lotsen. Doch er wandte sich gelangweilt ab und ging in Richtung der endlosen Kette junger Frauen, die vor den Häuserwänden aufgereiht standen.

Was für ein absurdes Schauspiel, dachte er belustigt. Die blutjungen Mädchen trugen dicke Jacken zu lediglich bestrumpften Beinen in abenteuerlichen Schuhen und ließen dennoch geschickt ihre weiblichen Attribute erkennen. Ab und an trat eine zwei Schritt vor und sprach die flanierenden Freier an.

„Kommst du mit, Süßer?“

„Hey, bleib doch mal stehen!“

Sie sahen aus wie Püppchen auf dem Laufsteg einer Modenschau, nicht wie Prostituierte. Keine grelle Schminke, keine Perücken, keine ellenlangen Wimpern, keine roten Handtäschchen. Stilsichere Gentlemen mit Manieren und Geld waren da zugange, gaffende Affen, eifrige Jünglinge und protzige Angeber. Fast liefen sie sich gegenseitig übern Haufen beim Starren.

Unser Spaziergänger schlenderte wortlos an den Damen vorbei. Er war Mitte Vierzig, sah jünger aus, trug helle Sommerhosen zu dunklem Tweed, italienische Designerschuhe und eine goldene Armbanduhr. Sein Parfum eilte ihm voraus. Für einen satten Zusatzverdienst besaßen die Mädchen eigentlich einen trainierten Blick, doch sie sprachen ihn nicht an. Er lächelte wissend; enttäuschte Blicke folgten ihm. Sie kannten ihn, denn er kam jeden Tag. Ihre Einladungen hatte er noch nie angenommen, noch nicht mal geantwortet. Sie fragten nicht mehr.

Vor einer schwarzhaarigen Schönheit aus Osteuropa, höchstens Achtzehn, blieb er stehen. Sie lächelte, nicht überrascht, auch wenn sie sich wunderte, dass er immer wieder zu ihr kam. Ihr Erkennen erstarrte zum angelernten Maskenlächeln, einer Mischung aus Professionalität und Bereitwilligkeit.

„Hotel…?“, sagte er so unvermittelt, dass sie erschrak. Er hatte noch nie etwas gesagt.

„Was?“

„Kommst du mit ins Hotel?“, wiederholte er lächelnd, aber bestimmend.

„Die Hotels sind uns verboten.“ Sie schaltete auf geschäftsmäßig.

Ein Spinner, ein Graf, ein Industrieller? Arm schien der Dauerlächler jedenfalls nicht zu sein.

„Das ist mein Problem, ich regle das. Also?“

„Die Zuhälter sehen das nicht gern“, murmelte sie bewusst leise und sah sich suchend um.

„Er muss es ja nicht merken. Taxi!“

Er dreht sich wieder um. „Und?“

Sie stieg zu ihm ins Taxi.

„Hilton!“, sagte er zum Fahrer, und zu ihr gewandt: „Was verdienst du so am Abend?“

„Verschieden...“, wich sie aus.

„Dreihundert?“ Er zog drei Scheine aus der Tasche und hielt sie ihr hin.

„Danach…“, wehrte sie ab und sah aus dem Fenster. Stolz und Scham rangen miteinander.

„Stopp!“ rief ihr Begleiter auf Höhe eines Restaurants auf der anderen Straßenseite.

„Trinken wir etwas?“

An der roten Fußgängerampel mussten sie warten, sie musterte ihn. Blaugrüne Augen, groß, sportlich schlank, kurze blonde Haare, perfekt rasiert und gut riechend. Strahlte Überlegenheit und Souveränität aus, der Lächler. Meine Güte, was wollte der von ihr? Der konnte hundert andere haben. Männer! Die Ampel schaltete auf Grün, sie brach ihre Überlegungen ab.

Sie gingen hinein, ein Kellner erschien mit wissendem Blick: „Die Herrschaften?“

„Zwei Espresso?“ fragend blickte der Gast auf seine Begleiterin, die zustimmend nickte.

„Zwei Espresso, kommt sofort.“

„Wie heißt du?“ Sie vernahm die Frage wie aus weiter Ferne. Ach, das Verhör. Einfach lügen.

„Jasmin.“

„Wie alt?“

„Was interessiert’s?“ Blödsinnige Frage. Umso jünger, desto besser, „…und du!?“

„Dennis.“

„Ami?“ Jetzt antwortet er nicht.

Jasmin wechselte das Thema: „Ich glaube nicht, dass sie mich ins Hotel lassen.“

Dennis schmunzelte: „Ich schon.“

„Ich weiß nicht…“, sagte sie trotzig, „die kennen uns Damen doch.“

„Vielleicht.“

Sie stand auf, um zu gehen.

„Wohin?“ Etwas in seiner Stimme ließ sie zögern.

„Toilette.“

Der Kellner kam, wartete aber, sein Tablett auf dem Tisch abzustellen.

„Geht schon in Ordnung.“ Dennis nickte ihm freundlich zu.

Jasmin kam zurück, warum, wusste sie nicht.

„Setz dich, es wird dir nichts passieren.“

Sie tranken den Espresso schweigend, er zahlte und sie gingen.

Warum sie mitging, wusste sie nicht.

Dennis ging zielsicher mit ihr durch das prächtige Foyer, ohne auch nur geringste Anzeichen von Nervosität oder Unruhe zu zeigen. Immerhin kam er mit einer Prostituierten, und wenn die Hotels auch von der nahen Arena lebten, so galt es doch als ungeschriebenes Gesetz, keines der Mädchen mit auf die Zimmer zu nehmen. Die Damen hatten ihre eigenen Etablissements, basta. Doch kein Angestellter erschien, niemand forderte sie auf, zu gehen.

Von der Suite, einer Art Penthouse auf der obersten Etage des Hotels, konnte der Gast den hell erleuchteten Hafen und die halbe Stadt überblicken.

Jasmin zögerte nicht lange und ging ins Bad, um sich geschäftsmäßig frisch zu machen und umzuziehen.

„Gut!“ rief er, „ich liebe den Duft frisch gebadeter Frauenkörper.“

Sie begegnete dem ungewohnten Ausbruch mit Erstaunen und eine leichte Irritation huschte über ihr Gesicht.

In dem riesigen Bad aus schwarzem Granit kam Jasmin nicht zum Nachdenken über den seltsamen Typen. Üppige Pflanzenarrangements stritten sich mit Jugendstildekoren auf den Fliesen um den schönsten Blickfang. Dazwischen schimmerten die Lichter der Stadt durch die mattierten Fenster. Auf dem Schminktisch standen dutzende Parfüms und Toilettenartikel und sie ahnte, dass es für sie arrangiert war.

Sie duschte, steckte ihre Haare hoch, wickelte sich in ein großes Badetuch und ging zurück in die Suite. Auf dem Tisch warteten eine Flasche Champagner, Früchte und zwei Sektkelche.

Dennis stand am Fenster und sah auf die Stadt. Jetzt drehte er sich langsam um. Stumm gab er ihr ein Zeichen, das Handtuch fallen zu lassen. Jasmin war geschäftstüchtig genug, dass von ihr erwartet wurde, Objekt der Begierde zu sein.

Dennis warf sich in einen der gepolsterten Korbstühle, faltete die grazilen Hände unter seinem kantigen Kinn zusammen und betrachtete sie lange und intensiv, während sie die Arme über dem Kopf hielt und sich verführerisch im Kreis drehte. Irgendwann hielt sie den passenden Zeitpunkt für gekommen und näherte sich Dennis.

Doch der wehrte mit einer kurzen Handbewegung ab: „Nein.“

Sie sah ihn fragend an und hielt inne.

„Es würde den Augenblick, die Magie des Moments, zerstören.“

„Welche Magie?“ Sie lachte zögerlich und verunsichert. Gefiel sie ihm nicht, konnte er nicht? Ein schwuler Spinner, ein verklemmter Irrer? Sie versuchte, in seinen merkwürdigen Augen zu lesen. Doch er wandte sich ab. Wenn er die Tour bevorzugte, dann bitte. Das Geld war es wert.

„Das Wesentliche“, sagte er unvermittelt.

„Was?“ Jasmin hieß sich, aufzupassen, ihn nicht durch eine Unachtsamkeit, womöglich eine Beleidigung, zu verletzen. Gekränkte Kerle wurden schnell brutal.

Doch Dennis war nicht beleidigt, sondern sagte ruhig: „Genuss.“

„Den hast du doch gerade abgelehnt.“

Stille trat ein.

„Ich genieße es, nackte Frauen zur richtigen Zeit, im richtigen Ambiente, im richtigen Licht zu betrachten. Sie sind die Erfüllung der Schönheit. Magie. Berührung würde alles zerstören, der heilige Moment wäre unwiederbringlich verloren.“

Jasmin verstand kein Wort, also doch ein Spinner. „Warum gerade ich, oder spielt das keine Rolle bei deinen - Betrachtungen?“

Dennis wies auf den Schrank. „Da sind Kleider drin, such dir was aus.“

„Oh, wir gehen aus?“

„Ja, in ein sehr gutes Restaurant.“

Zögernd öffnete sie den Schrank und wich zurück. Darin fanden sich dutzende Abendkleider neuester Kollektion, Seiden- und Satinunterwäsche, reihenweise modische Schuhe, schicke Handtaschen und Accessoires.

„Such dir etwas Passendes aus, alles hat deine Größe. Schmuck, Uhren und so weiter sind in dem kleinen Safe links. Er steht offen, und beeil dich bitte, das Taxi kommt in dreißig Minuten.“

Er erntete einen kritischen Blick. „Und der Champagner?“

„Im Restaurant.“

Sie nickte und beschloss, sich nicht mehr zu wundern.

Als sie eine halbe Stunde später durchs Foyer liefen, hätte niemand die Begleiterin des Herrn in feinem Smoking für eine Prostituierte gehalten.

Für Jasmin war es nun keine Überraschung mehr, dass aus dem Taxi eine weiße Luxuslimousine geworden war. Die hielt vor dem nobelsten und teuersten Restaurant der Stadt, der livrierte Empfangschef eilte herbei, riss die Tür des Fonds auf und half der jungen Dame beim Aussteigen. Danach wurde ihr Gastgeber überaus höflich begrüßt; man kannte sich offensichtlich. Sie wurden an ihren bestellten Tisch in den renommiertesten Bereich des Restaurants geleitet und entsprechend zuvorkommend behandelt. Ihr Tisch stand inmitten des Raumes, von allen Seiten gut sichtbar, und über ihnen schwebte eine Glaskuppel, durch die das helle Mondlicht geradewegs auf ihren Tisch schien. Grandios.

Nachdem er Jasmin gefragt hatte, was sie trinken wolle, bestellte er eine Flasche besten Bordeaux. Sie stießen an, tranken und schwiegen. Ein livrierter Maestro brachte die Karte und empfahl das eine oder andere. Sie wählten das gleiche Menü und schwiegen weiter. Erst nach dem letzten Gang brach Jasmin schließlich das Schweigen.

„Warum?“

„Wie ich sagte: ich genieße den Augenblick.“

„Hast du mich bewusst dafür ausgewählt?“

„Ja, weil du etwas Besonderes hast.“

Jasmin sah ihn ungläubig an. Was kam jetzt noch? Der edle Ritter, der die Gefallene vor der Verderbnis bewahren wollte?

„Was an mir…?“

„Ihr seid aufgereiht wie wunderschöne Perlen auf einer Schnur, wenn ihr so dasteht, eine schöner als die andere. Aber du bist die Schönste von allen. Der Blick deiner dunklen Augen...“

„Unsinn!“, wehrte sie ab, „wir spielen das nur, und du weiß das.“

„Ich habe dich wochenlang beobachtet.“

„Das konnte jeder sehen. Was suchst du das bei einer Prostituierten, einer Hure, einer Nutte, was andere offenbar nicht haben?“

Dennis sah Jasmin lange an, ehe er ihr antwortete: „Du bist anders...“

„Du kennst mich gar nicht!“ Jasmin lachte kurz schrill auf, so dass einige Gäste an den anderen Tischen missbilligend zu ihnen herüber sahen.

Ihn schien das nicht zu beeindrucken. „Ich fühle es.“

Jasmin machte ein Gesicht, als hätte sie Essig getrunken.

„Ist es ein neuer Männersport? Macht ihr das öfters?“

„Nein. Es ist nur für dich.“

„Darum nur meine Größe im Schrank?“

„Richtig.“

„Warum, Dennis?“

„Ich verehre ästhetische Frauen, die wie Kunstwerke...“

„Kunstwerke?“

„Ja, wie ein Gemälde...“

„Dann kaufe dir von deinem vielen Geld ein paar Rubens.“

„Ich suche das lebendige Kunstwerk.“

„Und?“ Ihre Stimme vibrierte leicht, „bin ich eines?“

Dennis beugte sich über den Tisch und küsste sie auf die Nasenspitze. Die Lippen waren kalt, sie fröstelte. „Aber ja doch. Du hast die makellose Perfektion einer schwarzen Perle.“

„Makellos? Und wann wirst du die Sumpfblüte in den See zurückwerfen? Wenn sie welk ist?“

„Schwarze Perlen welken nicht.“

„Was heißt das?“

„Ich werde dich nicht wieder hergeben.“

Jasmin fröstelte erneut.

Als sie wieder vor dem noblen Restaurant standen und der livrierte Empfangschef eilfertig die Wagentür im Fonds der weißen Limousine öffnete, winkte Dennis ab. „Wir gehen ein Stück zu Fuß.“

Erneut suchte sie in seinem Gesicht, doch der kalte Blick verriet nichts. Sie liefen schweigend nebeneinander und Dennis nahm ihre Hand. Sie war eisig; würde er sie jetzt töten, in ein Gebüsch zerren, verscharren? Sie wäre nicht die erste Prostituierte, die so endete. Warum haue ich nicht einfach ab, schreie. Aber sie blieb stumm. Sie schlenderten in Richtung Bankenviertel. Zwischen den Hochhäusern und Glasfassaden hallten die Schritte auf dem menschenleeren Asphalt, ansonsten herrschte eine fast gespenstische Leere in den Straßen. Die Geschäftsauslagen wurden eleganter und die Preise schwindelerregender. Hier würde er sie sicher nicht umbringen. Vor einem hell erleuchteten Juweliergeschäft blieb Dennis stehen. Jasmin, die sich im polierten Schwarz der Scheibe spiegelte, sah ihn erstaunt an.

Dennis wandte sich ihr zu, „… ich bin Amerikaner, aber hier geboren.“

„Und?“

„Ich suche...“

„Was…?“ In ihren Gedanken blitzte etwas auf.

„Eine Frau.“ Dennis lächelte, aber er wirkte erstmalig ein wenig verunsichert, wie aus dem Konzept gebracht. Er wandte sich daher schnell wieder den Auslagen zu. „Welchen Ring würdest du dir aussuchen, wenn du einen auswählen könntest?“

„Keinen.“

Dennis fasste den Bügel der Ladentür und drückte sie auf.

Drinnen stand trotz mitternächtlicher Stunde ein älterer Herr mit Lesebrille, aber er hielt sich dezent im Hintergrund. Er schien auf sie gewartet zu haben. Das Ambiente war gediegen, das Mobiliar bestand größtenteils aus Antiquitäten. Jasmin wünschte leise Guten Abend, den Herren reichte ein kurzes Kopfnicken.

Unterdessen ging Dennis zu einem der Schaukästen und wies mit der Hand auf die vielen goldenen Ringe in allen Variationen und Größen, die sämtlich mit hochkarätigen Diamanten besetzt waren: „Such dir einen aus.“

Jasmin sah zuerst auf die wunderschönen Stücke, anschließend zu Dennis. „Was willst du?“

„Dass du mit mir kommst...“

Sie forschte in seinem Gesicht. „Wohin?“

Dennis redete einfach weiter: „...nach Amerika.“

„Als dein Kunstwerk aus Europa?“ Sie lachte laut auf, und es klang wie der ungläubige Heiterkeitsausbruch über einen unmöglichen Vorschlag.

„Nein. Als Ersatz für einen Diebstahl.“ Der kalte Hauch war zurück, direkt hinter ihr im Genick.

Jasmin ging langsam und suchend an den Schaukästen vorbei.

„Die schwarze Perle hier, als Anhänger.“

Dennis winkte den Juwelier heran: „Als Anhänger?“

„Als Erinnerung an einen Diebstahl.“

Er stutzte, doch sie fuhr fort: „Schau, die Perle, wie sie glänzt und das Licht bricht. Wen siehst du, Dennis aus Amerika?“

„Jack, meinen Bruder, der hier vor einem Jahr, nachdem er einer Prostituierten eine goldene Kette gekauft hatte, erstochen aufgefunden wurde.“

Den Stich der feinen Silbernadel mitten ins Herz spürte Dennis kaum. Während er langsam vornüber sank, hauchte sie ihm ins Ohr: „Er stahl mir mehr als einen Bruder. Er nahm mir die Illusion der Makellosigkeit. Für immer.“

Als sich am nächsten Abend die Dämmerung gnädig über die Arena senkte, stand Denise an ihrem angestammten Platz. Die Polizei war dagewesen und hatte gefragt, ob die Damen tags zuvor etwas Ungewöhnliches gesehen hätten. Letzte Nacht hatte ein Amerikaner einen Juwelier ganz in der Nähe überfallen und erstochen. Dabei war er selbst ums Leben gekommen; der alte Mann hatte ihm im Kampf die Nadel einer Brosche ins Herz gerammt. Wohl die Begleichung einer alten Rechnung, weil vor Monaten dort der Bruder des Amerikaners ums Leben gekommen war. Immerhin hatte er einen schweren Dolch bei sich getragen.

Ab und an trat die junge Frau aus der Reihe und sprach einen der vorbeikommenden Männer an: „Kommst du mit…? Hey, bleib doch mal stehen!“

Und jedes Mal, wenn sie keine Antwort erhielt, griff sie unwillkürlich an ihren Ausschnitt unter der Jacke, wo sie an einer goldenen Kette eine große schwarze Perle trug. Ihr fröstelte dabei.

ENDE

DER WEG DES ERFOLGES

Alex erwachte in der Rinne am Bordstein, und er ahnte nur, wie er dahin gekommen war. Es war noch dämmrig, die feuchte Kühle stieg durch die klammen Kleider an seinem Körper hoch. Irgendetwas Undefinierbares lief neben ihm in die Gosse, der Gestank aus dem Gully ließ ihn würgen. Doch er roch selber nicht besser, sein zerknitterter Anzug verströmte ein übles Gemisch aus Tabakqualm, schalem Bier und modrigen Laub.

Jeder Gedanke an die vergangene Nacht ließ ihn zusätzlich schaudern. Mann, was hatten sie gesoffen! Aus einer Kneipe raus, in die nächste rein – und er immer vorneweg. Alex schüttelte sich unwillkürlich, als er die Unmengen Tequila vor sich sah. Mein Gott!

Nicht weit von ihm, im immer fahler werdenden Licht einer Straßenlaterne, hockte ein alter Greis auf der Bordsteinkante der ansonsten menschenleeren Gasse. Auch so ein Opfer, dachte Alex und lächelte müde. Eigentlich sollte ich mal wieder ausschlafen. Das Licht der Laterne erlosch, doch der Greis leuchtete weiter, wie illuminiert. Alex zwang sich hinzusehen, obwohl ihm die Augen zufielen. Der Alte versuchte, sich aufzurichten und stützte sich dabei auf einen Stock. Er ging barfuß, doch von seiner linken Schulter fiel eine weiße Toga bis zu den Knöcheln. Mit seinen schlohweißen, wallenden Haaren und dem Rauschebart sah er leibhaftig aus wie ein antiker Senator. Wo hatten sie den denn vergessen, in der Klapsmühle für senile Senioren?

Der Greis schlurfte näher; er hatte Mühe, aufrecht zu gehen und drücke deshalb die zweite, freie Hand fortlaufend ins Kreuz. Ob er Schmerzen hatte? Trotz seiner Gebrechen strahlte er Würde und Weisheit aus, sein Haupt umwob immer noch das seltsame Licht.

„Bist du Gott oder ein Heiliger?“

„Vielleicht.“

Keine Frage, dachte Alex, so wie der aussah, musste er Gott sein. Doch wieso offenbarte er sich ausgerechnet ihm, den Saufbruder? Sicherlich lag er noch im Koma und träumte das alles nur.

„Was machst du hier?“

„Ich helfe Gefallenen auf die Füße“, antworte der Greis ganz nüchtern und stellte den kräftigen Mann in der Gosse tatsächlich auf die Beine.

Die Berührung durchzuckte Alex, doch noch mehr wunderte er sich über die erstaunliche Kraft der dünnen Ärmchen, als er endlich torkelnd stand und seine Kleider, an denen es allerdings nicht mehr viel zu reinigen gab, abklopfte. Der da musste Gott sein, kein Zweifel.

„Lange Nacht gehabt?“ Der Alte grinste über die ganze Breite seines zahnlosen Mundes.

„Frag nicht nach Sonnenschein, alter Mann.“

„Hast du nicht Lust, ein paar Schritte mit mir zu gehen, um wieder nüchtern zu werden?“ schlug der Greis vor.

„Eigentlich muss ich nach Hause, oder noch besser, direkt ins Büro.“

„So?“ Die trüben, wässrigen Augen drückten Skepsis aus.

„Oh, ich habe Klamotten zum Wechseln im Büro – für solche Fälle…“

„Verstehe.“

Alex wollte sich umdrehen und gehen, als ihn erneut die elektrisierende Berührung des alten Mannes durchzuckte. Er wusste nicht, was ihm geschah, doch plötzlich willigte er ein. „Warum nicht? gehen wir ein wenig spazieren.“

Jetzt war er sich hundertprozentig sicher, dass Gott seine Hand im Spiel hatte, im wahrsten Sinne des Wortes.

Er zupfte nochmals an seinen Sakko und stellte verblüfft fest, dass die Brusttasche herunterklappte, als wäre sie abgeschnitten worden.

Sie liefen los, obwohl Alex nicht sagen konnte, warum er das tat und einfach mit dem Alten mitging. Aber wenn der tatsächlich Gott war, konnte es sicher nicht schaden. Der Greis marschierte behände vornweg und der weitaus Jüngere hatte Mühe, ihm zu folgen. Im Gewirr der Altstadtgassen entdeckte Alex einige bekannte Lokale wieder und schüttelte sich erneut. Das nass glänzende Kopfsteinpflaster hallte, während er sich an vergangenen Abend zu erinnern suchte. Doch ein Teil fehlte ihm: Filmriss.

Vor einem kleinen offenen Fenster, zu dem man sich hätte hinab bücken müssen, um hineinzusehen, blieb der Alte abrupt stehen. Geschrei und Kampfeslärm drangen heraus. Eine Horde Jungen war über einen viel kleineren Altersgenossen hergefallen und prügelte auf ihn ein. Der Unterlegene lag zusammengekrümmt am Boden, hielt die Hände vors Gesicht und rief um Hilfe. Schon wollte Alex eine Bewegung machen, als ein weiterer Junge auftauchte und sich ohne zu zögern auf die Feiglinge warf. Trotz Beulen und Blessuren gelang es ihm tatsächlich, die Meute in die Flucht zu schlagen. Der andere lag noch immer wimmernd am Boden.

Als ihm der Retter aufhalf, zuckte Alex zusammen. „Der sieht aus wie ich, als ich klein war - und der andere wie mein Bruder.“ Er lächelte, „Er hat mich auch immer rausgehauen.“

„Später hat er sein Geld versoffen und musste sein Haus verkaufen“, bemerkte der Alte lakonisch.

„Mag sein…“

„Irgendwer hat es billig aufgekauft und teuer weiterverkauft. Heute lebt dein Bruder in der Gosse.“

Sie gingen schweigend weiter, bis der Greis wieder anhielt. Er sah nach oben, wo an einem schmalen Giebel mit Tür ein alter hölzerner Kranarm, an dem früher Kornsäcke hinaufgezogen wurden, herausragte.

„Dort oben hat mein alter Lehrer Samuel gewohnt.“ Ein Lächeln huschte über Alex’ Gesicht, „ja, der alte Samuel… Er hat mir über meine Legasthenie hinweggeholfen, als mich das Lehrerkollegium aufgegeben und schon auf eine Sonderschule schicken wollte. Der hat mich wirklich gemocht…“

„Und sich an dem Balken da oben erhängt“, unterbrach der Alte die Lobhudelei.

Voller Schrecken starrte Alex den Alten an. „Warum?“

„Er soll einen seiner Schüler sexuell missbraucht haben. Zumindest wurde er angezeigt.“

Nervös zog Alex sein Handy aus der Tasche und versuchte, eine Nummer zu wählen. Doch das Gerät war tot, es ließ sich nicht mehr einschalten. Fluchend steckte er das nutzlose Ding wieder weg.

Der Alte hatte inzwischen einen gehörigen Vorsprung, so dass Alex erneut zu tun hatte, ihm zu folgen. Keuchend erreichte er den seltsamen Kauz, der ihn ironisch lächelnd von der Seite ansah. „So richtig in Form scheinst du nicht zu sein.“

Alex blickte in die Pfütze vor sich, und was er sah, erfreute ihn keineswegs. Zwar gab es noch weitaus mieser aussehende Fünfundvierzigjährige, aber Bauchansatz und Doppelkinn waren unübersehbar. Blass sah er aus, richtig blutleer – er würde etwas tun müssen, die nächste Zeit, um wieder die alte Fitness zu erreichen. Das Saufen, insbesondere nach erfolgreichen Geschäftsabschlüssen, musste aufhören. Gott würde ihm helfen, wie immer, wenn es Not tat, und er hatte noch viel vor.

Obwohl es bereits heller Tag war, bleiben die Gassen gespenstisch leer. Alex stolperte weiter gedankenverloren neben dem Alten her, als er einen fernen Ruf zu vernehmen glaubte: „Alexander, Alexander, das Essen ist fertig!“

Alex schreckte hoch. „Meine Mutter! Ich höre meine Mutter!“

Der Alte blieb stehen und lauschte bedächtig: „Ich höre nichts.“

„Sie ist verwirrt…, manchmal ruft sie mich. Jetzt wohnt sie im Altenstift da drüben, und das ist das Beste, was ihr passieren konnte.“

Seufzend ging Alex im Kopf nochmals den ganzen Ärger durch. Es hatte Monate gedauert, die alte Dame entmündigen zu lassen und ihr begreiflich zu machen, dass Vater nicht ins Heim mitkommen würde, da er bereits seit Jahren tot war.

Bevor sie in die Gasse, aus der sie gekommen waren, einbogen, stahl sich ein Sonnenstrahl durch die Wolken und stieß haarscharf über die Schulter des Alten auf das nasse Pflaster, wo er golden auf flimmerte. Hastig und von nicht geahnter Schnelligkeit sprang Alex nach vorn, bückte sich und griff nach dem vermeintlichen Geldstück. Doch sein breiter Rücken hatte den Sonnenstrahl längst verdeckt. Verärgert bemühte sich der Geprellte wieder auf die Beine und sah sich dümmlich grinsend wie ein ertappter Trottel um. Dann zuckte er mit den Schultern. So ein Pech!

Der Greis legte wortlos eine Münze in die noch immer geöffnete Hand seines enttäuschten Begleiters: „Hier, vielleicht wirst du sie noch brauchen.“

Mit verblüfftem Gesichtsausdruck betrachtete Alex zuerst die alte spanische Golddublone und dann den Alten: „Du scheinst mir ja ein ganz fixer Bursche zu sein, alter Mann…“

Wie hatte er das gemacht - an ihm vorbei? Kein Zweifel, der alte Sack musste Gott sein. Er würde ihm helfen.

Die Abschlüsse liefen nicht mehr so, wie er es gerne hätte. Nun, er war reich, als Unternehmer hatte er es zur Villa, der Yacht und den vielen anderen Annehmlichkeiten gebracht. Er war wer. Doch seit geraumer Zeit florierte das Geschäft nicht mehr, jetzt feierte er schon mickrige Abschlüsse wie gestern, für die er früher nur ein müdes Lächeln übriggehabt und den Finanzchef geschickt hätte. Aber wie immer in seinem Leben würde es eine Wendung zum Guten von unerwarteter Seite geben – und diese Wendung stand offenbar direkt neben ihm.

Aus einem der Lokale ertönte bierseliger Lärm wie zur besten Abendzeit. Die beiden Wanderer blickten interessiert hinein und sahen fünf junge Männer um einen Tisch sitzen und feiern. Der halbdunkle Raum war geschwängert von Qualm, die Gestalten, die teilweise mit dem Rücken zu ihnen saßen, kaum zu erkennen.

„Denen geht es offenbar noch gut“, staunte Alex und dachte erneut mit Schaudern an den Abend zuvor.

„Als du ein junger Student warst, hast du auch bis in den frühen Morgen durchgehalten.“

„Ja, und kaum die Uni gesehen. Aber die Jungs haben mir über die Klausuren geholfen, als ich fast schon rausgeflogen war.“

„Hast du keinen Kontakt mehr zu den alten Freunden?“

Alex zögerte mit der Antwort, kratzte sich und hüstelte, eher er murmelte: „Sie behaupten, ich hätte ihnen unsere gemeinsame Firmenidee geklaut und sie im Regen stehen lassen, was natürlich Unsinn ist. Aber der Neid macht immer alles kaputt.“

Weiter kam er nicht, denn bereits an der nächsten Kneipe öffnete sich die Tür. Endlich kam Bewegung in das Viertel. Eine Frau mit Schürze und einem Wassereimer in der Hand kam heraus, blickte sich kurz um und goss den Inhalt in den Rinnstein. Rasch hatte Alex den Alten in einen Hauseingang gezogen. Vor ihnen schwamm ein Schwall Wischwasser vorbei.

„Was ist?“ wollte der Alte wissen.

„Das war Tina, meine geschiedene Frau. Ich wusste gar nicht, dass sie neuerdings hier arbeitet.“

„Soll sie dich so nicht sehen?“ Der Greis sah an Alex herunter.

„Sie ist hinter mir her.“

„Warum?“

„Wegen meines Geldes, wie alle Frauen. Sie hat für meine Firma gebürgt, als wir noch verheiratet waren. Nun muss sie für einige geplatzte Kredite bluten. Geschieht ihr ganz recht, der Hexe.“

„Gib ihr doch einfach, was du zuviel hast.“ Der Alte wies stumm mit dem Kopf in Richtung der Münze, die Alex in der Hand hielt.

„Pah, nur über meine Leiche. Sie hat mir nie ein paar Geschichten verzeihen wollen und dafür gesorgt, dass mir das Sorgerecht für die Kinder entzogen wird.“

Sie kamen wieder zu der Stelle, an der Alex im Rinnstein gelegen hatte. Jetzt, im vollen Tageslicht, zeichnete sich eine dunkle, eingetrocknete Lache ab, aber Alex gab nichts weiter darum. Wichtiger war, dass der Alte nun langsam rausrückte mit dem, was er vorhatte. Für umsonst hatte er ihn doch nicht aufgelesen und durch das Viertel gescheucht.

Aus der Gegenrichtung kam ihnen ein junger Mann mit tief ins Gesicht gezogener Kappe entgegen, als wolle er nicht erkannt werden.

Alex meinte frohgelaunt: „Endlich mal einer auf der Straße. Kenne ich den auch?“

„Sicher.“

„Wusste ich’s doch…!“

„Er ist dir letzte Nacht über den Weg gelaufen.“

„Der?“

„Es ist der Bursche, der dich niedergestochen und der in der Gosse liegen lassen hat.“

Ungläubig starrte Alex auf seinen Begleiter, dann fasste er sich an die herunter geklappte Brusttasche und stierte auf den Gully.

„Herzstich“, stellte der Alte fast beiläufig fest.

„Aber warum?“ In Alex’ verstörten Blick stahl sich ein Erkennen: „Ah, ich verstehe…“

Der Greis schüttelte langsam den Kopf: „Nein, keiner von denen.“

„Wer dann?“

Alex erhielt ein Schulterzucken zur Antwort.

„Er kann doch nicht einfach…“

„Doch, kann er.“

„Aber warum, in drei Teufels Namen?“

„Habgier, Neid… was weiß ich.“

„Woher weißt du…?“ Alex stutzte: „Wer bist du?“

Der Alte legte seine knorrige Hand auf die Schulter seines Begleiters. Ein Schlag durchzuckte Alex, während ihn die wässrigen Augen lange ansahen und der zahnlose Mund murmelte: „Ich vergaß, mich vorzustellen. Ich bin der Fährmann, der Tod, und gekommen, dich um meinen Lohn zu bitten.“

ENDE

BLINDES VERSTÄNDNIS

Mike und Stu zogen ihre Jeans über die Cowboystiefel, schwangen sich in den altersschwachen Chevy und machten sich mit dem türkisfarbenen Cabrio auf den Weg von Texas nach Kalifornien, um ihren Vetter Dan zu besuchen. Die beiden Brüder machten stets alles gemeinsam, egal ob es Viehtreiben auf der heimischen Ranch mehr, Prügeln in der Kneipe oder Wrestling beim Rodeo. Sie galten als die netten Jungs von nebenan, gute Nachbarn, die zupacken konnten und eine ordentliche Ladung Bier und Steaks vertrugen. Richtige Texaner eben. Sie hatten die Dreißig bereits hinter sich, waren unverheiratet und galten als gefürchtetes Duo bei Pokerrunden und Kneipenschlägereien. Während Stu, der kleine, bärbeißige Typ, eine schwarze Mähne mit Vollbart zu seinem breiten Grinsen trug, musste der eher staksige, hoch gewachsene Mike aufpassen, dass der Wind ihm nicht die letzten dünnen blonden Haare vom schütteren Haupt blies.