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KloSymphonia als Grenzerfahrung auf dem letzten Berufsweg.
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Seitenzahl: 66
Veröffentlichungsjahr: 2017
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Nani und Neni’s Plumpsklo...
Ein paar Worte in eigener Sache...
Es muss nicht immer asiatisch sein, aber…
Die Pflicht ruft…
Von winzig kleinen, aber gemeinen Spielverderbern…
Spielecke Klo...
Distanzpissen im Herren-Klo...
Von blutrünstigen Tampons, schlüpfrigen Surfbrettern
Ich – und Klomann?...
Ein Tummelplatz für Mensch, Höhlenbewohner, Gozilla und andere Darmträger...
Die Klo-Rolle...
Die Klo-Brille...
Die Klo-Bürste...
Seife und Handpapier...
Die Klo-Ente...
Welt-Klotag...
Klo-Träume...
Die Fäkalien-Sprache...
Hygiena-Box...
Nicht alles ist schlecht...
Crashkurs für angehende Klo-Bedienstete...
In der Tiefe lauern unberechenbare Geister...
Auch Lumpi, Schnurrli und Co. müssen mal…
Kunst, Kultur und Sprache rund ums Klo...
Picknick für Hardcore-Feinschmecker...
Vom Himmel hoch...
Stau an der Front...
Daniel Düsentrieb wird’s schon richten...
Ich erinnere mich noch bestens und immer wieder gerne – an das monumentale Plumpsklo bei meinen Grosseltern. Da war jedes Verrichten des grossen Geschäfts ein Erlebnis und unterhaltsames Spiel gleichzeitig.
Ein herrschaftliches Gebäude im Schanfigger-Tal auf dem Weg nach Arosa. Das Haus ähnelte einem Schloss, einer Trutzburg und so schrieb sich die Adresse auch: Robert und Marie Eggler-Burri, Schloss Maladers.
An der Aussenwand hing ein Erkerähnliches Gebilde aus Holz, das sich aus der Höhe vom zweiten Stock bis zum Boden zog. Im selben Stockwerk befanden sich auch die Schlafzimmer.
Natürlich gab es im ganzen Haus nur eine Wärmequelle. In der Wohnstube stand der grosse Kachelofen, der von der Küche aus ferngeheizt wurde. Der Begriff “Isolation” denke ich, wurde erst später erfunden. Im Winter blieb es im Haus saukalt.
Dem Erlebnis “Plumpsklo” tat dies trotzdem keinen Abbruch, obwohl der Spass im Sommer weitaus grösser war – die Geruchsemissionen aber auch.
Erwartungsvoll und angespannt sass ich auf der Holzkiste mit dem runden Loch, wartete ungeduldig auf das was kommen sollte und wollte. Kaum hatte das Ding der Begierde den Darmausgang verlassen, rutsche ich hastig vom Thron und riss das kleine Fenster auf. Atemlos lauschten meine Ohren in die dunkle Nacht.
Hinter mir hörte ich ein fernes, dumpfes Klatschen – Ziel erreicht. Natürlich sah ich das Ergebnis nicht, aber die Vorstellung die Länge des Weges nur schon zu erahnen, war faszinierend.
Natürlich habe ich alle erdenklichen Versuche unternommen, den Fäkalienfall lückenlos zu verfolgen. Doch alle Bemühungen blieben erfolglos. Ich kam immer ein Schritt zu spät beim Zielgelände an. Bis ich mein “Füdli” vom kreisrunden Loch bekommen hatte, war das Objekt der Begierde schon zu tief gefallen, um es noch verfolgen zu können. Der dampfende Kegel blieb allen Versuchen zum Trotz im Vorteil. Aber ich habe die Hoffnung nie aufgegeben, einmal als Sieger aus dem Wettkampf hervorzugehen. Bis zuletzt allerdings ohne Erfolg. Auch die Dunkelheit im langen Schacht blieb unüberwindbar, auch nur die kleinste Chance auf Erfolg zu haben. Selbst mit einer Taschenlampe blieb die Aussicht gering. Der Kopf – beziehungsweise die Nase – liess sich nicht lange genug über dem runden Loch halten. Die beissenden Dämpfe und Gerüche aus der brodelnden Tiefe zwangen rasch zum Rückzug. Zudem war die Strahlkraft der damaligen legendären Schweizer Armee-Taschenlampe ziemlich schwach. Eine Hoffnung, doch etwas Sichtkontakt zum fallenden Objekt zu bekommen, waren die monatlich wiederkehrenden Vollmondnächte. Da ergaben sich Momente, wo der kugelrunde Erdtrabant vielleicht ein paar Strahlen durch die feinen Ritzen der Holzverschalung durchdringen liess. Ich habe auf diese Momente gewartet, aber immer wieder die Nächte getroffen, wenn Wolkenfetzen und schlechtes Wetter die Leuchtkraft minderten. Die Hoffnung auf Erfolg blieb trotzdem immer erhalten. Im Winter schloss sich das Fenster auch schneller wieder. Eine eisige Nacht lud nicht zum langen Verweilen ein, obwohl gerade in der Dunkelheit, die Faszination noch um einiges grösser war. Das Aufklatschen am Ziel wurde akkustisch verstärkt und liess die Kälte erträglicher werden.
Ich bin mir manchmal nicht ganz sicher, ob es der Heuet, die Berge, die Kühe, Schweine, Pferde oder Hühner, der Schnee oder das Plumpsklo waren, die mich immer wieder zu meinen Grosseltern zogen.
Das aussergewöhnliche Klovehikel blieb für immer und ewig, unauslöschlich in meinen Erinnerungen als grosses Abenteuer haften.
Vielleicht besuche ich das Schloss von Marie und Robert Eggler-Burri in Maladers irgendwann wieder. Das Schanfigger-Tal ist immer eine Reise wert, mit oder ohne Plumpsklo.
“KloSynfonia” ist nicht chronologisch erzählt. Die Erinnerungen an die Klomann-Episoden sind einfach ins Hirn gefahren – wie und wann sie wollten.
Warum ich diese Geschichten dem Papier zumute? Vielleicht – um einen Lebensabschnitt in der Arbeitswelt noch einmal aufzurollen oder den Sinn und Unsinn des “Stillen Örtchens” zu erkennen. Egal! Papier ist bekanntlich geduldig. Nicht Alles muss hinterfragt werden.
So gehören eben auch s’Nani und de Neni in dieses Büchlein. Die Einen sagen Oma und Opa oder Grossmutter und Grossvater. In meinem Wortschatz existiert nur s’Nani und de Neni, der für mich gleichzeitig auch den Alpöhi verkörperte. So durfte ich im Sommer oft auch das Leben auf der Alp geniessen, umgeben von Kühen, Geissen und Säuen. Eine eindrückliche und wunderschöne Zeit.
Wann immer ich an diese herrlich einfachen und erlebnisreichen Momente zurück denke, gehört das sagenhafte Plumpsklo im Schloss Maladers zu meinen Favoriten.
Die intensiven Sommergewitter mit furchterregendem Blitz und Donner und damit verbundene Stromausfälle, sind erst an zweiter Stelle gespeichert.
Ein Schelm würde jetzt behaupten, Nani und Neni’s Plumpsklo hätten den Weg zu meinem späten Arbeitsplatz vorgezeichnet. Jeder darf und soll seine Meinung kund tun – auch der Schelm. Ich schaue gerne auf die Vergangenheit zurück und möchte keinen Augenblick des Erlebten und Erfahrenen missen. Ich hoffe ganz einfach, dass der Leser Spass hat und vielleicht auch von ein paar persönlichen Erinnerungen überrascht wird.
Auf dem Klo sind die Japaner uns Europäern einen Schritt voraus.
Ob ich diese Aussage auch als Klomann so sehen würde, kann ich nicht beurteilen, denn auch in Japan sind schlussendlich Menschen die Nutzer.
Im Land der aufgehenden Sonne tickt auch das Klo im Hightech-Takt. Unsere Dusch-Klos sind bereits Schnee von Gestern.
Die sogenannten Washlets warten mit unzähligen technischen Funktionen auf: Ein cleverer Sensor erkennt zwei Beine, die auf das Klo zusteuern. Wie von Zauberhand öffnet sich der Deckel und lädt zum Platz nehmen ein. Sitzheizung, Warmluftgebläse, Massagefunktion, einstellbare Wasserstrahlen und automatische Spühlung, gehören natürlich zur Standardeinrichtung. Ebenso Heizung und Klimaanlage, die entweder in der Klobrille oder in die Kloschüssel integriert sind.
Es gibt kaum einen Wunsch, den dieses asiatische Klo nicht erfüllt. Eine Düse, nicht grösser als ein Bleistift, tritt unter dem Sitz hervor und verspritzt Wasser. Der Hintern wird gereinigt, ohne dass ich ein Papier von der Rolle reissen muss. Je nach Grad der Verschmutzung, kann die Stärke des Wasserstrahls individuell geregelt werden.
Ein Warmluftgebläse trocknet anschliessend die mit dem Wasserstrahl gereinigten Körperteile wieder. Auch diese Funktion ist selbstverständlich in der Temperatur regulierbar. Der Japaner vergisst schliesslich kein noch so kleines Detail. Perfektion ist das höchste Gebot, auch wenn es sich nur um den nackten Hintern dreht.
Natürlich ist auch für die Intimhygiene der Frau gesorgt. Wie in der Autowaschanlage, ist für die unterschiedlichen Reinigungsprogramme gesorgt.
Allerdings entdeckte ich bei meinen Recherchen keine Informationen, über Fehlmanipulationen beschriebener Anlagen.
In der Autowaschanlage wird keine Haftung für abgerissene Scheibenwischer, Autoantennen und ähnliches übernommen. Der Autohalter ist selber verantwortlich.
Wie es bei einer Unterbodenbeschädigung auf dem modernen Hightech-Klo ausgeht, steht in den Sternen.
Die Ausstattungsvielfalt stösst damit aber noch nicht an ihre Grenzen. Neben dem uns bekannten Zubehör, wie Toilettenpapier und Klobürste, fiel den Japanern noch Ulkigeres ein: die “Geräuschprinzessin”.
Vielen japanischen Frauen ist der Gedanke unangenehm, dass jemand die Geräusche hören könnte, die sie auf dem Klo verursachen. Dazu wurde die Spühlung mehrmals betätigt, was aber grosse Mengen des kostbaren Wassers verschwendete.
Also wurde kurzerhand ein Gerät entwickelt, das die Geräusche einer Spühlung nachahmt. Per Knopfdruck oder einer Handbewegung vor einem Sensor wird die “Geräuschprinzessin” ausgelöst. Ohne weitere Wasserverschwendung kann die japanische Frau nun ihr Geschäft hemmungslos erledigen.