Knabbi, die Theatermaus - Josef Koll - E-Book
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Knabbi, die Theatermaus E-Book

Josef Koll

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Beschreibung

Die kleine Maus Knabbi ist sehr neugierig und erlebt dadurch zahlreiche kleine und große Abenteuer in einem Theater. Ihre Schwester Nora ist zwar gleich alt, aber noch lange nicht so neugierig und wissensdurstig. Begegnungen mit Menschen, Figuren, Kostümen und anderen Tieren werden genauso vorgestellt wie kleine Ängste und große Neugierde. Passend zu den Abenteuern gibt es Malvorlagen, die zum Ausmalen beliebig oft heruntergeladen werden können. Ein interaktives Kinderbuch, mit ganz viel Liebe zum Detail - genau, wie es sich für eine echte Theatermaus so gehört!

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Knabbi, die Theatermaus

Josef Koll Cover-Motive: Pixabay

Bilder: Pixabay

Cover designed by Michael Frädrich

Lektorat: Manuela Klumpjan

©Edition Paashaas Verlag, Hattingen,

www.verlag-epv.de

Printausgabe: ISBN: 978-3-96174-158-8

März 2025

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über

https://dnb.d-nb.de abrufbar.

Die Mausbeschreibung

Knabbi, die Theatermaus, wurde für Mäuse schon sehr alt, nämlich 5 Jahre.

Warum ich das sage? Nun ja, Mäuse werden im Normalfall höchstens zwei bis drei Jahre alt. Warum das bei Knabbi anders war, warum sie Theatermaus genannt wurde und was sie alles erlebte – davon handeln diese Geschichten.

Knabbi und ihre Geschwister wurden an einem See geboren. Jedenfalls meinte sie das. Der “See“ war in Wirklichkeit eine große Wasserlache, die entstanden war, weil ein Rohrbruch irgendwo in der Wand das Wasser auf den Boden hatte laufen lassen. Da Mäuse erst ab dem zehnten Tag richtig sehen können, meinte sie eben, an einem See geboren worden zu sein.

Ihre Mutter hatte so schnell keinen anderen Platz gefunden, als Knabbi und ihre Geschwister unbedingt auf die Welt wollten. Also ließ sich die Mutter an dieser Stelle nieder, um ihren Kindern die Möglichkeit zu geben, das Licht der Welt zu erblicken.

Ihre Lieblingsschwester war Nora. Nora war ganz anders als Knabbi. Sie blieb immer in der Nähe der Mutter und hatte oft etwas mehr Angst als ihre Geschwister.

Knabbi hingegen krabbelte schon am dritten Tag in der näheren Umgebung herum und merkte ganz schnell, dass es viel zu entdecken gab.

Dabei lernte Knabbi vieles aus der Menschenwelt und fand viele neue Freunde.

Das komische, lange Ding

Eines Tages, als Knabbi erwachte, merkte sie, dass irgendetwas anders war als sonst.

Es war nicht mehr dunkel um sie herum, es war irgendwie heller als vorher, und ganz in ihrer Nähe lag so ein komisches, langes Ding, das einfach nur da lag. Es war braun und viel länger als Knabbi selbst.

Nora, ihre Schwester, kam auf sie zu und flüsterte: „Hast du auch dieses komische, lange Ding gesehen? Ich möchte gerne wissen, was das ist, traue mich aber nicht, nachzufragen.“

Da Knabbi selbst auch neugierig war, schlich sie sich heran.

Drei kleine Trippelschritte – und stopp.

Drei weitere kleine Trippelschritte – und stopp.

Nachdem sie ganz nah an das komische, lange Ding herangetrippelt war, stupste sie es mit ihrer kleinen Nase leicht an. Aber nichts tat sich. Ganz vorsichtig wagte sie einen weiteren, aber kräftigeren Stupser … und siehe da, das Ding bewegte sich.

Knabbi blieb tapfer.

Nora dagegen hatte sich hinter einem alten Mauerstein versteckt und schaute nur so eben darüber hinweg.

Knabbi wagte einen dritten Versuch: Diesmal stieß sie mit ihrem ganzen Mäusekopf an das komische, lange Ding. Das komische, lange Ding bewegte sich daraufhin ein wenig mehr.

Nun erwachte die Neugierde vollends in ihr. Sie erhob sich und lief vorsichtig an dem komischen, langen Ding entlang. Irgendwann war das komische, lange Ding zu Ende.

Knabbi merkte, dass sie auf der anderen Seite wieder zurücklaufen konnte. Auch hier, am Ende angekommen, lief sie wieder um das komische, lange Ding herum. Es machte ihr einen Riesenspaß, immer und immer wieder rund um das komische, lange Ding herumzulaufen.

In der Zwischenzeit hatte auch Nora die Entdeckerlust gepackt. Ganz leise schlich sie sich heran und näherte sich langsam. Als sie sah, dass Knabbi immer und immer wieder um das komische, lange Ding herumlief, versuchte sie auch ihr Glück. Die beiden Mäusegeschwister hatten so lange großen Spaß, bis ihre Mutter sie rief.

Bei der Mutter angekommen, hielt es Knabbi nicht mehr aus und fragte: „Mutter, was ist dieses komische, lange Ding?“

„Es ist ein Stück eines alten Besenstiels, mein Kind, der irgendwann einmal von oben herab in die Mäusewelt gefallen ist. Er liegt dort seit vielen Jahren. Ich habe euren Vater schon dort kennengelernt. Wir haben sehr viel herumgetollt und eine Menge Spaß gehabt. Es war eine schöne Zeit“, erklärte die Mutter.

Es war zwar Mittagszeit, aber Knabbi ließ es sich nicht nehmen, etwas Neues zu entdecken. Was hatte die Mutter gesagt? Der Besenstiel liege schon sehr lange dort und sei von oben in die Mäusewelt gefallen? Einfach so? Das konnte nicht sein, meinte Knabbi.

In der darauffolgenden Nacht wachte Knabbi mehrmals auf, weil ihr die ganze Sache mit dem Besenstiel keine Ruhe ließ. Nach dem vierten Aufwachen schlich sie sich leise zu ihrer Schwester Nora und flüsterte ihr zu, ob sie mitkommen würde, um ihre Mäusewelt zu entdecken. „Lass uns noch einmal darüber nachdenken“, flüsterte Nora zurück.

„Nachdenken, nachdenken, das habe ich schon lange genuggetan. Kommst du jetzt mit oder nicht?“, entgegnete Knabbi ein wenig ungeduldig.

„Aber nur ein kleines Stück, sonst sucht uns Mutter morgen früh“, gab Nora zögerlich zurück.

So machten sich beide auf den Weg, die Mäusewelt zu entdecken.

Die Theatergarderobe

Die Entdeckungsreise begann also hinter diesem kaputten Besenstiel. Nachdem sie gemeinsam ein paar Schritte gegangen waren, fiel ihnen ein kleiner Lichtspalt auf, der einmal dick und dann wieder dünn wurde. Außerdem spürten und rochen sie eine komische Luft, die ihnen um die Nase wehte. Knabbi, neugierig wie sie war, näherte sich geduckt dem Lichtspalt. Als sie in den Spalt hineinschaute, merkte sie, wie etwas über ihren Kopf strich. Sie schaute sich um und sah, dass es ein großes Stück Stoff war, das hin und her wehte.

Nora hatte sich inzwischen auch vorsichtig genähert und sah sich ebenfalls neugierig um. Sie steckte sogar ihren Kopf durch den Spalt und wunderte sich selbst über ihren Mut.

Knabbi hatte schon, neugierig wie sie halt war, vorher ihren Kopf hindurchgesteckt.

Da bewegten sich ganz viele Dinge in der Luft. Mal waren sie grün, dann rot, ganz viele waren auch bunt. Die Dinge waren kurz und lang, manche sahen aus wie zwei herunterhängende Röhren. Auf dem Boden, ganz dicht vor ihren Nasen, standen zwei hohe Stangen, die nach oben immer breiter wurden, aber ansonsten wie eine Mäuserutsche aussahen. Knabbi hatte so etwas schon einmal gesehen und wusste, dass die Menschen es “Schuhe“ nannten.

Es sei verraten:

Es handelte sich um schicke Frauenschuhe, sogenannte High Heels. Und die Sachen, die da herumwehten, waren Kleider, Röcke und Hosen. Knabbi und Nora hatten die Theatergarderobe entdeckt – aber das konnten sie ja nicht wissen.

Während Nora noch vorsichtig an der Wand der Garderobe entlangschlich, hüpfte Knabbi zwischen den Sachen hin und her. Es machte ihr eine Freude zu springen, zu tanzen, zu schleichen, mal hierhin und mal dorthin zu laufen oder einfach nur die kleinen Staubflusen zu beobachten, die über den Boden tanzten.

Nora hatte eine kleine weiße Kugel gefunden, die immer, wenn sie sie anstupste, von ihr wegrollte. Sie war schon sehr verwundert.

In der Zwischenzeit hatte Knabbi auch Nora beobachtet und sich ihrer Mäuseschwester genähert. Aus einiger Entfernung sah sie Nora beim Spielen zu.

Da Knabbi immer alles wissen wollte, hatte sie schon vor einiger Zeit von der Mutter gelernt, was Mäuse so alles finden konnten – und ob man damit spielen sollte oder besser die Pfoten davonließ. Nora hatte einen Ball gefunden, der genauso groß war wie sie selbst, vielleicht sogar ein Stückchen größer. Immer, wenn man ihn anstupste, flog er ein klein wenig in die Höhe, tippelte dann zwei- oder dreimal auf den Boden und rollte irgendwohin.

Das solltest du wissen:

Es handelte sich um einen Tischtennisball. Wer Tischtennisbälle kennt, der weiß, wie schnell sie von der einen in die andere Ecke springen können.

Irgendwann wurde Nora übermütig und sprang den Tischtennisball an, sodass dieser in eine dunkle Ecke rollte.

Nun kam Knabbi zur Hilfe, und beide schlichen vorsichtig dem Ball nach.

Knabbi wird zur Theatermaus

Es war ihnen ganz mulmig zumute, aber beide nickten sich zu und machten sich mutig auf die Suche. Sie kamen Tippelschritt für Tippelschritt voran und hörten irgendwelches Gemurmel.

Es war kein Mäusegemurmel.

Dann waren da noch so komische Geräusche – wie lautes Klopfen – und es klang, als würde jemand etwas über den Boden ziehen. Beide holten noch einmal tief Luft und näherten sich den Geräuschen.

Der Tischtennisball war schon längst vergessen; die Neugierde der beiden hatte wieder gesiegt.

Durch ein kleines Loch in der Wand schauten sie hindurch, um zu erfahren, woher die Geräusche kamen.

Da waren zwei Menschen, die irgendwelche Sachen hin und her zogen. Der eine hatte etwas in seiner Hand, das aussah wie eine kleine Stange und damit drehte er immer wieder an irgendetwas herum. Der andere hielt das Teil fest, an dem der eine herumdrehte.

Bei Knabbi steigerte sich die Neugierde, und sie kletterte weiter in das Loch. Doch jedes Loch hat einmal ein Ende, und als Knabbi das Ende dieses Lochs erreichte, machte sie einen Purzelbaum und landete auf dem Boden.

Sie war auf die Bühne gepurzelt, wo zwei Bühnenarbeiter gerade damit beschäftigt waren, neue Stühle zusammenzuschrauben. Nora hatte dies bemerkt und war vor lauter Schreck vom Loch abgerutscht und nach hinten gepurzelt.

Einer der Bühnenarbeiter hatte Knabbi entdeckt. Ganz leise stupste er seinen Kollegen an und wies mit der Hand in Richtung Knabbi.

„Schau mal, wir haben Besuch.“

Knabbi stand wie versteinert da. Zum ersten Mal in ihrem Mäuseleben hatte sie richtig Angst – Angst vor diesen großen Menschen.

„Nun lass sie doch in Ruhe, was soll schon passieren?“, sagte der andere Bühnenarbeiter.

Knabbis kleine Pfoten fingen an zu zittern. Immer noch stand sie wie versteinert da. Was würde geschehen?!

Die beiden Menschen sprachen noch kurz miteinander, und dann hörte Knabbi, wie der größere der beiden sagte: „Nun haben wir auch eine Theatermaus.“

Knabbi zitterte immer noch vor Angst. Doch die beiden Menschen machten einfach ihre Arbeit weiter.

Knabbi rannte so schnell sie konnte in die nächste Ecke.

Erst dann fiel ihr auf, dass Nora nicht mehr bei ihr war. Sie schlich sich zurück zum Loch, um nach ihrer Mäuseschwester zu rufen.

Nora antwortete ihr von der anderen Seite des Lochs: „Ich möchte zurück zur Mutter. Mir ist die ganze Sache hier zu unheimlich. Mach es gut, ich wünsche dir viel Glück.“

---ENDE DER LESEPROBE---