Kopflos im Kofferraum - Markus Niebios - E-Book

Kopflos im Kofferraum E-Book

Markus Niebios

4,3

Beschreibung

Intelligent, Schrill, Wild, durch geknallt! Eine irre Mischung aus »Kluftinger« und »Kreutzer kommt« mit einem Schuss »Tatortreiniger«! Wer seine Detektei Mystica nennt und einen Leichenwagen als Dienstgefährt benutzt, legt es darauf an, die Kundschaft aus schrägen Vögeln zu rekrutieren. Dass sich Borg und Romanov bei ihrer Suche nach einem seltenen Krebs allerdings mit Sargdesignern, Kryptozoologen und einem Hippie-Medium herumschlagen müssen, geht selbst ihnen ein bisschen zu weit. Als Borg ein Mord angehängt wird, und sein Nachfolger als Leiter der Mordkommission alles daran setzt, ihn hinter Gitter zu bringen, beginnt eine fulminante Jagd nach Antworten. Warum nagelt jemand einen türkischen Totengräber an ein Hakenkreuz? Was verheimlicht das Bestattungsunternehmen? Wie oft kann man lebendig begraben werden, ohne den Verstand zu verlieren? Wer serviert wem vom Aussterben bedrohte Tiere und wie kommt der Kopf des Klienten in den Kühlschrank der Detektei? Von der Polizei und zwei Killern durch halb Dortmund gehetzt, finden Borg und Romanov heraus, dass es dem Vorsitzenden einer rechtsradikalen Bürgerinitiative um weit mehr geht, als den Bau eines Minaretts zu verhindern.

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Markus NiebiosKopflos im Kofferraum

Markus Niebios wurde 1968 in Dortmund geboren und belegt in seiner Geburtsstadt trotz einer Studiendauer von 20 Semestern lediglich den zweiten Platz in der Bestenliste ewiger Studenten der FH Sozialpädagogik. Bekannter wurde er in den 90ern als Sänger der Dortmunder Formation »Van Winkle«. Zu alt, um als Rockstar jung zu sterben, beschloss er 2006, den Berg des Lebens auf der Literaturseite zu besteigen.

Nach mehr als zwanzig Kurzgeschichten folgt nun sein erster Roman. Der Krimi spielt im Ruhrgebiet, schließlich war sein Vater Wachleiter in Dortmund-Hombruch, die Schwester arbeitet bei der Kripo und wer einen Bergmann zum Großvater hat, erfährt schon als Kind, was in den zugeschütteten Schächten der Zechen schlummert.

Originalausgabe© 2014 KBV Verlags- und Mediengesellschaft mbH, Hillesheimwww.kbv-verlag.deE-Mail: [email protected]: 0 65 93 - 998 96-0Fax: 0 65 93 - 998 96-20Umschlagillustration: Ralf KrampLektorat: Volker Maria Neumann, KölnISBN 978-3-95441-190-0eISBN: 978-3-95441-205-1

Inhalt

KAPITEL 1BORG FÄHRT EIN

KAPITEL 2VOR DER SCHIPPE IS’ DUNKEL

KAPITEL 3KATZENFISCH

KAPITEL 4LORELEI REIBT DIE WUNDERLAMPE

KAPITEL 5HINTER GITTERN

KAPITEL 6TODESKINO

KAPITEL 7ALTER MANN FÄLLT ZU

KAPITEL 8WENN DAS LICHT AM ENDE DES TUNNELS DER ZUG IST

KAPITEL 9HERR DER DUNKLEN KISTEN

KAPITEL 10WELCOME TO THE HOTEL CALIFORNIA

KAPITEL 11DOKTOR CLOWN FLIEGT ÜBER DAS KUCKUCKSNEST

KAPITEL 12SCHMIDTMASCHINE

KAPITEL 13CARPE NOCTEM

KAPITEL 14MESSERJOCKEL

KAPITEL 15MOTTEK MORTALE

KAPITEL 16DER ZWEITE TURM

Für meine Frau Dorothee,obwohl sie Eat, Pray, Love besser fand.Unser Wohnzimmer ist ein Wartesaal.

»It’s just a trick of the light«

Monkeyland, The Chameleons

KAPITEL 1

BORG FÄHRT EIN

Es macht einen schlechten Eindruck, wenn der Inhaber einer Detektei mit dem Kopf auf seiner Schreibtischplatte liegt. Der eintretende Klient weiß ja nicht, dass man gerade versucht, ein Wunder herbeizumeditieren.

Ich richte mich mit der gebotenen Würde auf.

Sakko und Seidenhemd des in der Tür verharrenden Mannes vermitteln die Seriosität eines Wettermoderators. Cowboystiefel mit Flammenapplikationen und das bis ins Brusthaar reichende Goldkettchen kämpfen gegen ein zu biederes Image an. Seine Cabriobräune erzählt von Golfpartien, Segeltörns und Sportwagenfahrten um Badeseen.

Der Grauschopf mustert die Einrichtung. Das Blau seiner Augen würde selbst Terence Hill vor Neid erblassen lassen. Als er die Vitrine mit den Voodoopuppen und das Séance-Brett entdeckt, wirft seine Stirn Falten. Auch die Kristallkugel auf dem Sekretär und die von der Decke baumelnden Krähen ernten Missbilligung.

Ein Zufallskunde.

Mein Fingerschnippen lässt die New-Age-Hintergrundmusik verstummen. Wenn die Situation es verlangt, bedient unsere Detektei auch das herkömmliche Geschäftsmodell. In diesem Fall sollte man beim Aufstehen allerdings nicht an den Fußschalter unter dem Tisch geraten. Es klackt, als er einrastet. Die Trockeneismaschine startet den Turbomodus, und Nebelschwaden wabern um meine Beine.

Das Zischen der Düsen lockt Poe hinter dem Brokatvorhang hervor. Als der Kater den Fremden bemerkt, macht er einen Buckel und faucht.

Der Klient scheint schwarze Katzen nicht zu mögen. »Entschuldigung«, sagt er, halb schon wieder gehend.

Wir brauchen endlich einen Auftrag. Der Zenkerdrachen lauert im Hausflur, um mich wegen der Miete abzupassen, und mein Antik-Kühlschrank verschleudert seine Energie an nichts weiter als eine Dose Katzenfutter, zwei Forellen mit Mundgeruch und ein halbes Gläschen Sambal Oelek. Lediglich die Insulinampullen im Seitenfach halten mich davon ab, den Stecker zu ziehen und das Ökomonstrum mit einem letzten Röcheln sterben zu lassen.

Wenn ich den Kunden doch noch an Land ziehen will, muss ich ihn mit einer Sensation ködern. Eine Spezialität von mir. Die Masche funktioniert immer, weil sie dieselben Instinkte anspricht, die Menschen auf der Autobahn bremsen lassen, um das blutüberströmte Unfallopfer auf der Gegenfahrbahn zu begaffen. Der Klient darf bloß nicht merken, welche Kraft es erfordert, das Gestell anzuheben.

Das Schmatzen des Klebstoffs beherrscht für eine Sekunde den Raum, dann baumelt die Brille samt Nasenattrappe wie ein Karnevalsartikel zwischen meinen Fingern. Hereinspaziert, hereinspaziert! Erschauern Sie beim Anblick des Jahrmarktmonsters!

Der Mann starrt auf den Krater in meinem Gesicht – dorthin, wo bei anderen Menschen die Nase sitzt.

»Entschuldigen Sie«, sage ich. »Die Brille ist neu, und ich trage sie nur, damit die Prothese besser hält. Muss mich erst daran gewöhnen.« Entblößter kann man sich nicht fühlen.

Im Blick des Mannes kämpfen Neugier und Entsetzen um die Vorherrschaft. »Krebs?«, fragt er und macht den entscheidenden Schritt herein.

Aus dem Hausflur dringt Gezeter ins Büro.

»Schlimmer«, antworte ich und bedecke meine Scham wieder mit der Nasenbrille. »Wie darf die Detektei Mystica Ihnen helfen?«

Die Bürotür schwingt wieder auf, und Romanov stürzt mit wehendem Gehrock ins Zimmer. Er schmeißt die Tür ins Schloss und stemmt sich dagegen. Etwas rumst mit solcher Gewalt von außen gegen das Holz, dass man die Scharniere knirschen hört.

Als mein Partner den Klienten erblickt, macht der gehetzte Gesichtsausdruck einem Lächeln Platz. Er schafft es, das Umdrehen des Schlüssels völlig beiläufig aussehen zu lassen. »Santana Romanov«, macht er sich bekannt und bugsiert den Mann unter Händeschütteln zum Holzthron vor meinem Schreibtisch.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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