Kruento - Verstummt - Melissa David - E-Book

Kruento - Verstummt E-Book

Melissa David

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Beschreibung

Das Blutkind Luna wächst behütet bei ihren Zieheltern in Chicago auf. Seit sie als Siebenjährige auf tragische Weise ihre Eltern verloren hat, spricht sie nicht. Auch im Alter von zweiundzwanzig Jahren ist ihr größtes Handycap noch immer die fehlende Sprache. Nie wird sie ihre Gefühle so ausdrücken können, wie sie es möchte, und so schmachtet sie den Krieger Riue aus der Entfernung an. Riue hingegen hat als Anführer der Gardisten alle Hände voll zu tun. Feinde rücken seinem Clan bedrohlich näher und als schließlich auch Lunas Leben bedroht ist, sieht Riue nur noch einen Ausweg. Er muss sie fortbringen. Allerdings hatte er nicht damit gerechnet, wie unwiderstehlich er sich zu dem jungen Blutmädchen hingezogen fühlt. Der Vampirroman ist ein Sidekick zu der Erfolgsreihe "Kruento" und spielt in Chicago. Die Geschichte kann ohne Vorwissen und unabhängig von den anderen Büchern gelesen werden, umfasst knapp 24.500 Wörter und ist in sich abgeschlossen.

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Inhalt

Klappentext

Impressum

Kruento

Vorwort

Rückkehr

Sorgen

Shopping

Drohungen

Vorbereitungen

Ballnacht

Alltag

Training

Verehrer

Verhör

Einsicht

Abschied

Zwischenstopp

Angekommen

Telefonat

Aufbruch

Suche

Hunger

Durst

Blut

Explosiv

Feinde

Berserker

Zuhause

Über die Autorin

Weitere Bücher

Kruento

Kruento

Die Chroniken von Usha

Cheetah Manor

Glossar

Klappentext

Das Blutkind Luna wächst behütet bei ihren Zieheltern in Chicago auf. Seit sie als Siebenjährige auf tragische Weise ihre Eltern verloren hat, spricht sie nicht. Auch im Alter von zweiundzwanzig Jahren ist ihr größtes Handycap noch immer die fehlende Sprache. Nie wird sie ihre Gefühle so ausdrücken können, wie sie es möchte, und so schmachtet sie den Krieger Riue aus der Entfernung an.

Riue hingegen hat als Anführer der Gardisten alle Hände voll zu tun. Feinde rücken seinem Clan bedrohlich näher und als schließlich auch Lunas Leben bedroht ist, sieht Riue nur noch einen Ausweg. Er muss sie fortbringen. Allerdings hatte er nicht damit gerechnet, wie unwiderstehlich er sich zu dem jungen Blutmädchen hingezogen fühlt.

Der Vampirroman ist ein Sidekick zu der Erfolgsreihe "Kruento" und spielt in Chicago.

Die Geschichte kann ohne Vorwissen und unabhängig von den anderen Büchern gelesen werden, umfasst knapp 24.500 Wörter und ist in sich abgeschlossen.

Impressum

E-Book

1. Auflage Dezember 2021

200-346-02

Melissa David

Mühlweg 48a

90518 Altdorf

Blog: www.mel-david.de 

E-Mail: [email protected] 

Umschlaggestaltung: Juliane Schneeweiss

www.juliane-schneeweiss.de

Bildmaterial: © Depositphotos.com

Lektorat/Korrektorat:

Jeanette Lagall

Alle Rechte, einschließlich dem des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form bedürfen der Einwilligung der Autorin.

Personen und Handlungen sind frei erfunden, etwaige Ähnlichkeiten mit real existierenden Menschen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.

Verstummt

Eine unabhängige Kurzgeschichte aus dem Kruento-Universum

von

Melissa David

Vorwort

Lieber Leser,

dieses Buch enthält ein Glossar, das sich im Anschluss der Geschichte befindet. In diesem Glossar werden unbekannte Begriffe erklärt. Wenn du das Glossar vorab lesen möchtest, bitte hier klicken.

Um auch die Vampirbegriffe, die im Buch verwendet werden, zu verstehen habe ich unbekannte Wörter beim ersten Auftauchen direkt zur Erklärung verlinkt. Du musst also nur draufklicken. In der Regel kommst du mit „zurück“ wieder zur aktuellen Textstelle.

Ich hoffe, dir ist das Glossar eine Hilfe, um die Welt der Kruento besser zu verstehen. Solltest du technische Probleme haben, kannst du dich gerne unter [email protected] an mich wenden.

Du möchtest noch tiefer in die Welt von Kruento eintauchen? Auf meinem Blog findest du spannende Artikel mit Hintergrundinformationen über die Kruento.

Nun wünsche ich dir viel Spaß beim Lesen. Mache dich bereit, und tauche ein in die Welt der Kruento.

Deine Melissa David

Rückkehr

Er war zurück.

Luna hatte das Personal darüber reden hören, denn ihr sagte ja niemand Bescheid.

Mit schnellen Schritten rannte sie den Flur entlang, die langen dunkelbraunen Haare flatterten offen hinter ihr her. Niemand sollte sie aufhalten. Sie wollte ihn sehen, wollte sich mit eigenen Augen vergewissern, dass er zurück war.

„Luna!“, rief ihr Kirari hinterher. Ihr Kindermädchen war inzwischen weit über sechzig. Die behäbige Afroamerikanerin vermochte nicht, ihr zu folgen. „Luna, warte!“

Luna ignorierte die Rufe und rannte einfach weiter.

„Du kannst die Männer nicht unterbrechen. Sie sind beschäftigt!“

Das war Luna egal. Sie konnte sie unterbrechen. Dieses Recht nahm sie sich heraus. Schließlich musste sie sich vergewissern, dass er wirklich zurück war. Sie wollte ihn sehen.

Vor dem Arbeitszimmer ihres Vaters stand keine Wache. Warum auch. Das Haus war von außen gut bewacht. Hier drinnen konnten sie sich frei bewegen.

„Luna!“ Kirari hatte noch nicht aufgegeben und keuchte hinter ihr her. „Du bist kein Kind mehr und zu alt für so einen Blödsinn!“

Lunas Hand lag bereits auf der Türklinke und sie wollte sie gerade herunterdrücken, als die Tür von innen geöffnet wurde.

„Luna?“, fragte Gaetan, einer der Gardisten, etwas verdutzt. Er fing sich schnell. „Ist alles okay mit dir?“ Er warf einen prüfenden Blick auf den Flur hinter ihr, seine Hand an der Waffe.

Langsam nickte sie.

Einen Wimpernschlag später ragte Riue vor ihr auf. Berserker, wurde er hinter vorgehaltener Hand genannt. Seine Stirn war gefurcht. Aber da war nichts Gewalttätiges an ihm, nichts was darauf hindeutete, dass er etwas Brutales an sich hatte. Er war der kontrollierteste Vampir, den sie kannte. Immer kühl und beherrscht. Mit einer blitzschnellen Bewegung zog er Luna in das Arbeitszimmer und stellte sich schützend vor sie. Gemeinsam mit Gaetan versperrte er ihr die Sicht auf den Flur, bereit jeden Angreifer unter Einsatz ihres Lebens in die Flucht zu schlagen.

„Was ist passiert, Luna?“ Arjun van der Bakker, der Dominus des Chicagoer Clans und ihr Ziehvater, erhob sich langsam und kam um den Tisch herum.

„Ich habe ihr gesagt, dass sie euch nicht stören soll“, keuchte Kirari außer Atem, die inzwischen zu ihr aufgeschlossen hatte.

Arjun blieb dicht vor Luna stehen. Stumm blickte sie zu ihm auf. Er war einer der wenigen, der sie auch ohne Worte verstand.

Lächelnd legte er ihr eine Hand auf die Wange und zog sie näher an sich. Sie ließ es zu und spürte gleich darauf seine Lippen auf ihrer Stirn. „Es ist alles in Ordnung, oder Luna?“

Zaghaft nickte sie. Die Umarmung ihres Vaters war beruhigend.

Riue und Gaetan, die einsahen, dass keine Gefahr drohte, steckten die Waffen fort.

„Es ist immer eine Freude, dich zu sehen, Mina, aber das nächste Mal würde ich etwas weniger Aufregung bevorzugen“, erklärte Riue und verzog die Lippen zu einem verkrampften Lächeln und sah dabei noch umwerfender aus. Er war so atemberaubend schön.

War er ihr böse? Unwillkürlich versteifte sie sich. Sie wollte nicht, dass er ihr zürnte. Sie wollte ihn nur sehen.

„Hast du etwas auf dem Herzen?“, fragte Arjun sie sanft.

Luna schüttelte den Kopf und löste sich aus der Umarmung. Verlegen senkte sie den Blick, sie wollte nicht, dass er in ihre Gedanken eindrang. Sie hasste es, wenn er das tat und das wusste er. Nachsichtig lächelte er sie an und Luna war erleichtert, dass er sie in Ruhe lassen würde. Arjun war mächtig, der mächtigste Kruento in diesem Raum. Sie alle waren mächtig. Nur sie war schwach. Eines Tages, wenn sie die Wandlung endlich vollzogen hätte, wäre sie ihnen ebenbürtig, aber dieser Tag ließ auf sich warten.

Zumindest hatte sie erreicht, weswegen sie gekommen war. Sie hatte Riue gesehen. Es ging ihm gut. Seine warmen dunklen Augen, die kurz geschnittenen braunen Haare, der sorgsam gestutzte Dreitagebart und der athletische sehnige Körper. Seit sie Riue kennengelernt hatte, hatte er sich nicht verändert. Keinen einzigen Tag war er gealtert. Sie dagegen schon. Aus dem fünfjährigen verschüchterten Mädchen war eine junge Frau geworden. Luna schluckte die Verzweiflung und die aufsteigenden Tränen herunter. Keiner nahm sie so wahr. Am allerwenigsten Riue. In seinen Augen war sie immer noch das Kind, menschlich und schwach. Und vielleicht hatte er damit Recht. Vielleicht würde sie nie die Renovation überleben.

Viel schlimmer als die Furcht vor der Verwandlung war jedoch die Angst, nie wieder sprechen zu können. Dabei gab es so viel, was sie sagen wollte, so viel was sie fühlte. Doch alles war in ihr verschlossen, und sie war unfähig, den Schlüssel zu diesem Gefängnis zu finden.

Sorgen

Riue stand am Fenster und blickte gedankenverloren in die Nacht hinaus. Trotz der Dunkelheit sah er einen Schatten, der durch das Gebüsch schlich. Sein Gast war eingetroffen.

Früher hatten sie sich oft bei ihm zusammen gesetzt. Nicht als Dominus und Gardist, sondern als Freunde. Doch seit sein Dominus eine Familie gegründet hatte und noch mehr Verantwortung trug, und seit die Situation mit dem verfeindeten Clan, der ebenfalls Anspruch auf Chicago erhob, sich verschärft hatte, musste Arjun sehr vorsichtig sein. Er war nie allein, das war viel zu gefährlich. Die Gardisten waren stets bei ihm. Der Dominus und seine Familie mussten rund um die Uhr beschützt werden. Es war traurig, dass dies nötig war. Die Situation hatte sich in den letzten Wochen dramatisch zugespitzt. Das war einer der Gründe, warum Riue auf einem Treffen außerhalb von Arjuns Haus bestanden hatte.

Hinter Riue öffnete sich die Tür und Arjun trat ein. Der Dominus schloss die Tür hinter sich und machte dann ein paar Schritte in den Raum hinein.

„Warum wolltest du mit mir reden? Warum hier?“

Riue zog die Vorhänge zu und drehte sich um. Mit einer einladenden Handbewegung deutete er auf die ledernen Sessel, die vor dem Kamin standen. Arjun zögerte, setzte sich dann aber.

Auch Riue ließ sich nieder. Sie kannte sich seit über zwei Jahrhunderten und hatten viel miteinander erlebt. Riue war Arjun nach Chicago gefolgt, war der Erste gewesen, der dem Dominus damals den Treueschwur geleistet hatte, und war ihm in all den Jahren treu ergeben. Er kannte Arjun in- und auswendig. Nur ein einziges Mal war es dem Dominus gelungen, Riue grundlegend zu überraschen. Damals war er nach New York geflogen, um von Darius Wesley, dem Schleuser, einen neuen Rekruten mit Familie zu übernehmen. Zurückgekehrt war er mit einer Vampirin an seiner Seite, Serita, und einem stummen Kind. Riue hatte Arjun ins Gewissen geredet, doch dieser hatte nicht mit sich reden lassen und Serita zu seiner Samera gemacht. Riue hatte ein ganzes Jahrzehnt gebraucht, um zu verstehen, wie sehr sein Dominus die Vampirin aus der Alten Welt liebte. Es hatte ihn geschmerzt, bei seinem Freund nicht mehr an erster Stelle zu stehen. Aber schließlich hatte er es akzeptiert, denn er hatte Serita und Arjun nicht länger böse sein können und seinen Platz als Freund der Familie akzeptiert.

„Du solltest den Ball absagen“, schlug Riue ruhig vor.

Entgeistert starrte Arjun ihn an. „Den Ball? Warum das?“

„Ich habe kein gutes Gefühl dabei?“ Schlimmer noch. Er hatte die Vermutung, einen Verräter in den eigenen Reihen zu haben. Nicht auszudenken, wenn dieser den Ball nutzte, um dem Dominus oder seiner Familie etwas anzutun.

Arjun fuhr sich mit der Hand durch das blonde, kurz geschnittene Haar. Seine Augen wurden eine Spur leuchtender. Das war allerdings der einzige Anhaltspunkt für sein aufgebrachtes Gemüt. „Ich soll den Ball einfach so absagen, weil du kein gutes Gefühl hast?“

Riue starrte vor sich hin, dann hob er den Kopf und suchte den Blickkontakt zu seinem Dominus. „Ich glaube, wir haben einen Maulwurf im Haus.“

Arjun stieß einen verächtlichen Ton aus und erhob sich. Aufgebracht marschierte er durch das Zimmer. „Woran machst du deine Vermutung fest?“

Darauf hatte Riue keine Antwort. Er konnte es an nichts Konkretem festmachen.

Arjun schüttelte den Kopf. „Ich kann nicht wegen eines unbestimmten Gefühls deinerseits den Ball absagen. Es ist das Ereignis des Jahres. Der Clan freut sich darauf.“

Das wusste Riue. Das wusste er nur zu gut. Dennoch stufte er die Gefahr für Arjun und seine Familie zu hoch ein. Es wäre einfach vernünftig, den Ball abzusagen.

„Wenn es dir nicht um deine Sicherheit geht, dann denke an Serita und Luna.“ Riue wusste, dass er unfair spielte, indem er die beiden ins Gespräch brachte, aber die Sache war zu wichtig.

Arjun war stehen geblieben. Eine ganze Zeit lang schwieg er. Schließlich schüttelte er langsam und bedächtig den Kopf. „Ich überlasse dir die Einteilung der Garde. Suche du die Männer aus, denen du vertrauen kannst, und stelle so viele ab, wie du für nötig erachtest. Der Ball wird stattfinden.“

Riue gefiel die Antwort seines Dominus nicht, aber er wusste, dass das letzte Wort gesprochen war. Er musste sich fügen.

Shopping

Es war später Nachmittag. Der Unterricht an der Uni war bereits vorbei, die Dämmerung noch nicht hereingebrochen. Luna saß mit Serita im Fond eines Wagens. Der sie durch die belebten Straßen Chicagos fuhr. Ihr Ziel war ein exklusives Kleidungsgeschäft, in dem sie Abendroben für den bevorstehenden Ball aussuchen wollten.

„Ich weiß nicht, wer sich mehr freut – du oder ich“, gestand Serita.

Luna lächelte die Vampirin an, die nach dem Tod ihrer leiblichen Mutter diese Rolle in ihrem Leben übernommen hatte.

„Es wird großartig werden“, versprach Serita.

Luna nickte. Sie freute sich auf den Ball und auf ein neues Kleid. Gedankenverloren blickte sie aus dem Fenster. Der Verkehr war zählfließend und so ging es nur langsam vorwärts. Zu Fuß wären sie schneller gewesen, dann hätten sie sich jedoch in den Menschenstrom einreihen müssen. Der Betrieb in den Einkaufszentren und Geschäften nahm im Dezember extrem zu, wegen dieses Fests, das sie Weihnachten nannten. Luna war es bis heute schleierhaft, was daran so besonders sein sollte. Ja, auch ihre Familie saß am Weihnachtsmorgen zusammen, aber viel spannender war der Nikolaustag, an dem der große Ball stattfand. Das Ereignis des Jahres, und Luna fieberte schon seit Monaten auf diesen Tag hin. Der Ball war eine der wenigen Veranstaltungen des Clans, an denen auch sie teilnehmen durfte. Die meisten Zusammenkünfte waren nur den Kruento vorbehalten.

Nachdenklich starrte Luna auf ihre Hand und fragte sich, wann die Verwandlung endlich einsetzen würde. Sie war erst Anfang zwanzig und hatte damit das typische Verwandlungsalter noch nicht erreicht. Fraglich war auch, ob sie es überhaupt überleben würde.

Ein Blick auf Serita trieb ihr die Tränen in die Augen.

---ENDE DER LESEPROBE---