Lady Sarah und der Schurke - Bronwyn Scott - E-Book

Lady Sarah und der Schurke E-Book

Bronwyn Scott

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Beschreibung

Benedict DeBreed - der Schurke, der ihr das Herz gebrochen und sie schmählich im Stich gelassen hat! Lady Sarah ist entsetzt, dass ausgerechnet er ihr helfen soll, einen Gemahl zu finden. Denn leider sehnt sie sich in aller Heimlichkeit noch nach seinen Lippen …

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Seitenzahl: 83

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IMPRESSUM

Lady Sarah und der Schurke erscheint in der HarperCollins Germany GmbH

Redaktion und Verlag: Postfach 301161, 20304 Hamburg Telefon: +49(0) 40/6 36 64 20-0 Fax: +49(0) 711/72 52-399 E-Mail: [email protected]
Geschäftsführung:Katja Berger, Jürgen WelteLeitung:Miran Bilic (v. i. S. d. P.)Produktion:Jennifer GalkaGrafik:Deborah Kuschel (Art Director), Birgit Tonn, Marina Grothues (Foto)

© 2014 by Nikki Poppen Originaltitel: „Craving the Rake’s Touch“ erschienen bei: Harlequin Enterprises, Toronto Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.

© Deutsche Erstausgabe in der Reihe HISTORICAL SAISONBand 40 - 2016 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg Übersetzung: Eleni Nikolina

Umschlagsmotive: GettyImages_artyme83

Veröffentlicht im ePub Format in 06/2020 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.

E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

ISBN 9783733717292

Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten. CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.

Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, TIFFANY

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1. KAPITEL

Lady Sarah Dryden saß stocksteif im eleganten Louis-XV-Salon des Landsitzes ihrer Familie, nach dem letzten Schrei der Londoner Mode gekleidet und umgeben von den Nachkommen einiger der vornehmsten Familien Englands. Nicht wenige von ihnen waren eigens aus London angereist, um zu den Auserwählten zu gehören, die sich Lady Sarahs charmanter Gesellschaft erfreuen durften. Lady Sarah lachte, sie lächelte, sie schmeichelte ihnen, bis jeder einzelne Mann unter den Gästen die ganze Macht ihrer verführerischen blauen Augen zu spüren bekommen hatte.

Nie zuvor hatte sie sich so heuchlerisch gefühlt. Vielleicht ging es den anwesenden Gentlemen allerdings nicht anders. Sie wusste sehr wohl, dass sie ihrer Einladung nicht nur gefolgt waren, um sich zu unterhalten. Es galt, eine Aufgabe zu erfüllen, bevor diese Hausgesellschaft vorüber war und sie alle wieder zu der bereits begonnenen Saison in London zurückkehren würden. Diese Männer hatten die Reise hierher in der Hoffnung angetreten, Lady Sarahs Hand zu gewinnen, und sollte das misslingen, sich um eine der anderen liebreizenden Damen zu bemühen, die anwesend waren und ihrerseits hofften, einen Antrag zu erhalten. Alle nahmen an diesem Spiel teil, nur Sarah Dryden spielte mit gezinkten Karten.

Sie war nicht, wofür man sie allgemein hielt. Sie war weder reich, noch konnte sie ihren Gatten frei wählen. Tatsächlich war sie nicht sonderlich erpicht darauf, einen der anwesenden Gentlemen als Ehegatten auszuerwählen. Sie waren nicht lustig, obwohl Sarah über ihre Scherze lachte. Viele von ihnen waren auch nicht attraktiv, obwohl sie ihnen das Gegenteil versicherte.

Wenn es nach ihr ginge, hätte sie schon vor einer halben Stunde alle Gäste fortgeschickt, hätte ihnen geraten, das Geld ihrer Väter zu sparen und es für eine Frau aufzuwenden, die sie um ihrer selbst lieben würde und nicht wegen ihres Vermögens. Nur konnte sie diese Frau nicht sein. Sarah durfte sich nur für einen reichen Mann entscheiden. Und das war nicht einmal ihr größtes Geheimnis.

Das größte Geheimnis war, dass die Drydens ein handfestes Problem hatten. Kurzum, sie waren bankrott. Es war ihnen nichts mehr geblieben, das sie verkaufen könnten – bis auf Sarah. Ihr Bruder Ren, der Earl, hätte dem Ganzen vielleicht einen Riegel vorschieben können, doch er befand sich gerade zweitausend Meilen von hier entfernt in der Karibik, um eine Zuckerrohrplantage zu übernehmen, die ihm ein entfernter Cousin vermacht hatte. Die Plantage sollte für ihre Familie die Rettung sein und würde es vielleicht auch sein – in ferner Zukunft allerdings erst. Nur dass Sarah das hier und jetzt nicht viel half, da die Gläubiger sie bedrängten, und ihre Mutter sich in ihrem Zimmer eingesperrt hatte und sich weigerte, irgendjemanden zu sehen.

Und so war es allein an Sarah, sich dem Hier und Jetzt zu stellen. Wie die Anwälte der Familie ihr versichert hatten, konnte nur eine vorteilhafte Heirat die finanzielle Katastrophe aufhalten. Also würde sie so schnell und so vorteilhaft heiraten, wie es ihr nur möglich war, wenn ein solch gefühlloses, berechnendes Arrangement ihrer Natur auch völlig widerstrebte. Früher einmal hatte sie sich sehr viel mehr von ihrer Zukunft erhofft. Aber sentimentale Gefühle waren jetzt nicht mehr angebracht.

Sarah ließ den Blick durch den Raum schweifen und fragte sich, wer es sein sollte, auf wen ihre Wahl fallen sollte. Machte es überhaupt einen Unterschied? Diese Männer waren hier, weil sie zu den begehrtesten Junggesellen Londons gehörten – allesamt waren sie Erben eines Titels und reich und erwarteten natürlich dieselben Eigenschaften auch bei ihrer Gattin. Am Ende dieser Hausgesellschaft musste Sarah ihre Entscheidung getroffen haben. In gewisser Weise war sie erleichtert darüber, aber gleichzeitig auch sehr traurig.

In achtundvierzig Stunden würde alles vorüber sein. Nicht nur der Rausch der Jagd, sondern auch die Möglichkeit, jemals glücklich zu werden – mit einem Mann, der mehr zu bieten hatte als eine gefüllte Geldkassette und einen makellosen Stammbaum. Doch ihre Umstände erlaubten ihr nicht, sich einem solchen Traum hinzugeben. Sie durfte nicht mehr auf die gleiche Weise hoffen wie als junges Mädchen. Und vielleicht war es ja auch besser so. Ihr Hoffen hatte ihr einst sehr wehgetan.

„Warum ziehst du nicht gleich das Kleid aus?“

Eine tiefe Stimme dicht an ihrem Ohr ließ Sarah zusammenzucken. Sie musste ihre korrekte Haltung aufgeben und hätte fast ihren Tee verschüttet. Diese raue Stimme würde sie überall wiedererkennen, diesen amüsierten Tonfall, obwohl der Mann, dem sie gehörte, überhaupt nicht auf der Gästeliste stand. Ein unerwarteter Schauer überlief sie. Sie war hin und her gerissen zwischen Erregung und Beklommenheit. Benedict DeBreed war hier.

„Verzeihung?“ Sarah nahm hastig wieder Haltung an und wandte sich entschlossen dem dreisten Neuankömmling zu. Lieber Himmel, was hatte er hier verloren? Er war nicht eingeladen, und er zählte auch nicht zu den Männern, die gern an steifen, vornehmen Gesellschaften wie dieser teilnahmen. Was brachte ihn also hierher? Benedict war ein Freund ihres Bruders aus London – einer jener Freunde, von denen eine Schwester höchstens einmal etwas gehört haben durfte, die ein Bruder aber nicht mit nach Hause brachte, zumindest nicht oft. Und aus gutem Grund, wie sich später herausgestellt hatte. Benedict hatte sich am Ende leider als unwiderstehliche Versuchung erwiesen.

Und jetzt sah es ganz so aus, als wäre es ihm schon wieder gelungen, sie zu überrumpeln. Sie hatte sich so sehr auf Badgleys Erben, einen schüchternen jungen Mann, konzentriert, dass sie nicht zur Tür geschaut hatte und ihr Benedicts Ankunft entgangen war. „Eine solche Bemerkung konnte nur von dir kommen“, sagte Sarah kühl, ohne sich anmerken zu lassen, wie sehr sein Erscheinen sie aufwühlte. Aber es waren nicht nur seine Worte gewesen, die ihn verraten hatten. Sarah hätte ihn selbst mit verbundenen Augen und in einem Raum mit Hunderten von Männern wiedererkannt. Sie erinnerte sich noch genau an den dezenten Zitrusduft seines Eau de Cologne, an den Sandelholzgeruch seiner Seife. Mühsam unterdrückte Erinnerungen flackerten wieder auf.

„Warum zeigst du ihnen nicht, was sie wirklich sehen wollen? Alles andere hast du ihnen doch schon gegeben auf dieser lächerlichen Farce von einer Abendgesellschaft.“ Er machte keinen Hehl daraus, wie wenig er für solche Veranstaltungen übrig hatte. Benedict DeBreed spielte seine ganz eigenen Spielchen, ganz und gar nicht jene harmlosen Charaden, wie sie in einem vornehmen Salon stattfanden. Er bevorzugte Schlafzimmer oder Sofas in einer Bibliothek. Dieses Bild war ganz besonders hartnäckig in Sarahs Erinnerung haften geblieben, obwohl sie mit aller Kraft versucht hatte, zu vergessen, was sich einst zwischen ihnen abgespielt hatte.

„Was tust du hier? Du weißt doch sicher, dass Ren in Barbados ist.“ Sarah dachte nicht daran, ihr Missfallen zu verbergen. Verstohlen versuchte sie abzuwägen, welche Reaktion Benedicts Ankunft hervorgerufen hatte. Die Gentlemen würden das Erscheinen eines weiteren Anwärters um ihre Hand nicht begrüßen. Und Benedict genoss nicht gerade einen Ruf, der Sarah im Augenblick nützen würde. Was die Damen allerdings anging, würde seine Ankunft sie gewiss sehr glücklich stimmen, selbst wenn sie es nicht zugeben sollten.

Die Gäste begannen bereits zu tuscheln. Badgleys verhuschter junger Erbe, dem Sarah sich gerade voller Geduld gewidmet hatte, hatte sich bei Benedicts Erscheinen verwirrt zurückgezogen. Ahnte Benedict, wie viel Mühe es sie gekostet hatte, bis der Junge sich entspannt hatte? Und jetzt war alles umsonst gewesen, und sie würde wieder von vorn anfangen müssen.

„Ich weiß, wo dein Bruder ist, und genau deswegen bin ich hier.“ Er schenkte ihr einen bedeutungsvollen Blick aus seinen sündhaft aufregenden grünen Augen mit den interessanten silbernen Sprenkeln – es war ein verruchter Blick, fast so verrucht wie sein Lächeln. Sarah wusste aus bitterer Erfahrung, wie leicht er damit ein unschuldiges Mädchen verführen konnte.

„Ich muss mit dir reden, Sarah, allein und sofort.“ Sarah. Er nutzte die Vergangenheit und seine Verbindung mit der Familie aus, um sie vor allen Menschen mit ihrem Vornamen anzusprechen, aber sein dringlicher Tonfall ließ Sarah aufhorchen. Sie musterte ihn prüfend, und erst jetzt fielen ihr sein windzerzaustes Haar, die schlammverkrusteten Stiefel, der Schmutz am Saum seines Mantels und die leicht geröteten Wangen auf. Woher er auch gekommen war, er hatte sich offenbar direkt auf den Weg zu ihr gemacht. Angst schnürte ihr die Kehle zu. „Es ist doch nichts mit Ren, oder? Du hast doch keine schlechten Nachrichten?“

Er schüttelte knapp den Kopf. „Nein, es ist nichts mit Ren. Bitte, können wir uns irgendwo unterhalten?“

Das Letzte, was sie wollte, war, mit ihm allein zu sein, aber sie musste selbstverständlich erfahren, was geschehen war. Inzwischen hatten fast alle Gäste wahrgenommen, dass etwas Ungewöhnliches vorging. Ach, immer musste er alles verderben!