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County Sheriff Dan Reeson lehnte an der Theke von Herbie's Saloon und spürte, wie er langsam betrunken wurde. Er goss sich gerade einen neuen Whiskey ein, als der Lärm im Lokal auf einen Schlag abbrach. Herbie, der Wirt, sprang auf die Bühne und kündigte die Attraktion des Abends an: Abby Grogan, die gefeierte Sängerin aus dem Variety Theater. Als die bildhübsche Frau in dem tief ausgeschnittenen Kleid und den dunklen Netzstrümpfen zu dem Salooner trat, brandete Applaus auf. Der Radau legte sich erst, als Abby zu singen begann. Alle Anwesenden waren sichtlich fasziniert von ihrer Erscheinung. Auch Dan Reeson konnte kein Auge von der Frau lassen. Heute passiert's, dachte er. Heute knöpfe ich sie mir vor, und wenn es das Letzte ist, was ich in meinem Leben tue.
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Seitenzahl: 132
Veröffentlichungsjahr: 2012
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der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe
Lübbe Digital und Bastei Verlag in der Bastei Lübbe GmbH & Co. KG
© 2012 by Bastei Lübbe GmbH & Co. KG,
Köln
Datenkonvertierung E-Book:
César Satz & Grafik GmbH, Köln
ISBN 978-3-8387-1871-2
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Titelbild: Aboy/Bassols
Wiegenlied aus dem Jenseits
County Sheriff Dan Reeson lehnte an der Theke von Herbie’s Saloon und spürte, wie er langsam betrunken wurde. Er goss sich gerade einen neuen Whiskey ein, als der Lärm im Lokal auf einen Schlag abbrach. Herbie, der Wirt, sprang auf die Bühne und kündigte die Attraktion des Abends an: Abby Grogan, die gefeierte Sängerin aus dem Variety Theater.
Als die bildhübsche Frau in dem tief ausgeschnittenen Kleid und den dunklen Netzstrümpfen zu dem Salooner trat, brandete Applaus auf. Der Radau legte sich erst, als Abby zu singen begann. Alle Anwesenden waren sichtlich fasziniert von ihrer Erscheinung. Auch Dan Reeson konnte kein Auge von der Frau lassen. Heute passiert’s, dachte er. Heute knöpfe ich sie mir vor, und wenn es das Letzte ist, was ich in meinem Leben tue.
So nahm das Unheil seinen Lauf.
Der Auftritt in Herbie’s Saloon war nicht Abbys Idee gewesen.
Jack Fuller, ihr Impresario, hatte ihr die Stippvisite in dem verrufenen Trinklokal am Rand von Wells Breck aufs Auge gedrückt. Angeblich schuldete er dem Saloonbesitzer einen Gefallen. Fuller hatte solange auf Abby eingeredet, bis sie des lieben Friedens willen nachgegeben hatte.
Von Anfang an, schon als sie den Saloon betrat, hatte Abby ein mulmiges Gefühl gehabt. Die Männer, die den verqualmten Saal bevölkerten, waren aus einem anderen Holz geschnitzt als jene, die im eleganten Variety Theater verkehrten. Fast jeder hatte eine Flasche Schnaps vor sich zu stehen, die schnell an Inhalt verlor. Auch Dan Reeson, der Sheriff, bildete da keine Ausnahme.
Während der Pianist die ersten Takte des letzten Liedes spielte und Abby auf ihren Einsatz wartete, beobachtete sie, wie der Sternträger sein Glas erneut bis zum Rand füllte, es an die Lippen riss und den Kopf in den Nacken warf. Selbst aus der Distanz konnte Abby seine rotgeäderten Augen und den verkniffenen Mund erkennen.
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