1,99 €
"Verdammte Aasgeier!" Angewidert sah Lou Prescout zu den beiden Schatten auf, die hoch über ihm am blauen Himmel kreisten. "Macht euch bloß keine Hoffnungen! Der Tag, an dem meine Knochen in der Sonne bleichen, liegt noch in weiter Ferne." Angesichts der Gluthölle, durch die er marschierte, fiel ihm das Sprechen schwer. Die Satteltaschen über seiner linken Schulter drückten tief ins Fleisch, seine Waden schmerzten bei jedem Schritt. Erschöpft trank er einen lauwarmen Schluck aus der Feldflasche. Gerade so viel, dass ihm die Zunge nicht mehr am Gaumen klebte. Lou Prescout war fix und fertig, nicht nur körperlich. Wahrscheinlich war das der Grund, wieso er nicht bemerkte, dass die dunklen Schatten am Himmel keine Geier waren, sondern einer weitaus mächtigeren Art angehörten ...
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 125
Veröffentlichungsjahr: 2012
Vollständige E-Book-Ausgabe
der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe
Lübbe Digital und Bastei Verlag in der Bastei Lübbe GmbH & Co. KG
© 2012 by Bastei Lübbe GmbH & Co. KG,
Köln
Datenkonvertierung E-Book:
César Satz & Grafik GmbH, Köln
ISBN 978-3-8387-2044-9
Sie finden uns im Internet unter
www.bastei.de
oder
www.luebbe.de
GEISTERJÄGER JOHN SINCLAIR
erscheint wöchentlich im BASTEI Romanbereich
GRÜNDERGustav H. Lübbe († 1995)
Geschäftsführung:
Stefan Lübbe (Vorsitzender)
Cheflektor: Dr. Florian Marzin
Verantwortlich für den Inhalt
VERLAG UND REDAKTION
Bastei Lübbe GmbH & Co. KG
Schanzenstraße 6 – 20, 51063 Köln
Telefon: 0221/8200-0 – Telefax: 0221/8200-3450
Erfüllungsort: Köln
Gerichtsstand:
Das für den Verlagssitz zuständige Gericht.
Alle Rechte an diesem Romanheft vorbehalten.
Die Bastei-Romanhefte dürfen nicht verliehen oder zu
gewerbsmäßigem Umtausch verwendet werden.
Für unverlangt eingesandte Manuskripte und andere
Beiträge übernimmt der Verlag keine Haftung
Unverlangten Einsendungen bitte Rückporto beifügen.
Der Preis dieses Bandes versteht sich einschließlich
der gesetzlichen Mehrwertsteuer.
Titelbild: Boada/Norma
Im Schatten der Goldadler
»Verdammte Aasgeier!« Angewidert sah Lou Prescout zu den beiden Schatten auf, die hoch über ihm am blauen Himmel kreisten. »Macht euch bloß keine Hoffnungen! Der Tag, an dem meine Knochen in der Sonne bleichen, liegt noch in weiter Ferne.«
Angesichts der Gluthölle, durch die er marschierte, fiel ihm das Sprechen schwer. Die Satteltaschen über seiner linken Schulter drückten tief ins Fleisch, seine Waden schmerzten bei jedem Schritt. Erschöpft trank er einen lauwarmen Schluck aus der Feldflasche. Gerade so viel, dass ihm die Zunge nicht mehr am Gaumen klebte. Lou Prescout war fix und fertig, nicht nur körperlich. Wahrscheinlich war das der Grund, wieso er nicht bemerkte, dass die dunklen Schatten am Himmel keine Geier waren, sondern einer weitaus mächtigeren Art angehörten …
Wohl schon zum hundertsten Mal an diesem Tage verwünschte Prescout sein mangelndes Glück. Als er dann auch noch die kleine Staubwolke am Horizont entdeckte, genau dort, wo er erst vor einer Stunde entlang gestolpert war, kamen ihm so lästerliche Flüche über die Lippen, dass sie selbst einem abgebrühten Fuhrmann die Schamesröte ins Gesicht getrieben hätten.
Verdammt, jetzt war er endgültig erledigt!
In dieser roten Steinödnis war ein zu Fuß marschierender Mann jedem berittenen Verfolger hilflos ausgeliefert. Hier gab es weder Baum noch Strauch, die auch nur den Hauch eines Verstecks boten. Nur nackten Fels und jede Menge Staub, der in der Kehle kratzte.
Prescout war den Tränen nahe. Warum hatte sich sein elender Falbe bloß den linken Vorderlauf brechen müssen?
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!