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Er stieg aus der Kutsche, gähnte und streckte sich. Die Bank lag schräg gegenüber. Die anderen warteten schon. Er nahm seinen kleinen Lederkoffer in die Linke und überquerte die Mainstreet.
Sie nannten ihn Fist, einfach nur Fist. Zur Feier des Tages hatte er sich glatt rasiert und seine Haare abgeschnitten. War ihm nicht leichtgefallen, doch was tat man nicht alles für genügend Dollars. Außerdem: Nächstes Jahr um die Zeit würde ihm das dichte Schwarzhaar wieder weit über die Schulter wallen. Er stieg den Sidewalk hinauf. Der Große und der Boss lehnten neben dem Bankeingang, plauderten und rauchten. Und nickten ihm zu.
Zur Feier des Tages hatte er sich einen Zylinder aufgesetzt und in einen Frack gezwängt. Unter den fuhr jetzt seine Hand und spannte den Hahn seines rechten Revolvers. Dann betrat er die Bank.
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Seitenzahl: 136
Veröffentlichungsjahr: 2014
Cover
Impressum
Todestanz um Lassiter
Vorschau
BASTEI ENTERTAINMENT
Vollständige E-Book-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe
Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG
© 2015 by Bastei Lübbe AG, Köln
Verlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian Marzin
Verantwortlich für den Inhalt
Titelfoto: Boada/Norma
E-Book-Produktion: César Satz & Grafik GmbH, Köln
ISBN 978-3-8387-5512-0
www.bastei-entertainment.de
www.lesejury.de
www.bastei.de
Todestanz um Lassiter
Er stieg aus der Kutsche, gähnte und streckte sich. Die Bank lag schräg gegenüber. Die anderen warteten schon. Sehr gut. Er nahm seinen kleinen Lederkoffer in die Linke und überquerte die Mainstreet.
Sie nannten ihn Fist, einfach nur Fist. Zur Feier des Tages hatte er sich glatt rasiert und seine Haare abgeschnitten. War ihm nicht leichtgefallen, doch was tat man nicht alles für genügend Dollars. Außerdem: Nächstes Jahr um die Zeit würde ihm das dichte Schwarzhaar wieder weit über die Schulter wallen. Er stieg den Sidewalk hinauf. Der Große und der Boss lehnten neben dem Bankeingang, plauderten und rauchten. Und nickten ihm zu.
Zur Feier des Tages hatte er sich auch einen Zylinder aufgesetzt und in einen Frack gezwängt. Unter den fuhr jetzt seine Hand und spannte den Hahn seines rechten Revolvers. Dann betrat er die Bank.
Das Bankgebäude war ein echter Prachtbau: zweihundert Jahre alt, groß, rötlich, mit hohen Fenstern und gedrechselten Fenstersäulen. Großer Innenraum, hohe Decke und Stuckarbeiten, wohin man schaute.
Vier Männer und zwei Frauen standen vor dem Schalter. Zur falschen Zeit am falschen Ort. Das kam schon mal vor. Eine der Frauen, die jüngere, drehte sich ein zweites Mal nach ihm um. Und lächelte. Er lächelte zurück. Natürlich, was denn sonst?
Man sah es Fist an, das spanische Blut – die schwarzbraunen Augen, das schwarze Haar, die bronzefarbene Haut. Nichts Besonderes in San Diego: Die Stadt gehörte zwar schon seit einer Generation zu den Vereinigten Staaten, die meisten ihrer Bewohner betrachten sich dennoch als Mexikaner und waren es auch.
Seit man vor ein paar Jahren oben in den Bergen Gold gefunden hatte, gab es etliche reiche Leute in San Diego. Nicht wenige konnten es sich leisten, so herumzulaufen, wie Fist heute herumlief: mit Zylinder und Frack.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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