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Zuerst sah Lassiter die Staubwolke. Ein westlicher Wind trieb sie die Mainstreet von Las Cruces herauf. Zugleich drang ein fernes Rumoren durch die offene Tür des Barber Shops. Bis eben noch wurde es vom Kratzen des Rasiermessers übertönt, mit dem der Barbier gegen Lassiters fünf Tage alte Bartstoppeln ankämpfte. Nun aber schwoll das Rumoren an - wie Vorboten eines Gewitters. Im Gleißen der Sonne stieg der Staub höher und begann goldfarben zu glühen. Was es auch sein mochte, das da herannahte, es klang nach Verdruss. Auch der Barbier merkte es jetzt, hielt mit dem Rasieren inne und horchte. Kein Gewitter. Pferdehufe trommelten auf sandigem Boden. Reiter näherten sich in rasendem Galopp. Schreie gellten, dann krachten Schüsse.
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Seitenzahl: 120
Veröffentlichungsjahr: 2014
Cover
Impressum
Der Feind aus der Vergangenheit
Vorschau
BASTEI ENTERTAINMENT
Vollständige E-Book-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe
Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG
© 2015 by Bastei Lübbe AG, Köln
Verlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian Marzin
Verantwortlich für den Inhalt
Titelfoto: Boada/Norma
E-Book-Produktion: César Satz & Grafik GmbH, Köln
ISBN 978-3-7325-0248-6
www.bastei-entertainment.de
www.lesejury.de
www.bastei.de
Der Feind aus der Vergangenheit
Zuerst sah Lassiter die Staubwolke. Ein westlicher Wind trieb sie die Mainstreet von Las Cruces herauf. Zugleich drang ein fernes Rumoren durch die offene Tür des Barber Shops. Bis eben noch wurde es vom Kratzen des Rasiermessers übertönt, mit dem der Barbier gegen Lassiters fünf Tage alte Bartstoppeln ankämpfte. Nun aber schwoll das Rumoren an – wie Vorboten eines Gewitters. Im Gleißen der Sonne stieg der Staub höher und begann goldfarben zu glühen. Was es auch sein mochte, das da herannahte, es klang nach Verdruss. Auch der Barbier merkte es jetzt, hielt mit dem Rasieren inne und horchte.
Kein Gewitter. Pferdehufe trommelten auf sandigem Boden. Reiter näherten sich in rasendem Galopp. Schreie gellten, dann krachten Schüsse.
Eine Frau jagte vorbei, tief über die Mähne ihres Grauschimmels gebeugt. Nach kaum fünfzig Yard folgten vier Kerle, die sie hetzten und auf sie feuerten.
Lassiter konnte es nicht mit ansehen. Er sprang aus dem Frisierstuhl und rannte hinaus.
Noch während der ersten drei Schritte zog er sich den weißen Umhang über den Kopf. Flocken von Rasierschaum wehten ihm aus dem Gesicht. Mit einem Handgriff im Vorbeilaufen löste er die Zügel seines Braunen vom Haltebalken und schwang sich in den Sattel. Er zog das Pferd herum und gab ihm mit forschem Hämmern der Stiefelabsätze zu verstehen, dass höchste Eile geboten war.
Das kluge Tier verstand sofort, streckte sich unter ihm und preschte los wie von einem Katapult abgefeuert. Der Braune war ein kräftiger Wallach aus Kavalleriebeständen, freigesetzt im Zuge der Truppenreduktion nach dem Ende der Indianerkriege. Lassiter beugte sich im Sattel vor, während er den Braunen weiter antrieb.
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