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Die Expedition des California State Mining Bureau erreichte die schneebedeckten Höhenzüge des Mount Whitney in brütend heißer Mittagssonne. Das halbe Dutzend Männer nahm die Ledertornister von den Rücken, packte den Proviant aus und ließ sich auf den Felsbrocken nieder.
"Dort unten liegt Fong City!", rief Expeditionsleiter Ray Edleman und deutete auf die Umrisse der Chinesensiedlung im Tal. "Die Schlitzaugen hocken gewiss schon wieder in ihren Opiumhöhlen."
Die übrigen Männer stimmten ein Gelächter an und aßen von ihren Brotvorräten. Sie achteten nicht auf die beiden Landvermesser, die sich abseits gesetzt hatten.
"Nicht mehr lange", flüsterte Henry Dugat. "Nicht mehr lange."
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Seitenzahl: 131
Veröffentlichungsjahr: 2014
Cover
Impressum
Das Geheimnis der Sierra Nevada
Vorschau
BASTEI ENTERTAINMENT
Vollständige E-Book-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe
Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG
© 2015 by Bastei Lübbe AG, Köln
Verlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian Marzin
Verantwortlich für den Inhalt
Titelfoto: Boada/Norma
E-Book-Produktion: César Satz & Grafik GmbH, Köln
ISBN 978-3-7325-0269-1
www.bastei-entertainment.de
www.lesejury.de
www.bastei.de
Das Geheimnis der Sierra Nevada
Die Expedition des California State Mining Bureau erreichte die schneebedeckten Höhenzüge des Mount Whitney in brütend heißer Mittagssonne. Das halbe Dutzend Männer nahm die Ledertornister von den Rücken, packte den Proviant aus und ließ sich auf den Felsbrocken nieder.
»Dort unten liegt Fong City!«, rief Expeditionsleiter Ray Edleman und deutete auf die Umrisse der Chinesensiedlung im Tal. »Die Schlitzaugen hocken gewiss schon wieder in ihren Opiumhöhlen.«
Die übrigen Männer stimmten ein Gelächter an und aßen von ihren Brotvorräten. Sie achteten nicht auf die beiden Landvermesser, die sich abseits gesetzt hatten.
»Nicht mehr lange«, flüsterte Henry Dugat. »Nicht mehr lange.«
Eine Viertelstunde bevor Chon Quay und knapp vierzig seiner Landsleute dem verheerenden Erdrutsch von Fong City zum Opfer fielen, hatte der junge Chinese nichts als Liebe im Sinn. Er saß im Schatten eines mit Drachenköpfen und Schriftzeichen verzierten Holzhauses und schrieb mit Feder und Tusche einen Brief an Winny Reeves. Die hübsche Weiße mit den meerblauen Augen war die einzige Einheimische in der Stadt und betrieb das Telegraphenbüro. Sie hatte – so hielt es Chon in seinem Brief schwelgerisch fest – das schönste Lächeln diesseits des Stillen Ozeans.
»Chon!«
Der Chinese sah auf und erblickte seinen Freund Taj Ling, der die Hauptstraße der Siedlung hinaufgelaufen kam. Taj war zwei Jahre älter als Chon, hatte jedoch die schmächtige Gestalt eines Fünfzehnjährigen. Er trug die Minenarbeiterkluft, die jeder Einwanderer vom Gemeinderat erhielt. Chon und Taj hatten sich vor einem Jahr beim traditionellen Neujahrsfest kennengelernt, als Taj gerade von Lone Pine herübergezogen war.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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