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"Willkommen im Fegefeuer", sagte La Furiosa, die Wütende. Sie bemühte sich angestrengt, nicht so auszusehen, wie ihr Spitzname es vermittelte. Ja, sie tat sogar alles, um die Freundlichkeit in Person zu sein.
Ihr persönlicher Salon im Edel-Etablissement "El Purgatorio" war pompös und zugleich gemütlich genug eingerichtet, um jedem Gast auf Anhieb Wohlgefühl und Entspannung zu vermitteln. La Furiosa war berühmt in ihren Kreisen - nur bei Männern allerdings. Denn normalerweise empfing sie nur Gentlemen. Diesmal aber war ihr Gast eine Frau, deren Haar fast so dunkel war wie ihr eigenes.
"Mein Name ist Sheena Blood, verwitwete Haverty", sagte die Besucherin. "Aber das wissen Sie ja."
La Furiosa, die eigentlich Jimena Durango hieß, lächelte weiter ihr freundliches Lächeln und antwortete: "Ich weiß nur, dass Sie diesen Raum nicht lebend verlassen werden."
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Seitenzahl: 117
Veröffentlichungsjahr: 2015
Cover
Impressum
Lassiters Ritt in die Hölle
Vorschau
BASTEI ENTERTAINMENT
Vollständige E-Book-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe
Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG
© 2015 by Bastei Lübbe AG, Köln
Verlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian Marzin
Verantwortlich für den Inhalt
Titelfoto: Boada/Norma
E-Book-Produktion: César Satz & Grafik GmbH, Köln
ISBN 978-3-7325-1165-5
www.bastei-entertainment.de
www.lesejury.de
www.bastei.de
Lassiters Ritt in die Hölle
»Willkommen im Fegefeuer«, sagte La Furiosa, die Wütende. Sie bemühte sich angestrengt, nicht so auszusehen, wie ihr Spitzname es vermittelte. Ja, sie tat sogar alles, um die Freundlichkeit in Person zu sein.
Ihr persönlicher Salon im Edel-Etablissement »El Purgatorio« war pompös und zugleich gemütlich genug eingerichtet, um jedem Gast auf Anhieb Wohlgefühl und Entspannung zu vermitteln. La Furiosa war berühmt in ihren Kreisen – nur bei Männern allerdings. Denn normalerweise empfing sie nur Gentlemen. Diesmal aber war ihr Gast eine Frau, deren Haar fast so dunkel war wie ihr eigenes.
»Mein Name ist Sheena Blood, verwitwete Haverty«, sagte die Besucherin. »Aber das wissen Sie ja.«
La Furiosa, die eigentlich Jimena Durango hieß, lächelte weiter ihr freundliches Lächeln und antwortete: »Ich weiß nur, dass Sie diesen Raum nicht lebend verlassen werden.«
Der große Mann stand plötzlich vor dem Fenster, im Gegenlicht.
»Wenn Frauen den Mund zu voll nehmen«, sagte er, »kommt meistens nichts dabei heraus, was Hand und Fuß hat.«
La Furiosa stieß einen spitzen Schreckenslaut aus. Reflexartig sprang sie vom Sofa auf. Als hätte sie eine Erscheinung vor sich, streckte sie abwehrend die Arme aus, stellte die Handflächen senkrecht und spreizte die Finger.
Lassiter war nur als Silhouette zu erkennen, wie ein Scherenschnitt vor dem Sonnenschein.
»Endlich«, sagte Sheena erleichtert. »Ich dachte schon, du lässt mich im Stich.«
Jimena Durango erbleichte. Gleichzeitig machte sie ihrem Spitznamen alle Ehre. Ihr Gesicht verzerrte sich vor Wut, und sie begann zu zittern, während sie dastand – wie erstarrt und offenbar derart schockiert, dass sie nicht imstande war, sich zu bewegen.
Der große Mann grinste nur und ließ die Frau nicht aus den Augen. Sie starrte ihn an, als ob sie versuchte, ihre Blicke in Dolche zu verwandeln und ihn damit zu erstechen.
»Runter mit dir«, sagte er nur.
Sheena wusste, dass sie gemeint war, obwohl sie mit dem Rücken zu Lassiter saß. Sofort ließ sie sich über die Polsterkante ihres Sessels hinunter auf den Teppich gleiten.
Unterdessen trat Lassiter von der Fensterscheibe weg zur Seite – vor den dicken roten Samtvorhang, der ihn zumindest vor Blicken schützte.
La Furiosa überwand ihre Schrecksekunde und wollte aufspringen. Die Frage, die ihr auf der Zunge lag, lautete: Wie, zum Teufel, sind Sie hier hereingekommen?
Doch sie bekam gerade einmal den Mund auf.
Ein ohrenbetäubendes Krachen ließ sie stumm bleiben.
Über Lassiters Kopf flog der Fensterrahmen auseinander. Der explosionsartige Lärm schien nicht enden zu wollen, als ein Schwall aus Glasscherben, Holzsplittern und Samtfetzen in den Raum wirbelte.
Es war die Folge des Zeichens, das der große Mann seinem Verbündeten gegeben hatte. Sidney Blood, sein einstiger Todfeind und jetziger Freund, hatte tausend Yard entfernt Stellung bezogen, auf der anderen Seite des Purgatory River.
Dort hatte er Lassiters Seitwärtsschritt durch das Zielfernrohr seiner mächtigen Sharps Rifle beobachtet und den Abzug betätigt – wie vereinbart.
Die Wütende warf sich schreiend zu Boden, teilte sich den Teppich mit Sheena, ihrer Besucherin, die Lassiter mit ins Haus gebracht hatte.
Unterdessen machte Sheenas Vater weiter. Kugel um Kugel jagte er herüber. Die Sharps, berühmt-berüchtigt auch als Büffelgewehr, leistete mit ihren 54er Geschossen ganze Arbeit und legte den Salon der Edelhure Jimena buchstäblich in Trümmer.
Auch Lassiter tauchte nun ab, damit Sidney freie Schussbahn hatte. Während der Mann der Brigade Sieben neben einer Kommode nahe dem Fenster Deckung fand, feuerte der Wells-Fargo-Agent in kurzen, regelmäßigen Abständen. Das Nachladen der einschüssigen Präzisionswaffe dauerte jeweils wenig mehr als eine Sekunde.
Mittlerweile hielt Sidney etwas höher, soweit das unter dem Fensterrahmen hindurch möglich war. Es gelang ihm jedoch, sein Werk der Zerstörung immer eindrucksvoller zu gestalten. Denn die Kugeln der Sharps-Rifle fuhren nun auf der dem Korridor zugewandten Seite des Salons in die Stuckdecke, nicht ohne zuvor einen glitzernden Splitterregen aus dem kristallenen Kronleuchter zu schlagen.
Die Wütende schrie nicht mehr. Stattdessen lenkte sie ihre Wut auf das naheliegende Ziel.
Sheena.
Mit wilder Verbissenheit kroch sie auf Sidney Bloods Tochter zu. Die Entfernung bis zu der Stelle, an der Sheena vor den Sesseln kauerte, betrug nicht mehr als zweieinhalb Yard. Trotzdem wurde es ein beschwerlicher und langwieriger Weg, denn bei jedem krachenden Einschlag unterbrach die Wütende ihr Kriechen, zog den Kopf ein und barg ihn unter den Armen, indem sie die Nase in den Teppich steckte.
Mit den Kristallsplittern regneten Stuck und festerer Deckenputz herab. Auf der eben noch spiegelblanken Marmorplatte eines ovalen Tischs und dem darauf befindlichen Kaffeegeschirr aus edlem Porzellan bildete sich eine dicke weiße Staubschicht. Darin landeten unterschiedlich große Brocken aus Gips und Mörtel, vermischt mit glitzernden Punkten aus Kristall.
Ebenso geschah es auf einem breiten Diwan und den übrigen Polstermöbeln, die sich um ein Eisbärenfell vor dem Kamin gruppierten. Das Hellbraun des Kalbsleders, mit dem die Polster bespannt waren, verschwand unter der gleichen feinstaubigen und grobkörnigen Schicht wie der Tisch und das restliche Mobiliar.
Zugleich bildeten sich mit jedem Einschlag weiße Wolken aus pulverisiertem Gips, die die gesamte Einrichtung einschließlich der anwesenden drei Menschen bald wie mit feinem Schnee überzogen. In dem wallenden Weiß waren sie nur noch schemenhaft zu erkennen.
Lassiter zog sich sein Halstuch über Mund und Nase. Während er vorwärts robbte, sah er, dass Sheena ihre Atemwege notdürftig mit dem Ärmel ihrer Jacke schützte. Die Wütende dagegen krächzte und hustete, als sie einen Angriffsschrei ausstieß und sich auf Sheena stürzte.
Aber die Tochter des Wells-Fargo-Agenten war auf der Hut. Trotz der Staubwolken sah sie die plötzliche Bewegung der Angreiferin gerade noch rechtzeitig und warf sich zur Seite. Jimenas Schrei ging in einem dumpfen Laut unter, als sie mit dem Kopf gegen die Vorderkante des Sessels prallte, vor dem Sheena gekauert hatte.
Doch La Furiosa war hart im Nehmen. Ohne das geringste Zeichen von Schwäche zu zeigen, stieß sie sich einen halben Schritt zurück, schwenkte nach rechts und kroch hinter Sheena her.
Auf dem Eisbärenfell holte sie die Agententochter ein. Sheena wehrte sich mit Händen und Füßen, als die Wütende sich von hinten auf sie warf. Jimena packte ihre Gegnerin im Nacken, schloss die Hände wie Krallen um ihren Hals und drückte sie mit ihrem ganzen Gewicht in das weiße Fell.
Sheena rang verzweifelt nach Luft. Mit aller Kraft winkelte sie die Beine an, schlug mit den Absätzen aufwärts und versuchte, die Frau auf ihrem Rücken zu treffen. Immerhin gelang es Sheena, den Kopf zu heben und für einen Moment freizukommen. Doch die Wütende war sofort wieder zur Stelle und versuchte, sie erneut in den Würgegriff zu nehmen.
Lassiter robbte schneller, durch die Gasse zwischen zwei Sesseln – und dann hatte er die beiden kämpfenden Frauen unmittelbar vor sich. Im wölkenden weißen Staub und auf dem Weiß des Eisbärenfells, verschwammen ihre Bewegungen zu einem sich wild wälzenden Knäuel aus Armen und Beinen.
Dabei sahen sie aus wie fremdartige Wesen, die vollständig mit Puderzucker überzogen waren.
Und abermals schaffte die Wütende es, Sheena mit dem Gesicht voran zu Boden zu drücken. Lassiter sah es und wusste, in dem vom Gipsstaub bedeckten Eisbärenfell würde Sheena ersticken, wenn sie nicht sofort freikam. Jimena hustete und krächzte vor Anstrengung, doch ihre von Hass befeuerte Willenskraft war stärker als alle widrigen Umstände.
Dem großen Mann half das Halstuch. Er war imstande, einigermaßen gut zu atmen. Er zog die Beine an und stieß sich ab – katapultierte sich auf die Kämpfenden zu. Gnadenlos setzte er seine Fäuste ein. Es ging um Sheenas Leben; er konnte keine Rücksicht darauf nehmen, dass Jimena eine Frau war.
Er sprang sie an und versetzte ihr kurz nacheinander zwei präzise platzierte Fausthiebe. Schmerzerfüllt schrie sie auf, als die Wucht der Hiebe ihre Armmuskeln lähmte und ihre Klammerfäuste von Sheenas Hals löste. Mit einem weiteren unbarmherzigen Schlag schleuderte Lassiter die Wütende von Sheena herunter.
Er warf sich auf Jimena und zwang sie zu Boden. Gleichzeitig streckte er den linken Arm aus und half Sheena, sich auf den Rücken zu drehen.
»Die Kordel«, rief er. Mit einer Kopfbewegung wies er auf das Fenster, während er Jimenas Arme auf den Rücken drehte.
Sheena verstand sofort, nickte nur und kroch sofort los.
Schüsse und Einschläge krachten weiter in regelmäßigen Abständen. Die weißen Staubwolken verdichteten sich. Mittlerweile hatte sich der Salon in eine Schneelandschaft verwandelt.
Sie wehrte sich nur noch schwach. Von ihrer Benommenheit nach Lassiters Fausthieben hatte sie sich nicht erholt. Bevor sie dazu in der Lage war, kehrte Sheena mit der Haltekordel des Fenstervorhangs zurück.
Lassiter benutzte das daumendicke, dunkelrote Edelseil, um Jimenas Handgelenke auf den Rücken zu schnüren. Das lange Ende der Kordel führte er abwärts und schlang es einmal um ihre Fußgelenke. Indem er die Seilwindung anzog, zwang er ihre Unterschenkel aufwärts, bis die Absätze ihrer Maßstiefel ihr Hinterteil erreichten.
In dieser Stellung zurrte er die noch ausreichend lange Kordel mehrfach um ihre Fußgelenke und verknotete sie dann ebenfalls mehrfach und so fest er konnte. Die Wütende durfte sich nicht so schnell befreien können, denn Sheena und er brauchten einen möglichst großen Vorsprung.
Ohne verfolgt zu werden, würden sie das Fegefeuer – »El Purgatorio« – nicht verlassen können. Ob sie überhaupt fliehen konnten, war mehr als fraglich.
Das zeigte sich schon im nächsten Moment.
***
Stimmen näherten sich plötzlich, begleitet von Schrittgeräuschen harter Stiefelsohlen. In jeder der Sekundenpausen zwischen Sidney Bloods Schüssen wurden die Geräusche lauter.
Lassiter kam nicht mehr dazu, La Furiosa zu knebeln.
Sie riss den Mund weit auf und schrie aus Leibeskräften. Das Gellen ihrer Stimme schwoll zu einem Kreischen, das die Trommelfelle schmerzen ließ. Spätestens jetzt hatten ihre Aufpasser dort draußen begriffen, wo sie steckte.
Lassiter konnte Sheena nur noch signalisieren, dass sie auf Abstand gehen mussten.
Dann überschlug sich das Geschehen auch schon.
Lassiter schaffte es noch, mit einem Sprung nach rechts hinter einer Truhe zu verschwinden. Sheena wich von der Wütenden weg, fand in sicherer Entfernung Deckung hinter einem Sideboard.
Im selben Augenblick wurde die Zimmertür aufgestoßen.
Ein Schwarzgekleideter schnellte in die Türöffnung – geduckt zwar, doch nicht tief genug.
Die Sharps krachte genau in diesem Sekundenbruchteil.
Der Mann in Schwarz verschwand so blitzartig, wie er aufgetaucht war. Die ungeheure Wucht des 54er Geschosses schleuderte ihn zurück. Durch den weißen Nebel im Zimmer war seine schwarze Silhouette nur verschwommen zu sehen, wie er über die ganze Breite des angrenzenden Korridors flog und gegen die jenseitige Wand prallte.
Lassiter nutzte die Schrecksekunde der anderen, die draußen lauerten.
Er sprang auf, zog den Remington im Laufen und erreichte die Türschwelle mit drei Riesensätzen. Rechtzeitig streckte er die Arme und warf sich hin. Fast eine Körperlänge weit schlitterte er über den Orientläufer. Noch während der Bewegung schwenkte er den Revolver nach links.
Es war, wie er vermutet hatte.
Drei Kerle waren es, die linker Hand im Winkel zwischen Wand und Fußboden kauerten – eben erst im Begriff, den Schock zu überwinden, den der Anblick ihres getroffenen Gefährten ausgelöst hatte. Wie er, trugen sie Schwarz.
Der vorderste Mann warf sich zur Seite. In der Mitte des Korridors brachte er seinen Sechsschüsser in Anschlag – beidhändig, liegend, die Ellenbogen aufgestützt.
Lassiter zog durch. Der Remington bäumte sich in seiner Rechten auf. Das aufglühende Mündungsfeuer löschte den Anblick des anderen buchstäblich aus. Ins Krachen des Schusses mischten sich ein Schmetterschlag und sofort darauf ein markerschüttender Schmerzensschrei, als Lassiters Kugel den Revolver des Mannes traf.
Zwar prallte das 45er Geschoss von dem Revolver ab und driftete als Querschläger in die Wand zur Rechten. Doch der Vortrieb im Moment des Auftreffens war stark genug, um ihm den Revolver mit voller Wucht ins Gesicht zu schlagen. Sein Schrei hielt nur kurz an, dann verlor er das Bewusstsein und streckte sich.
Sofort nach dem Feuern rollte Lassiter sich ab, drehte sich nach rechts um die Längsachse und brachte den Remington noch aus der Bewegung heraus erneut in Schussposition.
Im Wandwinkel zur Linken zuckte ein Mündungsblitz auf. Mit dumpfem Schlag fuhr eine Kugel in den Boden – dort, wo Lassiter eben noch gelegen hatte. Reaktionsschnell krümmte er den Abzugsfinger, jagte die Kugel in das Mündungsfeuer hinein. Noch bevor das Krachen des Remington verhallte, rollte er sich abermals nach rechts.
Er sah noch, dass der dritte Mann seinen Sechsschüsser hochriss und auf ihn anlegte. Doch ein peitschender, hellerer Schuss vereitelte sein Vorhaben. Das 31er Projektil aus Sheenas Smith & Wesson-Revolver tötete den Mann auf der Stelle.
Lassiter wandte sich zur Seite, wollte sich bei Sheena bedanken, aber er kam nicht dazu. Denn sie beachtete ihn nicht. Ihre ganze Konzentration galt dem Ende des Korridors. Am Türrahmen lehnend, feuerte sie weiter. Lassiter sah im selben Moment, weshalb.
Sofort griff er ein, hatte den Remington wieder im Anschlag und zog durch. Der harte Klang des 45ers unterlegte das Peitschen des kleinkalibrigen Fünfschüssers, den Sheena mit zuverlässiger Zielgenauigkeit bediente. Zugleich bewies sie damit, dass 31er Kugeln nicht weniger tödlich waren als die größeren Exemplare.
Die Männer in Schwarz, die dort am Treppenaufgang aus der Eingangshalle buchstäblich hervorquollen, wurden zurückgeworfen. Einer blieb auf dem Korridorteppich liegen, einen zweiten schleuderte die Wucht des Einschusses in die Richtung, aus der er gekommen war.
Wie eine Gliederpuppe flog der schon Leblose den anderen entgegen, die dort wahrscheinlich schon nachdrängten. Flüche, erschrockene Rufe und wütendes Gebrüll ließen darauf schließen, dass auf den oberen Stufen Durcheinander entstand. Ein dritter Getroffener verstärkte das offenkundige Chaos.
Weitere Schwarzgekleidete waren nicht zu sehen – zumindest im Augenblick nicht.
Sidney Blood hatte das Feuer eingestellt. Nachdem sich der weiße Staub gesenkt hatte, musste er durch das Zielfernrohr gesehen haben, dass sich das Geschehen aus dem Salon der Wütenden in die Zimmerflucht verlagerte.
Lassiter und Sheena verständigten sich durch rasche Handzeichen. Sheena wandte sich als erste ab und lief los – auf das rückwärtige Ende des Korridors zu. Lassiter sicherte ihren gemeinsamen Rückzug, indem er sich halb aufrichtete und rückwärtsgehend feuerte.
Splitter flogen aus dem Pfosten des Treppengeländers.
Keiner der schwarzgekleideten Kerle wagte es, auch nur seine Nasenspitze zu zeigen.