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Sie war blond und hatte schrägstehende Augen, die so grün leuchteten wie die Bergseen der Black Hills. Ches schaute hinein und schon war ihm schwindlig. Von da ab wollte er sie, unbedingt. Es war der Sommer, in dem er beschlossen hatte, reich zu werden.
Am Abend drauf ließ sie sich küssen, doch nach oben gehen wollte sie nicht mit ihm. Vielleicht, weil sie ihm ansah, dass er ein armer Schlucker war; vielleicht, weil er ein Spiel nach dem anderen verlor. Jedenfalls sagte sie: "Erst die Arbeit, dann das Vergnügen" und ging mit einem fetten Geldsack aus St. Louis nach oben.
Die Eifersucht packte Ches. Er warf die Karten hin. "Ich setze eine Partie aus." Er stieg die Treppe hinauf, lauschte an jeder Tür. Hinter einer erkannte er ihre Stimme. Sie flüsterte und stöhnte. Die Eifersucht machte Ches rasend. Er zog seinen Revolver...
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Seitenzahl: 147
Veröffentlichungsjahr: 2015
Cover
Impressum
Der Tod ist blond
Vorschau
BASTEI ENTERTAINMENT
Vollständige E-Book-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe
Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG
© 2015 by Bastei Lübbe AG, Köln
Verlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian Marzin
Verantwortlich für den Inhalt
Titelfoto: Boada/Norma
E-Book-Produktion: César Satz & Grafik GmbH, Köln
ISBN 978-3-7325-1726-8
www.bastei-entertainment.de
www.lesejury.de
www.bastei.de
Der Tod ist blond
Sie war blond und hatte schrägstehende Augen, die so grün leuchteten wie die Bergseen der Black Hills. Ches schaute hinein und schon war ihm schwindlig. Von da ab wollte er sie, unbedingt. Es war der Sommer, in dem er beschlossen hatte, reich zu werden.
Am Abend darauf ließ sie sich küssen, doch nach oben gehen wollte sie nicht mit ihm. Vielleicht, weil sie ihm ansah, dass er ein armer Schlucker war; vielleicht, weil er ein Spiel nach dem anderen verlor. Jedenfalls sagte sie: »Erst die Arbeit, dann das Vergnügen« und ging mit einem fetten Geldsack aus St. Louis nach oben.
Die Eifersucht packte Ches. Er warf die Karten hin. »Ich setze eine Partie aus.« Er stieg die Treppe hinauf, lauschte an jeder Tür. Hinter einer erkannte er ihre Stimme. Sie flüsterte und stöhnte. Die Eifersucht machte Ches rasend. Er zog seinen Revolver …
Ches schluckte und versuchte, sich zusammenzureißen. Reich werden wollte er, nicht im Knast verrecken oder gar am Galgen baumeln. Er bückte sich zum Schlüsselloch, linste hindurch. Eine Öllampe brannte auf dem Tisch neben dem Bett. Jede Einzelheit konnte Ches erkennen.
Sie lag unter dem Geldsack, Ches sah seinen fetten Hintern zucken, sah sein breites Gesicht zwischen ihren Brüsten abtauchen. Das war mehr, als Ches vertragen konnte. Er spannte den Hahn seines Revolvers und stieß die Tür auf.
»Scheißkerl!«, zischte er. »Runter von meinem Mädchen!«
»Bitte nicht, Ches.« Sie riss die Arme hoch. »Bitte …« Der Kerl aus St. Louis rührte sich nicht, sagte nichts. Er schien überhaupt nicht zu begreifen, dass es um sein Leben ging, hob nicht mal seinen Kopf.
Und dann sah Ches ihre blutige Faust und das Messer darin. »Es war Notwehr«, flüsterte sie. »Du hast doch selbst gesehen, dass er mich vergewaltigen wollte.« Sie war kalkbleich, ihre Stimme zitterte. »Oder?«
Ches begriff. »Klar.« Er steckte den Revolver weg, drückte die Tür hinter sich zu und schloss ab. Vorsichtshalber. »Klar doch, hab ich.« Er war völlig fertig. Alles hatte er erwartet, aber doch niemals so was! »Himmel, bist du abgefeimt.« Er setzte sich an den Bettrand, schüttelte den Kopf und feixte. »Ich fass es einfach nicht.«
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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