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Der Häuptling thronte kopfüber auf dem Prunkstuhl. Das kunstvoll gearbeitete Möbelstück aus amerikanischer Eiche klebte mit den Beinen an der Zimmerdecke. Der Wald und das Dickicht begannen ihren Wuchs ebenfalls dort oben und ließen die Baumkronen wie große schwere Köpfe herabhängen.
So sah es allerdings nur auf der Mattscheibe aus.
"Eine Bitte noch, Chief White Raven", rief Jasper Cronin, der Fotograf, unter dem schwarzen Tuch.
"Falten Sie die Hände nicht, sondern legen Sie sie einfach nur übereinander. Ansonsten sehen Sie wunderbar majestätisch aus."
White Raven antwortete nicht. Er lächelte nur. Die Anweisung des Fotografen befolgte er mit stoischer Ruhe, indem er die Hände voneinander trennte und flach auf die Knie legte.
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Seitenzahl: 118
Veröffentlichungsjahr: 2015
Cover
Impressum
Die Geiseln des Häuptlings
Vorschau
BASTEI ENTERTAINMENT
Vollständige E-Book-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe
Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG
© 2015 by Bastei Lübbe AG, Köln
Verlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian Marzin
Verantwortlich für den Inhalt
Titelfoto: Del Nido/Norma
E-Book-Produktion: César Satz & Grafik GmbH, Köln
ISBN 978-3-7325-1731-2
www.bastei-entertainment.de
www.lesejury.de
www.bastei.de
Die Geiseln des Häuptlings
Der Häuptling thronte kopfüber auf dem Prunkstuhl. Das kunstvoll gearbeitete Möbelstück aus amerikanischer Eiche klebte mit den Beinen an der Zimmerdecke. Der Wald und das Dickicht begannen ihren Wuchs ebenfalls dort oben und ließen die Baumkronen wie große schwere Köpfe herabhängen.
So sah es allerdings nur auf der Mattscheibe aus.
»Eine Bitte noch, Chief White Raven!«, rief Jasper Cronin, der Fotograf, unter dem schwarzen Tuch. »Falten Sie die Hände nicht, sondern legen Sie sie einfach nur übereinander. Ansonsten sehen Sie wunderbar majestätisch aus.«
White Raven antwortete nicht. Er lächelte nur. Die Anweisung des Fotografen befolgte er mit stoischer Ruhe, indem er die Hände voneinander trennte und flach auf die Knie legte.
Es war, als hätte er eine Explosion damit ausgelöst.
Mit schmetterndem Krachen flog hinter ihm das Dickicht auseinander.
Eine finstere Gestalt sprang heraus.
Mit einem riesigen Bowiemesser hatte der ganz in Schwarz gekleidete Kerl die Leinwand von der Rückseite her zerfetzt. Das bunte Kulissenbild von Bäumen und Dickicht war laut und prasselnd zerrissen; daher hatte es sich tatsächlich wie eine Explosion angehört.
Und der Mann in Schwarz machte einen Satz auf den Häuptling zu, bevor dieser reagieren konnte.
Jasper Cronin erschrak zu Tode, als er das auf den Kopf gestellte Abbild dessen sah, was sich abspielte. Vor Schreck löste er das Blitzlicht aus. Die Frauen unter den Anwesenden schrien auf, als eine grellweiße Stichflamme aus der Pulverpfanne aufstieg und das ohnehin erleuchtete Studio wie mit taghellem Wetterleuchten ausfüllte.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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