Lassiter 2275 - Jack Slade - E-Book

Lassiter 2275 E-Book

Jack Slade

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Beschreibung

Lassiter empfand tiefste Empörung, denn die Frau tat ihm Unrecht. Sein Anblick versetzte sie in Panik. Sie schrie sich die Seele aus dem Leib. Ihr Gesicht war verzerrt vor Angst, und sie streckte ihm abwehrend beide Handflächen entgegen, weil sie mit dem Rücken an der Wand stand.

Sie gebärdete sich, als wäre er der schlimmste vorstellbare Unhold. Das Gellen ihrer Stimme ließ seine Trommelfelle klirren. Vergeblich versuchte er ihr klarzumachen, dass er nichts weiter getan hatte, als ihr einen guten Tag zu wünschen. Sie verstand ihn nicht. Anklagend zeigte sie auf die Wölbung unter seinen Gürtelschließen.

"Und das?", kreischte sie. "Was ist das? Wenn das keine Bedrohung ist..."

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EPUB
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Seitenzahl: 119

Veröffentlichungsjahr: 2016

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Inhalt

Cover

Impressum

Lassiter und die Badland-Banditen

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2016 by Bastei Lübbe AG, Köln

Verlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian Marzin

Verantwortlich für den Inhalt

Titelfoto: Boada/Norma

E-Book-Produktion: César Satz & Grafik GmbH, Köln

ISBN 978-3-7325-2696-3

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

Lassiter und die Badland-Banditen

Lassiter empfand tiefste Empörung, denn die Frau tat ihm Unrecht.

Sein Anblick versetzte sie in Panik. Sie schrie sich die Seele aus dem Leib. Ihr Gesicht war verzerrt vor Angst, und sie streckte ihm abwehrend beide Handflächen entgegen, weil sie mit dem Rücken an der Wand stand. Sie gebärdete sich, als wäre er der schlimmste vorstellbare Unhold. Das Gellen ihrer Stimme ließ seine Trommelfelle klirren. Vergeblich versuchte er ihr klarzumachen, dass er nichts weiter getan hatte, als ihr einen guten Tag zu wünschen.

Sie verstand ihn nicht. Anklagend zeigte sie auf die Wölbung unter seinen Gürtelschließen. »Und das?«, kreischte sie. »Was ist das? Wenn das keine Bedrohung ist …«

Lassiter wollte sich abermals rechtfertigen, doch in diesem Moment hörte er Männerstimmen. Schlagartig war er hellwach. Und stand senkrecht neben dem Bett. Nur ein Traum! Er schnappte sich die Winchester, die an der Kommode lehnte. Nur drei schnelle Schritte brauchte er, um das Fenster zu erreichen. Er riss es auf. Stieß den Karabiner über den Sims.

Die Schreie einer Frau waren Wirklichkeit, kamen von dem Nachbargrundstück des Hotels. Zwei Kerle zerrten sie über den Hof, vom Gebäude weg. Sie wehrte sich verzweifelt, versuchte auszukeilen wie ein Mustang.

Es nützte ihr nichts. Ihre Bezwinger waren bullig gebaut. Der Mann zu ihrer Linken war blond und bartlos, der andere hatte rote Haare und einen Ziegenbart. Sie ließen die Schreiende zappeln wie ein Kind, ohne sich dabei sonderlich anstrengen zu müssen. Ebenso mühelos wichen sie den Tritten ihres Opfers aus. Lassiter sah, was sie vorhatte. Trotz ihrer misslichen Lage versuchte sie, die Mistkerle an ihren empfindlichsten Stellen zu treffen.

Doch es gelang ihr nicht, denn sie ließen sie nicht zu nahe kommen, reagierten mit wüsten Beschimpfungen und hielten sie an gestreckten Armen zwischen sich, während sie ihr Opfer zum rückwärtigen Tor des Hofs zogen. Es war ein Schulhof, die Frau konnte folglich eine Lehrerin sein.

Sie hatte langes dunkles Haar, das sie im Nacken hochgesteckt trug. Vermutlich war sie gerade erst in der Schule angekommen. Sie trug ein einfaches graublaues Kostüm mit langem Rock, dazu eine weiße Bluse mit hohem Kragen und hochgeschnürte schwarze Lederstiefel.

Ihre Entführer mussten sie vor Unterrichtsbeginn abgepasst haben, denn es waren noch keine Kinder zu sehen – weder auf dem Hof noch im Schulhaus.

Lassiter zog den Kolben der Winchester an die Schulter, visierte kurz und jagte einen Warnschuss über die Köpfe der Kerle hinweg.

Sie zuckten zusammen, als das Blei über sie hinwegsengte und in eine Zaunplanke auf der anderen Seite des Hofs schmetterte.

Die Frau verstummte vor Angst, wagte nicht mehr, sich zu rühren. Doch mehr als diesen Sekundenbruchteil des Erstarrens gab es nicht.

Der Rothaarige ließ die Frau los und wich zur Seite. Die Dunkelhaarige hielt ihre Chance für gekommen. Sie mobilisierte all ihre Kräfte, um sich von dem Blonden loszureißen. Aber der hielt sie mit eiserner Härte, während sein Komplize nach einem federnden Seitwärtssprung herumwirbelte, verharrte und den Sechsschüsser aus dem Holster riss.

Im Beidhand-Anschlag ließ er die Waffe hochrucken – zu den Fenstern des Hotels hin.

Lassiters Zimmer befand sich im zweiten Stock. Er wusste, dass er ein prächtiges Ziel abgab. Im Sonnenlicht des frühen Tages war er gut zu sehen. Und die Entfernung betrug wenig mehr als dreißig Yard. Für einen geübten Revolverschützen kein Problem.

Bevor sich der Zeigefinger des Rothaarigen krümmen konnte, jagte ihm Lassiter eine Kugel durch den Kopf. Dann schwenkte er sofort den Lauf der Winchester herum.

Der Blonde tat das Einzige, was ihm noch blieb: Mit brutaler Gewalt riss er die Frau zu sich heran. Er packte sie nun auch mit der freien Hand und umschloss ihren Oberkörper blitzschnell mit dem linken Arm. Ebenso schnell zog er seinen Colt und presste der Frau die Mündung an die Schläfe. Sie war wie gelähmt, wagte nicht einmal mehr, den kleinen Finger zu rühren.

Der Blonde versuchte sich hinter ihr klein zu machen und sie als Schutzschild zu benutzen. Er schien zu ahnen, dass es ihm nicht vollends gelingen konnte, weil sein Gegner im Fenster des zweiten Stocks den Vorteil der höheren Schussposition hatte.

Das hintere Tor des Schulhofs war nur fünf Schritte entfernt. Und mit jedem Schritt, den er schaffte, das wusste der Entführer genau, verbesserte er seine Chancen.

Doch Lassiter dachte nicht daran, ihn entkommen zu lassen. Er zielte sorgfältig. Wegen der geringen Entfernung brauchte er die Visierung der Winchester nicht zu justieren.

Trotz der höllischen Anspannung, in der er sich befinden musste, bewegte sich der Blonde langsam. Am wichtigsten schien es ihm zu sein, so wenig Angriffsfläche wie möglich zu bieten und das Risiko für seinen Gegner zu erhöhen, die Frau durch einen ungenauen Schuss zu verletzen oder gar zu töten.

Es war das Vabanque-Spiel, das er bei Geiselnahmen schon so manches Mal eingegangen war. Stets war es gutgegangen. Das beruhte nicht zuletzt auf seiner Erfahrung, seinen Fähigkeiten als Scharfschütze und seiner Nervenkraft, die der von Stahlseilen glich.

Diese Gedanken schossen Lassiter durch den Kopf, während er sich auf die Visierung konzentrierte. Für ihn stand fest, dass er das Leben der Frau nicht leichtfertig aufs Spiel setzen würde. Sollte das Risiko unkalkulierbar werden, würde er die Aktion abbrechen. Dann musste er den Entführer zunächst entkommen lassen und die Frau auf andere Weise zu retten versuchen.

Praktisch sah er von dem Blonden nur den Haarschopf. Ein Teil davon, vom Haaransatz des Mannes aufwärts, wurde überdies vom hochgesteckten dunklen Haar der Geisel verdeckt.

Lassiter richtete Kimme und Korn neben den Haarknoten der Frau, sodass der Zielpunkt präzise in der linken Kopfhälfte des Entführers lag. Wegen dessen Langsamkeit vermochte Lassiter die Visierlinie fast mühelos konstant zu halten.

Bis auf drei Schritte ließ er den Mann und sein Opfer an das Tor herankommen. Dann zog er durch.

Der Mündungsblitz erlosch, der Pulverrauch verflog.

Und es war kein Ergebnis zu erkennen.

Die Frau stand kreidebleich und starr vor Panik. Der blonde Entführer hinter ihr rührte sich ebenfalls nicht. Das Entscheidende aber war, dass sein Zeigefinger wie eingefroren war. Er hatte es nicht mehr geschafft, ihn um den Abzug zu krümmen. Lassiters Kugel hatte den Mann augenblicklich getötet.

Langsam, unendlich langsam, sank er von der Frau weg.

Abermals zuckte sie zusammen, als sich der Schuss aus seinem Revolver beim Aufprall seines erschlaffenden Arms löste. Wie ein Hammerschlag traf die Kugel den festgestampften Erdboden des Schulhofs.

Die Frau erschauerte, kreuzte krampfhaft die Arme vor der Brust und blickte zu Lassiter hinauf. Ihr Blick war wie ein stummer Schrei, in dem sich Dankbarkeit und die sehnsüchtige Suche nach Schutz mischten.

***

Lassiter stieß die Hintertür auf und eilte über den Hinterhof des Hotels »Custer’s Rest«. Zu ebener Erde konnte er den Schulhof nebenan nicht mehr sehen. Ein mannshoher Bretterzaun trennte die beiden Grundstücke voneinander. Ein Tor oder eine Pforte gab es nicht.

Der Mann der Brigade Sieben fackelte nicht lange. Er lief auf den Zaun zu und packte die Oberkante mit beiden Händen. Mit einem kraftvollen Klimmzug schwang er sich hinüber und landete federnd auf der anderen Seite.

Er hatte sich eilends angezogen. Hose, Stiefel, Hemd und Revolvergurt reichten aus, waren sozusagen das Minimum, mit dem man einer Lady in einer Ausnahmesituation gegenübertreten konnte. Die Winchester hatte er im Hotelzimmer zurückgelassen.

Er verschaffte sich einen Überblick, brauchte dafür nicht mehr als die Zeitspanne eines Atemzugs. Der Schulhof war noch leer. Aber die Lady war nicht mehr allein.

Vor den beiden Toten schmiegte sie sich an die Brust eines Mannes. Er hatte beide Arme um ihren Rücken geschlungen und hielt sie fest, als würde sie ohne seine Hilfe kraftlos zu Boden sinken.

Das Auffälligste an dem Mann war seine Haarpracht, eine weizenfarbene lockige Mähne, die in Lassiter ungewollt den Vergleich mit einem Löwen aufkommen ließ. Der Mann war schlank und hochgewachsen und trug einen grauen Stadtanzug mit ledernen Ärmelschonern in Ellbogenhöhe.

Wie es aussah, redete er beruhigend auf die Frau ein. Während sie den Kopf zur Seite wandte, weil sie Lassiters Sprung gehört hatte, ließ der Mann mit der Löwenmähne sich nicht beirren.

Er drehte sich nicht um, machte in Lassiters Richtung lediglich eine Handbewegung, als wollte er ein lästiges Insekt verscheuchen.

Lassiter ließ sich nicht beirren ging auf das seltsame Paar zu.

»Bitte – jetzt keine Störung!«, rief der Weizenblonde unwillig. »Meine Kollegin, Miss Spanier, hat Furchtbares durchgemacht. Sie braucht absolute Ruhe. Wenn Sie hier etwas zu erledigen haben, gehen Sie bitte ins Schulhaus. Dort …«

»Mortimer«, unterbrach sie ihn energisch. »Der Gentleman hat mir das Leben gerettet.«

»… wird man Ihnen weiterhelfen«, vollendete der mit der Löwenmähne seinen Satz. Dann sah er seine Kollegin wieder an. »Was redest du da? Die beiden Übeltäter sind doch schon tot.«

Lassiter grinste beim Näherkommen und sagte: »Bestimmt sind sie bei Ihrem Anblick vor Schreck umgefallen.«

Die Miene des Blonden verfinsterte sich. »Hören Sie, Sir, dies ist jetzt nicht der Moment für alberne Witze.«

Lassiter reagierte nicht darauf.

Miss Spanier löste sich von ihrem eifrigen Beschützer. »Mortimer«, wiederholte sie eine Spur energischer. »Bitte geh jetzt hinein. Ich hoffe, mein Vater wird gleich hier sein. Du hast ihn doch benachrichtigen lassen, oder?«

»Natürlich«, erwiderte Mortimer gekränkt. »Ich habe Paddy losgeschickt.« Noch während er sprach, wandte er sich ab und steuerte auf das Schulgebäude zu.

»Das ist Mortimer Payne, ein Kollege«, erklärte die Frau. »Paddy Egan ist unser Hausmeister. Mein Name ist Christina Spanier. Ich bin Lehrerin an dieser Schule …

»Lassiter«, stellte der große Mann sich vor. »Kein Vorname, kein Nachname. Der eine Name ist beides. Und Ihr Vater?«

»Ist der County Sheriff«, antwortete Christina und lächelte. »Sein Name ist Sidney Spanier.« Sie holte tief Luft. »Bevor Sie weiterreden, Sir, möchte ich mich bei Ihnen bedanken.« Sie warf einen scheuen Seitenblick auf die Toten, ehe sie fortfuhr: »Sie haben mir das Leben gerettet. Ich weiß nicht, was für ein schreckliches Schicksal mir bevorgestanden hätte, wenn Sie nicht eingegriffen hätten.«

Lassiter sah sie an und runzelte die Stirn. Sie schien sicher zu sein, dass die Entführer sie nicht umbringen wollten. Und sie schien zu ahnen, was die Kerle stattdessen mit ihr vorgehabt hatten.

»Freut mich, dass ich Ihnen helfen konnte«, erwiderte der große Mann einsilbig. Er wollte Christina nicht mit Fragen behelligen. Nicht jetzt, da sie die durchlittenen Ängste erst einmal verarbeiten musste.

»Ich würde Sie gern mit meinem Vater bekannt machen«, sagte Christina. Ihre Stimme hörte sich erstaunlich fest an. Sie schien mit dem Geschehen besser fertig zu werden als es die meisten Frauen an ihrer Stelle geschafft hätten.

Lassiter ging mit ihr auf das Schulhaus zu. Noch bevor sie es erreichten, wurde die Hintertür geöffnet, und der Sheriff trat heraus – erkennbar an dem vernickelten Metallstern, den er auf der Außenbrusttasche seiner schwarzen Lederweste trug.

Sidney Spanier war ein breitschultriger, untersetzter Mann von mittlerer Größe. Sein glattes dunkles Haar war sorgfältig in der Mitte gescheitelt und reichte bis zu den Ohren.

Zwei Deputies traten ebenfalls ins Freie. Mortimer Payne und eine rundliche, vollbusige Frau mit straff zurückgeknotetem brünettem Haar wollten ihnen folgen. Doch der Sheriff schien Augen im Hinterkopf zu haben, denn ohne sich umdrehen zu müssen, rief er:

»Joanna und Mortimer! Ihr bleibt drinnen und passt auf, verstanden! Ich will hier kein Kind auf dem Schulhof sehen.«

»Joanna Taft«, ist unsere Schulleiterin, hatte Christina noch Zeit, ihrem Retter zu erklären. Dann war ihr Vater bereits bei ihnen.

Bevor Christina fortfahren konnte, schloss ihr Vater sie wortlos in die Arme und strich ihr beruhigend über den Rücken. Nach einem Moment umfasste er ihre Oberarme und trat einen Schritt zurück. Mit einem Blick auf die Toten fragte er:

»Was ist passiert? Ich habe bis jetzt nur gehört, dass die Bastarde dir im Schulhaus aufgelauert haben.«

Christina nickte. Mit einer Kopfbewegung deutete sie auf Lassiter. »Dieser Gentleman – Lassiter – hat mir das Leben gerettet, Dad.« Mit wenigen Worten erklärte sie, was geschehen war. Sie fügte hinzu: »Ich hatte schon eine Revolvermündung an der Schläfe.«

»Und trotzdem …?« Sheriff Spanier ließ die Frage unbeendet und sah den großen Mann an. »Alle Achtung, Sir. Ich bin Ihnen zu Dank verpflichtet. Meine Tochter bedeutet mir alles. Abgesehen davon – ist es eine herausragende Leistung, die Sie vollbracht haben. Ein durchschnittlicher Bürger hätte so etwas niemals geschafft.«

Lassiter lächelte und zeigte ihm zur Erklärung seinen Dienstausweis. »Ich bin nur auf der Durchreise hier. Meine Anweisung aus Washington lautet, in Yankton auf meinen nächsten Auftrag zu warten.«

»Washington hätte sich keinen besseren Ort aussuchen können«, sagte Spanier. Er hob die Augenbrauen, während er den Ausweis studierte. Anerkennend murmelte er: »Agent der Regierung sind Sie? Und zuständig für was?«

»Ich bekämpfe das Verbrechen«, antwortete der große Mann.

Spanier nickte. »Überall in den Staaten, nehme ich an.«

»So ist es«, bestätigte Lassiter.

Der Sheriff nickte erneut, bedächtiger diesmal. Er gab den Deputies einen Wink und wies sie an, sich um die Toten zu kümmern und den Leichenbestatter und den Fotografen zu verständigen. Seine Tochter schmiegte sich an seine Schulter und sah Lassiter mit einem Blick an, in dem sich Verträumtheit, Bewunderung und Erleichterung nach überstandener Gefahr zu vereinen schienen.

»Vielleicht interessiert Sie dieser Fall«, sagte Sheriff Spanier, an Lassiter gewandt. »Wir haben es hier im Yankton County mit einer Bande von gottverdammten Bastarden zu tun, an die ich einfach nicht herankomme.«

Der Mann der Brigade Sieben horchte auf. »Die Kerle haben also einen sicheren Schlupfwinkel?«

»In der Tat«, antwortete Spanier. »Ich vermute, dass sie sich irgendwo in der Pine Ridge Reservation verkriechen.«

»In den Badlands«, folgerte Lassiter.

»Sie kennen das Gebiet?«

»Ich hatte dort schon mal zu tun.«

»Nun, dann brauche ich Ihnen nicht zu erzählen, dass man ebenso gut nach einer Stecknadel im Heuhaufen suchen könnte.« Sidney Spanier seufzte wie unter einer schweren Last, ehe er fortfuhr: »Diese Burschen tauchen wie aus dem Nichts auf und überfallen alles, was ihnen vor die Flinte kommt – von der Postkutsche bis zum Geldtransport.«

»Und der Überfall auf Ihre Tochter?«

»Gehört leider zu einer neuen Serie von Taten«, antwortete der Sheriff. »Sie scheinen sich jetzt auf Menschenhandel zu spezialisieren. Sie kidnappen minderjährige Mädchen und junge Frauen. Wir haben bereits drei Entführungsopfer zu beklagen, von denen jede Spur fehlt.«

»Aber diesmal …«, erwiderte Lassiter, »sind die Banditen zum ersten Mal gescheitert. Richtig?«