Lassiter 2337 - Jack Slade - E-Book

Lassiter 2337 E-Book

Jack Slade

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Beschreibung

Der Tod lag in der Luft. Kurt Higgins konnte ihn förmlich riechen. Trotzdem machte er mit seiner Arbeit weiter und rammte seine Axt kraftvoll in den Stamm eines Hickory-Baums. Es gab noch eine Menge an Wald zu roden, und Higgins sah keinen Sinn darin, die Männer im Holzfällercamp unnötig zu beunruhigen.

Nach einer Weile jedoch hielt er inne. Sein Gefühl einer drohenden Gefahr hatte sich derart verstärkt, dass er es nicht mehr ignorieren konnte. Er legte seine Axt beiseite, verengte die Augen und blickte über die Ebene aus Baumstümpfen hinweg.

Schlagartig griff eisiges Entsetzen nach seinem Herzen...

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Seitenzahl: 142

Veröffentlichungsjahr: 2017

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Inhalt

Cover

Impressum

Stoppt Lassiter um jeden Preis!

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige eBook-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2017 by Bastei Lübbe AG, Köln

Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller

Verantwortlich für den Inhalt

Titelfoto: TXUS/Norma

eBook-Produktion: César Satz & Grafik GmbH, Köln

ISBN 978-3-7325-4640-4

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

Stoppt Lassiter um jeden Preis!

Der Tod lag in der Luft. Kurt Higgins konnte ihn förmlich riechen. Trotzdem machte er mit seiner Arbeit weiter und rammte seine Axt kraftvoll in den Stamm eines Hickory-Baums. Es gab noch eine Menge an Wald zu roden, und Higgins sah keinen Sinn darin, die Männer im Holzfällercamp unnötig zu beunruhigen.

Nach einer Weile jedoch hielt er inne. Sein Gefühl einer drohenden Gefahr hatte sich derart verstärkt, dass er es nicht mehr ignorieren konnte. Er legte seine Axt beiseite, verengte die Augen und blickte über die Ebene aus Baumstümpfen hinweg.

Schlagartig griff eisiges Entsetzen nach seinem Herzen …

»Hey, Kurt! Was ist denn los?« Steve Gerber stand am Hang und schwenkte seine Axt. »Pause kannst du in einer Stunde machen!« Der scherzhafte Unterton in der Stimme seines Freundes entging Higgins. Die düstere Vorahnung, die ihn erfasst hatte, verkrampfte seinen Magen und ließ sein Herz zu einem angstvoll pochenden Klumpen werden. Zaghaft bewegte er sich den sanft abfallenden Hang hinab, machte einige schnelle Schritte und blieb sprunghaft stehen.

Mit brennendem Blick versuchte er, den dichten Wald rings um die gerodete Freifläche zu durchdringen, fand aber keine sichtbaren Anhaltspunkte für seine Furcht. Dennoch ließen sich die aufwühlenden Empfindungen nicht vertreiben. Sie entsprangen einem Instinkt, dem er blind vertrauen konnte.

»Redest du nicht mehr mit mir?«, machte Gerber erneut auf sich aufmerksam und kam im Laufschritt heran. Kameradschaftlich legte er dem Freund eine Hand auf die Schulter und erlaubte sich eine weitere humorige Bemerkung. »Du kannst die Bäume so lange anstarren, wie du willst, sie werden trotzdem nicht umfallen.«

»Da ist etwas«, murmelte Higgins abwesend. »Ich kann es spüren …«

»Wald«, erwiderte Gerber knapp. »Da ist eine Menge Wald.«

Verhalten schüttelte Kurt Higgins seinen Kopf und legte seine Rechte mechanisch auf den Griff seines Revolvers. »Ich kann es nicht beschreiben, aber …«

»Hör zu!«, unterbrach ihn Gerber. »Die Leute von der Sägemühle erwarten in drei Tagen unsere Lieferung. Wir müssen uns ranhalten, wenn wir den Auftrag nicht verlieren wollen. Ethan Schwartz lauert doch bloß auf eine Gelegenheit, uns aus dem Geschäft zu werfen.«

Eine Reaktion zeigte Kurt Higgins nicht. Seine Augen wanderten durch das Tal und die Hänge hinauf. Über zwanzig harte Burschen fällten Baumreihe um Baumreihe. Als plötzlich einer von ihnen zusammenbrach, dauerte es einen schrecklichen Moment lang, bis Higgins den Zusammenhang mit dem peitschenden Schuss erkannte, der wie das Grollen eines Gewitters herangerollt war. Und als wäre es der Auftakt zu einem Unwetter gewesen, prasselten mit einem Mal von überall her Kugeln auf die Männer herab. Einer nach dem anderen fiel und stürzte haltlos den Abhang hinunter.

Higgins erstarrte. Obwohl es genau das war, was er erwartet hatte, war er zu keiner Regung fähig. Erst der rüde Stoß, den ihm Steve Gerber versetzte, brachte ihn wieder zur Besinnung.

»Beweg dich, zum Teufel noch mal!«, schrie Gerber und feuerte blindlings um sich. Er zerrte am Arm seines Freundes und wollte ihn fortziehen, doch Higgins riss sich los.

»Elende Brut!«, keuchte er außer sich vor Zorn. »Diese Bastarde wollen uns in die Knie zwingen, aber das wird ihnen nicht gelingen!« Der Peacemaker flog in seine Hand und spuckte Blei. Wie von Sinnen rannte Higgins los, jagte alle Kugeln aus der Trommel und schleuderte seinen Colt von sich. »Ich mache euch mit bloßen Händen fertig!«

»Komm zurück! Das hat doch keinen Zweck!« Gerbers Schrei ging in einem gequälten Röcheln unter, doch Kurt Higgins war nicht mehr aufzuhalten. Wie durch ein Wunder entging er den feindlichen Salven, erreichte den Waldrand und hetzte zwischen den Bäumen hindurch.

Kaum konnte er es fassen, einen der hinterhältigen Schützen zwischen den Büschen zu erkennen. Jeden Schuss aus seiner Winchester unterlegte er mit einem sadistischen Lachen und war von seinem schmutzigen Tun derart gefesselt, dass er seinen heranstürmenden Gegner viel zu spät bemerkte.

Einen gellenden Kampfschrei auf den Lippen, warf sich Kurt Higgins vor. Sein Aufschlag riss den Mörder zu Boden und prellte ihm das Gewehr aus den Händen. Wuchtig krachte ihm Higgins’ Faust unters Kinn. Der Holzfäller rollte sich von ihm weg, griff nach der Rifle und schlug mit dem Kolben zu. Dann lud er durch und suchte nach weiteren Gegnern.

Dieses Mal aber war ihm das Glück nicht hold. Augenscheinlich befand sich das Gros der Schützen auf den Anhöhen, von wo aus sie ein sicheres Schussfeld hatten. Wollte Higgins ihnen beikommen, musste er sich aus dem Schutz des Waldes herausbegeben. Dass er damit sein eigenes Todesurteil unterschrieb, wehte nur als flüchtiger Gedanke durch sein Bewusstsein. Die Rage, die beim Donnern der Gewehre und Revolver in ihm hochkochte, überlagerte jede Vernunft. Sie verlieh ihm die falsche Hoffnung, unüberwindlich zu sein und es selbst mit einem Feind aufnehmen zu können, dessen Übermacht schier erdrückend war.

Dann sah er die Leiche von Steve Gerber – und schlagartig fühlte sich Higgins wie ein verlorenes Blatt im Wind. Der Adrenalinschub, der ihn angestachelt hatte, versickerte. Beim Anblick seines toten Freundes wurde ihm seine eigene Sterblichkeit bewusst. Ihm wurde außerdem klar, dass er verloren war.

Noch aber gewährte ihm das Schicksal einen Aufschub. Der letzte Schuss war verhallt; die Gewehre schwiegen. Beinahe ungläubig wischte sich Kurt Higgins den Schleier von den Augen, der die Szenerie vernebelt hatte. Nun sah er klar, sah seine Mitstreiter und Freunde, die überall verstreut lagen und keine Regung mehr von sich gaben.

Es versetzte ihm einen Stich in die Eingeweide. Keiner seiner Kameraden hatte überlebt. Nur er war verschont geblieben. Doch dieser Zustand würde nicht andauern. Higgins wusste es in dem Moment, da er die Männer erblickte, die aus ihren Verstecken zwischen Sträuchern und Bäumen traten. Ganz besonders ein Mann war es, der seine Aufmerksamkeit auf sich lenkte. Er war der einzige Berittene, dirigierte sein Pferd mit äußerster Vorsicht den Hang hinunter und strebte Higgins entgegen.

Der Holzfäller keuchte. Sein Freund Steve hatte es geahnt, aber wahrscheinlich hatte auch er nicht für möglich gehalten, dass Ethan Schwartz auf diese Art die Macht an sich reißen würde. Higgins hatte ihn sofort an seinem grauweißen Haar und den stechenden blauen Augen erkannt. Das hämische Lächeln, das Schwartz’ Mundwinkel umspielte, ließ den Zorn in Higgins erneut aufwallen. Doch er konnte nichts ausrichten, stand allein und unbewaffnet einer Horde von mehr als zwei Dutzend Schießern gegenüber. Dass sie ihn nicht getötet hatten und ihm die Aussicht vorgaukelten, mit heiler Haut davonzukommen, konnte nur eine sadistische Finte sein, die Schwartz sich ausgedacht hatte.

»Du bist der Letzte!«, rief Ethan Schwartz, kaum dass er sich auf Hörweite genähert hatte. »Sei ehrlich zu dir selbst, Higgins! Du hast gewusst, dass es auf diese Weise enden würde.«

Kurt Higgins’ Lippen bewegten sich, doch kein Wort quoll über sie hinweg. Bange Sekunden verstrichen, in denen er Schwartz anstarrte, bis dieser sein Reittier wenige Yards vor dem Holzfäller zügelte. Erst da fand er seine Sprache wieder. »Verdammter Lumpenhund!«, knurrte Higgins. »Du bist zu weit gegangen! Dieses Massaker kannst du nicht vertuschen!«

Ethan Schwartz zeigte sich nicht im Mindesten berührt. »Du unterschätzt die Macht des Geldes. Ich erkaufe mir nicht nur Männer und deren Schweigen, sondern auch Recht und Gesetz, wenn es sein muss. Es geht nicht darum, ein Verbrechen aufzuklären, sondern nur um die harten Dollars, die es decken. Ich kann tun, was immer mir gefällt …«

»Faraday wirst du nicht täuschen!«, stieß Kurt Higgins hervor. »Er ist ein ehrbarer Mann! An ihm wirst du dir die Zähne ausbeißen!«

Schwartz lachte, trocken und verächtlich. »Der Town Marshal ist ein kleines Licht. Ich mache mir nicht einmal die Mühe, ihn kaufen zu wollen.« Es hatte den Anschein, als wollte er noch etwas hinzufügen, doch stattdessen zog er an einer schmalen Goldkette, die unter dem Revers seiner Jacke befestigt war, und förderte eine Uhr aus seiner Brusttasche hervor. Mit einem Schnippen seines Daumens öffnete er den Deckel und warf einen flüchtigen Blick auf das Ziffernblatt. Gleich darauf schaute er Higgins um Nachsicht bittend an. »Ich fürchte, ich muss unseren Plausch beenden. Gewisse Termine lassen sich nicht verschieben.«

Angespannt stand der Holzfäller da. Rasch aber löste sich seine Verkrampfung. Seinem unweigerlichen Ende konnte er nicht mehr entrinnen, und diese Einsicht brachte ihm den inneren Frieden. Er schloss seine Augen und hörte das Durchladen mehrerer Rifles. Ohne Groll dachte er daran, am Ende seines Weges angelangt zu sein. Vor seinem geistigen Auge erschien das Antlitz seiner geliebten Frau Trudy, die fortan ohne ihn durchs Leben gehen musste.

Der Gedanke daran war bitter, und eine einzelne Träne zwängte sich unter Higgins Lidern hervor.

Dann ging die Welt im Tosen donnernder Gewehre unter.

I

Es war heiß, die Luft staubtrocken. Lassiter griff nach seiner Wasserflasche, setzte sie an und sofort darauf wieder ab. Bekümmert sah er den beiden Tropfen nach, die aus der Öffnung rollten und hinabfielen. Eine zweite Flasche führte der Mann der Brigade Sieben nicht bei sich und ärgerte sich, seinen Vorrat nicht aufgestockt zu haben. Er glaubte, die Dürre in seiner Kehle würde ihn umbringen. Und bis zu seinem Zielort Springfield mochte er noch gut zwei Stunden unterwegs sein.

Jede Meile schien sich endlos hinzuziehen. Lassiters Gedanken kreisten um sprudelnde Quellen und plätschernde Gebirgsbäche. So sehr er sich auch anstrengte, wurde er die Bilder in seinem Kopf nicht los. Die Folge war, dass sein Durst ihn schier rasend machen wollte. Doch er war ein Mann, der sich zu beherrschen wusste. Im erstbesten Saloon in Springfield würde er sich für sein Durchhaltevermögen lobend auf die Schulter klopfen.

Vielleicht aber musste er gar nicht so lange warten. Ein Stück weit voraus – es mochten eine oder anderthalb Meilen sein – entdeckte er im Schatten eines Eichenbaumhains ein Haus. Es stand allein auf weiter Flur und war umgeben von Sträuchern und dichten Hecken. Lassiter trieb seinen Grauschimmel an und konnte schon bald einen Brunnen ausmachen, der ihn zu noch größerer Eile anspornte.

Vor dem gemauerten Rund sprang er ab, warf den an einem Seil befestigten Holzkübel nach unten und kurbelte ihn wieder in die Höhe. Mehrmals hintereinander tauchte er die Blechkelle ein und trank gierig. Danach füllte er den Eimer aufs Neue und ließ sein Pferd trinken. Kaum wollte er in den Sattel steigen, drang eine sanfte Stimme an sein Ohr. »Ich teile gern, was ich besitze, aber ich hätte auch gern gewusst mit wem.«

In der Tür des Häuschens stand ein blonder Engel. Anders konnte Lassiter die junge Schönheit nicht bezeichnen. Das gelockte Haar fiel ihr bis über die Schultern und umschmeichelte ihr aufreizendes Dekolleté. Sie trug ein geblümtes blaues Kleid mit weißen Rüschen und hatte dunkelbraune knöchelhohe Stiefeletten an den Füßen. Ihre Arme hingen schüchtern herab und kreuzten sich über ihrem Schoß.

»Mein Name ist Lassiter«, sagte der Brigade-Agent und konnte sich an der Blondine nicht sattsehen. »Es steckte keine böse Absicht dahinter, dass ich ungefragt aus Ihrem Brunnen getrunken habe.«

»Ich bin Daisy«, erwiderte die Frau und lächelte. Auf ihren Zügen zeigte sich ein verschmitzter Ausdruck. »Eine böse Absicht hätte ich auch nie vermutet, wenn ein gestandener Mann seinen Durst stillt …«

Lassiter mutmaßte, dass Daisy eine weitere Bemerkung auf den Lippen lag, sie diese jedoch nicht aussprach, weil sie ihr womöglich unangemessen erschien. Sein Eindruck täuschte ihn nicht, denn zögerlich fuhr die attraktive blonde Frau fort.

»Vielleicht … möchten Sie auf einen Drink zu mir ins Haus kommen …« Verschämt sah Daisy zu Boden.

Abgeneigt war Lassiter nicht. Die Zeugin, die er in Springfield abholen und zum Gericht eskortieren sollte, würde ihm nicht abhandenkommen. Zudem spürte er eine eigentümliche Anziehung zu der jungen Frau, die von Lassiter ganz offensichtlich ebenfalls angetan war.

Im Haus war es dunkel. Die Vorhänge waren zugezogen. Auf einer Anrichte auf der gegenüberliegenden Seite des Wohnraums brannte eine Petroleumlampe und verbreitete matten Schein. Lassiter erkannte ein Sofa mit zwei Stühlen, die um einen kunstvoll gedrechselten Tisch gruppiert waren, der so gar nicht zur Einrichtung eines einfachen Farmgebäudes passen wollte.

»Setzen Sie sich«, forderte Daisy ihren Gast auf. »Was möchten Sie trinken?«

»Haben Sie einen Whiskey?«

Die Blondine schenkte ihm ein mitfühlendes Lächeln. »Ich möchte Ihren Gaumen nicht überfordern, aber eventuell darf ich Ihnen etwas anderes anbieten.«

»Ich lasse mich überraschen.« Behaglich lehnte sich der Brigade-Agent in den Polstern des Sofas zurück. Nicht einmal zwei Minuten darauf kam Daisy zurück, in jeder Hand ein kleines Glas haltend. Eines reichte sie Lassiter, der es verdutzt entgegennahm. Das lag nicht an dem starken Kräuteraroma der dunklen Flüssigkeit, sondern an dem rassigen Girl, das urplötzlich in einem Mieder vor ihm stand.

»Ganz schön warm heute«, erklärte sie. »Finden Sie nicht auch?« Flugs setzte sie sich neben Lassiter und schlug die Beine auf eine Weise übereinander, dass eines auf dem Oberschenkel des Agenten zu liegen kam. Heiter prostete Daisy ihm zu.

Der Schnaps war scharf und mit einer süßlichen Note versehen. Nicht ganz Lassiters Geschmack, aber dennoch trinkbar. In einem Zug stürzte er ihn hinunter.

»Junge, Junge«, sagte Daisy, »man muss ein Glas nicht unbedingt in sich hineinschütten, nur weil es bis zum Rand gefüllt ist. – Sind Sie immer so stürmisch?« In ihrer Stimme lag ein hintergründiger Unterton. Gleichzeitig rieb ihr Unterschenkel über Lassiters Bein.

»Alte Angewohnheit«, sagte der Agent schmunzelnd, stellte sein Glas ab und legte seine Rechte auf Daisys Knie. Er streichelte darüber, wanderte hinauf zur Innenseite ihres Oberschenkels und wieder zurück.

»Das beantwortet wohl meine Frage.« Ohne ihren Blick von Lassiter abzuwenden, nippte die junge Frau an ihrem Drink. Absichtlich verschüttete sie einige Tropfen, die über die Ansätze ihrer Brüste perlten. »So was Dummes aber auch. Da habe ich mich doch glatt bekleckert.«

Lassiter nahm seinen Stetson ab und entledigte sich auch seiner Jacke. Beides legte er vor sich auf den Tisch. »Kein Grund zur Aufregung«, meinte er amüsiert. »Ich kenne mich mit sowas aus.« Er beugte sich vor und berührte Daisys Haut mit seinen Lippen. Sanft glitt seine Zunge über die schmalen Rinnsale.

Das blonde Girl stieß einen lustvollen Seufzer aus. »Ich glaube, da ist ein wenig unter mein Korsett gelaufen. Das könnte hässliche Flecken geben.«

»Das sollten wir unbedingt verhindern …« Geschickt öffnete Lassiter die Schnürung des Mieders, zog es auseinander und entblößte Daisys nackte Brüste. Sie waren voll und fest. Unter dem beschleunigten Atmen des Girls hoben und senkten sie sich. Wieder beugte sich Lassiter hinab, umspielte die sich verhärtenden Brustwarzen und streichelte über Daisys linkes Bein. Gewohnt verlässlich richtete sich seine Männlichkeit auf und drohte seine Hose zu sprengen.

Der Blondine entging seine Erregung nicht, denn sie hatte bereits mit einer Hand nach der Ausbeulung gelangt und quittierte ihre Entdeckung mit einem gedämpften Lachen. »Täusche ich mich oder ist nicht nur der Schnaps scharf?«

»Dem solltest du dringend auf den Grund gehen«, nuschelte Lassiter, gab Daisys sanftem Druck nach und legte sich auf den Rücken. Er beobachtete noch, wie sie sich das Korsett vom Körper streifte, schloss die Augen und spürte die kundigen Finger, die seine Hose aufknöpften. Nicht lange, und sein steil aufgerichteter Schaft machte unter den massierenden Händen der jungen Frau einen weiteren Schub in die Höhe.

Ein kehliges Stöhnen drang aus seinem Mund. Daisy war eine Meisterin und beileibe keine Landpomeranze, wie Lassiter angenommen hatte. Ihre Hände, ihre Lippen und ihre Zunge kannten die empfindsamen Stellen eines Mannes nur zu genau. Und sie setzte ihr Wissen derart schonungslos ein, dass der Brigade-Agent an nichts anderes mehr denken konnte, als sich mit dieser Frau in hemmungsloser Lust zu vereinigen.

Unvermittelt ließ Daisy von ihrem Tun ab und kroch katzengleich auf ihren Besucher. Nicht unabsichtlich streifte ihr Gesäß dabei die Spitze seines Pints und versetzte ihn in Zuckungen. Dann machte sie sich an den Knöpfen von Lassiters Hemd zu schaffen, bis sie seine behaarte Brust freigelegt hatte. »Du bist ein ganzer Mann«, hauchte sie lüstern. »Ich will dich in mir spüren …« Sofort ergriff sie die stramme Rute und führte sie zwischen ihre Schenkel.

Auch Lassiter blieb nicht untätig. Er packte Daisys Pobacken, spreizte sie leicht und stieß behutsam zu. Kaum war er in sie eingedrungen, verkrallte die blondmähnige Frau ihre Finger in Lassiters Brust und bäumte sich stöhnend auf.

»O ja!«, keuchte sie. »So will ich es haben!« Vorsichtig wippte sie auf und ab, steigerte allmählich ihr Tempo und warf ihr Lockenhaar in den Nacken. Jeder Stoß entlockte ihr einen wohligen Seufzer, steigerte sich zu abgehackten, ekstatischen Lauten und gipfelte in inbrünstigen Lustschreien.

Je lauter Daisy ihre Wollust äußerte, desto mehr stachelte es Lassiter an. Obgleich er ein ausdauernder Liebhaber war, drängte jede Faser seines Körpers dem Höhepunkt entgegen. Und das immer wildere Gebaren der heißblütigen Lady deutete an, dass auch sie rasch zum Orgasmus kommen würde.

»Schneller, Baby!«, flehte Daisy. »Stoß mich fester!« Sie presste sich an Lassiter, schlang ihre Arme unter seinen Achseln hindurch und umklammerte seine Schultern. Ihr Körper bebte und glänzte vor Schweiß.