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Die Nacht war nahezu windstill. Nur vereinzelt zeigten sich Wolkenfetzen am ansonsten sternenklaren Himmel. Irgendwo im Unterholz raschelte es, dann erklomm ein kleiner pelziger Körper den Stamm einer Kiefer und verschwand im dichten Astwerk.
Brandon Woods war erschrocken zusammengezuckt und hatte instinktiv nach seinem Messer gegriffen. Die Angst saß ihm im Nacken. Sein Verfolger war nicht weit.
Plötzlich klangen gedämpfte Schritte im Wald auf und das Knacken von Holz. Nur vage riss der Vollmond eine schattenhafte Gestalt aus der Finsternis, doch der Anblick reichte dem flüchtenden Jungen, um ihm das Blut in den Adern gefrieren zu lassen.
Er wusste, dass er verloren war!
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Seitenzahl: 128
Veröffentlichungsjahr: 2018
Cover
Impressum
Kein Entkommen für Jonah Woods
Vorschau
BASTEI ENTERTAINMENT
Vollständige eBook-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe
Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG
© 2018 by Bastei Lübbe AG, Köln
Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller
Verantwortlich für den Inhalt
Titelfoto: Boada/Norma
eBook-Produktion: César Satz & Grafik GmbH, Köln
ISBN 978-3-7325-5874-2
www.bastei-entertainment.de
www.lesejury.de
www.bastei.de
Kein Entkommen für Jonah Woods
Die Nacht war nahezu windstill. Nur vereinzelt zeigten sich Wolkenfetzen am ansonsten sternenklaren Himmel. Irgendwo im Unterholz raschelte es, dann erklomm ein kleiner pelziger Körper den Stamm einer Kiefer und verschwand im dichten Astwerk.
Brandon Woods war erschrocken zusammengezuckt und hatte instinktiv nach seinem Messer gegriffen. Die Angst saß ihm im Nacken. Sein Verfolger war nicht weit.
Plötzlich klangen gedämpfte Schritte im Wald auf und das Knacken von Holz. Nur vage riss der Vollmond eine schattenhafte Gestalt aus der Finsternis, doch der Anblick reichte dem flüchtenden Jungen, um ihm das Blut in den Adern gefrieren zu lassen.
Er wusste, dass er verloren war!
Allein der Gedanke verstärkte das Brennen der Angst in der Magengrube des Achtzehnjährigen. Trotz der Kälte hatte sich auf der Haut des Jungen ein Schweißfilm gebildet, der die Frostschauer der sporadisch auftretenden Windböen doppelt intensiv durch seinen Körper trieb. Die beklemmende Furcht aber hatte ihn diesen Empfindungen gegenüber abgestumpft. Er wollte nur fort, weg von seinem unheimlichen Verfolger und möglichst viel Abstand zwischen sich und ihn bringen.
»Dad, bitte hilf mir …«, kam es flüsternd über seine Lippen, während er davonlief. Brandon Woods merkte, dass er nicht mehr lange durchhalten würde. Er hätte sich ohrfeigen können, nach dem Streit mit seinen Eltern einfach abgehauen zu sein. Es war egoistisch und dumm gewesen, denn sein Vater und seine Mutter hatten auch ohne ihn Sorgen genug.
Für Reue aber war es zu spät. Der Junge befand sich zu tief in den Wäldern, war zu weit fort von zu Hause, als dass er es unbeschadet zurückgeschafft hätte.
Seine Augen füllten sich mit Tränen, die über die Wangen kullerten; sein Blick verschleierte sich. In vollem Lauf stolperte er über eine Wurzel und fiel der Länge nach in den Schnee. Brandon wischte sich über die Augen und rang verzweifelt nach Luft. Sein Brustkorb bebte unter der Anstrengung des weiten Laufs. Dennoch fand der Junge die Kraft, sich auf die Unterarme zu stemmen und mühsam auf die Knie zu kommen.
Seine Gedanken überschlugen sich. Wie lange schon hatte ihm sein Verfolger aufgelauert, bevor er sich zu erkennen gegeben hatte? Und warum war er überhaupt hinter ihm her?
Der Brief!, fiel es Brandon Woods ein. Es musste mit dem Brief zu tun haben. Die Drohung darin war unmissverständlich gewesen. Nur zufällig hatte der Junge davon Wind bekommen und einem Gespräch seiner Eltern gelauscht. Während Brandons Mutter sich vom Inhalt des Schreibens nicht hatte einschüchtern lassen, war sein Vater eingeknickt. Und dieses Verhalten war es auch gewesen, das zum Streit geführt hatte. Brandon hatte seinen Vater einen Feigling geschimpft, sich eine Tracht Prügel eingefangen und war aus dem Haus in die Berge gestürmt. Nicht die Schmerzen der Schläge hatten ihn zu dieser Tat veranlasst, sondern die seelische Pein, dass sein Vater sich gegen ihn gewandt hatte.
Schlagartig wurde der junge Mann aus seinen Gedanken gerissen und sah sich gehetzt um. Die Schritte waren nun direkt hinter ihm. Nicht so schnell wie die seinen allerdings und eher zurückhaltend, als hätte sein Verfolger die Gewissheit, dass seine Beute ihm ohnehin nicht entkommen konnte.
Brandon Woods rannte weiter. Längst hatte er die Orientierung verloren und wusste nicht einmal mehr, wohin ihn seine Füße trugen. Zur Farm der Eltern oder hinunter in die Stadt – es spielte keine Rolle mehr. Es ging um sein Leben. Sobald er aufhörte zu rennen, würde es enden. Diese Einsicht hatte sich tief in sein Bewusstsein gegraben.
Er schaute nicht zurück, sah nur nach vorne, verdoppelte seine Anstrengungen und lief, was das Zeug hielt. Bis zu jenem grausamen Moment, als ein donnernder Knall seinen Lauf abrupt stoppte. Die Kälte, die Brandon umfing, wurde von sengender Hitze erfüllt. Seine Beine knickten weg wie die Glieder einer Marionette, deren Fäden man durchtrennt hatte.
Brandon stürzte erneut. Doch dieses Mal war es anders. Den Aufprall spürte er kaum. Das Brennen in seinem Rücken überlagerte alle anderen Wahrnehmungen. Es tat weh, war aber auch erlösend. Er brauchte nicht mehr davonzulaufen und spürte die innere Ruhe und den Frieden, der sich auf ihn herabsenkte.
Wieder vernahm er die knirschenden Schritte im Schnee, doch Brandon fürchtete sich nicht mehr. Er versuchte, sich auf die Seite zu drehen, um seinem Mörder ins Angesicht zu blicken, doch alles, was er sah, war ein gewaltiger Schatten, der sich vor das Antlitz des Mondes schob.
»Ein Glücksfall, dass du mir in die Fänge geraten bist«, raunte der Fremde.
»Wer … wer sind Sie?«, röchelte der Junge. »Was … habe ich Ihnen getan?«
»Nicht das Geringste«, kam die Erwiderung. »Ich hatte mich schon zu einem Besuch bei deinen Eltern aufgemacht, was aber nicht ganz im Sinne meines Auftraggebers gewesen wäre. Meine Arbeit erfordert Verschwiegenheit und scheut das Licht der Öffentlichkeit.« Der Abzug eines Revolvers knackte. Mildes Mondlicht zeichnete die Konturen kalten Stahls nach.
»Meine Eltern werden niemals verkaufen!«, entfuhr es Brandon mit letzter Kraft.
Der Unbekannte lachte trocken. »Wenn man ein Kind verliert, ändern sich die Ansichten …«
Ein weiterer Donnerschlag ertönte – und dem grellen Mündungsblitz folgte die ewige Dunkelheit.
***
Der Ritt durch die weiße Einöde wollte nicht enden. Viel zu schnell hatten sich Lassiters Vorräte aufgebraucht, und nun war es hoch an der Zeit, diese aufzufüllen, wollte er in der trostlosen Weite Nebraskas nicht ein verfrühtes Ende nehmen.
Das Verlangen nach Wärme und Nahrung wurde übermächtig. Die Flanken des Grauschimmels zitterten; das Tier war geschwächt und vollkommen erschöpft. Sie mussten etwas zu essen finden, sich ausruhen und stärken. Doch die verschneiten Berge und Wälder boten weder Schutz noch Nahrung, nur Frost und Tod.
Zusammengekauert hielt sich Lassiter im Sattel. Der Frost hatte seine Lider verklebt und erschwerte ihm die Orientierung. Dennoch keimte mit einem Mal Hoffnung in ihm auf, und er musste zweimal hinsehen, um mit Sicherheit sagen zu können, keinem Trugbild erlegen zu sein. Schwerfällig blinzelte er, bis es keinen Zweifel mehr gab: Am Ende des Trails befand sich eine Hütte!
Am Ende seiner Kräfte, redete Lassiter seinem Hengst zu, um ihn zu einer letzten Kraftanstrengung zu bewegen. Und als sie die Hütte erreichten, fiel der Mann der Brigade Sieben mehr, als dass er vom Rücken seines Pferdes hinunterkletterte.
Hüfthohe Verwehungen hatten sich wie eine schützende Mauer um das Gebäude gelegt. Leichter Wind ließ Schneeflocken aufsteigen. Die Kälte ging dem Agenten durch Mark und Bein, doch hinter den zugefrorenen Fensterscheiben der Hütte flackerte warmer Schein.
Schwankend erreichte er die Blockbohlentür und warf sich dagegen. Anklopfen konnte er nicht mehr, denn seine Arme schmerzten, und jede Bewegung verursachte ein hässliches Ziehen in seinen Muskeln.
Wieder und wieder stieß er hart mit der Schulter gegen das massive Holz, bis er das Stampfen schwerer Stiefel vernahm. Spaltbreit und unter dem Sog eines kräftigen Windstoßes wurde die Tür nach innen aufgezogen. Ein Cowboy in Wollpullover und Denimhose zeigte sich in der schmalen Öffnung. In seinem Mundwinkel hing ein Zigarettenstummel. Misstrauisch verengte er die Augen, als er Lassiter sah, doch dann zog er die Tür auf und ließ ihn eintreten. Gerade noch konnte er ihn auffangen, denn Lassiter fiel vornüber und wäre haltlos zu Boden gestürzt.
»Immer langsam, Mister«, brummte der Cowboy, ohne dabei seine Lippen zu öffnen. Über seine Schulter hinweg rief er: »Helft mir mal, Jungs! Dem Kerl geht’s richtig dreckig!«
Die Hütte schien mindestens zwei Räume zu haben. Lassiter erkannte eine verschlossene Tür, hinter der nur allzu vertraute Geräusche aufklangen. Neben einem Kamin saßen zwei Männer auf einfachen Holzstühlen, erhoben sich schwerfällig und packten an. Sie zerrten ihn zu einer Pritsche, auf der mehrere Decken lagen, und legten ihn darauf ab.
»Mein Pferd …«, ächzte Lassiter. »Irgendwer muss sich um mein Pferd kümmern …«
»Randy!«, rief der Cowboy. »Schau mal nach dem Gaul und stell ihn bei unseren Pferden unter!«
Der Angesprochene zog sich einen Mantel über und verließ den Raum.
»Du brauchst ’nen heißen Kaffee«, raunte der Cowboy. Er zog an seiner Zigarette, warf sie auf die Dielen und trat sie aus. Sein Kumpan stiefelte zu einer Blechkanne hinüber und schüttete einen Becher voll. Das dampfende Getränk reichte er Lassiter.
»Ich bin Jesse«, nannte der Cowboy seinen Namen. »Das hier ist mein Kumpel Bacon. Frisst ’ne Pfanne Eier mit einem Pfund Speck dabei. Randy gibt deinem Klepper Futter und führt ihn in den Stall. Ist zwar ’n zugiges Loch, aber ganz gut geschützt gegen Eis und Schnee.«
»Lassiter«, stellte sich der Mann der Brigade Sieben vor. »Das war Rettung in letzter Minute.« Er dachte an seinen Sturz, das Abgleiten von einem Hang und seine lange Bewusstlosigkeit. Fast schon war es ein Wunder, dass er nicht erfroren war. Doch die Kälte hatte ihm zugesetzt, war ihm durch jede Pore gedrungen, und trotz seiner Winterkleidung hatte er sie nicht mehr aus seinem Körper herausbekommen. Doch er fühlte sich schon um einiges wohler. Der Kaffee wärmte ihn und taute das Eis auf, das sein Blut fast zum Erstarren gebracht hatte.
Dann griff die Müdigkeit nach ihm. Er legte sich lang hin und war im Nu eingeschlafen. Als er wieder erwachte, traute er seinen Augen kaum. Am Fußende seiner Pritsche hatte es sich eine Blondine gemütlich gemacht. Um ihre Schultern lag ein Fellmantel, darunter war sie nackt. Lassiter bemerkte es, weil die Schönheit sich nicht die Mühe gemacht hatte, ihren Mantel zu schließen. Offenbar fand sie Gefallen daran, ihre üppige Oberweite zu zeigen und ihre Reize auszuspielen.
Und sie war nicht allein. Neben dem Kamin kauerte eine Rothaarige und wärmte sich am prasselnden Feuer. Ihre Haare hatte sie hochgesteckt und hielt sie mit einer goldenen Spange zusammen. Ihr Oberkörper war in ein aufreizendes Korsett gehüllt; die Beine steckten in schwarzen Netzstrümpfen. An den Füßen trug sie braunrote Schnürstiefel, mit denen sie im Takt einer unhörbaren Melodie auf den Boden tappte. Sie warf kurz einen Blick über die Schulter, als die blonde Frau sich an Lassiter wandte.
»Na, Süßer«, gurrte sie. »Wie geht’s, wie steht’s?« Beim letzten Wort zwinkerte sie dem großen Mann schelmisch zu.
»Ich kann nicht klagen«, erwiderte Lassiter, wusste aber nicht, was er von der Situation halten sollte. Und schon gar nicht wusste er, wie er diesen bulligen Hünen einzuschätzen hatte, der allem Anschein nach mit den Ladys im Nebenraum gewesen war, und nun blicklos vor sich hin stierte. Sein wuchernder schwarzer Vollbart ließ ihn noch finsterer erscheinen, als er ohnehin schon war.
»Beachten Sie ihn gar nicht«, flüsterte Jesse hinter vorgehaltener Hand. »Der Kerl ist nicht gerade der helle Sonnenschein und kriegt das Maul nur auf, wenn’s unbedingt sein muss.«
»Haben Sie ihn vorher schon einmal gesehen?«, fragte Lassiter und spürte beim Anblick des Bärtigen ein beklemmendes Gefühl.
Jesse schüttelte seinen Kopf. »Der ist zum ersten Mal in Noras Berghüttenbordell«, murmelte er.
»Wie bitte?« Lassiter glaubte, sich verhört zu haben. »Das ist ein Freudenhaus?«
Irritiert zog Jesse seine Brauen zusammen. »Was denn sonst? Haben Sie noch nie von ›Noras Honey Trap‹ gehört?«
Das hatte Lassiter in der Tat noch nicht. Zumindest aber hatte er nun eine Erklärung dafür, weshalb die beiden Damen derart leichtgeschürzt umherliefen. Und wenn er ehrlich war, gefiel ihm, was er sah.
Die Blondine bemerkte seinen forschenden Blick, legte sich neben Lassiter und streichelte sein Bein. »Du scheinst einiges mitgemacht zu haben«, sagte sie im Plauderton. »Ich bin sicher, du könntest ein wenig Entspannung vertragen …«
»Bist du Nora?«, erkundigte sich der Agent.
»Nora sitzt am Kamin«, verneinte die blonde Frau. »Ich bin Tina.« Sie zog ihren Mantel ein Stück weit auf und legte ihre Brüste frei. »Ganz schön warm, wenn man so dicht beieinanderliegt …«
Lassiter schmunzelte, drehte sich auf die Seite und strich mit seinem Handrücken über Tinas Brust. Im Nu stellten sich ihre Knospen hart auf. Mit einem Seitenblick stellte Lassiter fest, dass Jesse und Bacon anzüglich grinsten, aber auf der Stelle in eine andere Richtung schauten, als sie sich beobachtet fühlten.
»Gehen wir nach nebenan?«, wollte Tina wissen und stöhnte leise.
»Ich hatte angenommen, wir würden es vor aller Augen treiben«, antwortete der Agent amüsiert und erhob sich. Er nahm seine Gespielin bei der Hand und trottete mit zum Nebenraum. Kaum hatte sich die Tür hinter ihnen geschlossen, wurde Tina zur Wildkatze. Dass sie nicht prüde war, hatte ein Blinder erkennen können, aber was sie jetzt darbot, überraschte selbst Lassiter.
Tina riss sich den Mantel vom Leib und schleuderte ihn in eine Ecke. Dann warf sie sich dem großen Mann an den Hals, überhäufte ihn mit Küssen und langte in seinen Schritt. Was sie ertastete, entlockte ihr einen Laut des Wohlgefallens und veranlasste sie, ihren Freier mit flinken Fingern zu entkleiden. »Ich kann’s kaum erwarten!«, stieß die Blondine keuchend aus. »So ein pralles Gemächt bekommt man nicht alle Tage!«
Lassiter konnte ihre Vorfreude noch steigern. »Das ist erst die Vorspeise«, meinte er launig. »Warte, bis du den Hauptgang serviert bekommst.«
Die Blondine löste sich widerwillig von ihm, ließ sich rücklings auf ein breites Bett fallen und spreizte ihre Beine. »Komm her zu mir«, flüsterte sie außer Atem. »Die Pforte ins Paradies ist geöffnet.«
Das ließ sich Lassiter nicht zweimal sagen. Seine Erschöpfung war wie weggeblasen, und die vielen Tage der Enthaltsamkeit forderten ihren Tribut. Nackt, wie er war, kniete er sich aufs Fußende des Bettes, beugte sich vor und schob seinen Kopf zwischen die Schenkel der brünstigen Dirne.
Dort verweilte er jedoch nur kurz. Seine Lippen glitten über Tinas Bauch und hoch zu ihrem Nabel. Sie schlang ihre Beine um seinen Körper und drängte Lassiter dicht an sich heran. Erst sanft, dann fordernd legte Tina ihre Arme um seinen Nacken, zog ihn zu sich herab und schob ihr Becken vor. »Tu es!«, flehte sie stöhnend. »Nimm mich!«
Lassiter stützte sich auf und drang in sie ein. Schon nach den ersten zaghaften Stößen bäumte sich die Blondine lustvoll auf.
»Ja! Das ist gut!«, stieß sie aus, legte ihren Kopf in den Nacken und reckte ihre Beine hoch in die Luft. »Gott, bist du groß! Das ist es, was ich gebraucht habe!«
Es war stets das Gleiche, dachte der Mann der Brigade Sieben. Sein »Instrument« versetzte die Frauen allerorten immer wieder in Verzückung. Dennoch wollte er sich nicht nur auf seine Bestückung verlassen und sich die Befriedigung der Blondine verdienen.
Mit der Erfahrung aus unzähligen Liebeleien verschaffte er Tina unaussprechliche Wonne, die sie mit spitzen Lauten und atemlosen Hecheln zum Ausdruck brachte. Sie wand sich unter Lassiter und genoss spürbar jeden Stoß. Ihre innere Verkrampfung nahm von Sekunde zu Sekunde zu, bis sie ihre Erregung hemmungslos hinausschrie.
»Fester! – Fester!«, drängte sie Lassiter. »Ich spür’s schon kommen! Gleich ist es so weit!«
Auch in Lassiter kochte die Lust hoch und würde sich machtvoll entladen. Er erhöhte den Takt seiner Stöße und gab ihr, worauf sie sehnsuchtsvoll wartete. Er kam just in dem Moment, da auch Tina ihren Höhepunkt erreichte. Sie krallte ihre Nägel in Lassiters Haut, zuckte wie unter Peitschenhieben und schien fast an dem Schrei zu ersticken, den sie in ihrer Glückseligkeit nicht mehr ausstoßen konnte. Lediglich ein tiefes Seufzen drang über ihre Lippen, während sich ihre Arme und Beine anspannten und den Agenten schier erdrücken wollten.
Minuten vergingen, ehe Tina wieder zu sich fand und sich in wohliger Erschöpfung aufs Laken legte. »Das war unglaublich«, hauchte sie. »So einen wie dich hatte ich noch nie …«