Lassiter 2413 - Jack Slade - E-Book

Lassiter 2413 E-Book

Jack Slade

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Beschreibung

Rick Strider lachte, als er aus dem Valley in die weite Prärie ritt. Er zügelte sein Pferd und warf einen letzten Blick zurück in die Schlucht.
Keiner von denen, die ihm aufgelauert hatten, war noch am Leben. Sie hatten geglaubt, leichtes Spiel zu haben, doch jetzt waren sie Futter für die Geier.
Kaum drehte sich Strider wieder herum, gefror ihm das Grinsen im Gesicht. Einen Steinwurf entfernt war eine Frau hinter dem Stamm eines Mesquitebaums hervorgetreten. Mit beiden Armen hielt sie ihren Revolver vorgestreckt und machte ein paar Schritte auf Strider zu.
"Wer zuletzt lacht...", sagte sie nur. Dann zog sie den Abzug durch.

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EPUB

Seitenzahl: 120

Veröffentlichungsjahr: 2018

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Inhalt

Cover

Impressum

Die Peacemaker-Lady

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige eBook-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2018 by Bastei Lübbe AG, Köln

Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller

Verantwortlich für den Inhalt

Titelfoto: Boada/Norma

eBook-Produktion: César Satz & Grafik GmbH, Köln

ISBN 978-3-7325-7125-3

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

Die Peacemaker-Lady

Rick Strider lachte, als er aus dem Valley in die weite Prärie ritt. Er zügelte sein Pferd und warf einen letzten Blick zurück in die Schlucht.

Keiner von denen, die ihm aufgelauert hatten, war noch am Leben. Sie hatten geglaubt, leichtes Spiel zu haben, doch jetzt waren sie Futter für die Geier.

Kaum drehte sich Strider wieder herum, gefror ihm das Grinsen im Gesicht. Einen Steinwurf entfernt war eine Frau hinter dem Stamm eines Mesquitebaums hervorgetreten. Mit beiden Armen hielt sie ihren Revolver vorgestreckt und machte ein paar Schritte auf Strider zu.

»Wer zuletzt lacht …«, sagte sie nur. Dann zog sie den Abzug ihres Sechsschüssers durch.

Die Kugel traf den Oberschenkel des Reiters, ließ ihn aufschreien und zur selben Zeit zusammenzucken. In einem Reflex schoss seine Linke hinab zur Wunde und presste sich darauf. Während das Blut zwischen seinen Fingern hindurchlief, heftete sich sein Blick hasserfüllt auf die Brünette. »Wer bist du?«, zischte er bösartig. »Du gehörst nicht zu der Rotte, die im Canyon verfault.«

»Nein«, kam die lapidare Antwort. »Ich habe andere Beweggründe.« Die Frau spannte erneut den Hahn ihres Revolvers. »Ich suche Grossman. Und du weißt, wo ich ihn finde.«

Ein kehliges Lachen entrang sich Striders Kehle. »Alle suchen Grossman, aber keiner hat ihn je aufgespürt. Wieso glaubst du, dir würde es gelingen?«

Auf den Zügen der Dunkelhaarigen zeigte sich keine Regung, als sie den Stecher ihrer Waffe durchzog und Strider heißes Blei in die Hüfte jagte. »Weil du es mir sagen wirst, du Bastard!«

Rick Strider verlor den Halt und rutschte röchelnd aus dem Sattel. Auf dem linken Bein versuchte er sich abzufangen, knickte jedoch ein und stürzte zu Boden, als der Schmerz der Schussverletzung durch seinen Oberschenkel raste. Das Leben floss aus seinem Körper wie Wein aus einem angestochenen Fass. Abwehrend hob er den rechten Arm. »Verdammt noch mal! Was habe ich dir denn getan? Wenn du nicht zu den Vigilanten gehörst, was willst du dann von mir?«

»Ich sagte es schon«, erwiderte die Frau. Beim erneuten Spannen ihres Colts drehte sich die Trommel mit leisem Klacken. »Vielleicht sollte ich deinem Gedächtnis aber ein bisschen auf die Sprünge helfen, denn meine Tochter Alicia war damals genauso überrascht wie du jetzt. Mehr noch als mein Mann Burt …«

Das Aufblitzen der Erkenntnis spiegelte sich in Striders Augen. »Burt?«, stieß er hervor. »Burt Fairfax? Du bist seine Frau?«

»Dana Fairfax«, bestätigte sie. »Du warst dabei, als ihr unsere Farm überfallen habt. Ich sehe noch eure grinsenden Gesichter vor mir und höre euer teuflisches Lachen. Da waren Burt und Alicia bereits tot. Und ihr dachtet, ihr hättet auch mich erwischt.«

»Der Hurensohn hat den Boss bestohlen!«, entfuhr es Rick Strider. Er wollte weitersprechen, wurde aber von Dana rüde unterbrochen.

»Und das gab euch das Recht, eine ganze Familie auszulöschen?«, schrie sie. Der Colt in ihrer Hand zitterte. »Ihr hättet meinen Mann erledigen können. Ihn allein! Das hätte mir ebenso wenig gefallen, wäre aber nachvollziehbar gewesen. Aber meine Tochter? Ein unschuldiges, siebenjähriges Ding, das für ein paar lausige Dollars von widerlichen Killern in Stücke geschossen wurde?« Sie rang nach Luft; ihr Zeigefinger spannte sich um den Abzug.

»Zwanzigtausend Dollar!«, krächzte Strider. »Fairfax hätte wissen müssen, wie die Antwort auf diesen Diebstahl aussieht. Er kannte Grossman.«

Unter dem peitschenden Knall eines Schusses krachte Strider aus seiner Seitenlage auf den Rücken. Blut quoll aus seiner Schulterwunde und durchnässte sein Hemd.

»Sag mir, wo sich Grossman versteckt«, raunte Dana, »und du wirst nicht länger leiden.«

»Ich weiß es nicht!«, spie Rick Strider die Worte aus und krümmte sich unter Schmerzen. »Er hat die Bande aufgelöst und ist irgendwo untergetaucht!«

Dana Fairfax verzog ihre Mundwinkel zu einem gefährlichen Lächeln. »Dann hat es wohl keinen Zweck mehr, dass wir uns unterhalten.« Sie kam näher und beschrieb einen Halbkreis um Strider. Zwei Armlängen vor ihm blieb sie stehen und senkte ihren Colt hinab zu seinen Beinen. »Welche Kniescheibe willst du behalten? Ich mache keine Witze. Du darfst dir eine aussuchen.«

»Du verrücktes Weibsbild!«, kreischte Strider. »Ich habe keinen Schimmer, wo Grossman sich aufhält!«

Danas Miene verfinsterte sich. »Such dir eine aus!«, forderte sie unnachgiebig.

Strider schloss seine Augen. Sein Atem ging keuchend. Innerlich schien er sich auf ein qualvolles Ende vorzubereiten.

Das Donnern des Revolvers blieb jedoch aus. Und als er seine Lider wieder hob, hatte die Frau mit dem Peacemaker bereits sein Pferd erklommen.

»Du … du glaubst mir?«, presste Strider hervor.

Verhalten schüttelte Dana Fairfax ihren Kopf. »Das ist nicht mehr wichtig. Du wirst verrecken, und ich werde weitersuchen.« Sie trieb den Hengst an und ritt in die Schlucht hinein.

Strider stieß einen Seufzer der Erleichterung aus und streckte seine Gliedmaßen von sich. Abwesend stierte er in den Himmel und sammelte seine Kräfte. Er hatte nicht vor zu sterben, doch es würde eine Weile dauern, bis er wieder auf dem Damm war. Und wenn dieser Fall eintrat, würde er Dana Fairfax bis ans Ende der Welt hetzen.

Es war noch nicht zu Ende. Es hatte gerade erst begonnen.

»Spinnen sind etwas Wunderbares«, sagte der bärtige Mexikaner, der es sich in einem Lehnstuhl auf dem Boardwalk bequem gemacht hatte. Beide Hände hielt er in Brusthöhe und bewegte seine feingliedrigen Finger, als bediene er eine Klaviatur. »Wer so viele Beine hat und nicht stolpert, der muss schon etwas ganz Besonderes sein.«

Lassiter hielt kurz inne und drehte sich dem dunkelhäutigen Mann zu. »Reden Sie mit mir, Mister?«, fragte er.

Ehe der Mexikaner eine Antwort geben konnte, schnitt eine scharfe Stimme durch die Luft. »Miguel! Hör auf, Scheiße zu reden! Du hast doch bestimmt irgendwo eine Flasche Tequila, die du saufen kannst!«

Die Frau, die den Spinnenfreund zur Räson gebracht hatte, war aufregend kurvenreich. Und sie hatte Kleidung gewählt, die ihre Silhouette angenehm betonte. Das schwarze, lockige Haar fiel ihr bis auf die Schultern, und ihr Gang war nicht der einer Lady, die zu einem Schaufensterbummel aufgebrochen war. Unwillkürlich spürte Lassiter ein Kribbeln in sich aufsteigen, das schon nach wenigen Augenblicken zu einem Hitzeschauer wurde.

»Ich bin Laura«, erklärte die Schwarzgelockte dem Brigade-Agenten. »Halt dich nicht an diesem Kerl auf. Bei ihm merkst du gar nicht, ob er nüchtern oder besoffen ist. Der hat einfach nur eine Delle in der Bimmel.«

Lassiter stellte sich ebenfalls vor und fragte: »Gibt es einen besonderen Grund, dass du mich vor Miguel schützen willst?«

»Ja«, erwiderte Laura spontan. »Komm mit!« Ihr Kopf ruckte herum und deutete voraus. »Es ist nicht weit.«

Was auch immer diese Frau vorhaben sollte, Lassiter war nicht abgeneigt, sich auf ein Abenteuer einzulassen. Sein neuer Auftrag, der ihn nach Carson City geführt hatte, war nicht an einen strengen Zeitplan gebunden.

Sie erreichten eine Gasse, in der sich die Holzhäuschen dicht an dicht drängten, als müssten sie sich gegenseitig stützen. Laura zauberte einen Schlüssel aus ihrem eng anliegenden Rock hervor und öffnete die Tür eines Gebäudes am Ende der schmalen Straße.

Ein herber Parfümgeruch schlug Lassiter entgegen. Er sah ein kleines Zimmer mit Kochstelle, einen Tisch, ein Bett und rote Vorhänge, die wohl eine erotische Atmosphäre erzeugen sollten. Laura warf ihren Schlüssel auf den Tisch, machte ihren Oberkörper frei und schälte sich auch geschmeidig aus ihrem Rock. »Legst du mir acht Dollar auf die Kommode?«, wandte sie sich an Lassiter.

Der schnappte nach Luft. »Ich bin im Netz der Schwarzen Witwe.«

»Reg dich ab, Süßer«, sagte Laura mit rauchiger Stimme. »Für weniger lege ich mich nicht flach. Aber du bekommst mehr, als du erahnst.«

Lassiter schmunzelte. Dieses Angebot wollte er auf Herz und Nieren prüfen. Er zählte einige Dollarnoten ab und legte sie auf den Nachttisch. Dann nahm er Stetson und Revolvergurt ab. Anschließend knöpfte er sein Hemd auf und ließ es über seine Schultern zu Boden gleiten. Er kickte seine Stiefel beiseite und zog sich die Hose aus.

Laura staunte nicht schlecht, als sie Lassiter sah, wie Gott ihn erschaffen hatte. »Womit fütterst du das Teil?«, wollte sie mit einem Blick zwischen seine Beine wissen.

»Blondinen«, gab der Mann der Brigade Sieben zurück.

Belustigt verzog Laura ihre Mundwinkel. »Wenn ich mit dir fertig bin, wirst du eine neue Lieblingsfarbe haben.« Nackt, wie sie war, stieg sie aufs Bett. Sie legte sich auf den Rücken, zog ihre Beine an und spreizte sie. »Schwing die Keule, Satteltramp! Rosaroter wird es nicht.«

Lauras schnippische Art forderte Lassiter heraus. Sie wollte den Ton angeben. Das gefiel nicht jedem. Und auch Lassiter wünschte sich eher eine Frau mit leidenschaftlicher Hingabe. Vielleicht aber, überlegte er, konnte er das Ruder noch herumreißen.

Sein Kopf grub sich zwischen ihre Schenkel. Und er tat das, wovon er wusste, dass es jede Frau in die Ekstase trieb. Voller Genugtuung stellte er fest, dass es bei Laura nicht anders war.

»Oh, ist das gut!«, stöhnte die Schwarzhaarige. »Hör nicht auf! Mach schneller!«

Das kleine Pünktchen schwoll merklich an. Und auch auf Lauras Brüsten, die Lassiter mit ausgestreckten Armen knetete, richteten sich die Nippel steil auf. Minutenlang verwöhnte er Lauras Heiligtum, bis er sich mit glänzenden Lippen erhob. »Du bist an der Reihe. Zeig mir, was eine Blondine noch lernen kann.«

Lauras Lider waren halb geschlossen. In ihrem Blick spiegelte sich ungezügelte Erregung. Sie richtete sich auf und griff sanft nach dem, was sich ihr entgegenreckte. Behutsam massierte sie Lassiters Rute. Kurze Zeit später setzte sie andere Mittel ein.

Lassiter entrang sich ein wohliges Stöhnen, als er die samtenen Lippen und die kreisende Zunge spürte. Er bog seinen Rücken durch und legte den Kopf in den Nacken. Das Gefühl war überwältigend. Laura war eine Meisterin, wie Lassiter selten eine erlebt hatte. Welche Freuden mochte sie ihm wohl erst schenken, wenn es zur Vereinigung kam?

Auf die Antwort ließ Laura ihn nicht lange warten. Sie löste sich von Lassiter, kniete sich hin und reckte ihm ihr Hinterteil entgegen. Einladend und aufreizend bewegte sie ihre Hüften zu den Seiten. Lassiter packte ihre Backen mit sanftem Griff und drang in sie ein. Sofort spürte er den Schauer, der Laura durchlief und sie nach einem inbrünstigen Stöhnen verleitete, ihr Becken rhythmisch zu bewegen. Die Liebenden gewannen einen gemeinsamen Takt, der ihr Bedürfnis nach Befriedigung stützte.

»Ich fühle dich so tief in mir«, raunte Laura und hatte Mühe, ihrer Stimme Festigkeit zu verleihen. Sie beugte sich vor und grub ihr Gesicht ins Laken; ihre Finger verkrallten sich darin. Es war spürbar, dass sie jeden Stoß Lassiters genoss, die Berührung seiner Hände auf ihrer nackten Haut und die Einfühlsamkeit, mit der er ihr seine Liebe schenkte.

Schließlich legte sich Lassiter neben sie aufs Bett und nahm sie in seitlicher Position. Laura reckte ihr linkes Bein in die Höhe, um sich weit zu öffnen, und keuchte abgehackt bei der Liebkosung ihrer Brüste. Ein sehnsüchtiges Seufzen floss über ihre Lippen, sobald Lassiter ihre Schultern küsste, sie streichelte und gleichzeitig ihren Schoß mit Wonne erfüllte.

»Gleich … gleich ist es so weit!«, stieß Laura aus und verfiel in ekstatisches Zucken. Den Handballen ihrer Rechten presste sie vor den Mund und gebärdete sich derart hektisch, dass auch Lassiter sich nicht mehr lange würde zurückhalten können. Die Gier dieser Frau nach höchster Erfüllung riss ihn mit.

Als der Orgasmus ihren Körper schüttelte, ergoss sich der Brigade-Agent und sorgte bei Laura für eine weitere Woge der Glückseligkeit. Mehrmals noch stieß er zaghaft zu, bis sie beide erschöpft voneinander abließen.

»Puh!«, machte Laura und strich mit beiden Händen entlang ihrer Hüften. »Du hast es wirklich drauf. Ein Jammer, dass ich dir dafür acht Dollar abknöpfe, aber ich muss auch leben.«

Zärtlich streichelte Lassiter ihre Wange. »Ich weiß, worauf ich mich eingelassen habe. Du brauchst dir keine Vorwürfe zu machen.«

»Vorwürfe?« Laura lächelte schelmisch. »Ganz bestimmt nicht. Es kommt nur eben nicht so oft vor, dass Arbeit auf Vergnügen trifft.«

Lassiter nickte und stand auf. Im Nu hatte er sich angekleidet. »Was weißt du über ›Blazing Bunch‹?«, fragte er unvermittelt.

»Dieses Verbrechergesindel?« Laura stutzte und überlegte. »Es ist noch nicht lange her, dass sie die Bank in Carson City überfallen haben. Es hat eine Menge Tote gegeben. Der Sheriff wurde schwer verletzt.«

»Wo finde ich den Mann?«

»In seinem Office«, sagte Laura und setzte eine betrübte Miene auf. »Er ist am Leben, aber die Ereignisse haben ihm schwer zugesetzt.«

Lassiter tippte an die Krempe seines Stetsons, zwinkerte Laura zu und verließ den Wohnraum. Es war hoch an der Zeit, Grossman und seiner Meute Einhalt zu gebieten.

»Knallt die verdammte Bande ab! Jeden Einzelnen!« Percy Ridges Stimme schallte wie ein Donnerschlag und wurde von den Felsen als Echo zurückgeworfen.

»Das sind zu viele!«, brüllte sein Nebenmann auf und endete bereits einen Lidschlag später mit einem Loch in der Stirn. Er brach zusammen und starrte mit glasigem Blick in unerreichbare Weiten.

»Euch werde ich’s zeigen!« Pinkerton-Mann Percy Ridge legte seinen Revolver an und schoss in die Richtung, aus der die tödliche Kugel gekommen war. Seine Verbissenheit im Kampf gegen den »Blazing Bunch« wurde genährt von Rachegedanken. Kaum erschien das Bild seiner ermordeten Nichte vor seinem geistigen Auge, warf er jede Vernunft über Bord und scheute sich auch nicht, die Männer, die ihn begleiteten, in den Tod zu schicken. Doch ihre Zahl hatte sich in diesem Feuergefecht drastisch verringert. Nur zwei Helfer hatte Ridge noch an seiner Seite. Sie waren unerfahren und hatten sich ihm nur auf Druck der Öffentlichkeit in Weed Heights angeschlossen. Es war abzusehen, dass auch sie draufgehen würden.

Ridge wechselte seinen Standort und glitt trotz seines Alters leicht wie eine Gazelle zwischen den Felsen hindurch. Ein Querschläger wirbelte Gesteinsstaub auf, der ihm ins Gesicht schlug und sich in seinem grauen Schnurrbart festsetzte. Sofort erwiderte der Pinkerton-Mann das Feuer, hörte einen gellenden Schrei und sah einen seiner Männer fallen.

»Ich erwische dich, Grossman!«, brüllte Percy Ridge, lenkte seinen Blick von dem qualvoll Sterbenden hinüber zum Felsenkamm, hinter dem sich seine Gegner verschanzten, und schoss die Trommel seines Revolvers leer. Rasch duckte er sich hinter einen Vorsprung und lud die Kammern nach. Wenn ihm Grossman jetzt durch die Lappen ging, mochte er sonstwo in Nevada untertauchen.