Lassiter 2429 - Jack Slade - E-Book

Lassiter 2429 E-Book

Jack Slade

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Beschreibung

Lassiter und der Totemfluch

Vom Gipfel des Totemberges war Feuer herabgefallen. Die Flammen hatten einige Zelte des Dorfes und die Häute in Brand gesetzt, die auf den Trockengestellen gehangen hatten.
"Kehren sie zurück?", fragte Khtoma bang. Sie hielt sich an der Hand ihres Vaters fest und sah zum Berggipfel hinauf. "Töten sie uns?"
"Sie strafen uns", erwiderte der Vater und spähte in die Ferne. "Sie strafen uns für den Frevel der Bleichgesichter."
Aus Khtomas Furcht wurde rasende Angst, die ihr Herz zum Pochen brachte. Sie verbarg sich hinter ihrem Vater, als könnte er allein sie vor dem Zorn der Göttin Takhoma bewahren.
Die Göttin indes war auf Dollars aus ...

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Seitenzahl: 118

Veröffentlichungsjahr: 2019

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Inhalt

Cover

Impressum

Lassiter und der Totemfluch

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige eBook-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2019 by Bastei Lübbe AG, Köln

Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller

Verantwortlich für den Inhalt

Titelfoto: Boada/Norma

Datenkonvertierung eBook: César Satz & Grafik GmbH, Köln

ISBN 978-3-7325-7620-3

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

Lassiter und der Totemfluch

Vom Gipfel des Totemberges war Feuer herabgefallen. Die Flammen hatten einige Zelte des Dorfes und die Häute in Brand gesetzt, die auf den Trockengestellen gehangen hatten.

»Kehren sie zurück?«, fragte Khtoma bang. Sie hielt sich an der Hand ihres Vaters fest und sah zum Berggipfel hinauf. »Töten sie uns?«

»Sie strafen uns«, erwiderte der Vater und spähte in die Ferne. »Sie strafen uns für den Frevel der Bleichgesichter.«

Aus Khtomas Furcht wurde rasende Angst, die ihr Herz zum Pochen brachte. Sie verbarg sich hinter ihrem Vater, als könnte er allein sie vor dem Zorn der Göttin Takhoma bewahren.

Die Göttin indes war auf Dollars aus …

Zwischen dem Gipfel des Mount Takhoma und der Expeditionsgesellschaft von Thomas R. Wolford erstreckte sich eine halbe Meile Vulkangeröll, dem mit Pferden allein nicht beizukommen war. Die Expedition würde den weniger beschwerlichen Pfad oberhalb des Kingston Point nehmen müssen, und der kostete sie einen weiteren Tag.

»Verschwinden Sie bloß!«, knurrte Wolford den Kartenmacher an, der nach seiner Auffassung die Misere zu verantworten hatte. Der junge Mann stürzte aus Wolfords Zelt und ließ dabei einen Teil seiner Karten zurück. »Das unnütze Gekritzel können Sie gleich mitnehmen!«

Außer Wolford selbst war jetzt nur noch Steve Peterson im Zelt, der seit fünfzehn Jahren für den Minenmagnaten als Rittführer arbeitete. Er konnte sich ein belustigtes Grinsen nicht verkneifen. »Du solltest den Schwachkopf feuern, Tom! Er kostet dich ’ne Stange Dollars und taugt nichts.«

»Noch mehr Geistesblitze, Steve?«, brummte Wolford gereizt. »Wen sollte ich anstatt dieses Kerls einstellen? Du musst gar keine dicke Lippe riskieren.«

»Verdammt, Tom!«, maulte Peterson und wandte sich gleichfalls zum Gehen. »Solch ein Stinkstiefel warst du zuletzt, als wir am Mount Lawson nach Gold gruben! Nimm dich ein bisschen zusammen und trag’s wie ein Mann, dass wir nicht hoch auf den Gipfel kommen.«

Die Wolford Mining Co. hatte in den letzten fünf Jahren über zwanzig Expeditionen ausgestattet, doch keine einzige von ihnen war zu einem solchen Albtraum wie die am Mount Takhoma geworden. Von ursprünglich vierzig Männern, die Wolford angeheuert hatte, waren zehn tot. Sie hatten sich zu nah an die magmatischen Eruptionen gewagt, die sich an der Südflanke des Berges ereigneten und vor denen sie die Krieger des Salish-Dorfes im Tal gewarnt hatten.

»Siebzigtausend Dollar«, knurrte Wolford und starrte Peterson grimmig an. »Mich hat der Gipfelaufstieg schon siebzigtausend Dollar gekostet.«

»Siebzigtausend hin oder her«, wiegelte Peterson ab. »Niemand bezwingt den Fluch dieses Berges.«

Die Salish-Indianer hatten ihnen von einem geschnitzten Totembildnis berichtet, das in einer Höhle hoch oben auf dem Berg versteckt sei. Jeder sei verflucht, der sich ihm nähere, ob in guter oder feindlicher Absicht. Es seien ihre Ahnen, die das Bildnis bewachten, und diese seien rachsüchtig, weil die Salish ihren Häuptling aus einem anderen Familienzweig erwählt hätte.

»Hör mir bloß mit dem Fluch auf!«, blaffte Wolford und erhob sich von seinem Feldtisch. Er griff nach dem Gewehr daneben, hängte es sich um und trat aus dem Zelt ins Freie. »Solange es Buntkupfer dort oben gibt, kümmert mich kein Aberglaube. Die Wolford Mining ist nicht durch Hasenfüßigkeit groß geworden.«

Die beiden Männer schritten durch die Packpferde, die angebunden neben den Zelten standen und an den kargen Grasflecken rupften. Die Tiere hatten einen fast zwölfstündigen Marsch hinter sich, der vom North Grayou Valley hinauf auf fast elftausend Fuß geführt hatte. Sie waren mit ihren Kräften am Ende.

»Der Fluch ängstigt unsere Leute«, bemerkte Peterson und verschränkte die Arme auf dem Rücken. Er stieg zum Rand des Geröllfeldes hinauf. »Es gab zehn Tote, und jeder fürchtet, dass er der Nächste sein könnte.«

Die glühende Lavafontäne hatte zwei der Männer aus dem Sattel geholt und bei lebendigem Leibe verbrannt. Sie hatten sich am Ende des Trupps befunden, und Wolford hatte lediglich die Schreie der zwei Unglückseligen mitbekommen. Er hatte den Aufstieg unterbrechen und die Toten an Ort und Stelle begraben lassen.

»Unsere Pechsträhne ist vorüber«, war Wolford überzeugt und stellte sich neben Peterson. »Ich glaube nicht, dass wir von dem verdammten Vulkanschlot dort oben noch hören.«

In der Nacht darauf barst der nördliche Vulkanschlot.

Der schroffe Felsenkranz mit den steil ansteigenden Flanken lag bereits unter einer dichten Rauchsäule verborgen, als Wolford in seinem Nachtgewand aus dem Zelt stürzte. Er kniff die Augen zusammen und starrte auf die brodelnden Feuerzungen, die unter dem Qualm hervorströmten. Die Männer schrien wild umher und weckten einander dadurch gegenseitig.

»Boss!«, brüllte einer von Wolfords Packreitern. »Wir müssen vom Berg herunter! Er geht in die Luft … Er explodiert!«

»Du bleibst gefälligst, wo du bist!«, herrschte Wolford den schlotternden Jungen vor sich an. »Es gibt Berechnungen für diesen Fall. Diese Zahlen retten uns den Hals. Der Berg bricht nicht auseinander.«

Durch den Rauch schossen leuchtende Feuerschweife in die Nacht hinauf, die als Funkenregen zurück auf den Berg stürzten. Sie glichen den emporschießenden Vulkanfeuern auf den Abbildungen, die man Wolford aus Europa zugesandt hatte. Er war stets überzeugt gewesen, dass es sich dabei um Naturphänomene handelte, nicht um die Folge von Sprengungen und Grabungen.

»Er bricht auseinander, Sir!«, keuchte der junge Packreiter und wischte sich die verschwitzte Stirn ab. »Er bricht unseretwegen auseinander. Er geht wegen unserer Gier in Stücke.«

Die wenigen Kalkulationen der Wolford Mining, die zu einer solchen Vermutung hätten Anlass geben können, hatte Wolford peinlichst unter Verschluss gehalten. Er glaubte daran, dass die Welt göttlichen Gesetzen gehorchte, die ein einzelner Mensch nicht zu erschüttern vermochte. Er glaubte daran, dass der Mensch die Schöpfung Gottes nicht beeinflussen konnte.

Der Berg jedoch strafte ihn Lügen.

Die betörende Rothaarige am Ende des Tresens, an dem außer Lassiter vor allem Minenarbeiter und Tagelöhner saßen, hatte dem Mann aus Washington einen langen Blick zugeworfen. Sie trug ein hellblaues Seidenkleid mit aufgenähten Kupferpailletten und Ärmeln aus hauchfeiner Spitze. Mit ihren schlanken Fingern schob sie elegant ein Glas Bourbon vor sich hin und her.

»Du hast Augen für die Falsche«, sagte Mattie Sturman neben Lassiter vorwurfsvoll. Sie war gerade von der Bühne zurückgekehrt. »Nach zwei Jahren tauchst du endlich auf und starrst ein anderes Mädchen an, während ich dort oben für dich singe.«

Sie hatte Old Fellow Man und When The Sun Sets gesungen, und die Saloongäste hatten der attraktiven Blonden mit den wasserblauen Augen dabei an den Lippen gehangen. Die Begleitung am Piano hatte Saloonbesitzer George Armstrong selbst übernommen, eine Spur zu traurig für einen Samstagabend im bestbesuchten Lokal von Reynold’s Grove.

»Sie hat mich angelächelt«, meinte Lassiter entschuldigend. »Ich wollte dich nicht kränken, Mattie.«

»Du kränkst mich nicht«, entgegnete Mattie und bestellte mit einem Fingerschnippen einen Drink. »Ich wusste vor zwei Jahren, dass du keine treue Seele bist, und jetzt verwundert es mich auch nicht.« Sie taxierte Lassiter von der Seite. »Was führt dich nach Reynold’s Grove?«

»Pferdekäufe«, log Lassiter und lächelte. »Die Wells Fargo braucht frische Pferde für die Wechselstation unten bei Gillesby. Ich hole sie heran und kassiere die Prämie dafür.«

Vor zwei Jahren war Lassiter tatsächlich als getarnter Wells-Fargo-Mann in Reynold’s Grove gewesen und hatte Matties Bekanntschaft gemacht. Er war einem Attentäter auf der Spur gewesen, der in Boston versucht hatte, den amtierenden Justizminister zu ermorden. Er hatte den Mann gefunden und am selben Tag zur Strecke gebracht, als Mattie ihren Sohn verloren hatte.

»Drüben bei Mr. Cork gibt’s gute Pferde«, sagte Mattie und lachte darüber, dass sie so tat, als würde sie etwas von derlei Geschäften verstehen. »Er prahlt ständig damit, dass seine Hengste den Stuten bis ins North Grayou Valley nachlaufen. Du wirst ein paar gute Tiere dort unten kriegen.«

Der Rotschopf war vom Tresen aufgestanden und strich mit wiegenden Hüften an den Barhockern vorüber. Als die junge Frau bei Lassiter anlangte, neigte sie den Kopf zu ihm. »Zimmer Nr. 12. Aber Sie werden Ihre kleine Freundin enttäuschen müssen.«

Die Fremde und Mattie tauschten einen giftigen Blick aus, bevor Armstrong am Piano zu einem lauten Intermezzo anhob und Mattie dadurch zur Bühne befahl. Die Sängerin seufzte und legte Lassiter einen Arm um die Schultern. »Du wirst zu ihr gehen, oder?«

»Vermutlich, Mattie«, antwortete Lassiter nach längerem Schweigen. »Ich mag sie.«

Beklommen küsste Mattie den Mann der Brigade Sieben und schob sich durch die Stuhlreihen zur Bühne. Sie sang dieses Mal Hell Of A Town und blickte kein einziges Mal zu Lassiter.

Beinahe nackt war die Rothaarige, die sich Lassiter als Laurie O’Lannan vorgestellt hatte, nur noch hinreißender als zuvor. Sie stand in ihrem Miederhöschen und der hauchdünnen Korsage auf dem Hocker vor dem Schminkspiegel und zupfte an ihren Haaren herum. Als Lassiter durch den Spiegel hindurch ihren Blick auffing, wandte sie sich abrupt zu ihm um.

»Was ist?«, fragte Lassiter und stützte sich auf beiden Ellbogen im Bett ab. Er hatte sein Hemd ausziehen wollen. »Lässt du mich warten?«

»Sollte ich es?«, konterte Laurie und lächelte verheißungsvoll. »Gewöhnlich lasse ich einen Mann nicht warten, den ich auf mein Zimmer einlade.«

Sie sprang von dem Polsterhocker herunter und schritt langsam auf Lassiter zu. Auf halbem Wege ließ sie das Höschen fallen und entledigte sich ihrer Korsage. Sie trat splitterfasernackt vors Bett und setzte einen Fuß in den Schoß ihres Geliebten.

Das flackernde Kerzenlicht gab Lauries Haut einen Bronzeschimmer.

Aus dem südlichsten Zipfel von Texas sei Laurie heraufgekommen, hatte sie Lassiter zuvor am Spiegel erzählt, und dass sie nicht auf Brautschau sei, obgleich ihr Abenteuermut anderes vermuten ließe. Vielmehr wolle sie ihr Leben genießen, solange es keinen Gatten gäbe, der sie einsperre, und sie kein Kind an der Brust nähren müsse.

»Komm zu mir!«, flüsterte Lassiter und streckte beide Arme nach Laurie aus. Er fasste nach ihren Händen und zog sie zu sich ins Bett herunter. »Du hast mich das Warten lange genug gelehrt.«

Die Texanerin schob eine Hand unter sein Hemd, kniff ihn in die Haut und krallte sich mit der anderen in Lassiters Nacken fest. Sie küsste den großen Mann leidenschaftlich und zärtlich zugleich, als wäre plötzlich jede Hemmung von ihr abgefallen, die sie bisher zu Takt und Anstand angehalten hatte. Sie rekelte sich neben Lassiter, umfing seine Lenden mit den Beinen und schwang sich zum Schluss auf ihn.

Ein langer Ritt begann.

Von Laurie sah Lassiter in seiner Erregung bloß noch die vollen Brüste, die auf und nieder schwangen und hinter ihren roten Haarsträhnen verschwanden. Er hielt seine junge Bettgefährtin bei den Hüften gepackt, gab ihr sanft einen Takt vor, der nicht nur ihre Begierde befeuerte, sondern vor allem seine eigene.

»O Lassiter!«, stöhnte Laurie und drückte den Rücken durch. Sie lehnte sich zurück, reckte ihm ihren Unterleib entgegnen und wimmerte vor Ekstase. »Weiter so … Weiter so … Du verstehst dich auf Frauen!«

Schmerzlich musste Lassiter an Mattie denken, die zwei Stockwerke unter ihnen noch immer sang und ihn vermutlich in die Hölle wünschte. Er hätte sich nicht zwischen diesen beiden Schönheiten entscheiden können; er hatte Laurie haben müssen, ob es Mattie gefiel oder nicht. Er hätte nicht auf diesen Körper, diese Brüste und diese göttlichen Locken verzichten können, die ihn in diesen Sekunden zum Höhepunkt brachten.

»Fester!«, schrie Laurie und grub eine Hand in sein Brusthaar. Sie bebte vor Entzücken, ließ sich wieder und wieder auf seinen harten Pint fallen und kam so heftig, dass sie sich auf die Unterlippe biss und die Augen schloss. »So ist’s gut … So ist’s gut …«

Erst vier Stunden später kleideten sie sich wieder an.

Sie hatten es in der Zwischenzeit noch ein zweites und drittes Mal getan, und jedes Mal war Laurie redseliger geworden. Sie hatte ihm anvertraut, dass sie Schottin war und dass es auf der ganzen verdammten Insel keinen einzigen Mann gäbe, der es mit ihm hätte aufnehmen können.

»Bleibst du in Reynold’s Grove?«, fragte Laurie beim Abschied. »Oder musst du fort?«

Der Mann der Brigade Sieben lächelte und gab keine Antwort.

Die Verschwiegenheit Lassiters war keiner eitlen Laune entsprungen, wie sich einige Stunden darauf im Büro von Kontormeister Joseph D. Wellbloom zeigte, der ernst über dem Telegramm aus Washington brütete und sich zu keiner Äußerung durchringen konnte. Er faltete die Hände auf dem Schreibtisch und atmete geräuschvoll aus.

»Nun, Mr. Wellbloom?«, fragte Lassiter und rollte sein eigenes Telegramm zwischen den Fingern. Er hatte es im Saloon erhalten, während er Mattie Lebewohl gesagt hatte. »Sie müssen mir schon mitteilen, worum es geht. Ich bin Ihnen sonst von keinem Nutzen.«

»Diese Mission ist äußerst delikat«, gab Wellbloom zur Antwort und kratzte sich an der rechten Wange. Seine grauen Koteletten waren penibel gestutzt. »Sie dürfen es mir nicht verübeln, dass ich an Ihrer Lauterkeit zweifle, nachdem man mir von Ihren Kapriolen in Armstrongs Saloon berichtet hat. Ich brauche einen seriösen Mann für diesen Auftrag.«

»Sie sitzen einem vertrauenswürdigen Mann gegenüber«, erwiderte Lassiter in kaltem Ton. »Ich kämpfe für die Gerechtigkeit. Für nichts und niemanden sonst.«

Der Kontormeister rieb sich mit zwei Fingern die Stirn und seufzte. »Sie müssen mich nicht überzeugen. Ich weiß längst, dass Sie der härteste Mann im Westen sind. Sie sind der Richtige für diesen Auftrag.« Er schaute auf. »Sie müssen mir glauben, dass wir es mit etwas zu tun haben, das nie zuvor an die Brigade Sieben herangetragen worden ist.«

Die Niedergeschlagenheit in Wellblooms Zügen beunruhigte Lassiter allmählich. »Spannen Sie mich nicht länger auf die Folter. Mich schreckt ein ungewisser Ausgang nicht.«

»Ohne jeden Zweifel«, lautete Wellblooms Antwort. »Sie sind mir als Mann empfohlen worden, der keine Kompromisse macht und für den das eigene Wohlergehen von geringer Bedeutung ist. Ich fürchte, dass Sie auf ebendiese Tugenden zurückgreifen müssen.«

Die beiden Männer musterten einander wortlos, ehe Wellbloom eine Schublade aufzog und ein prall gefülltes Kuvert daraus hervornahm. Er strich mit dem Daumen über das gebrochene Wachssiegel darauf, das mit dem Wappen des Justizministers versehen worden war. »Die Wolford Mining Co. ist die größte Minengesellschaft in diesem Territorium. Sie will oben am Mount Takhoma nach Buntkupfer graben und lässt nichts unversucht, sich einen gehörigen Claim abzustecken, bevor man die Arbeiter hinaufschickt.«

»Noch ist nichts Verwerfliches daran«, meinte Lassiter und beugte sich nach vorn. »Was wirft man der Wolford Mining vor?«