Lassiter 2467 - Jack Slade - E-Book

Lassiter 2467 E-Book

Jack Slade

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Beschreibung

Lassiter in Ketten

Schnaufend schob sich die Lokomotive über den maroden Gleisstrang. Unter ihren Stahlrädern knirschten die Schwellen und gaben ein durchdringendes metallisches Ächzen von sich.
Unbekümmert saß Lassiter in dem einzigen Passagierwagen des Militärtransports. Doch die äußerliche Ruhe des großen Mannes täuschte. Er wusste, dass Gefahr in der Luft lag. Und er wusste ebenfalls, dass die Soldaten, die die Waffenladung auf den vorderen Waggons bewachten, im Ernstfall auf verlorenem Posten standen.
Zufällig kreuzte sich Lassiters Blick mit dem einer jungen Frau, die ihm als einzige Mitreisende zwei Sitzreihen weiter gegenübersaß, verschüchtert ihren Kopf senkte, gleich darauf aber wieder aufsah und mit ihren Augen den Brigade-Agenten fixierte.
Lassiters Anspannung steigerte sich. Und schon wenige Momente später erkannte er, dass sie nicht unbegründet gewesen war.

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Veröffentlichungsjahr: 2019

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Inhalt

Cover

Impressum

Lassiter in Ketten

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige eBook-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2019 by Bastei Lübbe AG, Köln

Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller

Verantwortlich für den Inhalt

Titelfoto: Boada/Norma

Datenkonvertierung eBook: César Satz & Grafik GmbH, Köln

ISBN 978-3-7325-8883-1

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

Lassiter in Ketten

Schnaufend schob sich die Lokomotive über den maroden Gleisstrang. Unter ihren Stahlrädern knirschten die Schwellen und gaben ein durchdringendes metallisches Ächzen von sich.

Unbekümmert saß Lassiter in dem einzigen Passagierwagen des Militärtransports. Doch die äußerliche Ruhe des großen Mannes täuschte. Er wusste, dass Gefahr in der Luft lag. Und er wusste ebenfalls, dass die Soldaten, die die Waffenladung auf den vorderen Waggons bewachten, im Ernstfall auf verlorenem Posten standen.

Zufällig kreuzte sich Lassiters Blick mit dem einer jungen Frau, die ihm als einzige Mitreisende zwei Sitzreihen weiter gegenübersaß, verschüchtert ihren Kopf senkte, gleich darauf aber wieder aufsah und mit ihren Augen den Brigade-Agenten fixierte.

Lassiters Anspannung steigerte sich. Und schon wenige Momente später erkannte er, dass sie nicht unbegründet gewesen war.

»Ich hatte nicht erwartet, auf einen weiteren Passagier zu treffen«, sagte die attraktive Brünette, nahm ihren zierlichen Hut vom Kopf und löste eine Spange aus ihrem Haar. Geschmeidig fiel es hinab bis zu ihren Schultern.

»Unverhofft kommt oft«, erwiderte Lassiter spontan, fügte jedoch leicht zweifelnd hinzu: »In einem Zugabteil muss man schon mal mit Fahrgästen rechnen …«

»Nicht, wenn der Wagen allein für mich bestimmt ist«, erhielt er zur Antwort. »Mein Vater hat meine Mitfahrt veranlasst, damit ich rasch zu meinem Verlobten nach Denver gelange. Daher frage ich mich, wie Sie es geschafft haben, ein Ticket zu bekommen.«

Lassiter schmunzelte. »Ihr Vater muss recht einflussreich sein.«

»Von einem Senator darf man das erwarten.« Die Lady wickelte eine Strähne ihres dunklen Haares mit dem Zeigefinger auf. »Sie haben übrigens meine Frage noch nicht beantwortet.«

Wieder konnte sich Lassiter ein leises Grinsen nicht verkneifen. »Ich kenne auch ein paar einflussreiche Leute«, meinte er.

»Aus Missouri?«

»Washington.«

»So, so …« Nach einigem Überlegen stellte sich die Frau als Olivia vor. Und mit einem Mal zeigte sie sich äußerst redselig. »Es scheint eine Fügung des Schicksals zu sein, dass wir uns getroffen haben. Und ich bin niemand, der eine gebotene Chance ausschlägt. Deshalb bin ich offen zu Ihnen, Mister …«

»Lassiter«, sagte der Brigade-Agent.

Olivia nickte. »Meine bevorstehende Hochzeit macht mir mehr Kummer als Freude. Woody ist kein schlechter Kerl und will ebenfalls in die Politik, was wohl ein Grund dafür ist, dass mein Vater mich gedrängt hat, ihn zum Mann zu nehmen. – Na ja, da spielen noch einige familiäre Verstrickungen eine Rolle, aber das würde jetzt zu weit führen …«

»Worauf wollen Sie hinaus?«, erkundigte sich Lassiter.

»Ganz einfach!« Olivia verdrehte ihre Augen, als könnte sie Lassiters Begriffsstutzigkeit nicht fassen. »Woody, mein Zukünftiger, ist ein langweiliger Spießer. Trotz seiner Großzügigkeit stimmen seine und meine Auffassung von Ehe nicht überein. Über kurz oder lang werde ich eine Möglichkeit finden, ihn abzuservieren.« Sie warf Lassiter einen vieldeutigen Blick zu. »Ich vermute mal, es wird eher schnell vonstattengehen …«

Mit gemischten Gefühlen beobachtete Lassiter, dass Olivia ihre Bluse aufknöpfte. Doch dabei blieb es nicht. Kaum eine Minute später stand sie splitterfasernackt im Abteil des Waggons, stemmte ihre schmalen Fäuste in die Hüften und schnarrte: »Wie sieht es aus? Brauchst du eine Extraeinladung?«

Lassiter konnte nicht verheimlichen, dass ihn die Erregung erfasst hatte. Dennoch blieb er skeptisch. »Was soll das werden?«, fragte er. »Inwiefern könnte dein Verhalten eine Trennung bewirken, noch bevor die Hochzeit vollzogen ist?«

Olivia hob eine Braue an. »Woody ist streng gläubig. Er denkt, ich wäre noch … intakt.«

»Intakt?«, murmelte Lassiter und sog scharf die Luft ein. »Dann bist du noch Jungfrau?«

»Theoretisch«, versetzte die Brünette, »aber eigentlich könnte sich Woody bei einem alten Schulfreund beschweren.«

»Wozu dann diese Show? Wenn dein Verlobter nicht auf den Kopf gefallen ist, wird er spätestens in der Hochzeitsnacht bemerken, dass vor ihm bereits ein anderer die Büchse der Pandora geöffnet hat.«

Gereizt versetzte Olivia: »Ich bin eine Frau und finde dich attraktiv – machen wir es jetzt oder nicht?«

Einwände hatte Lassiter keine mehr vorzubringen. Im Vertrauen darauf, in dem Abteil nicht gestört zu werden, entkleidete er sich. Sein unverhüllter Anblick ließ Olivia anerkennend schnalzen.

»Donnerwetter!«, stieß sie aus. »Da habe ich mir ja wohl genau den richtigen Hengst ausgesucht.« Sie tappte heran, legte ihren linken Arm um Lassiters Schulter und langte mit der Rechten zwischen seine Beine. Mit geschickten Bewegungen förderte sie das Wachstum dessen, wovon sie offenbar bislang deutlich zu wenig bekommen hatte.

Lassiter packte die Frau bei den Hüften und hob sie spielerisch leicht ein Stück weit in die Höhe, sodass ihre nackten Füße in der Luft baumelten. Er wollte ihren Schoß über seinen Schaft stülpen, doch der Ruck, der unerwartet den Zug erschütterte, ließ ihn schwanken. Um sein Gleichgewicht bemüht, machte er einen Schritt zurück, spürte die Sitzbank in seinen Kniekehlen und ließ sich prompt zurückfallen. Dabei riss er Olivia mit sich, die auf seinen Oberschenkeln zu sitzen kam. Lassiters Speer ragte unmittelbar vor dem Bauch der Frau empor.

»Du gehst ja ganz schön zur Sache«, witzelte Olivia. »Aber genau das gefällt mir an einem Mann.« Sie rieb sich an seiner Rute, kniete sich auf die Sitzbank und hob ihr Gesäß an. Gleich darauf senkte sie ihren Unterleib wieder und stöhnte lustvoll, als Lassiter in sie eindrang.

Erst vorsichtig, dann mit immer größerer Hingabe begann sie, ihn zu reiten. Lassiter umspannte mit beiden Händen ihre Pobacken, spreizte sie und verstärkte zunehmend seine Stöße. Je tiefer er eindrang, desto ekstatischer wurden Olivias Ausrufe.

»Gib’s mir!«, forderte sie energisch. »Mein Gott, du bist so stark und groß in mir! Ich möchte es jeden Tag mit dir treiben!«

Der große Mann nahm es gelassen, obwohl die Leidenschaft in ihm hochkochte. Es war der pure Genuss, diesen jungen Körper zu spüren, die festen Brüste und das knackige Hinterteil. Tausend und mehr Frauen hatte er gehabt, doch der Akt war jedes Mal einzigartig. Er war vergleichbar mit der Befriedigung des Hungergefühls, das keine extravaganten Speisen benötigte, um auf seine Kosten zu kommen und befriedigt zu werden. Die Gier nach Erfüllung war maßgebend. Und weder Lassiter noch Olivia hielten mit ihren Absichten hinter dem Berg.

»Mach mich glücklich!«, keuchte die Dunkelhaarige. »Bitte hör nicht auf! Ich brauche es!«

Der Ansporn stieß nicht auf taube Ohren. Zwar war Lassiter beim Verkehr eher wortkarg, was aber nicht bedeutete, dass seine Partnerin ihn nicht immens anstachelte. Unbefangen sprach sie ihre Begierden aus und steigerte damit unweigerlich Lassiters Bemühungen. Sein Höhepunkt war nicht mehr weit entfernt, und auch Olivias Orgasmus lag in greifbarer Nähe. Ihr ekstatisches Auf und Nieder war geradezu zwanghaft. Schweißfeucht war ihr Körper und zeugte von der Anstrengung, die sie sich in ihrer Triebhaftigkeit auferlegte. Sie wollte tiefste Befriedigung und tat alles dafür, sie auch zu erhalten.

Machtvoll ergoss sich Lassiter. Gleichzeitig schrie auch die junge Frau ihren Orgasmus heraus und zuckte wie unter Peitschenhieben. Das Gefühl riss alle Schranken nieder und schenkte ihr spürbar ein Wohlbehagen, das sie über den Gipfel ihrer Lust hinaustrug.

Sie verkrallte sich in den Schultern ihres Liebhabers, strich mit dem Gesäß über seine pochende Rute und kam erst nach langen Sekunden wieder zur Besinnung. Sehnsucht und Dankbarkeit lagen in ihrem Blick. Dennoch war sie rasch wieder bei sich, löste sich von Lassiter und schlüpfte in ihre Kleidung.

Der Mann der Brigade Sieben tat es ihr gleich. Und kurz darauf hatte es den Anschein, als wäre niemals etwas zwischen diesen beiden Menschen geschehen. Lassiter war mit seinen Gedanken bereits wieder bei seinem Auftrag. Olivia hingegen spürte dem Gefühl der Befriedigung nach und strich mit geschlossenen Augen sanft über ihre Brüste.

Verzückung und Frieden jedoch hielten nicht an. Schlagartig wurden die beiden Reisenden von einer Wirklichkeit eingeholt, die allem entgegenstand, was sie in den letzten Minuten erfahren hatten.

Erneut wurden die Wagen von Erschütterungen heimgesucht. Dieses Mal aber entstammten sie nicht der holprigen Fahrt, sondern den Kugeleinschlägen donnernder Gewehre.

In Lassiters Rücken splitterte Glas; sengendes Blei hackte in den Holzboden und die Sitzreihen.

Wie von selbst flog der Remington in Lassiters Faust, während er sich fallen ließ und gegen die Lehne einer Sitzbank presste. Als er sah, dass Olivia starr vor Schrecken dasaß und wie durch ein Wunder unverletzt geblieben war, sprang er vor und riss die Frau mit sich zu Boden. Schützend war er über sie gebeugt und hielt gleichzeitig Ausschau nach den Angreifern.

»Um Gottes willen!«, stieß die Brünette aus und fand wieder zu sich. »Was hat das zu bedeuten?«

Lassiter duckte sich, als ein Mündungsblitz auf ihn zu zuckte, und drehte Olivia sein Gesicht zu. »Das ist Jordan Young. Er hat es auf die Waffen in diesem Zug abgesehen.« Lassiter kniff seine Lippen zusammen und zischte: »Kriech unter eine der Sitzbänke und bleib dort, bis es vorbei ist.« Sofort stemmte er sich in die Höhe, denn ihm war aufgefallen, dass sich die Schießerei vom Passagierwagen zu den vorderen Waggons verlagerte.

Mit ausgreifenden Schritten durcheilte er das Abteil und stieß die Tür auf. Graue Wolken aus Schießpulver lagen in der Luft und hüllten die Soldaten ein, die auf dem offenen Waggon voraus in alle Richtungen schossen, dabei aber wie ein aufgescheuchter Haufen Federvieh wirkten.

Die Banditen waren mit knapp zwanzig Männern in der Überzahl und flankierten den Zug auf beiden Seiten. Ihre Schüsse kamen trotz des schnellen Ritts gezielt. Sie besaßen deutlich mehr Erfahrung als die meisten Uniformierten und konnten mit ihren Waffen umgehen. Noch in den ersten Sekunden, in denen Lassiter sich einen Überblick verschaffte, stürzten drei Verteidiger tödlich getroffen neben die Gleise.

In der Mitte des offenen Frachtwaggons war etwas unter einer Plane verborgen. Lassiter vermutete, dass es sich von der Größe des verborgenen Gegenstands um eine Gatling Gun handelte, doch keiner der Soldaten machte Anstalten, sie zu benutzen. Ganz offensichtlich waren sie schon mit der Verteidigung ihrer Transportgüter überlastet.

Der Mann der Brigade Sieben feuerte und holte gleich zwei Banditen aus dem Sattel. Gleichzeitig wurde auch er unter Beschuss genommen, ging in die Hocke und stieß sich vom Passagierwagen ab. Mit einer Schulterrolle milderte er seinen Aufprall und hastete zur vermeintlichen Gatling. Es war allerdings fraglich, ob er sie einsetzen konnte, denn die Young-Bande konzentrierte nun ihr Feuer auf ihn.

»Aus dem Weg!«, schrie Lassiter den verunsicherten Soldaten zu. »Sucht Deckung und nehmt die rechte Flanke unter Beschuss!«

Es hatte keinen Zweck. Das Chaos unter den Soldaten nahm nicht ab. Ein junger Bursche, auf dessen Zügen die nackte Panik stand, drehte sich Lassiter zu und legte seinen Karabiner auf ihn an. Nahezu zeitgleich erkannte der Brigade-Agent den Banditen, der den Uniformierten anvisierte.

Der Remington zuckte in die Höhe, doch Lassiters Reaktion kam zu spät. Eine Kugel jagte dem jungen Mann in den Rücken und trat aus der Brust wieder aus.

»Einer von den Bastarden ist auf dem Transportwagen!«, hallte eine wütende Stimme heran. Für den Rufer musste es ausgesehen haben, als hätte Lassiter den Soldaten getötet.

Der große Mann bekam keine Chance, das Missverständnis aufzuklären. Unaufhörlich deckten ihn Youngs Schießer mit Blei ein. Holzsplitter wurden aus dem Frachtwaggon gerissen; Soldaten krümmten sich unter zahllosen Einschlägen.

Ein Schlag gegen seinen Kopf, der mit der Wucht eines Rammbocks kam, ließ Lassiter taumeln und zu Boden gehen. Noch ehe er sein Bewusstsein verlor, schaute er in die hassverzerrten Züge eines Infanterie-Sergeants, der vom vorausfahrenden Waggon auf ihn geschossen hatte.

Verdammt! Das war das letzte Wort, das Lassiter durch den Sinn ging, ehe es dunkel um ihn wurde.

Das Erwachen glich einem Spießrutenlauf, der Lassiters Körper mit peinigenden Impulsen heimsuchte. Der bohrende Schmerz an seiner Schläfe stammte von der Kugel, die seinen Kopf gestreift hatte. Das stellte er bereits nach wenigen Sekunden fest. Er wollte aufstehen, doch da war etwas, das ihn unbarmherzig in seinen Klauen hielt.

Ketten!, schoss es ihm durch den Kopf. Das Klirren der Glieder hallte hämisch in seinen Ohren nach. Er saß auf faulem Stroh und konnte sich gerade einmal in die Hocke begeben. Sich zu erheben, daran war nicht zu denken.

Vor seinem flackernden Blick erschien hinter den Gitterstäben seiner Zelle eine uniformierte Gestalt, die sich schlagartig im Laufschritt entfernte. Zwei Minuten darauf näherten sich erneut Schritte, diesmal von mindestens zwei Personen. In Lassiters Gesichtskreis traten der Wachposten und ein Lieutenant.

»Sie können gehen, Corporal«, sagte der junge Offizier, »aber bleiben Sie in der Nähe.« Mit ausdrucksloser Miene wandte er sich Lassiter zu und begutachtete ihn eine Weile. Dann murmelte er: »Sie und Ihre Spießgesellen haben erheblichen Schaden verursacht. Auch sind gute Männer gestorben. Die Ladung aber, auf die Sie es abgesehen haben, hat ihr Ziel sicher erreicht.«

Lassiter presste eine Hand an seinen Schädel und ächzte: »Tun Sie doch nicht so, als ob Sie nicht gewusst hätten, dass Young Ihre Fracht stehlen wollte. Falls Sie für die Einsatzplanung verantwortlich waren, hätten Sie erfahrene Soldaten und keine Grünschnäbel einsetzen sollen!«

Der Offizier verzog die Lippen zu einem vieldeutigen Lächeln und strich eine Strähne seines kinnlangen blonden Haars aus seiner Stirn. »Sie kennen mich nicht«, knurrte er, »aber Sie werden mich noch kennenlernen. Und jeder in Fort Wallace, der den Namen Gavin Thompson bereits gehört hat, würde sich jede zynische Bemerkung geflissentlich verkneifen.«

»Verzeihen Sie den Affront«, versetzte Lassiter spöttisch, »Sie hatten bestimmt gute Gründe, Ihre Männer über die Klinge springen zu lassen.«

Thompsons Züge verhärteten sich. In seinen Augen glitzerte kalte Wut. »Versuchen Sie bloß nicht, von Ihrer eigenen Schuld abzulenken. Ich habe im Moment noch keine Ahnung, wie Sie es geschafft haben, einen Platz im Passagierwagen zu ergattern, aber ich habe einen Zeugen, der bestätigen kann, dass Sie einen Soldaten kaltblütig niedergestreckt haben.«

»Sie meinen den Sergeant, der auf mich geschossen hat?«

»Ich meine den Sergeant, der Sie leider nicht tödlich getroffen hat …«

Lassiter nickte. »Der Mann hat die Situation verkannt«, sagte er. »In Anbetracht der um sich greifenden Verwirrung kann ich ihm keinen Vorwurf machen.«