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Seit über 30 Jahren reitet Lassiter schon als Agent der "Brigade Sieben" durch den amerikanischen Westen und mit über 2000 Folgen, mehr als 200 Taschenbüchern, zeitweilig drei Auflagen parallel und einer Gesamtauflage von über 200 Millionen Exemplaren gilt Lassiter damit heute nicht nur als DER erotische Western, sondern auch als eine der erfolgreichsten Western-Serien überhaupt.
Dieser Sammelband enthält die Folgen 2350, 2351 und 2352.
Sitzen Sie auf und erleben Sie die ebenso spannenden wie erotischen Abenteuer um Lassiter, den härtesten Mann seiner Zeit!
2350: Leg dich nicht mit Caitlin an
Carson City lag fernab der großen Eisenbahnlinien. Der einzige Schienenstrang zwischen ihr und Virginia City war nur aus dem einen Grund gebaut worden, den Abtransport des Silbers aus den Minen entlang der Strecke zu beschleunigen. An diesem Tag aber diente das Gleis einem vollkommen anderen Zweck. Finster blickte der Mann, der an seiner Brust den Blechstern des County-Sheriffs von Nevada trug, auf den Gefangenen zu seiner Rechten hinab. "Der Henker ist schon bestellt, Rhodes".
2351: Die Rache der Großen Bärin
Dem Goldsucher Bill Marbles klopfte das Herz bis zum Hals. Vorsichtig trat er an das Ufer des French Creek. Die Sonne brannte unbarmherzig auf den Canyon nieder. Das Wasser im Flüsschen plätscherte leise über die rundlichen Kiesel hinweg. Marbles wischte sich mit seinem Halstuch den Schweiß aus dem Gesicht. Prüfend beäugte er die Felsen, die das idyllische Tal einfassten. Weit und breit keine Menschenseele.
2352: Kainsmal der Sünde
Die Baptistenkirche von Palo Pinto war ein armseliger Holzbau mit abblätterndem Anstrich, aus der Ferne kaum zu unterscheiden von den Scheunen der umliegenden Ranches. Das Gotteshaus stand auf einer Anhöhe, und die beiden Männer, die darauf zuhielten, hieben ihren Pferden die Sporen in die Flanken. Keine Viertelstunde darauf waren die Berittenen am Ziel.
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Veröffentlichungsjahr: 2021
Jack Slade
Lassiter Sammelband 1823 - Western
Cover
Impressum
Leg dich nicht mit Caitlin an
Vorschau
Leg dich nicht mit Caitlin an
Carson City lag fernab der großen Eisenbahnlinien. Der einzige Schienenstrang zwischen ihr und Virginia City war nur aus dem einen Grund gebaut worden, den Abtransport des Silbers aus den Minen entlang der Strecke zu beschleunigen. An diesem Tag aber diente das Gleis einem vollkommen anderen Zweck.
Finster blickte der Mann, der an seiner Brust den Blechstern des County-Sheriffs von Nevada trug, auf den Gefangenen zu seiner Rechten hinab. »Der Henker ist schon bestellt, Rhodes«, raunte er dem Kerl mit dem schütteren, schulterlangen Haar zu. »Mach deinen Frieden mit Gott. Vielleicht legt er ein gutes Wort für dich ein, wenn du zur Hölle fährst.
Perry Rhodes sah nicht einmal auf. Mit stierem Blick betrachtete er die Handschellen, die ihn an seinen Sitz ketteten. Die gesamte Fahrt über hatte er nach einer Möglichkeit zur Flucht gesucht, doch der Sheriff und seine Aufseher passten auf wie die Schießhunde. Sie waren bewaffnet mit Revolvern und Gewehren und hatten unter Beweis gestellt, dass sie sich nicht scheuten, sie auch einzusetzen. Einer von den acht Mitgefangenen war noch am Bahnhof von Virginia City niedergeschossen worden, als er über einen Deputy hergefallen war und ihm seine Waffe entwendet hatte. Doch ehe er den ersten Schuss hatte abgeben können, hatten ihn die Salven der Gesetzeshüter regelrecht zerfetzt.
»Mit Gott habe ich nichts zu schaffen«, antwortete Rhodes verspätet auf die Äußerung des Sheriffs. »Der Teufel aber wird sich freuen, einen wie mich unter seine Fittiche nehmen zu können.«
Angewidert rammte ihm der County-Sheriff den Kolben seines Gewehrs gegen die Schulter. »Gleich und gleich gesellt sich gern! Bevor du stirbst, wirst du aber noch das Brechen deines Genicks hören, Dreckskerl! Und ich werde dabei sein, wenn dir die Augen aus deiner Fratze quellen!«
Rhodes blieb gelassen und empfand sogar eine gewisse Erheiterung über das verbissene Verhalten des Sheriffs. Er hatte mehr Sternträger auf den Boothill geschickt, als er Finger an beiden Händen besaß. Drohungen konnten ihn nicht einschüchtern; davon hatte er in seinem Leben genug gehört. Und immer hatte er diesen vorlauten Bastarden das Maul mit Blei gestopft oder ihnen die Eingeweide aus dem Leib geschnitten. Wählerisch war Perry Rhodes nie gewesen. Weder Männer, Frauen noch Kinder hatten vor seinen Augen Gnade gefunden.
Trotzdem hatte es ihn in einem Kaff namens Flonston erwischt. Er war unvorsichtig gewesen, hatte nicht damit gerechnet, dass man sich bereits an seine Fersen geheftet hatte. Betrunken und im Tötungsrausch war er auf eine Farmersfamilie losgegangen, hatte sie ohne Grund bestialisch abgeschlachtet und war bei seinem Weiterritt in die Fänge einer zu allem entschlossenen Bürgerwehr geraten. Die Schwächlinge hatten ihn nicht abgeknallt, sondern nur wie besessen zusammengedroschen. Und irgendwann war Rhodes in der Zelle eines Jails aufgewacht und dem County-Sheriff übergeben worden.
Es war ein Witz! Diejenigen, die das Verbrechen bekämpften, gaben sich alle Mühe, dem Gesetz treu zu dienen und den Urteilsspruch einem Richter zu überlassen, statt dafür zu sorgen, der Justiz unnötigen Aufwand zu ersparen. Ein Krimineller von Rhodes’ Kaliber würde ohnehin hingerichtet werden. Was spielte es da noch für eine Rolle, ob er vor oder nach der Verhandlung starb?
Der Kopf des Gewaltverbrechers ruckte zur Seite, als sein Sitznachbar ihn anstieß. Auch er sollte aus dem Jail eines namenlosen Örtchens zum Nevada State Prison überführt werden, grinste Rhodes hinterhältig an und zeigte ihm seinen rechten Arm, der zwar noch von einer Stahlmanschette geziert wurde, aber nicht mehr an die Verstrebungen seines Sitzes gebunden war. Irgendwie hatte der Hurensohn es geschafft, den Schellenring zu lösen. Bei genauerem Hinsehen erkannte Rhodes, dass die Haltestange gebrochen war. Vermutlich war sie vorher schon angeknackst gewesen, und es hatte lediglich eines harten Rucks bedurft, sie zu durchtrennen.
Über seine Schulter hinweg warf Perry Rhodes einen Blick durch den Waggon. An beiden Ausgängen standen je zwei Deputies; der County-Sheriff ging zwischen ihnen auf und ab. Selbst wenn der Kerl zu Rhodes’ Rechter freikam, würde er ein ganzes Heer an Schutzengeln benötigen, um überhaupt in die Nähe eines Gesetzeshüters zu gelangen. Vielleicht mochte es ihm sogar gelingen, einem von ihnen die Rifle zu entwenden, doch noch bevor er durchgeladen hatte, würde seine Brust bereits mit Blei gespickt sein.
Wieder wurde Rhodes angestoßen. »Ich bin Shaw«, sagte der Mann neben ihm. »Vor dir sitzen Valance und Hogue.« Er machte eine unverdächtige Kopfbewegung zum Boden hin.
Ungläubig starrte Rhodes auf die Scharniere der Sitzbank. Drei von jeweils vier Schrauben hingen nur noch lose darin. Das Holz war morsch; die Gewindebohrungen ausgefranst. Zwei kräftige Kerle konnten durchaus in der Lage sein, die Bank aus dem Boden zu reißen und sich auf die Aufseher vor ihnen zu stürzen. Dann aber musste sich erst zeigen, ob sie das Zeug dazu hatten, zwei Bewaffnete mit wenigen Handgriffen außer Gefecht zu setzen. Immerhin besaßen sie durch die Ketten genügend Bewegungsfreiheit, um die Deputies zu strangulieren oder mit ihren eigenen Revolvern niederzuschießen.
Perry Rhodes wechselte einen knappen Blick mit Shaw und konnte sich bereits vorstellen, was der Sträfling vorhatte. Alles hing davon ab, ob es ihnen in den nächsten Sekunden gelang, ihre Bewacher zu überwältigen. Es war ein Husarenstück mit geringer Überlebenswahrscheinlichkeit, aber die Todgeweihten hatten nichts zu verlieren und doch alles zu gewinnen. Für Rhodes war klar, dass er den Startschuss geben musste, daher nickte er Shaw unmerklich zu.
Konzentriert lauschte er dem Stampfen des County-Sheriffs, der den Gang zwischen den Sitzreihen auf und ab schlenderte. Rhodes reckte seine Arme vor, als wollte er seinen Muskeln Entspannung verschaffen, und überprüfte die Reichweite seiner Hände. Die Ketten ließen ihm einen Spielraum von etwa einem halben Yard, was nicht ausreichend war, um mit beiden Händen nach dem Sheriff zu greifen. Deshalb war es erforderlich, dass er all seine Kraft in seine Linke legte. Ausschlaggebend aber war letztlich das Zusammenspiel zwischen ihm und Shaw. Valance und Hogue würden ganz von selbst merken, dass ihre Stunde geschlagen hatte.
Der Sheriff kam heran. Rhodes zählte seine Schritte, wie er es schon die ganze Zugreise über getan hatte. Mit einem unverdächtigen Seitenblick schätzte er die Distanz ab, sah die Gestalt näherkommen und straffte sich.
Er hatte nur eine Chance. Wenn er versagte, würde er sterben. Wenn Shaw, Valance und Hogue zu spät reagierten, ebenfalls.
Noch drei Schritte. Zwei. Einer.
Rhodes’ Linke schoss vor und packte den Gewehrlauf des Sheriffs. Die Handschellen schnitten in sein Fleisch, doch er drückte die Rifle eisenhart nach unten. Gleichzeitig riss sich Shaw los, setzte über die Lehne der Sitzbank hinweg und zerrte den County-Sheriff an dessen rechtem Arm zu sich heran. Noch während sich ein Gewehrschuss löste und den Oberschenkel eines Gefangenen auf der gegenüberliegenden Sitzreihe durchbohrte, schlang Shaw einen Arm um die Kehle des Sheriffs und drückte erbarmungslos zu.
Zur selben Zeit schossen Valance und Hogue in die Höhe, rissen ihre Sitzbank aus der Verankerung und warfen sich den Deputies am Wagenende entgegen. Ehe die Männer ihre Gewehre in Anschlag bringen konnten, wurden sie gegen die Tür geschmettert und von Faustschlägen niedergestreckt. Die Sträflinge langten nach ihren Revolvern und verpassten ihnen aus nächster Nähe tödliche Salven.
Die Aufseher am entgegengesetzten Ende des Waggons handelten zwar nur mit leichter Verzögerung, aber den unerwarteten Umständen gemäß kopflos. Ihre Rifles spuckten Blei und durchsiebten den County-Sheriff. Shaw, der den Sternträger wie einen Schutzschild vor sich hielt, entwand dem Mann sein Gewehr und entfachte ein Feuerwerk, das die Deputies von der Brust bis zum Bauch durchlöcherte. Rhodes hatte den Kopf eingezogen, fühlte das heiße Blei über sich hinwegsirren und hörte die trockenen Einschläge in Körper, gefolgt von erstickten Schreien. Weitere Revolverschüsse donnerten, mit denen Valance und Hogue ihre Ketten durchtrennten.
»Gut gemacht!«, lobte Shaw und grinste Perry Rhodes an. Er stieß den Sheriff von sich, nachdem er dessen Colt aus dem Holster gezogen hatte, und richtete die Waffe auf Rhodes. Einen Lidschlag darauf lösten sich zwei Schüsse. Unter metallischem Bersten spritzten die Kettenglieder, die Rhodes an die Sitzbank schnürten, auseinander.
»Als Nächstes müssen wir die Handschellen loswerden«, rief er Shaw zu. »Mit den Schmuckstücken fallen wir zu sehr auf.«
»Wir springen vom Zug und setzen uns nach Carson City ab«, erklärte Shaw. »In der Stadt wird sich schon ein Schmied finden.«
Die Männer sammelten Waffen und Munition ein, drängten zum Ausgang des Waggons und hielten inne, als eine empörte Stimme aufklang. »He! Was ist mit mir? Würde mich vielleicht mal jemand losmachen!«
Gelassen drehte sich Perry Rhodes herum. »Wer bist du?«
»Scott Hydell.« Der Sprecher ruckte an seinen Ketten und stieß seinen Nebenmann an, der leblos vornüberkippte. »Ihr wollt mich doch wohl nicht zwischen all den Leichen zurücklassen …«
»Nehmen wir ihn mit«, sagte Shaw. »Zu fünft haben wir bessere Chancen, sobald die Jagd auf uns eröffnet wird.«
Mit knappem Nicken stimmte Rhodes zu, ging zu dem Gefangenen hinüber und zerschoss seine Ketten. Dann wandte er sich wieder Shaw zu. »Lange werden wir nicht in Carson City bleiben können. Wir brauchen Pferde und Geld.«
»Carson City ist eine Stadt«, versetzte Shaw kühl. »Und jede Stadt hat eine Bank.« Er warf einen kurzen Blick durch die spaltbreit geöffnete Tür hinaus auf die Landschaft. »Die Railway Station liegt unmittelbar voraus. Ich möchte am Bahnhof nicht unbedingt dem Marshal in die Arme laufen.«
Die Männer hatten verstanden. Einer nach dem anderen traten sie aus dem Waggon und sprangen vom Zug. Im Laufschritt entfernten sie sich von den Gleisen und hielten auf die Stadt zu. Einen kleinen Vorsprung hatten sie, bis man den toten Sheriff und die Deputies entdecken würde. Aber auch darum sorgte sich Rhodes nicht sonderlich. Was konnte schon ein einzelner Marshal gegen fünf schwerbewaffnete Killer ausrichten?
***
»O Lassiter!«, stöhnte die blonde Frau verzückt und beugte sich über die harte Ausbeulung in der Hose des großen Mannes. »Wie groß wird der erst, wenn ich ihn ausgepackt habe?«
Lassiter vorzog seine Lippen zu einem schmalen Lächeln. »Das wirst du schon selbst herausfinden müssen.« Behaglich lehnte er sich zurück in sein Kissen und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Aus verengten Lidern betrachtete er die Blondine, wie sie mit geschickten Griffen die Hosenknöpfe öffnete und nach seinem Pint langte. Schon bei der ersten Berührung richtete er sich zu annähernd voller Größe auf.
»Herrje! Was für ein strammer Kamerad!« Ihre Rechte packte fest zu und begann mit leichten massierenden Bewegungen, wohingegen ihre Linke sanft die Region unterhalb seines Schafts streichelte.
Ein kehliger Laut drang über Lassiters Lippen. Er genoss die Liebkosungen in besonderem Maße, da sein letztes Zusammensein mit einer Frau bereits mehrere Tage zurücklag. Die aufgestaute Lust ließ sich nicht einfach mit einem Bad in kaltem Wasser ertränken, und deshalb war ihm durchaus bewusst, dass der Akt nur von kurzer Dauer sein würde. Andererseits hatte er Zeit und würde das hübsche Girl auch mehrmals glücklich machen können. Die Ganoven, die er im Auftrag der Brigade Sieben zur Strecke bringen sollte, waren östlich von Virginia City verhaftet worden und befanden sich auf dem Weg ins Nevada State Prison. Es gab also keinen Grund für den Agenten, sich nicht ein oder zwei Tage Entspannung zu gönnen.
»Wie heißt du eigentlich?«, fragte er die emsige Dirne.
»Ist das wichtig?«, erhielt er zur Antwort und stöhnte auf, als die junge Frau Lippen und Zunge einsetzte.
»Ich schlafe lieber mit einer Bekannten als mit einer Fremden«, presste Lassiter hervor und lenkte seine Gedanken in eine unverfängliche Richtung, um nicht vorzeitig zu kommen.
»Dominique«, nuschelte die Blondine und löste sich schmatzend von Lassiter. »Der Name kommt aus Frankreich. Ich glaube, es liegt in Europa.«
»Das tut es«, flüsterte Lassiter rau. »Immer noch.« Trotz aller Bemühungen konnte er seine Erregung nicht zügeln. Kochende Glut stieg beim Anblick der Frau in ihm auf. Zusammengekauert kniete sie zwischen seinen Beinen und presste sein bestes Stück an ihre nackten Brüste. Hart glitten ihre Knospen daran entlang, während ihre rechte Handfläche sanften Druck ausübte.
»Ich glaube, der kleine Mann ist soweit«, hauchte Dominique und lächelte schelmisch. »Im Laufstall der Zwillinge rumort es auch schon ordentlich.«
»Können wir uns darauf einigen«, brachte der Brigade-Agent stockend hervor, »nicht von einem ›kleinen Mann‹ zu sprechen?«
»Ach, du Süßer!« Dominique setzte zu einem Kichern an, schluckte es aber hinunter. »Habe ich deine Gefühle verletzt?«
»Das Zündhütchen einer Patrone ist klein«, erläuterte Lassiter. »Ein Regenwurm ist klein. Keinesfalls aber ist …«
Weit beugte sich die blondhaarige Hure über Lassiter und legte ihm einen Finger auf die Lippen. Dabei strich ihr Schoß wie unabsichtlich über seine zuckende Rute. »Ich hab’s verstanden, Honey. Vielleicht sollte ich dir etwas anderes geben, worüber du nachdenken kannst …« Sie legte sich auf Lassiter, küsste seinen Hals und bewegte ihre Hüften rhythmisch über seinen Unterleib.
Die kribbelnde Anspannung, die von dem Agenten Besitz ergriff, ließ seinen pochenden Speer stahlhart werden und zwischen die Schenkel seiner Gespielin drängen. Und Dominique machte es ihm leicht, indem sie ihre Beine spreizte und sich ihm weit öffnete. Kaum stieß der große Mann zu, bäumte sich die Dirne ekstatisch auf.
»Ja!«, keuchte sie voller Hingabe. »So brauche ich es!« Tief nahm sie seine Lanze in sich auf und begann zaghaft, sie zu reiten. Rasch erhöhte sie das Tempo, ließ ihr Becken sanft kreisen und gleichzeitig hart zustoßen. Erst stemmte Dominique ihre Hände gegen Lassiters Brust, dann stützte sie sich rücklings ab, als sie sich weit nach hinten beugte.
Lassiters Erregung wuchs ins schier Unermessliche. Die Position, in die Dominique ihn gedrängt hatte, ließ seine Lust ansteigen wie Lava in einem Vulkan. Wenn er jetzt nicht die Initiative ergriff, würde es ein beschämend kurzes Stelldichein werden.
Er packte die Hure bei den Fußgelenken und hob ihre Beine an. Kurzzeitig entglitt er ihrem Schoß, richtete sich auf und hockte sich auf seine Knie. Erneut drang er ein und legte eine gemäßigtere Marschrichtung vor. Dabei musste er sich höllisch konzentrieren, um den Liebesakt in vollen Zügen genießen und auch Dominique Befriedigung verschaffen zu können. Als der Gentleman, der er war, schaute er nicht nur nach seinem eigenen Vergnügen.
»Du wilder Hengst!«, stöhnte die Blondine in echter Begierde. »Nimm mich! Besorg’s mir! Stoß mich richtig durch!« Es waren nicht die Worte einer Frau, die auf einen schnellen Dollar aus war. Es waren die Worte einer Frau, deren erhitzter Körper nach Erfüllung verlangte.
Lassiter konnte nicht verhehlen, dass ihn das lustvolle Geständnis anstachelte. Er ließ Dominiques Beine los, die sie sofort um seinen Nacken schlang, und kam über sie. Mit der einen Hand stützte er sich auf dem Bett ab, mit der anderen knetete er die linke Brust der Hure. Doch das genügte ihm nicht. Der große Mann war wie im Rausch. Sein Gesicht näherte sich Dominiques rechter Brust; seine Lippen saugten sich daran fest. Es war eine Wonne, den bebenden Leib unter sich zu spüren und zur selben Zeit tief in die Frau einzudringen.
»Bitte, Lassiter!«, flehte Dominique und ruckte mit ihrem Kopf von einer Seite zur anderen. »Mach weiter!«
Wer hätte da Nein sagen können? Lassiter gewiss nicht. Er war sich seiner Talente zwischen den Laken bewusst. Und in diesen Momenten kam es ihm äußerst gelegen, dass Dominique ebenfalls kurz vor dem Höhepunkt stand.
Kurz verhielt der Brigade-Agent, verlangsamte seine Stöße und verlieh ihnen höchste Intensität. Dann ging er sprunghaft zu einem schnelleren Takt über, entlockte Dominique inbrünstige Schreie und verschloss ihren Mund mit seinen Küssen.
Ihre Zungen kreisten umeinander, ihre Lippen wollten einander verschlingen. Weich schmiegten sich die vollen Brüste der Frau an Lassiters Haut, und ihre steil aufgerichteten Warzen wollten sich wollüstig hineinbohren. Die Körper der Liebenden verschmolzen miteinander, strebten dem Gipfel der Lust entgegen und würden für winzige Augenblicke im Orgasmus eine untrennbare Einheit bilden.
Das Prickeln in seinem Unterleib überwältigte Lassiter. Er konnte und wollte sich nicht mehr zurückhalten. Zwei-, dreimal noch rammte er seinen Pfahl in Dominiques hungrige Grotte, bis er sich machtvoll in sie ergoss.
»O Gott! O Gott!« Die Dirne ballte ihre Rechte und presste die Faust gegen ihren Mund. Während sich Lassiter schubweise entlud, zitterte Dominique erregt, versteifte sich, nur um sich gleich darauf keuchend aufzubäumen, ihre Finger in Lassiters Schultern zu vergraben und ihren Orgasmus laut hinauszuschreien.
Lange Sekunden peitschten die Wogen der Ekstase ihren Leib. Dominique gab sich ihrer Befriedigung mit jeder Faser hin und schien in eine andere Welt entrückt, in der nur ihre eigene Triebhaftigkeit wichtig war. Als sie schließlich erschlaffte und dankbar und glücklich lächelte, konnte Lassiter nicht anders und küsste das Girl zärtlich.
»Einen Mann wie dich hatte ich schon ewig nicht mehr«, sagte Dominique und rang nach Luft, »wenn es überhaupt einen gab, der mit dir vergleichbar wäre …«
»Gehen wir über zu Runde zwei?«, erkundigte sich der Agent schmunzelnd.
Die Dirne bekam große Augen. »Kannst du etwa schon wieder?«
Lassiter wiegte seinen Kopf. »Gib mir zehn Minuten …« Er hatte noch etwas hinzufügen wollen, doch ein gellender Schrei von der Straße ließ ihn verstummen. Der große Mann sprang auf und hechtete nackt zum Fenster. Aus dem kleinen Zimmer oberhalb des Saloons blickte er auf die Mainstreet und sah einen Kerl mit Schirmmütze und längsgestreiftem Hemd, der wild gestikulierte und mit hochrotem Kopf nach dem Marshal schrie.
»Diese Bastarde haben den County-Sheriff und alle Deputies abgeknallt! Es ist ein Massaker!« Der Mann war außer sich. »Marshal Gray! Kommen Sie raus! Schnappen Sie sich die Hurensöhne!«
»Was ist denn da los?«, wollte Dominique wissen und verkannte den Ernst der Lage. Verträumt spielten ihre Finger an ihrer Scham.
»Es gibt Arbeit«, meinte Lassiter kurz angebunden, wandte sich vom Fenster ab und raffte seine Kleidungsstücke zusammen. Kaum war er angezogen und hatte die Trommel seines Remington überprüft, zwinkerte er Dominique zu. »Bleib in Stimmung, Baby, ich komme wieder …«
***
Missmutig legte Marshal Mortimer Gray seinen Füllfederhalter beiseite, stieß einen Seufzer aus und erhob sich hinter seinem Schreibtisch. Wer auch immer diesen Krawall verursachte – ohne einen triftigen Grund würde er sich nicht mehr als einen eisenharten Schwinger einhandeln und dabei noch froh sein, nicht im Jail zu landen.
Gray stieß die Tür seines Office auf, trat auf den Boardwalk und erkannte auf Anhieb Phil Lester. Seit Jahren schon befuhr der Lokomotivführer das einsame Gleis der Virginia & Truckee Railroad, war stets zuverlässig gewesen und mit Sicherheit kein Mann, der um Aufmerksamkeit buhlte. Wenn Lester also plötzlich einen derartigen Aufruhr veranstaltete, musste etwas Schwerwiegendes geschehen sein.
»Halt die Hufe still, du alter Sack!«, rief Mortimer Gray und meinte es keineswegs abwertend. Die beiden Männer verband so etwas wie Freundschaft, obwohl sie weniger miteinander geredet als vielmehr gemeinsam getrunken hatten. Dennoch war Phil Lester keine bloße Saloonbekanntschaft. Zwischen ihm und Gray gab es ein Band, das keiner Worte bedurfte. Für einen Außenstehenden mochte es schwer nachvollziehbar sein, doch die zwei Männer waren auf einer Linie. Nicht nur beim Whiskey.
»Mort!«, stieß Phil Lester hervor und beschleunigte seinen Schritt. »Dem Himmel sei Dank!« Völlig außer Atem kam er vor dem Marshal zum Stillstand, krümmte sich und stemmte seine Hände gegen die Knie. Nachdem er sich erholt hatte, hob er seinen Kopf und sah sein Gegenüber aus verzerrten Zügen an. »Die Gefangenen sind geflohen! Ich habe nur noch einen Haufen Toter in meinem Zug!«
Gray versteinerte. Er wusste genau, wer sich auf dem Transport befunden hatte. Es waren einige der übelsten Strolche, von denen er in seiner gesamten Laufbahn gehört hatte. Nicht einfach nur Räuber und Killer, sondern Sadisten erster Güte, Frauenschänder und Kindesmörder. Wer in die Fänge dieses Abschaums geriet, musste Höllenqualen erleiden.
»Beruhige dich erst mal, Phil, und sag mir genau, wann sich dieses Pack abgesetzt hat!«
»Kurz vor dem Bahnhof!«, schnappte Lester. »Ich hab die fünf Kerle noch davonlaufen sehen, konnte aber nichts machen!«
»Fünf?«, fragte der Marshal. »Nach meinen Informationen sollten es neun sein.«
»Tot! Alle tot! So wie die Sternträger.«
»Verstehe …« Die Gedanken in Mortimer Grays Kopf überschlugen sich. Er musste handeln. Unverzüglich. Weit und breit gab es für die Flüchtenden keinen anderen Unterschlupf als Carson City. Die Stadt musste nach allen Seiten abgeriegelt werden, um die Sträflinge einzukesseln. Das war die einzige Möglichkeit, um die Bedrohung einzudämmen und eine Gefahr von den Bürgern abzuwenden.
Ein wenig verdutzt und auch verärgert sah der Marshal einen hochgewachsenen Mann heranschlendern, der gerade aus dem Saloon gekommen war und offenbar nichts Besseres zu tun hatte, als sich in die Unterredung mit Lester einzumischen. Gray schob den Lokführer zur Seite und baute sich mit in die Hüften gestemmten Fäusten auf der Straße auf.
»Gibt es irgendetwas, das ich für Sie tun kann?«, blaffte er den Fremden an, der sich jedoch nicht beeindrucken ließ und schnurstracks auf den Marshal zuhielt.
»Sie hatten einen Sträflingstransport von Virginia City nach Carson City?«, wollte der Unbekannte wissen.
»Und wenn es so wäre«, versetzte der Marshal barsch, »was geht Sie das an?«
Der Angesprochene ignorierte die Frage. »Es war mehr als deutlich zu hören, dass die Inhaftierten geflohen sind.« Nach einer kurzen Pause fügte der Mann hinzu: »Wie lauten ihre Namen?«
Gray schüttelte sich und verdrehte die Augen. »Mary, Sue und Linda-May!«, versetzte er scharf. »Hören Sie mit Ihrem dämlichen Gequatsche auf! Ich habe andere Sorgen, als mich mit naseweisen Sensationsreportern herumzuschlagen!«
»James Shaw!«, entfuhr es Lester. »Rhodes, Hydell, Valance und Hogue!«
»Halt’s Maul, Phil!«, krächzte Mortimer Gray. »Du bist nicht hier, um irgendeinem Käseblatt die Schlagzeilen zu liefern!«
»Ich bin kein Reporter!«, machte der Fremde klar.
»Was sind Sie dann?«, ereiferte sich der Marshal. »Ein Detektiv? Ein Kopfgeldjäger? Oder einfach nur ein Furz dieser Gesellschaft?« Es war nicht zu übersehen, dass sich ein Schatten auf das Gesicht des großen Unbekannten legte.
»Ich heiße Lassiter. Und ich bin hinter denselben Leuten her wie Sie, Marshal.«
Mortimer Gray grunzte abfällig. »Halten Sie sich aus meinen Angelegenheiten heraus, Mister! Mir ist scheißegal, wer Sie sind, woher Sie kommen und welche Befugnisse Sie haben! In meiner Stadt geschieht nichts ohne mein Einverständnis! Verkriechen Sie sich dahin, woher Sie gekommen sind, ansonsten werden Sie sich eine Menge Ärger einhandeln!«
»Ich könnte Ihnen helfen, Rhodes und die anderen dingfest zu machen«, versprach Lassiter.
»Ich werde Sie dingfest machen«, zischte Gray, »wenn Sie nicht schleunigst verschwinden!« Freundschaftlich klopfte er dem Lokführer auf die Schulter. »Du hast getan, was du tun konntest, Phil. Der Rest liegt bei mir.« Eilig wandte er sich ab und ließ seine Gesprächspartner stehen.
Es galt, eine undurchdringliche Barrikade um Carson City zu errichten.
Dann konnte die Jagd beginnen.
Mit gemischten Gefühlen sah Lassiter dem Marshal hinterher. Einen Freund hatte er nicht gefunden – und hoffentlich auch keinen Feind. Schließlich standen sie beide auf derselben Seite des Gesetzes. Aber so, wie die Dinge lagen – und so absurd es sich auch anhörte –, mochte es keine Garantie dafür geben, dass sie sich nicht irgendwann als Kontrahenten gegenüberstanden.
Ebenso wie der Marshal hatte auch Lassiter keine Zeit zu verlieren. Nach allem, was er gehört hatte, lag der Ausbruch der Sträflinge noch nicht lange zurück. Und es handelte sich exakt um jene Männer, die auch auf der Liste der Brigade Sieben standen. Die Tage der Entspannung konnte Lassiter abhaken; sein Auftrag war noch nicht abgeschlossen.
Obwohl Carson City insgesamt eine Stadt von überschaubarer Größe war, bot sie genügend Schlupflöcher für Menschen, die das Licht der Öffentlichkeit scheuten. Lassiter konnte nicht überall zugleich und auch nicht Tag und Nacht auf den Beinen sein. So sehr er auch von den Fähigkeiten des Marshals und seiner Helfer überzeugt war, blieb stets der bittere Nachgeschmack, dass sie es mit diesen abgebrühten Halunken nicht aufnehmen konnten. Der Mann der Brigade Sieben hatte die Dossiers der Gesuchten überflogen, und selbst diese flüchtige Prüfung hatte ihm einen Schauer über den Rücken gejagt. Zuvor noch hatte er sich gefragt, ob er es mit Menschen oder Teufeln zu tun hatte – jetzt war er zu dem Schluss gelangt, dass nur Ausgeburten der Hölle derart widerwärtige Verbrechen begehen konnten. Die Bürger von Carson City mussten vor dieser Brut beschützt werden, wie auch alle anderen rechtschaffenen Menschen, die ihr Brot im Schweiße ihres Angesichts verdienten.
Plötzlich spürte Lassiter einen Stich in seinen Eingeweiden. Sein Kopf flog zur Seite, und er wurde auf eine Frau aufmerksam, die lässig an einem Pfeiler des Boardwalks auf der gegenüberliegenden Straßenseite lehnte. Er konnte sich nicht erklären, weshalb seine Augen geradezu zwanghaft an der Rothaarigen klebten, doch im Laufe der Zeit hatte er gelernt, auf sein Bauchgefühl zu hören. Und dieses gemahnte ihn zu höchster Wachsamkeit.
Flüchtig streifte auch der Blick der Rothaarigen Lassiter – einen Augenblick zu lang, um in ihm lediglich einen gewöhnlichen Passanten zu sehen. Daraufhin setzte sie sich gemächlich in Bewegung und tauchte in einer Gasse unter.
Lassiter widerstand dem Drang, ihr zu folgen. Vorrangig war es, Rhodes und seine Spießgesellen ausfindig zu machen. Sie befanden sich in Carson City, das war sicher. Und wo auch immer sie sich versteckten, würde der Brigade-Agent sie aufspüren.
***
Unbemerkt hatten sich die fünf Flüchtigen durch dichtes Gebüsch und über Hinterhöfe in Carson City eingeschlichen. Noch verharrten sie in einer einsamen Nebenstraße und hatten Schutz in einer Scheune gesucht, die angefüllt war mit Holzabfällen und altem Mobiliar. Doch wenn sie ihren Plan durchsetzen wollten, durften sie nicht lange zögern.
»Ich werde mich nach einem Blacksmith umsehen, der uns von unseren Handschellen befreit«, schlug Perry Rhodes vor. »Ihr werdet ausschwärmen und eine Bank suchen. Streift die Ärmel eurer Hemden so weit es geht über die Eisenmanschetten und fallt nicht auf. In einer halben Stunde treffen wir uns wieder in der Scheune.«
Valance und Hogue nickten, nur Shaw schien wenig begeistert. »Habe ich die Abstimmung verpasst, in der du zu unserem Anführer gewählt wurdest?
Die Züge von Rhodes verhärteten sich. »Falls du einen besseren Vorschlag hast, lass ihn uns hören.«
»Darum geht es nicht, zum Teufel noch mal!« James Shaw lief rot an. »Du spielst dich als Boss auf und bestimmst, was wir zu tun haben! Der Ton macht immer noch die Musik – und dein Ton gefällt mir ganz und gar nicht!«
»Also schön«, raunte Rhodes und straffte sich. »Wärt ihr bitte, bitte so freundlich, euch nach einer Bank umzusehen, während ich Ausschau nach einem Schmied halte?« Er spitzte die Lippen und hauchte Shaw einen Kuss zu. »Bist du jetzt zufrieden oder soll ich dir noch eine Zuckerstange in den Arsch schieben?«
Shaw kochte und ballte seine Fäuste. Seine Arme zitterten und seine Lippen zuckten nervös. Es war ihm anzusehen, dass er kurz davor stand, die Beherrschung zu verlieren. Doch er riss sich am Riemen, ohne jedoch auf eine Drohung zu verzichten. »Mach mich bloß nicht wütend. Du würdest mich nicht mögen, wenn ich wütend bin.«
Für diese Bemerkung hatte Perry Rhodes lediglich ein spöttisches Grinsen übrig. »Verschwenden wir keine weitere Zeit. – Hat sonst noch jemand Einwände?«
Niemand meldete sich. Hydell, Valance und Hogue knöpften ihre Ärmelaufschläge auf, streiften die Handschellen ein Stück weit an ihren Unterarmen in die Höhe und zogen ihre Hemdsärmel darüber. Im Abstand von einigen Minuten verließen sie die Scheune und mischten sich unters Volk.
Rhodes war der Letzte, der ging. Als er die Mainstreet erreichte, schnappte er sich den erstbesten Passanten und fragte ihn nach dem Weg zum Blacksmith. Keine zehn Minuten darauf betrat er die Schmiede.
Die Hitze lodernder Fettkohle schlug ihm aus einem gemauerten Ofen entgegen. Dem bärtigen Kerl, der neben einem Amboss stand und die Statur eines Ochsen besaß, schien sie nicht das Geringste auszumachen. Mit einer Zange tauchte er ein weißglühendes Hufeisen in einen Bottich mit kaltem Wasser und beugte sich beim zischenden Aufsteigen einer Dampfwolke leicht zurück. Danach legte er das Hufeisen auf den Amboss und griff nach einem Schlichthammer, um die Oberfläche zu glätten. Ehe er den ersten Schlag getan hatte, wurde er auf seinen Besucher aufmerksam. »Kann ich Ihnen helfen, Mister?«, fragte der bullige Mann und wischte sich über seine schweißfeuchte Stirn.
»Sicher doch. Sie haben genau das richtige Werkzeug dazu.« Perry Rhodes streckte seine Arme vor. »Sehen Sie, was ich meine?«
Leises Erschrecken zeichnete die Züge des Schmiedes. Für wenige Augenblicke schien er nicht mehr fähig, auch nur ein einziges Wort hervorzubringen. Der Ausbrecher half ihm auf die Sprünge.
»Von Ihrem dämlichen Glotzen fallen mir die Handschellen nicht ab!«, blaffte er. »Nehmen Sie sich Hammer und Spaltkeil und hauen Sie die Dinger entzwei!«
»Ich … ich weiß nicht, ob ich das tun sollte …«, kam es zögerlich aus dem Mund des Schmieds. Seine Finger umklammerten den Hammer in seiner Rechten, als überlegte er, ihn gegen Rhodes einzusetzen. Der Entflohene aber ließ sich auf keine Diskussion ein und zog blitzschnell den Revolver, den er einem der toten Deputies abgenommen hatte.
»Reicht dir das als Ansporn?«, fauchte Perry Rhodes. »Ich könnte dich auch einfach abknallen und mir die Handschellen selbst abnehmen. Das ist zwar ein bisschen umständlich, aber machbar. Überleg dir also, ob du den Helden spielen willst.«
Die Drohung wirkte. Vorsichtig langte der Blacksmith nach einem Spaltkeil und wechselte seinen Hammer gegen eine schwerere Ausführung aus. Dann winkte er den Bewaffneten heran.
»Keine Tricks, Freundchen«, warnte Rhodes. »Beim geringsten Anlass pumpe ich dich mit Blei voll.«
Nacheinander zertrümmerte der Schmied die Stahlmanschetten und ließ seine Werkzeuge nach getaner Arbeit herabsinken. Stumm und starr stand er neben seinem Amboss.
»Gut gemacht«, lobte Perry Rhodes hinterhältig und bleckte seine Zähne. »Nimm dir nichts vor, mein grobschlächtiger Freund. Ich habe noch ein paar Kumpane, denen du zur Hand gehen kannst.« Vor der Holzbarracke blieb er noch einmal stehen und drehte sich um. »Komm lieber nicht auf die glorreiche Idee, den Marshal zu rufen. Die Halsabschneider, die ich dir bringe, schießen zuerst und stellen danach ihre Fragen.«
Zufrieden registrierte Rhodes die Betroffenheit des Schmieds und sein hektisches Nicken. Ohne Eile setzte sich der Ausbrecher in Marsch, um Shaw und die anderen einzusammeln. Heute noch würden sie sich auf den Weg nach Sacramento machen, sich aber vorher die Taschen mit Dollars vollstopfen. Wenn alles gut verlief, würden sie in wenigen Tagen die Grenze nach Mexiko überqueren.
Guter Dinge trottete Perry Rhodes voran und dachte nicht im Entferntesten daran, auf Schwierigkeiten zu treffen. Doch genau diese stellten sich ihm unvermittelt in den Weg. Er hörte das typische Knacken eines Revolverhahns und wirbelte zur Seite, just in dem Moment, da eine scharfe Frauenstimme die Luft durchschnitt.
»Greif nach deinem Colt, und deine Leiche wird in der Sonne verfaulen!«
Rhodes’ Hand verhielt wenige Zentimeter über dem Griff seines Revolvers. Brennend richteten sich seine Augen auf eine Frau mittleren Alters, deren feuerrotes Haar unter ihrem Stetson bis über die Schultern fiel. Neben ihrem forschen Auftreten schien sie ebenfalls nicht sonderlich schamhaft zu sein, denn ihr Oberkörper steckte lediglich in einer roten Korsage, die ihre Figur berückend betonte. Unter anderen Umständen hätte sich Rhodes dieses Weibsbild durchaus als williges Betthäschen vorstellen können, doch die Miene der Frau sprach eine Sprache, die jegliches Verlangen in ihm erstickte.
»Sei vorsichtig mit dem Schießeisen, Mädchen«, sagte Perry Rhodes und gab sich heiter. »Du könntest unabsichtlich jemanden verletzen.«
Die Rothaarige riss ihren Arm hoch und zielte auf die Stirn ihres Gegenübers. »Ich will nicht verletzen! Ich will töten! Und mit Sicherheit werde ich es nicht unabsichtlich tun!«
»Immer langsam!« Rhodes hob seine Hände in Hüfthöhe und spielte auf Zeit. »Ich habe keine Ahnung, wer Sie sind, aber offenbar verwechseln Sie mich. Ich habe Sie nie zuvor gesehen, Ma’am. Machen Sie keinen Fehler, und stecken Sie die Waffe wieder ein.«
»Und wie du mich kennst!«, zischte die Frau hasserfüllt, kam nun vollends aus der Gasse hervor, in der sie sich versteckt hatte, und umrundete ihr Opfer. »Anscheinend kannst du dir Gesichter schlecht merken, was kein Wunder ist bei der Anzahl von Menschen, die du bisher abgeschlachtet hast. Ich aber habe mir deine widerliche Fratze eingeprägt. Und glaub mir, dass ich dich unter Tausenden wiedergefunden hätte.«
»Hören Sie zu, Miss! Sie begehen einen fürchterlichen Irrtum!« Lauernd wartete Perry Rhodes auf seine Chance. Falls es ihm gelang, diese Furie einzulullen und ihre Wachsamkeit abzuschwächen, würde er keinen Herzschlag lang zögern, sie ins Jenseits zu befördern.
»Winde dich nur, Rhodes. Ich will jede Sekunde auskosten, die du um dein Leben flehst.« Finster schaute die rothaarige Frau ihren Gegner an und schien jederzeit bereit abzudrücken. »Wie fühlt es sich an, einmal selbst in die Mündung eines Revolvers zu schauen? Weißt du jetzt, wie es meinem Mann und meiner Tochter ergangen ist? Keinem Menschen haben sie je etwas zuleide getan, aber du musstest sie niederschießen wie tollwütige Hunde.« Feuchtigkeit schimmerte mit einem Mal in den Augen der Frau. »Lucy war erst sieben Jahre alt. Ich hielt ihren toten Körper in meinen Armen, streichelte über ihr blutverklebtes Haar. Von ihrem Gesicht war nur noch eine Hälfte übrig …«
Die Gelegenheit, der Perry Rhodes entgegengefiebert hatte, kam näher. Diese Hexe wurde von ihren Emotionen überwältigt, was ihre Reaktionsfähigkeit einschränkte. Wenn er sie noch ein wenig hinhalten konnte, war es um sie geschehen. Und plötzlich fiel ihm auch der Name der Frau ein. Schlagartig konnte er sich auch an das kleine Farmhaus in Wyoming erinnern, in dem er vor einigen Jahren auf der Flucht vor einem Bundesmarshal Zuflucht gesucht hatte. In diese Kerbe musste er hineinhauen, um dieses Miststück zu provozieren und zu unbedachtem Handeln zu verleiten.
»Du bist Caitlin, nicht wahr?«, fragte Perry Rhodes. »Dein Mann hat dich so gerufen, kurz nachdem ich ihm das genommen hatte, was ihn von einer Frau unterscheidet.«
»Verdammte Drecksau!«, stieß die Rothaarige hervor. Ihr Abzugsfinger erreichte den Druckpunkt, doch noch schien sie das Drama nicht beenden zu wollen. »Ein Schuss in die Stirn ist zu gut für dich! Du sollst leiden, wie meine Familie gelitten hat!« Ihr Revolver sank ein Stück herab. Der Lauf deutete auf Rhodes’ Bauch.
»Komm schon! Bestrafe mich!«, höhnte der Ausbrecher und wusste, dass er einen hohen Einsatz riskierte. Niemand konnte vorhersagen, ob dieser Racheengel nicht vorzeitig eine Kugel abfeuerte. Doch Rhodes beschloss, es auf die Spitze zu treiben. »Hörst du noch die Schreie deines Mannes, wie er nach den blutigen Fetzen zwischen seinen Beinen greift? Hörst du noch die Schreie deiner kleinen Tochter, die plötzlich verstummen, als ich ihr den Schädel wegschieße?« Rhodes’ Rechte zuckte hinab zu seinem Colt, zog ihn mit einer Geschwindigkeit, die ihn selbst verblüffte, und drückte den Stecher durch.
Zwei Schüsse, die sich wie einer anhörten, vereinigten sich zu einem donnernden Echo. Drei, vier brüllende Entladungen folgten.
Hydell!, schoss es Rhodes durch den Kopf. Die unerwartete Hilfe kam ihm gerade recht.
Hals über Kopf war ein unerbittlicher Kampf im Gange.
***
Lassiter hatte den Stall beim Saloon aufgesucht und versorgte seinen Grauschimmel. Beim Bellen schwerer Revolver entfiel ihm der Futtersack, den er dem Tier hatte umbinden wollen.
Ein Feuergefecht war losgebrochen. Der Mann der Brigade Sieben unterschied auf Anhieb drei verschiedene Colts.
Ohne zu zögern, spurtete er los und erkannte, dass die Schüsse jenseits der Gasse aufklangen, in der die Rothaarige untergetaucht war. Sofort vermutete er das Schlimmste, zumal er sich noch deutlich an das unbehagliche Gefühl erinnerte, das ihn beim ersten Anblick der Frau befallen hatte.
Mit gezogenem Remington stürzte er in die schmale Nebenstraße, sah an ihrem Ende grelle Feuerlanzen und einen Mann, der sich just in dem Moment, da er in Lassiters Blickfeld geriet, hinter eine Tränke fallen ließ.
»Knall das Luder endlich ab, Hydell!«, schrie er lauthals, lugte über den Rand des Bottichs und legte seinen Revolver an. Ehe er jedoch abdrücken konnte, gab der Mann der Brigade Sieben einen Warnschuss ab.
»Wer, zum Teufel, war das, Rhodes?«, brüllte der Kerl, der vermeintlich Hydell war. Lassiter konnte ihn von seiner Position aus nicht sehen und auch nicht feststellen, ob weitere Schießer dem Rotschopf auflauerten. Aber die Erwähnung des Namens »Rhodes« ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren. Er machte mehrere ausgreifende Sätze, warf sich am Ende der Gasse an die Gebäudewand und presste sich mit dem Rücken dagegen.
»Geben Sie auf, Rhodes!«, rief der Agent. »Sie haben keine Chance zu entkommen!«
Ein Fluch ertönte, gleich darauf das Wummern eines Revolvers. Zwei kurz hintereinander abgefeuerte Kugeln rissen Splitter aus dem Mauerwerk, an dem Lassiter lehnte, und zwangen ihn, den Kopf einzuziehen. Doch es war nicht Rhodes gewesen, der geschossen hatte. Der Verbrecher kauerte immer noch hinter der Pferdetränke und suchte verzweifelt nach einem Fluchtweg.
Wieder brandete das Echo von Schüssen heran, und vermutlich war es Hydell, der getroffen aufschrie. »Dieses gottverfluchte Flittchen!«, kreischte der Angeschossene.
Lassiter musste wissen, was vor sich ging, denn bis auf Rhodes entzogen sich alle anderen beteiligten Personen seinem Gesichtskreis. Er ging in die Hocke, schob sich an der Wand entlang und äugte um die Ecke. Dabei ließ er Rhodes keinen Moment lang unbeobachtet und würde auf der Stelle reagieren, sollte der Entflohene zum Angriff übergehen.
Die rothaarige Frau konnte er auf Anhieb nicht ausfindig machen, dafür aber Hydell. Der Kerl hielt seinen Colt in der Faust, presste sie gegen seinen linken Unterarm und hatte sich hinter dem Pfeiler eines Vordachs verschanzt. Vollständigen Schutz bot er nicht, war jedoch ausreichend, dem Verletzten eine kleine Verschnaufpause einzuräumen.
»Verschwinden Sie!«, klang plötzlich eine keifende Frauenstimme auf. »Rhodes gehört mir!«
Angestrengt versuchte Lassiter, den Ursprung der Stimme auszumachen und wäre beinahe nachlässig geworden. Aus den Augenwinkeln erkannte er eine Bewegung zu seiner Rechten, warf sich seitlich auf den Boden und drückte genau in jenem Augenblick ab, als ihm der Feueratem tödlichen Bleis entgegenschlug.
Dreimal donnerte der Remington, stanzte zwei Löcher in die Tränke, hinter der Rhodes kauerte, und riss einen breiten Holzsplitter aus der Einfassung. Lassiter stemmte sich auf die Füße, richtete seinen Revolver auf Rhodes und ging langsam auf ihn zu. »Ihre Flucht ist zu Ende! Tot oder lebendig – Sie kommen mit mir!«
»Wagen Sie nicht, ihn umzubringen!«, dröhnte erneut das schrille Organ der Frau in Lassiters Ohren. »Dieses Schwein hat meine Familie kaltblütig ermordet! Nur mir steht es zu, ihn zu richten!«
»Da hören Sie’s, Mister«, sagte Rhodes lächelnd und richtete sich auf. Seine Waffe baumelte am Zeigefinger. »Sie scheinen ein Mann des Gesetzes zu sein, wenn ich mich nicht täusche. Werden Sie es zulassen, dass dieses rote Luder mich über den Haufen schießt?«
Ohne seinen Abzugsfinger zu entspannen und die Mündung seines Remington von Rhodes wegzudrehen, wandte Lassiter seinen Oberkörper zur Seite. Knapp zwanzig Yards entfernt kam die Rothaarige aus einem Schuppen hervor, wischte sich dürre Halme trockenen Strohs von ihrem Korsett und kam mit wiegendem Gang näher. Der Lauf ihrer Waffe pendelte zwischen Hydell, Rhodes und Lassiter hin und her.
»Machen Sie die Sache nicht komplizierter als sie ist«, rief Lassiter der Frau zu. »Die Justiz der Vereinigten Staaten hat für Rhodes den Strick vorgesehen. Und nur das Gesetz entscheidet, was mit ihm geschieht, Miss.«
»Sie heißt Caitlin«, säuselte Perry Rhodes.
»Sie haben es gehört, Caitlin«, richtete Lassiter aufs Neue das Wort an die Rothaarige. »Kommen Sie nicht auf die unendlich dumme Idee, Selbstjustiz zu üben. Dann wären Sie keinen Deut besser als dieser Ganove. Und ich sähe mich gezwungen, Sie dem Marshal zu übergeben.«
In Caitlins Gesicht zuckte es. Sie schien mit sich zu ringen, hatte aber noch keinen endgültigen Entschluss getroffen. »Wissen Sie, was es bedeutet, den Mann und die Tochter zu verlieren?«, begann sie zu sprechen. »Und das nur, weil ein Monstrum wie Rhodes gerade nichts Besseres zu tun hat …?« Gequält lachte sie auf. »Ich wollte Zeugin seiner Hinrichtung werden, wollte es genießen, wenn der Strick sein Genick bricht. Meine Familie hätte sein Tod nicht wieder lebendig gemacht, aber ich habe gehofft, wieder ein wenig Frieden finden zu können. Doch Ihrer viel gelobten Justiz ist dieser Wahnsinnige entkommen. Haben Sie kein Herz, dass Sie mir diese Genugtuung verweigern?«
Schritt für Schritt bewegte sich Caitlin auf den Mörder zu. Ihre Absicht konnte Lassiter von ihren Zügen ablesen, als hätte er ein aufgeschlagenes Buch vor sich.
»Bitte, Caitlin, tun Sie es nicht«, raunte er der Frau zu. »Werfen Sie Ihr Leben nicht weg für einen flüchtigen Moment der Rache.«
»Was habe ich schon zu verlieren?«, hielt sie dagegen. »Ich habe bereits alles verloren …«
»Ich werde in der Hölle auf dich warten, Kindchen«, höhnte Rhodes, »und mich darüber schlapplachen, dass es dir genauso wie mir ergangen ist …«
In Lassiter schlug eine Alarmglocke an. »Achtung!«, stieß er aus, warf sich vor und riss Caitlin mit sich in den Staub. Haarscharf peitschte ein Bleigeschoss über die beiden hinweg. Hydell hatte die Ablenkung genutzt und der Rothaarigen in den Rücken schießen wollen. Bevor er jedoch einen zweiten Schuss abgeben konnte, wurde er von Lassiter mit einer gezielten Salve niedergestreckt. Doch entgegen seiner Erwartung bildete sein Eingreifen den Auftakt zu einem verheerenden Feuergefecht.
Plötzlich war die Luft erfüllt von Pulverrauch und dem Brüllen von Rifles. Perry Rhodes, der bereits auf Lassiter angelegt hatte, wurde in die Defensive gedrängt, stolperte von der Tränke hinüber zum Boardwalk und warf sich polternd gegen die Tür eines Stores, die unter seinem Körpergewicht nachgab und aufflog.
Schützend legte sich Lassiter über Caitlin, während um ihn herum der Erdboden aufspritzte. Flüchtig schaute er hinüber zu Hydell, der bäuchlings vom Boardwalk rutschte und immer noch genug Kraft besaß, seinen Colt zu erheben. Gegen wen er sich verteidigte, konnte der Brigade-Agent nicht sehen, da er es nicht wagte, Caitlin aus seiner Umklammerung zu entlassen. Er rechnete damit, dass die nächsten Kugeln in seinen Rücken schlugen, doch das Feuer der Angreifer konzentrierte sich mit einem Mal auf Hydell.
Dutzende Geschosse schlugen in den Körper des Mannes ein und durchlöcherten ihn von oben bis unten. Obwohl er noch hektisch zuckte, musste er schon längst tot sein.
»Aufhören, ihr räudigen Hundesöhne!«, gellte mit einem Mal eine Stimme, die Lassiter auf Anhieb wiedererkannte. »Ihr seid Hilfssheriffs, keine Schlächter, verdammt noch mal!«
Der Agent hob seinen Kopf und fand seine Vermutung bestätigt. Marshal Mortimer Gray gestikulierte wie ein Irrsinniger und musste selbst zwei Schüsse in die Luft abgeben, um seiner Meute Einhalt zu gebieten. Dann wurde er auf Lassiter aufmerksam.
»Ich glaub, mich laust der Affe!«, röhrte er aufgebracht. »Sie lassen wohl auch keine Gelegenheit aus, um für Ärger zu sorgen!«
»Es waren Ihre Männer, die geschossen haben.« Behutsam zog Lassiter Caitlin mit sich auf die Füße. Neugierig blickte er sich um und entdeckte ein halbes Dutzend Schützen, die von beiden Seiten der Straße herankamen.
»Ich hätte nicht übel Lust, Sie einzubuchten«, versetzte Gray. »Ich brauche alle meine Leute, um die Stadt abzuriegeln und das Ganovenpack zu stellen. Jede Lücke, die entsteht, könnte den Lumpenhunden zur Flucht verhelfen. Was haben Sie sich dabei gedacht, diesen Zirkus zu veranstalten?«