Lektüreschlüssel. También la lluvia - Renate Mai - E-Book

Lektüreschlüssel. También la lluvia E-Book

Renate Mai

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Beschreibung

Reclams "Fremdsprachen-Lektüreschlüssel" folgen dem bewährten Aufbau- und Darstellungsprinzip der Lektüreschlüssel zur deutschen Literatur. Sie beziehen sich auf den fremdsprachigen Originaltext (wenn möglich in Reclams Roter Reihe), sind aber auf Deutsch verfasst und unterstützen ebenso die Lektüre der deutschen Übersetzung. Eine "Checkliste" enthält Aufgaben zur Verständniskontrolle in der Fremdsprache. Unter dem Darstellungstext stehen Übersetzungshilfen und Schlüsselbegriffe in der Fremdsprache, um die Bearbeitung dieser Aufgaben und ein fremdsprachiges Referieren über das Werk zu erleichtern. Lektüreschlüssel erschließen einzelne literarische Werke. Um eine Interpretation als Zentrum gruppieren sich 10 wichtige Verständniszugänge: * Erstinformation zum Werk * Inhaltsangabe * Personen (Konstellationen) * Werk-Aufbau (Strukturskizze) * Wortkommentar * Interpretation * Autor und Zeit * Rezeption * "Checkliste" zur Verständniskontrolle * Lektüretipps mit Filmempfehlungen * Raum für Notizen Der Film aus dem Jahr 2010 (deutscher Titel: "Und dann der Regen") erzählt die Geschichte des jungen, idealistischen Regisseurs Sebastián und des pragmatischen Produzenten Costa, die mit ihrem Team aus Spanien nach Cochabamba in Bolivien kommen, um dort einen Film über Kolumbus zu drehen. Die dritte Hauptperson ist der vor Ort gecastete Bolivianer Daniel, der für die Rolle des Taíno-Häuptlings Hatuey, einer historisch belegten Figur, vorgesehen ist. Der charismatische Daniel ist zugleich einer der Sprecher der Protestbewegung, die sich gegen die Privatisierung der Wasserversorgung formiert hat. Der Konflikt in der Stadt spitzt sich zu, Daniel wird verhaftet, die Situation gefährdet immer mehr die Dreharbeiten. Der Film basiert auf den Ereignissen des sogenannten Wasserkriegs von Cochabamba, bei dem eine drastische Erhöhung des Wasserpreises im Jahr 2000 zu Protesten und zu Zusammenstößen mit der Polizei führte, bei denen es sieben Tote und hunderte von Verletzten gab.

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EPUB

Seitenzahl: 117

Veröffentlichungsjahr: 2015

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También la lluvia

Film von Paul Laverty (Drehbuch) und Icíar Bollaín (Regie)

Von Renate Mai

Reclam

Dieser Lektüreschlüssel bezieht sich auf folgende Textausgabe in der Originalsprache: También la lluvia. Guión original de Paul Laverty. Con un apéndice: escenas inéditas. Hrsg. von Michaela Schwermann. Stuttgart: Reclam, 2015. (Reclams Universal-Bibliothek. 19895.)

Alle Rechte vorbehalten

© 2015 Philipp Reclam jun. GmbH & Co. KG, Stuttgart

Gesamtherstellung: Reclam, Ditzingen

Made in Germany 2015

RECLAM, UNIVERSAL-BIBLIOTHEK und

RECLAMS UNIVERSAL-BIBLIOTHEK sind eingetragene Marken

der Philipp Reclam jun. GmbH & Co. KG, Stuttgart

ISBN 978-3-15-960858-7

ISBN der Buchausgabe 978-3-15-15446-5

www.reclam.de

Inhalt

1. Erstinformation zum Werk

2. Inhalt des Drehbuchs

3. Unterschiede zwischen Drehbuch und Film

4. Personen

5. Struktur und Sprache

6. Interpretation

7. Historischer Hintergrund

8. Drehbuchautor und Regisseurin

9. Rezeption

10. Temas de trabajo

11. Lektüretipps und bibliographische Hinweise

Anmerkungen

Hinweise zur E-Book-Ausgabe

1. Erstinformation zum Werk

Der Film También la lluvia kam am 7. Januar 2011 in die Kinos in Spanien (tambienlalluvia2010.blogspot.de, Ficha técnica), war aber schon Ende Oktober 2010 bei der Internationalen Filmwoche in Valladolid zu sehen. Zur Nominierung für die »Oscars« wurde das Werk noch vor dem 30. September 2010 eine Woche lang in spanischen Filmtheatern gezeigt (El País, 28. Sept. 2010). Ab dem 29. 12. 2011 lief der Film unter dem Titel Und dann der Regen in Deutschland. Die Regisseurin Icíar Bo-llaín ist die Lebensgefährtin des Drehbuchautors Paul Laverty. Laverty erzählt die Geschichte des Drehbuchs in seiner Einleitung zur englischen Version des Films (abgedruckt in der Reclam-Ausgabe des Drehbuchs, Geschichte des Drehbuchs S. 177–194): Auf Anfrage des Historikers Howard Zinn hatte Laverty zunächst 10 Jahre lang an einem Drehbuch geschrieben, das in der Zeit von Kolumbus (um 1451–1506) bis Bartolomé de las Casas (1484 oder 1485–1566) spielte. Das Drehbuch fußte auf dem 1. Kapitel von Zinns Werk A People’s History of the United States (1980). Der Titel dieses ersten Drehbuchs war: Are These Men?, ein Zitat aus einer Predigt des Dominikanermönchs Antonio Montesinos (gest. 1545). Laverty war jedoch noch nicht zufrieden mit dem Drehbuch: Es fehlte die Perspektive, aus der heraus das Geschehen erzählt würde, außerdem fehlte der emotionale Aufhänger. Im April 2000 schließlich sah er im Fernsehen die Bilder der »Guerra del agua« in Bolivien. Er erkannte in diesem Konflikt eine Wiederholung der Auseinandersetzung zwischen den indigenen Völkern und den Eroberern, nur ging es dieses Mal nicht um Gold, Sklaverei und Gewürze, sondern um das Wasser. Das Wasser war das moderne Gold, die Theologen der Zeit der Eroberung waren die modernen Ökonomen. Das Elend der indigenen Bevölkerung war beiden gleichgültig. Der erfolgreiche Kampf gegen die Privatisierung des Wassers bekam eine exemplarische Bedeutung, auch wenn dadurch die grundsätzlichen Probleme der Wasserversorgung nicht gelöst waren. 2005 fuhr Laverty dann selbst nach Cochabamba, um sich ein Bild zu machen. Er sprach mit Zeitzeugen der »Guerra del agua«. In seinem neuen Drehbuch verband er die historische Epoche der Eroberung Lateinamerikas mit der heutigen Situation am Beispiel der »Guerra del agua«. Die Handlung verknüpfte er mit den fiktiven Gestalten Sebastián, einem idealistischen Filmregisseur, Costa, einem zynischen, opportunistischen Filmproduzenten, und Daniel, einem Anführer in der »Guerra del agua«.

Die Geschichte des Films Geschichte des Films ist eng verbunden mit dem Produzenten Juan Gordon der Madrider Filmgesellschaft Morena Films, der sich recht früh entschied, den Film zu produzieren. Als Regisseur hatte Laverty zunächst Alejandro González Iñárritu gewonnen. Beide trennten sich jedoch nach zweijähriger Zusammenarbeit. Schließlich bot Icíar Bollaín an, den Film zu drehen. Die Dreharbeiten fanden 2009 in Bolivien statt. Drehorte waren der Urwald in der Provinz Chapare bei der Stadt Villa Tunari im Nordosten von Cochabamba und die Stadt Cochabamba.

2. Inhalt des Drehbuchs

Das Drehbuch besteht aus 60 Szenen. Die Szenen 17 und 40 sind im Drehbuch gestrichen, werden aber mitgezählt.

Um den komplexen Aufbau des Drehbuchs besser nachvollziehen zu können, werden im Folgenden die Szenen nacheinander, ihrer Reihenfolge im Drehbuch entsprechend, zusammengefasst. Die Nummerierung des Drehbuchs wird zur leichteren Orientierung beibehalten. Die Unterschiede zwischen Drehbuch und Film werden in Kapitel 3 dargestellt.

1.  Cochabamba. Valle Villapagador. Tag

Das Drehbuch zum Film beginnt mit einem Blick auf Cochabamba von einem Viertel am Stadtrand aus. Vom Hang herunter erstrecken sich staubige Straßen mit unverputzten Backsteinhäusern. Weiter hinten sieht man das die Stadt beherrschende Christuskreuz, den See und das Gebirge. (Im Drehbuch steht »cruz con el Cristo«, es handelt sich aber um eine Christusstatue mit Christus in segnender Geste.) Die Schrift auf der Leinwand informiert den Leser/Zuschauer, dass der Film in Bolivien im Jahr 2000 spielt: »Bolivia año 2000«. Dann werden die Details in den Blick genommen: ein Wassertankwagen, der eine Zisterne im oberen Teil des Viertels mit Wasser füllt. Weiter sieht man einen Kanal mit fließendem Wasser, Wasser trinkende Kühe und Kinder, die aus einem Gemeinschaftsbrunnen Wasser holen. Der Filmtitel También la lluvia erscheint auf der Leinwand. Dann kommt Bewegung in die Szene: Die Kinder laufen mit anderen in Richtung Zen-trum des Viertels, auch Frauen, Männer und Jugendliche laufen dorthin. Einige haben einen Prospekt in der Hand, auf dem steht, dass Schauspieler gesucht werden (»casting abierto«).

2.  Das Casting. Zentrum des Viertels. Tag

Eine riesige Menschenschlange von Indigenen wartet auf das Casting. Aus einem Geländewagen steigen der Regisseur Sebastián und der Filmproduzent Costa, gefolgt von der Casting-Assistentin und María, die für das »Making-of« (Dokumentation der Filmherstellung) zuständig ist. Sebastián und seine Gruppe sind von der Menge der Bewerber überfordert und wollen auf Vorschlag von Costa die meisten vom Casting ausschließen. Am Ende der Schlange kommt es zu einer Streiterei und einem Gerangel, weil ein Indigener, Daniel, es sich nicht gefallen lassen will, dass er und seine Tochter Belén unverrichteter Dinge nach Hause geschickt werden. Er erreicht, dass Sebastián nachgibt und zulässt, dass alle am Casting teilnehmen können. Sebastián ist ganz fasziniert von Daniel und will, dass er auf jeden Fall gefilmt wird. Costa hingegen wäre es lieber, wenn Daniel ausgeschlossen würde. Costa, Sebastián und María verlassen den Schauplatz.

3.  Fahrt im Geländewagen im Urwald. Tag

Costa, Sebastián und María unterhalten sich über den Film und seine Widersprüche: Thema des Films ist die Entdeckung Amerikas. Die ersten Bewohner, auf die Kolumbus stieß, waren Taíno und keine Quechua. Der erste Kontakt erfolgte bekanntlich in der Karibik und nicht in Bolivien im Gebirge. Für den Zyniker Costa spielt das alles keine Rolle. Ausschlaggebend für den Drehort waren einzig die Kosten. Von allen Ländern war Bolivien am günstigsten. Noch bessere Verkaufs-chancen hätte laut Costa der Film, wenn er gleich in Englisch gedreht würde. Das wird von Sebastián empört abgelehnt. Es ist ihm aber klar, dass der Film nicht in allen Punkten (z. B. die Sprache der Taíno) wissenschaftlich abgesichert werden kann. Für ihn steht jedoch der moralische Wert des Films an erster Stelle.

4.  An einem Hügel im Urwald. Errichtung des Holzkreuzes. Tag

Die Dreharbeiten werden vorbereitet. Männer errichten unter Lebensgefahr ein riesiges Holzkreuz, das sie dann auch beinahe erschlägt. Auch hier wird wieder der Zynismus Costas sichtbar. Fachleute sind zu teuer. Die Geldersparnis ist wichtiger als das Leben der Indigenen.

5.  Im Garten eines Hotels. Leseprobe der Schaupieler. Tag

Im Garten des Hotels sind die Schauspieler zur ersten Leseprobe versammelt. Es wird die Szene der Landung von Kolumbus geprobt. Ein Regieassistent liest die Beschreibung aus dem Drehbuch vor (Drehbuch im Drehbuch). Wir lernen die Schauspielerpersönlichkeiten und ihre Rollen kennen. Kolumbus wird von dem in die Jahre gekommenen und vom Leben gezeichneten Schauspieler Antón gespielt, der gleich als Trinker auffällt. Antón beeindruckt beim Vortragen seiner Rolle, da er, obwohl es sich nur um eine Leseprobe handelt, eine szenische Darstellung macht, indem er die überraschten Kellner mit einbezieht. Dazu trinkt er. Dann erscheinen die beiden Schauspieler, die Las Casas und Montesinos verkörpern. Sie werden von Antón mit ironischen Bemerkungen bedacht. Auch der Wunsch von Sebastián, einen »authentischen« Indigenen als Schauspieler für den aufrührerischen Indigenen Hatuey zu finden, wird von Antón als kindisch verspottet. Die Taíno seien doch längst alle tot. Er solle lieber einen guten Schauspieler suchen. Sebastián ist frustriert, gibt Antón aber recht.

6.  Im Produktionsbüro. Diskussion über die Eignung von Daniel als Schauspieler. Tag

Sebastián, Costa, María und die Casting-Assistentin betrachten die Castingaufnahmen von Daniel. Wir erfahren aus Da-niels Mund, dass er aus einer großen Familie stammt, die vom Land in die Stadt gezogen ist. Was er arbeitet, wird nicht klar; er stellt sich eher als Unruhestifter vor. Costa ist gegen das Engagement von Daniel, weil er auf jeden Fall Schwierigkeiten machen werde. Auch wenn Sebastián ihm recht gibt, insistiert er auf Daniel als Schauspieler, weil der Film vorgehe.

7.  Hügel mit Kreuz. 15. Jh. Tag

Antón/Kolumbus spricht mit einigen Indigenen und verpflichtet sie auf die katholische Kirche und auf das Katholische Königspaar. Außerdem verlangt er, dass jeder Indigene über 14 ein mit Gold gefülltes Glöckchen abgibt, sonst würden sie versklavt. Daniel/Hatuey zeigt durch seine Fragen, dass er ein Wortführer der Indigenen ist.

8.  Im Cateringzelt während der Aufnahmepause. Tag

Es kommt zu einer Auseinandersetzung zwischen Antón/Kolumbus und Sebastián. Antón gibt Sebastián einen Umschlag, der angeblich seine Änderungen am Drehbuch enthält, da Sebastián Kolumbus nicht ausreichend in seiner Bedeutung würdige. Antón weist im Gespräch auch auf die elende Lage der Männer um Kolumbus hin. Sebastián ist außer sich, weil Antón darüber hinaus noch Daniel provokant fragt, wie man sich denn so als »Indio« fühle. Costa öffnet schließlich den Umschlag mit den »Änderungen« und findet ein weißes Blatt Papier. Das Ganze war nur ein Scherz von Antón.

9.  Basislager, vor dem Zelt. Tag

María macht ihr Making of mit Alberto / Las Casas und Juan/Montesinos. Beide erläutern die Bedeutung der historischen Persönlichkeiten, die sie spielen. Jeder hält seinen Helden für den bedeutenderen.

10.  Basislager, im Zelt. Tag

Emma / Reina Isabel, Belén und María sind im Zelt. Während Emma geschminkt wird, kommentiert sie ihre Rolle. Sie soll eine Szene mit Las Casas spielen, die nie stattgefunden hat. Das Treffen mit Las Casas habe 15 Jahre nach Isabellas Tod mit ihrem Gemahl Ferdinand an dessen Sterbebett stattgefunden.

10A.  Basislager, Cateringzelt. Tag

Die Schauspieler sitzen wegen des Regens im Zelt. Belén liest aus einem der historischen Texte (16. Jh.) vor. Darin gibt der Verfasser ein vernichtendes Urteil über die »Indios« ab und rechtfertigt ihre Tötung als heiligen Akt (»es como quemar incienso para nuestro Señor«, 44,10 f.).

11.  Cochabamba, Viertel von Daniel. Tag

Belén wird kurz von María befragt, warum sie Schauspielerin werden will. Wir sehen acht Arbeiter, Männer und Frauen, und Daniel, die einen Graben ausheben. María interviewt nun Daniel, wie er seine Rolle sieht. Aber Daniel, für den stellvertretend die Arbeiter antworten, bleibt still. Erst als er erklärt, worum es im Kampf um den Bau der Trinkwasserleitung geht, kommt er in Fahrt. Als dann zwei Männer der Wassergesellschaft erscheinen, kommt es zu Handgreiflichkeiten. Die Männer verschwinden in ihrem Jeep.

12.  Cochabamba, in einem teuren Restaurant. Nacht

Das Team sitzt beieinander. Antón provoziert wieder einmal. Er kritisiert Bartolomé de las Casas, da dieser anstelle der Indios schwarze Sklaven einführen wollte. Er sei also keineswegs eine Lichtgestalt und habe auch die spanische Herrschaft über die Neue Welt nie in Frage gestellt. Alberto verteidigt Las Casas. Emma weist auf die protestantische Reformation hin, ohne die man Spanien nicht verstehen könne.

13.  Zimmer von Sebastián. Nacht

Sebastián ist in seinem Zimmer und bereitet die Dreharbeiten für die folgenden Tage vor. Er hört ein rhythmisches Geräusch aus dem Nachbarzimmer und lächelt.

14.  Zimmer von Emma. Nacht

Emma und Juan haben Sex miteinander.

15.  Cochabamba, vor dem Gebäude der Wassergesellschaft. Tag

Daniel und seine Mitstreiter demonstrieren vor dem Gebäude der Wassergesellschaft. Daniel hält eine flammende Rede gegen die Wassergesellschaft, mit der die korrupte Verwaltung zusammenarbeite. Beinahe kommt es zu Ausschreitungen, aber Daniel sorgt für Ruhe. Costa und María beobachten die Szene. María würde gern einen Dokumentarfilm darüber drehen. Costa lehnt dies strikt ab. María sagt voraus, dass Costa auch in die Geschichte involviert werde, da er nun einmal hier sei.

16.  Inneres einer Holzkirche mit Strohdach. 16. Jh. Tag

Die Kirche wird gerade von den Zimmerleuten errichtet. Gleichzeitig will Sebastián eine Probe mit Juan/Montesinos machen. Während der Probe unterbrechen die Zimmerleute ihre Arbeit und verfolgen die Probearbeiten. Wir erleben die Predigt von Montesinos vor den Reichen der Insel, deren Rollen Sebastián vorliest. Montesinos beschuldigt die Spanier, die Indios auszubeuten und ihre Menschenwürde nicht zu achten. Die Reichen verlangen, dass er seine Predigt widerrufe. Nach der Probe diskutieren Sebastián, Alberto und Juan über Montesinos und seine Unbeirrbarkeit, die schließlich zu seinem Tod durch Ermordung führte. Am Ende bleibt Sebastián allein und versetzt sich gedanklich in die Zeit vor 500 Jahren zurück.

17.  (gestrichen)

18.  Terrasse und Bar des Hotels. Nacht

Sebastián kommt, versunken in sein Drehbuch, in die Bar, wo bereits María sitzt. Auch Costa ist anwesend. Es scheint, dass María Sebastián anmachen will. Costa macht eine diesbezügliche Anspielung. Aber Sebastián weist das von sich.

19.  Costas Zimmer. Nacht

Costa empfängt eine indigene, sehr junge Prostituierte.

20.  Basislagerraum. Tag

Daniel und Belén sehen sich die Requisiten an. Costa ermahnt Daniel, nicht so aktiv am politischen Kampf mitzuwirken, da sonst der Film gefährdet sei. Dann telefoniert Costa mit den amerikanischen Geldgebern und erläutert auf Englisch, wie billig die indigenen Schauspieler seien. Daniel versteht alles, er sagt auf Englisch, dass er drei Jahre in Amerika auf einer Baustelle gearbeitet habe. Er sei dort auch wie ein Lasttier behandelt worden. Costa ist das sehr peinlich. Er schämt sich und senkt den Kopf.

21.  Hotel. Zimmer von Antón. Nacht

Costa hört Antóns Rolle ab. Wir erfahren, dass Antón Familie hat, die aber nicht ans Telefon geht. Costa, seinerseits, hat einen 14jährigen Sohn, der bei seiner Mutter lebt. Antón liest und deklamiert seine Rolle. Es sind Auszüge aus dem ersten Brief von Kolumbus an das Katholische Königspaar (Isabella und Ferdinand). Kolumbus spricht über die Eingeborenen sehr überheblich-wohlwollend, als seien sie Kinder. Antón trinkt zu viel.

22.  In einem Kinoraum, in dem rushes (ungeschnittenes Filmmaterial, Zeit: 15. Jh.) gezeigt werden. Tag

Wir sehen zwei Ebenen: die Filmszene (15. Jh.) auf der Leinwand und das Drehteam, das sich diese Szenen anschaut.

22A.  Im Freien, auf einem Platz an einem Fluss. 15. Jh. Tag