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Dunkle Geheimnisse und sexuelle Erpressung in Belgrame ...In Belgrame ist Don ein erfahrener Betreiber von hohem Ansehen. Ihm stehen zwei Arbeiter zur freien Verfügung, um seine überdurchschnittlich hohe Libido zu befriedigen. Doch als eine fremde Arbeiterin vor seiner Tür steht, bricht er das Protokoll und lässt sich von ihr zu leidenschaftlichem Sex verführen. Aber Don hat ein dunkles Geheimnis – und die fremde Arbeiterin droht es öffentlich zu machen.Virginie Bégaudeau ist eine französische Schriftstellerin und Chronistin, die sich leidenschaftlich für historische Fresken und erotische Texte interessiert, die in mehrere Sprachen übersetzt wurden.Ihr neuester Roman "Copenhagen Baby" markierte einen Wendepunkt in ihrer Karriere.-
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Seitenzahl: 53
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Virginie Bégaudeau
LeXuS: Don, der Betreiber - Eine erotische Dystopie
Lust
LeXuS: Don, der Betreiber - Eine erotische Dystopie
Übersezt von Susan Resnik
Titel der Originalausgabe: LeXuS: Don, les Opérationnels
Originalsprache: Französisch
Coverbild/Illustration: Shutterstock
Copyright © 2021 Virginie Bégaudeau und LUST
Alle Rechte vorbehalten
ISBN: 9788726402742
1. E-Book-Ausgabe
Format: EPUB 3.0
Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit der Zustimmung vom Verlag gestattet.
Belgrame
In einer nicht allzu fernen dystopischen Zukunft, unterliegt die Stadt Belgrame im Rahmen eines totalitären Regimes einem Gesetzesapparat, der den Namen LeXuS trägt. Sexualität ist fortan ein Privileg. Sie wird erworben, verkauft und vertrieben, doch sie ist nicht jedem zugänglich. Sie ist ein Symbol für sozialen Erfolg und ihre Kontrolle soll sicherstellen, dass es keine Sexualstraftaten mehr gibt.
Mit einem eigenen Algorithmus verteilt der LeXuS die Bevölkerung auf verschiedene Distrikte. Die Betreiber (Distrikt 0) besetzen den öffentlichen Dienst. Die Arbeiter (Distrikt I) werden am Institut von Belgrame zu Sexarbeitern ausgebildet. Die Partner (Distrikt II) leben in Paaren, ganz unabhängig von Ihrem Geschlecht, und kümmern sich um die Erziehung der Kinder von Belgrame. Die Verbraucher (Distrikt III) sind am freiesten und machen 70% der Bevölkerung aus. Die Geplünderten (Distrikt IV) haben keinerlei Zugang zu Sexualität und erhalten Implantate. Die Unglücklichen (Distrikt X) bestehen aus allen Belgramern, die gegen den LeXuS verstoßen haben.
Aber Belgrame durchlebt schwere Zeiten, bedroht von einer Gruppe Abtrünniger, die mit aller Macht versucht, das Regime zu stürzen und freie Sexualität, ohne Diktatur, zu etablieren.
Willkommen in Belgrame!
Der LeXuS
LeXuS, Artikel 1
Jegliche sexuelle Handlung muss durch den LeXus, abhängig von der Zuordnung eines Bürgers, genehmigt werden.
Jeder Bürger, der Geschlechtsverkehr außerhalb der Regeln seines Distriktes praktiziert und damit gegen den LeXuS verstößt,
ist Gegenstand lebenslänglicher Inhaftierung.
Jegliche sexuelle Handlung kann verkauft, gekauft und gepachtet werden, sofern die Bürger,
die den Vertrag abschließen, dazu berechtigt sind:
Die Betreiber (Distrikt O – berechtigt) können Arbeiter zu ihrem persönlichen Vergnügen nutzen.
Die Arbeiter (Distrikt I – berechtigt) sind Sexarbeiter.
Die Partner (Distrikt II – berechtigt) verfügen über eingeschränkten und exklusiven Zugang zu Sexualität. Sie können diese ausschließlich mit dem ihnen durch den LeXuS zugeteilten Partner praktizieren.
Die Verbraucher (Distrikt III – berechtigt) können frei über ihre Sexualität verfügen.
Die Enteigneten (Distrikt IV – nicht berechtigt) haben keinerlei Zugang zu Sexualität.
Die Unglücklichen (Distrikt X – nicht berechtigt) sind von jeglicher sozialen Interaktion ausgeschlossen.
LeXuS: Don, der Betreiber
LeXuS, Artikel M567 - Code 39
Alle zu Betreibern ernannten Bürger sind ohne Ausnahme an die im LeXuS genannten Pflichten gebunden.
Die Ernennung zum Betreiber erfolgt nach dreijähriger Dienstleistung und einer Eignungsbescheinigung durch einen Gutachter für Rechtsstaatlichkeit, der diesen Titel seit mehr als zehn Jahren trägt. Ein Arbeiter wird jedem Betreiber am Tag seiner Ernennung für einen verlängerbaren Zeitraum von fünf Jahren zugewiesen.
Registrationsnummer: 189 Alias: Don Spacer Geschlecht: männlich (bestimmt) Ort: Distrikt O
Mein gesamter Körper zieht sich zusammen. Meine Beine zucken, während ich ganz entfernt an meinen so hart erkämpften Erfolg denke. Das Verlangen nach Macht. Die Genugtuung, ganz an der Spitze der Hierarchie zu stehen. Die Worte liebkosen meine Seele, während mein geschwollenes Glied in Megns feuchter Scheide versinkt. Von allen Arbeiterinnen, die ich bisher hatte, ist sie diejenige, die mich zu unglaublicher Ekstase führt. Ich habe mich für das Basispaket – vaginale Penetration von hinten, ohne Vorspiel – entschieden. Mein Status erlaubt es mir, für zusätzliche Stunden zu bezahlen, und Megn bleibt, bis ich gekommen bin. Es handelt sich um eine Dienstleistung ohne Zeitbegrenzung. Als sie in meiner Wohnung ankam, ließ sie mich meine Bestellung auf einem Tablet unterschreiben, bevor sie sich fertig machte. Dann streifte sie ihren Overall ab und ging auf das Panoramafenster zu. Megn weiß, dass das der Platz ist, an dem ich es am liebsten mit ihr tue. Sie beugt sich nach vorn, streckt mir ihr Gesäß entgegen, und wartet darauf, dass ich zur Tat schreite. Ich dringe mit einem Stoß in sie ein und nehme kaum zur Kenntnis, wie feucht sie ist. Eine Frage der Gewohnheit. Ich beobachte das bunte Treiben unten vor dem Haus und zähle lustlos die Stöße, mit denen ich immer wieder in diese wohlgeformte junge Frau eindringe, lediglich um meinen sexuellen Drang zu befriedigen. Doch ich muss feststellen, dass die Routine mich wenig erregt. Ich langweile mich.
Trotz Megns Können und all ihrer Qualitäten, denke ich darüber nach, eine neue Arbeiterin zu engagieren. Der Reiz von etwas Neuem würde mich bestimmt anregen, zumindest für ein paar Wochen. Es könnte aber auch der tägliche Stress sein, der mich um meine Lust bringt, und daran würde eine neue Arbeiterin nichts ändern. Die Lichter der Stadt schmerzen meine Augen und ich muss sie auf Megns gebeugten Rücken und ihr perfektes Gesäß richten. Ich bemerke, dass ihr Anblick mich durchaus noch in Lust versetzt und dieser Gedanke lässt meinen Penis noch härter werden. Mein Magen verkrampft sich vor unerfülltem Verlangen und ich greife in meiner neu gewonnenen Lust nach einer von Megns über dem Boden baumelnden Brüsten. Ich kneife ihre Brustwarze und sie beugt ihren Körper noch mehr und stöhnt. Heute habe ich es ihr erlaubt zu stöhnen. Manchmal ist es mir lieber, wenn sie still ist, das bringt Spannung in die Atmosphäre. Ihre Hände sind gegen das Panoramafenster gepresst und die Scharen von Menschen draußen vor dem Haus sehen uns womöglich. Aber was macht das schon, das ist hier so üblich! Mit einem mechanischen Handgriff öffne ich das Fenster neben Megns Kopf und atme die säuerliche Luft Belgrames ein. Dabei höre ich nicht auf sie zu penetrieren, aber der Stress trübt mein Vergnügen.
Ich kann nicht aufhören, an das morgige Praegressus-Treffen zu denken, das ich ohne großen Erfolg versucht habe, mit Pyrce, einem amtierenden Betreiber, vorzubereiten. Ich fühle mich leer, ohne jegliche Kreativität. Der Praegressus ist das Ereignis, das ganz Belgrame sehnlichst erwartet. Er wird in einer Arena ausgetragen, wo ausgewählte Bürger einander in erotischen Spielen bis auf den Tod bekämpfen, in der Hoffnung, in einen anderen Distrikt übergehen zu können. Eine außergewöhnliche Orgie, die auf sämtlichen Bildschirmen der Stadt ausgestrahlt wird. Die Spiele sind waghalsig und unanständig. Zwanzig Teilnehmer, die zuvor von Betreibern ausgewählt wurden, haben die Chance, alles zu riskieren und ihre Zuordnung zu wechseln. Nur einer wird überleben.
