Liebeserklärung an eine Insel - Peter Jentsch - E-Book

Liebeserklärung an eine Insel E-Book

Peter Jentsch

4,8

Beschreibung

Eine Hommage an “das kleine Paradies im Mittelmeer“: Empfindungen und Erfahrungen, lustige und spannende Geschichten und liebevoll besinnliche Lyrik über und aus Formentera. Lesegenuss, nicht nur für Formentera-Fans

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern

Seitenzahl: 54

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
4,8 (16 Bewertungen)
12
4
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhalt

Vorwort

Träume

Gedankenreise

Das erste Mal

Liebeserklärung an eine Insel

Schwermut

Erwachen

Schadenfreude

Mai

Die schützende Hand

Sa Pedrera

Der Dank für meine Höflichkeit

Siesta

Paradieswasserfarben

Llevant

Gewichte

Demut

Cami Roma (ein Weg zum Himmel)

Helfers Lohn

Zärtlichkeiten

Sommer

Schauer

Geliebte

Wie schön Du bist

Septembergewitter

Oktoberstürme

Estany Pudent

Strandabend

Abend

Liebe

Spanisch Chinesisch

Nacht über der Mola

Wehmut

Über den Autor

Weitere Bücher von Peter Jentsch ...

Das ultimative Gutelaunebuch

PurpurHerz

Vorwort

Obwohl ich “das kleine Paradies“ wohl schon mehr als 40mal besucht habe, ist jede Reise nach Formentera für mich immer wieder etwas ganz Besonderes. Die Insel hält mich fest im Banne, seit ich das erste Mal meinen Fuß auf sie setzte.

Hat man einen frühen Flug von Köln erwischt, kommt man im Frühjahr und im Herbst oft mit dem Sonnenaufgang im Puerto de Ibiza an. War der Flug noch pure Vorfreude, so ist das Ankunftsritual im Hafen das erste Highlight meiner Wiederkehr: Der Cortado und der Hierbas am Anleger nach Formentera sind ein Muss! Seit damals ...

Das sanfte Seelenschwingen steigert sich während der Überfahrt zu absolutem Wohlgefühl. Bis zu jenem Moment, in dem man die Insel betritt: Unmittelbar fühle ich mich in wohlige Wärme gehüllt, die sofort auch das Herz ergreift und meine Augen mit Freudentränen füllt ... ich bin angekommen!

Alles, was ich unterwegs wahrnehme, jedes Gemäuer, jeder Lichtreflex, jedes Lebewesen, jede Pflanze und jeder Lufthauch scheinen mir zuzuflüstern: Du bist zuhause!

Die wundervollen Eindrücke und Empfindungen, die mir dieses Eiland immer wieder schenkt, habe ich versucht, in Gemälden und Gedichten auszudrücken. Einen Teil davon, sowie einige lustige und oft lehrreiche Erlebnisse, die mir Formentera beschert hat, möchte ich in diesem kleinen Büchlein wiedergeben... nicht nur für jene, die diesem kleinen Paradies ebenso verfallen sind, wie ich es bin ...

Träume

Sehnsucht,

zarter süßer Schmerz.

So ich die Augen schließe,

spüre ich Wärme,

vernehme sanftes Rauschen

von friedlichen Wassern

und schmeichelndem Wind

im Geäst unvergleichlichen Grüns.

Stolz bieten wenige Blüten

Anmut und Farbenpracht

auf dunkelgrünem Kissen

im golden feinen Dünensand.

Sinnlich zartes Anbranden

mild erfrischender See.

Das Glitzern

auf dem transparenten Türkis blendet

und erzeugt angenehme Trägheit.

Winzige salzige Tröpfchen

auf gebräunter Haut.

Unendliches Wohlgefühl

und der Wunsch nach Berührung ...

Draußen ist es kalt, grau und nass,

die Welt scheint traurig,

ich will es nicht sein!

Ich werde die Augen wieder schließen

und weiterträumen ...

Gedankenreise

Oft weilen meine Gedanken

an jenem magischen Ort,

wo mit Adam und Eva alles begann,

dort, wo noch heute Götter wohnen,

an jenem Ort,

der sich vor vielen Jahren

einen Teil meines Herzens nahm

und ihn nie zurückgab.

an jenem Ort,

dessen Schönheit und Anmut

ich in Gemälden und Gedichten

wiederzugeben versuchte

an jenem Ort,

den ich schon so viele Male besuchte

und der mir Tränen abverlangt,

bei jeder Wiederkehr,

bei jedem Abschied

Formentera

Das erste Mal

Ein befreundetes Pärchen hatte auf Formentera Urlaub gemacht und uns euphorisch davon berichtet. Wir waren sehr jung Eltern geworden und hatten daher aus finanziellen Gründen unsere Urlaube bisher zu Hause verbracht. Unsere Möglichkeiten hatten sich nun aber geändert und so beschlossen wir, den Vorschlag unserer Freunde anzunehmen und im nächsten Jahr mit ihnen auf diese mystische Wunderinsel zu reisen. Unser erster Flug in die Sonne ...

Ein Freund brachte uns in aller Herrgottsfrühe (es war noch dunkel) eines Julimorgens in einem kalten deutschen Sommer zum Flughafen Düsseldorf; von Köln aus gab es damals noch keine Flüge nach Ibiza. Wir hatten uns mit 2 neu gekauften Sonnenschirmen für den Strand und nur einem einzigen Koffer an die Warteschlange vor dem Check-In angestellt. Man hatte uns ja versichert, dass man für 3 Wochen mit einer langen, 2 kurzen Jeans und ein paar T-Shirts pro Person locker hinkäme, weil man ja den ganzen Tag über am Strand und dort eh nackt sei. Alsbald erschien ein Mann mittleren Alters in einem blauen Overall mit unleserlichem Logo darauf und sammelte alle Sonnenschirme ein, die man ja separat als Sperrgut abgeben musste.

Bald bestiegen wir, die Aufregung vor unserem allerersten Flug durch ausgelassene Albernheit kompensierend, eine Lockheed TriStar der LTU. Die vielen hauptsächlich jungen Passagiere waren weitgehend lustig und „gut drauf“. Es gab jedoch auch ein paar versnobt und arrogant schweigende Landeshauptstädter die in Sakko oder gar Anzug reisten.

Nach einem im Vergleich zu heute recht umfangreichen Frühstück war der Flieger dann auf Ibiza gelandet und als die Türen auf gingen, fühlte sich das an, als ob man eine vorgeheizte Backröhre öffnete ...

Die Hitze brachte Leben in die unterkühlten deutschen Leiber! Wir standen schwitzend am Kofferband und staunten über die wundersame Metamorphose mancher unterkühlter Sakkoträger, die sich wohl in der Flughafentoilette in Hippies verwandelt hatten ...

Nach einer gefühlten Ewigkeit in der saunaartigen Atmosphäre der Ankunftshalle kam dann auch unser Koffer ... was nicht kam, waren die Sonnenschirme. Nachdem man den Wartenden versichert hatte, dass nun auch das letzte Gepäckstück über das Kofferband transportiert worden sei, lief auf der Leinwand hinter meiner Stirn ein kleiner Film an, der zeigte, wie ein Mann mittleren Alters in einem blauen Overall mit unleserlichem Logo auf einem Wochen- oder Trödelmarkt Sonnenschirme vertickte ...

Ein Bus hatte uns zum Hafen gebracht und wir beobachteten fasziniert, wie man über zwei Holzplanken Autos in den Bug eines alten Kahns mit dem Namen “Joven Dolores“ verlud. Zwei Autos passten drauf ... noch ein Motorrad und zwei Motorroller, dann die Koffer der Touris, die von Ibiza weiter nach Formentera reisten. Als wir alle an Bord waren und das Schiff abgelegt hatte, schwankte unser Freund unter Deck und kam nach einiger Zeit mit einigen kleinen Gläsern wieder, die eine bernsteinfarbene Flüssigkeit enthielten und die war auf den ersten Schluck saulecker: Hierbas! Nachdem wir diese Willkommenszeremonie zweimal wiederholt hatten, bemerkte ich, dass das Schiff trotz des herrlichen Wetters doch ziemlich heftig durch einige Wellen stampfte.