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Sieben Kurzgeschichten und ein Gedicht von Michael Falkenauge mit Illustrationen von Sylvia Stern Liselotta muss Zuhause bleiben, weil eine Krankheit um die Welt geht. Natürlich langweilt sie sich und ihre Eltern haben auch keine Zeit für sie. Also lässt sie sich etwas einfallen, um die Zeit zu vertreiben und ihre Eltern dazu zu bewegen, sich nicht nur mit ihrer Arbeit zu beschäftigen. In dieser und sechs weiteren Geschichten dreht sich alles um Abenteuer in und um das Zuhause. Dieses Buch mit kurzen Geschichten für Kinder ab 4 Jahren ist in großer Schrift erschienen und damit auch für Leseanfänger und sehbehinderte Menschen geeignet.
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Seitenzahl: 35
Veröffentlichungsjahr: 2020
Michael Falkenauge wurde 1976 in Karlsruhe geboren. Während seiner Jugend schrieb er Kindergeschichten zu kurzen Theaterstücken um und führte diese auf. In den folgenden Jahren arbeitete er im sozialen Bereich und wirkte als Musiker. Jetzt wendet er sich mit diesem Buch erstmals der Kinderliteratur zu.
Michael Falkenauge
Liselotta bleibt daheim
und andere Zuhausebleib-Geschichten
Mit Illustrationen von Sylvia Stern
© 2020 Michael Falkenauge
Umschlag & Illustrationen: Sylvia Stern
Lektorat, Korrektorat: Sylvia Stern
Bild zu „Lollibot muss zum Zahnarzt“:
Jescha Stern, 5 Jahre
Bild im Bild von:
Ayla Stern, 3 Jahre
Verlag & Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg
ISBN
Paperback
978-3-347-06769-1
Hardcover
978-3-347-06770-7
e-Book
978-3-347-06771-4
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
Inhalt
Liselotta bleibt daheim
Der kleine Keim
Liselotta's schöne Welt
Lollibot muss zum Zahnarzt
Das eingesperrte Gespenst
Das Picknick
Das Versteck-Eck und die Reise in die Wassertropfenwüste
Die Kinderzimmer-Verschwörung
Liselotta bleibt daheim
Mit ihren Ellbogen auf der Fensterbank und ihrem Kopf auf den Händen liegend starrte Liselotta gelangweilt und genervt aus dem Fenster. Die Sonne schien, es war wunderbar warm, doch sie musste zu Hause bleiben und durfte nicht nach draußen. Nein, auch ihre Freundinnen und Freunde durften nicht zum Spielen kommen.
„So ein Mist! Ich will da raus!“, grummelte sie vor sich hin und hoffte, dass ihre Eltern, die beide da waren, doch an ihren Schreibtischen saßen und arbeiten mussten, sie hörten.
Als niemand antwortete, wiederholte sie es, diesmal lauter: „So ein Mist! Ich will ra-haus!“ Doch auch dieses Mal reagierte niemand darauf.
Traurig drehte sie sich um und setzte sich auf den flauschigen Teppich in ihrem Zimmer. „Immer müssen die arbeiten. Immer ist alles andere wichtiger. Und ich darf nicht raus“, murmelte sie.
Es war für alle eine schwierige Zeit, weil alle zu Hause bleiben mussten. Denn es ging eine Krankheit um die ganze Welt, die das Leben für alle Kinder und Erwachsenen schwieriger machte.
Niemand sollte sich anstecken, weil diese Krankheit so gefährlich war, dass manche, vor allem ältere Menschen, sogar daran starben. Das war auch der Grund, weshalb der Kindergarten geschlossen war.
„Das verstehe ich ja alles“, dachte Liselotta, „doch warum können Mama und Papa nicht wenigstens ein bisschen mit mir spielen? Wieso müssen die denn den ganzen Tag arbeiten, arbeiten, arbeiten?“
Da hatte sie plötzlich eine Idee. „Wenn sie schon keine Zeit für mich haben, dann habe ich eben Zeit für sie.“ Nun musste sie etwas grinsen, denn sie hatte eine Idee.
Sie schlich ganz leise in die Küche, damit sie bloß niemand hörte und schloss die Tür. Nun holte sie sich eine Schüssel und füllte etwas Mehl hinein. „Papa backt doch jeden Samstag einen Kuchen“, dachte sie. „Da hab‘ ich schon so oft zugesehen und deswegen weiß ich doch schon in - und auswendig, wie er das macht!“ Sie kippte Zucker und Backpulver dazu. „Und damit der Kuchen richtig lecker wird, muss da noch ganz viel Schokolade rein“, flüsterte sie sich selber zu.
Liselotta erinnerte sich daran, dass ihre Mama immer Milch in einen Topf goss und Kakaopulver hineinrührte. „Dann muss das nur noch heiß werden. So heiß, bis es dampft“, freute sie sich. „Bestimmt macht man das so“, war sie sich sicher, „und dann muss ich den heißen Kakao bestimmt nur in die Schüssel mit dem Mehl und dem Zucker kippen und zu einem Teig rühren.“ Und so begann sie also nun, Milch in einem Topf auf den Herd zu stellen, Kakaopulver hineinzuschütten und die Herdplatte so heiß einzustellen, wie es ging. „So. Das dauert jetzt bestimmt eine Weile“, versicherte sich Liselotta. Sie setzte sich an den Küchentisch und blätterte in einem Magazin, das da lag, um sich die Zeit, bis der Kakao fertig wäre, etwas zu verkürzen.
In dem Magazin, das Liselotta sich anschaute, waren tolle Bilder von Blumen und Tieren und so vergaß sie etwas die Zeit.
Plötzlich hörte sie ein lautes „Zischhh!“
„Oh nein!“ rief sie. Die Milch kochte über und schoss weit über den Topf hinaus.