Losleben - Kathleen Frank - E-Book

Losleben E-Book

Kathleen Frank

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Beschreibung

Wenn man erwachsen wird, tut sich plötzlich eine große Weite vor einem auf. Man kann gehen, wohin man möchte, das Leben selbst gestalten, zumindest innerhalb eines gewissen Spielraums. Dieses Buch ist für Menschen, die neugierig sind auf das volle Leben. Und was es darin alles zu entdecken und zu erleben gibt: für andere da zu sein zum Beispiel, oder guten von weniger gutem Kaffee zu unterscheiden, für sich einzustehen, Knöpfe anzunähen, Verträge abzuschließen, Liebeskummer auszuhalten, an einer Sache festzuhalten, die einem wichtig ist … Dabei kommen mal poetisch, mal pragmatisch, immer persönlich die großen Fragen ins Spiel, die man sich im Leben stellt: Wer bin ich? Wie gehe ich mit Veränderungen um? Was gibt mir Halt? Wie gehe ich mit Angst und Rückschlägen, Anfängerfehlern und Einsamkeit um? Dabei will das Buch kein Ratgeber sein, sondern einladen, es einfach auszuprobieren – und loszuleben. Denn fürs Leben kann man nicht proben. Es ist immer gleich Aufführung. Ein Buch für junge und junggebliebene Menschen, zum häppchen- oder happenweisen Genuss empfohlen.

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EPUB
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Seitenzahl: 73

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Bibliographische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie. Detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Printausgabe

© Vier-Türme GmbH, Verlag, Münsterschwarzach 2025

ISBN 978-3-7365-0652-7

E-Book-Ausgabe

© Vier-Türme GmbH, Verlag, Münsterschwarzach 2025

ISBN 978-3-7365-0674-9

Alle Rechte vorbehalten

E-Book-Erstellung: Sarah Östreicher

Lektorat: Marlene Fritsch

Covergestaltung: Finken und Bumiller, Stuttgart

Covermotiv: © ALENART/Shutterstock

www.vier-tuerme-verlag.de

Kathleen Frank

Losleben

30 Einladungen zum Ausprobieren, Staunen, Widersprechen und um eigene Antworten zu finden

Vier-Türme-Verlag

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Über mich: Eine Chronologie

1. Spiel mal wieder!

2. Brief an den Wandel

3. Pippi und Astrid

4. AndererZeits

5. Im Freundschaftsgarten

säen:

gießen:

düngen:

6. Gott und ich

7. Einrichten (im Leben)

8. Kraftquellen

Was ich brauche:

9. Stärken-Experiment

10. Erlaubnis zum Neuanfang (auch außerhalb des 1.1.)

11. KörperlICH

12. Aufgeräumt

Sozusagen grundlos vergnügt

13. Verwurzelt

14. Das Kind in mir

15. Einladung zum Leben (Zwischenspiel)

16. Familienbande

17. Unerwartet selbst überrascht

18. Diskriminierung (aber gut gemeint)

19. Expertin fürs kleine Glück

20. Die Welt im Dreiklang

21. Prioritäten und Pralinen

22. Fail it ’til you make it!

23. Der Wunsch ist nicht genug

24. Routinen (unverbindlicher Vorschlag, individuelle Anpassung empfohlen)

25. An Jokertagen

26. Allein, allein – ein Protokoll

27. Tauschhandel

28. Regieanweisung für die Angst

29. GNADE (ausbuchstabiert)

30. Luft nach oben

Zum Nach- und Weiterlesen

Guide

Cover

Impressum

Buchtitel

Vorwort

Als ich achtzehn Jahre alt wurde, tat sich eine große Weite vor mir auf. Man händigte mir das Abiturzeugnis und den Führerschein aus, dann ließ man mich gehen, wohin ich wollte. Das war erstmal ein sehr schönes Gefühl. Ungewohnt, aber angenehm, sich das Leben selbst gestalten zu können, zumindest innerhalb eines kleinen Spielraums. Ich lernte vieles, nicht nur an der Universität: studieren, genau hinhören, für andere da sein, einrichten, guten von weniger gutem Kaffee unterscheiden, für mich einstehen, Hausarbeiten schreiben, Knöpfe annähen, Verträge abschließen, im Ausland Auto fahren, redigieren, Italienisch sprechen, lieben, Liebeskummer aushalten, Freundin sein, an einer Sache festhalten, die mir wichtig ist ...

Es gäbe noch vieles mehr, das ich hier aufzählen könnte. Und auch vieles, was ich (noch) nicht gelernt habe. Die kommenden Impulse enthalten ein bisschen von beidem: das, was ich für gut befunden habe, was mich weitergebracht hat, was ich gern behalten möchte, und das, woran ich mich immer wieder selbst erinnern will, was ich selbst noch lerne: spielen und Kraftquellen anzapfen, mutig sein und Alltagsglück dokumentieren, Gnade buchstabieren und Prioritäten setzen, etwas entspannt schlecht machen (und dann gut), allein sein und meine Privilegien hinterfragen, mir schöne Dinge ins Leben einladen und Luft nach oben lassen ...

Ich schreibe dieses Buch für Menschen, die neugierig sind, zusammen mit mir auf die Suche nach dem vollen Leben zu gehen, die vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht haben oder aber ganz andere. Die Texte sind ganz unterschiedlich und greifen Fragen auf, die ich mir zwischen achtzehn und dreißig gestellt habe (und immer noch stelle). Dabei kann und will ich keinen Ratgeber schreiben, sondern dich einladen, nachzudenken, dich inspirieren zu lassen, auszuprobieren, zu staunen, zu widersprechen und letztendlich deine eigenen Antworten zu finden, kurz: loszuleben. Denn fürs Leben kann man ja dummerweise – oder vielleicht auch Gott sei Dank – nicht proben. Es ist immer gleich Aufführung.

Ich schreibe dieses Buch aber auch ein kleines bisschen für mich. Weil ich diese Erfahrungen und Aha-Erlebnisse festhalten möchte, mich immer wieder heiter und augenzwinkernd zugleich an das Schöne, das Gute und auch das Vergeigte erinnern will. Dabei liebe ich die Schönheit dieser Welt, bin aber als Christin davon überzeugt, dass das noch nicht alles (gewesen) ist.

Dieses Buch hätte ich gern mit achtzehn gelesen. Ich lese es auch jetzt, mit fast dreißig, gern, blicke dankbar auf die mir geschenkte Zeit und alles, was ich bisher im Leben lernen durfte. Und ich blicke gespannt auf alles, was da noch kommt.

Und nun: Vorhang auf und losleben!

Kathleen Frank

Über mich:Eine Chronologie

1994 geboren

1995 sitzen gelernt

1997 große Schwester geworden

1998 im Kindergarten angeeckt

2000 die Welt der Buchstaben entdeckt

2001 meinen Wirkungsort gefunden (und es erst später bemerkt)

2002 von der Liebe geträumt

2003 Erwachsene infrage gestellt

2004 Erwachsenen Fragen gestellt

2005 neu angefangen

2006 vor großem Publikum gelesen

2008 Schmetterlinge im Bauch gehabt, und dann Flugzeuge

2009 ein Konzert vergeigt

2011 mein Ding gemacht

2013 flügge geworden

2014 erwachsene Fragen gestellt

2015 den ersten Schritt gemacht

2017 la dolce vita gelebt

2018 zwischen den Welten gewandert

2018 das Paarsein ausprobiert

2020 einen Knopf ans Studium genäht

2021 einen Ring an den Finger gesteckt

2022 gescheitert

2023 wieder aufgerappelt

2024 im Jetzt und im Hier ein Zelt aufgeschlagen

Was wäre die Chronologie deines Lebens?

1. Spiel mal wieder!

In einem Paralleluniversum ist Spielen ein Hauptfach. Die wichtigste Währung ist erfüllte Zeit, und Frieden ist ein Tuwort. Aus dem zweiten Wasserhahn kommt wahlweise Bionade oder Cappuccino. Ehrenamt ist Standard, dafür gibt es keine 40-Stunden-Woche mehr. Es gibt ein Café für Einsame, die dann zweisam an der Dreisam sitzen (es bieten sich natürlich auch die Donau, der Rhein oder die Elbe an) und dann gar nicht mehr so einsam sind. Fremden wird prinzipiell erstmal das Beste unterstellt; das Misstrauen hat schon lange kein Futter mehr bekommen und sieht ganz mager aus. Psycholog*innen schulen um und arbeiten jetzt nur noch präventiv und halbtags. Der Spaziergang für die mentale Gesundheit ist nicht mehr stupid, sondern tut einfach gut. Weil man keine 40 Stunden mehr arbeiten muss (s. o.), kann man ab und zu mal Dinge aus Jux und Tollerei tun. Einen anderen Beruf ausprobieren zum Beispiel. Oder einen Salat aus Unkraut zubereiten. Fußball gibt es natürlich auch, nur in fair und ohne Korruption.

Manchmal spiele ich, zwei Parallelen schneiden sich, und dann ist das Universum plötzlich gar nicht mehr so parallel, sondern hier und jetzt und Möglichkeit.

Spielst du mit?

2. Brief an den Wandel

Lieber Wandel!

Ich wollte es Dir ja schon längst mal gesagt haben und jetzt, mit fast dreißig, reichen meine Erfahrungen für ein herzhaftes: Du nervst mich kolossal! Es mag ja sein, dass es Menschen gibt, die gut mit Dir leben können, die Dich vielleicht sogar herbeiwünschen, aber ich gehöre definitiv nicht dazu. Das müsstest Du auch eigentlich wissen, wir kennen uns schließlich lange genug (siehe oben).

Am Anfang war es ja noch okay: Mit Zähnen lebt es sich definitiv besser als ohne und Haare sind eine feine Sache (bei mir leider im wörtlichen Sinne ...). Aber dann diese ganze Hormonflut und das Erwachsenwerden sowieso. Also ich möchte das jetzt nicht pauschalisieren, aber diese ganze Veränderung finde ich schon anstrengend. Könntest Du vielleicht nochmal zurückspulen zu einer Zeit, in der mir die Worte »Steuererklärung« und »Dienstunfähigkeitsversicherung« absolut fremd waren? Welch seliges Leben ...

Du findest, ich jammere über Kinkerlitzchen? Meinetwegen, kommen wir mal zu den härteren Fakten: Es passiert mit unschöner Regelmäßigkeit, dass ich Dir Dinge, Situationen und – das ist das Schlimmste – Menschen anvertrauen muss. Kuschlige Lieblingspullover werden zu klein, Schuhsohlen der heißgeliebten Ballerinas zu löchrig und so manches Zuhause auf Zeit wird zu einem Ort, den ich zwar gern besuche, für den mir nun aber der Schlüssel fehlt. Umziehen tu ich generell nicht gern, wenngleich ich zugeben muss, dass es bisher eigentlich meistens zu meinem Vorteil war. Aber dann sind da eben die Freundschaften, die ganz unmerklich oder auch mal ganz plötzlich verschwinden. Vielleicht war es manchmal besser so, und doch fehlen sie mir, und es fühlt sich ein bisschen nach Scheitern an.

Dann sind da Menschen, die ich für immer verloren habe, an den Tod oder ans neue Leben, wie ich glaube, nur sind sie jetzt eben trotzdem aus der Welt. An dieser Spielart von Dir kann ich absolut nichts finden, noch nicht einmal mit viel Dankbarkeit. Sie ist so unnötig wie der Windstoß, der im Herbst die noch bunten Blätter vom Baum reißt. Die kahlen Zweige gefallen doch wirklich niemandem, oder?

Okay, Du hast recht, meine Wut hat mich auf dem Frühlingsauge blind gemacht. Ich muss einräumen, dass Du mir im März ganz gut gefällst, wenn Du die ersten Krokusse aus der Erde ziehst und die Zugvögel willkommen heißt. Ich mag Dich schon auch mal ganz gern, wenn Du dafür sorgst, dass ein erbsengroßer Embryo im Bauch einer Freundin wächst und gedeiht, irgendwann sein »Hallo Welt!« herausruft und seinen Platz in dieser Welt sucht, die sich dann schon wieder ein Stück gewandelt hat.