Lustige Tierwelt / Wesoly swiat zwierzat - Ira Silberhaar - E-Book

Lustige Tierwelt / Wesoly swiat zwierzat E-Book

Ira Silberhaar

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Beschreibung

Lustige Tierwelt - Wesoly swiat zwierzat zweisprachiges Kinderbuch (deutsch/polnisch) Tier-und Naturgeschichten für Kinder ab 9 Jahre

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Seitenzahl: 94

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Die Übersetzung ins Polnische erfolgte durch Weronika Górnicka . Vielen Dank dafür!

Inhaltsverzeichnis / Indeks

Wuschel und Puschel

Kręciołek i Puszek

Die Geschichte vom Häschen Paul

Opowieść o zajączku Paulu

Wie die Schlange zu ihrer gespaltenen Zunge kam

Jak doszło do przerwania języka u węża

Puschel und Wuschels neues Abenteuer

Nowa przygoda Puszka i Kręciołka

Herr und Frau Regenwurm

Pan i Pani Dżdżownica

Die Geschichte vom Gänseblümchen

Opowieść o stokrtce

Die Tropfenmännlein

Kropelek

Fels und Kiesel

Skała i Kamyk

Glühwürmchen

Robaczki świętojańskie

Wuschel und Puschel

Im Stadtpark, unweit einer Schule, lebten viele Eichhörnchenfamilien. Darunter auch die beiden Eichhörnchenjungen Wuschel und Puschel. Die beiden waren richtige Lausbuben. Gern tobten sie quer durch den gesamten Park. Dort gab es Eichen, Buchen, Linden, aber auch Fichten, Kiefern und sogar zwei riesige Tannen. Die Tannen waren nach einem Weihnachtsfest vor vielen Jahren von den Anwohnern ausgepflanzt worden. Wuschel und Puschel hatten im Laufe der Zeit eine Art Sport daraus gemacht, Weitsprung zwischen diesen zu veranstalten. Für die Besucher des Parks sah das immer total lustig aus, wie sie beide von Baum zu Baum sprangen. Die beiden waren hinterher immer völlig außer Puste. Dann setzten sie sich auf einen bequemen Ast, knabberten eine Eichel oder etwas anderes und verschnauften. Waren sie wieder ausgeruht, ging es weiter. Manchmal aber nutzten sie die Pause, um sich zu unterhalten. Darüber vergaßen sie ihren Wettkampf und schwatzten bis ihre Eltern nach ihnen riefen. So auch an jenem Sommertag im August. Puschel hüpfte wie aufgezogen auf einem Ast herum.

Wuschel merkte natürlich sofort, dass Puschel etwas Aufregendes erlebt hatte. „ Sag mal, was hüpfst du so herum, als hättest du den Pelz voller Tannennadeln?“, wollte er wissen. Und so erzählte Puschel:

„ Ich habe auf der alten Eiche gesessen, die auf dem Schulhof steht. Ein Fenster der Schule stand offen. Im Raum saß eine Gruppe von Kindern im Halbkreis. Mittendrin eine Frau mit einem Buch in der Hand. Daraus las sie den Kindern gerade eine Geschichte vor. Ich vernahm das Wort Eichhörnchen! Neugierig rückte ich ein Stück näher an des Fenster. Nun konnte ich es genau hören, dass die Frau eine Geschichte vorlas, deren Hauptheld ein Eichhörnchen war. Stell dir vor, die Menschen erzählen sich Geschichten über uns Eichhörnchen!“ Wuschel staunte. Geschichten über Eichhörnchen? Klar, dass ihn das interessierte. „Was hast du noch gehört?, wollte er wissen. „Das Eichhörnchen in der Geschichte schien ein großer Held zu sein und sein Name hatte Ähnlichkeit mit unseren. Es hieß Pinselohr. Leider donnerte genau in diesem Moment ein Laster auf der Straße vorbei.“, erzählte Puschel weiter. „Weil aber dieser Laster derart laut war, bin ich furchtbar erschrocken, habe mich schnell geduckt und hielt mir die Ohren zu. Als ich wieder aufblickte, hatten die Kinder das Fenster geschlossen. Der Lärm störte wohl zu sehr.“ ärgerte sich Puschel, „ Nun konnte ich nicht erfahren, was dieser Held Pinselohr für Abenteuer erlebte. Dabei hätte es mich doch so sehr interessiert wie man ein Held wird.“ Wuschel hatte eine Idee: „Warum klettern wir nicht einfach hinein, wenn das Fenster wieder einmal offen steht?“ „Ja und dann?“, antwortete Puschel „Ich kann doch nicht lesen wie ein Mensch.“ Das leuchtete auch Wuschel ein. Aber da musste es doch noch andere Möglichkeiten geben.

Wenige Tage nach dieser Unterhaltung gab es wirklich eine solche Möglichkeit. Wieder stand das Fenster offen. Schnell huschten unsere beiden Freunde hinein. Sie brauchten auch gar nicht lange nach dem Buch zu suchen. Es lag noch vorn auf dem Lehrertisch. Allerdings war es zugeklappt. „Guck mal, da ist das Buch!“ rief Puschel, „Und was jetzt?“ „Na, wir gucken es uns an.“ meinte Wuschel . Fürs erste besahen sich die beiden das Bild, welches auf dem Deckel war. Es zeigte ein Eichhörnchen, welches stolz in die Runde blickte.

Etwas allerdings war seltsam. Es hatte, anders als normale Eichhörnchen vorn einen Beutel dran. Und der war voller Eicheln und anderen leckeren Dingen. So sah also ein Heldenhörnchen aus! Wuschel zeigte mit dem Pfötchen auf das Bild. „Guck mal, so einen Beutel müssten wir haben. Das wäre toll.“ Sie überlegten schon, was sie dort hinein stecken würden. Noch aber hatten sie keinen solchen Beutel.

Er schien auch angewachsen zu sein. Wurde ein Heldenhörnchen mit so einem Beutel geboren? Dann hatten sie keine Chance. Doch vielleicht konnte man ja etwas ähnliches basteln. Woraus aber sollte ihr Beutel sein?

Bevor sie weitere Überlegungen anstellen konnten, hörten sie plötzlich Schritte. Und sie waren immer noch in dem Zimmer! Jetzt aber schnell hinaus! Als die Lehrerin das Klassenzimmer betrat, sah sie nur noch zwei rote Schwanzspitzen aus dem Fenster huschen. Sie lächelte die beiden auf dem Ast sitzenden Eichhörnchen an und schloss das Fenster. Wuschel und Puschel waren froh, es gerade noch geschafft zu haben und verschnauften auf dem Ast der Eiche. Genau gegenüber befand sich das Fenster, durch welches sie eben entwischt waren. So sahen Lehrerin und Eichhörnchen sich fast gleichzeitig an. Dann griff sich die Lehrerin das Buch, welches sie nach dem Vorlesen liegen gelassen hatte und verließ den Raum.

Nachdem sie wieder zu Puste gekommen waren, griffen sie ihre Überlegungen wegen des Beutels wieder auf. Da ihnen kein Beutel gewachsen war, musste einer gebastelt werden.

So viel stand fest. Wie aber fertigt man solch einen Beutel? Woraus? In diesem Moment kam ihnen der Zufall zu Hilfe.

Oder besser gesagt, ein Windstoß. Direkt vor ihrer Nase tanzte ein Blatt herunter und landete auf Puschels Bauch.

„Juhu, jetzt habe ich einen Beutel!“, rief dieser ganz begeistert und hüpfte von einem Bein auf das andere. Doch so schnell wie das Blatt vor seinem Bauch gelandet war, so schnell rutschte es auch wieder herunter. Betreten guckten sie dem Blatt hinterher. Schade! Es war nicht am Fell haften geblieben. Was könnte man machen, damit es hält?

Aufmerksam beobachteten sie die Kinder, die gerade das Schulgebäude verließen. Einer von ihnen hatte seinen Rucksack auf den Bauch gebunden. Das mussten sie sich genauer ansehen. Schnell kletterten sie ein Stück am Stamm hinunter. Nun konnten sie hinter dem Stamm hervor gucken.

Aha! An dem Rucksack waren Riemen dran, die am Rucksack befestigt waren und über die Schulter gestreift wurden. So wollten sie es auch machen. Von ihrem Platz auf der Eiche sprangen sie geschwind hinüber in den Stadtpark.

Dort fanden sie immer allerlei brauchbare Dinge. Vielleicht war ja auch etwas dabei, was sie als Riemen verwenden konnten. Es dauerte auch gar nicht lange, da fanden sie erst einen Haargummi. Und kurz danach noch einen zweiten.

Jetzt noch ein passendes Blatt und der Beutel ist fertig.

Dachten sie jedenfalls. Das Eichenblatt, welches ihnen als erstes zugeflogen war, war zu lang. Das Buchenblatt gefiel ihnen nicht so richtig. Aber das Blatt von der Linde, das war so wie sie es sich gedacht hatten. Das reichte über den ganzen Eichhörnchenbauch. Die Blattspitze auf die eine Seite, der Stiel auf die andere. Ja, das könnte funktionieren, dachten die beiden. Wuschel streifte sich über jeden Arm einen Gummi. Puschel schob das Blatt darunter. Schick sah Wuschel aus. Probehalber sprang er ein paar Mal hin und her. Das Blatt war fest. Na, dann kann ich ja jetzt eine Eichel in meinen neuen Beutel stecken, überlegte Wuschel. Sein Freund Puschel sprang gleich los. Wenig später kam er mit einer großen dicken Eichel in den Pfoten zurück. Wuschel steckte sie in seinen Beutel und...sie rutschte unten wieder heraus. Enttäuscht streifte er die Gummis von den Armen. So wurde das also nichts mit dem Beutel voller leckerer Eicheln. Traurig hockten sie auf ihrem Ast. Plötzlich sprang Puschel auf und rief: „Ich hab`s! Ich hab`s!“ Erstaunt sah Wuschel ihn an. Was hatte sich Puschel denn nun ausgedacht? Auf die Antwort brauchte er gar nicht lange warten. „Die Omama, die Omama!“ sprudelte Puschel heraus. „Was ist mit der Oma?“, wollte Wuschel nun wissen.

„Hat sie so einen Beutel wie wir haben wollen? Oder weiß sie wo wir einen bekommen können?“ „Naja, ob sie einen Beutel hat, weiß ich nicht“, musste Puschel zugeben. „Aber Oma weiß so viel. Vielleicht weiß sie ja, wo wir einen finden.“

Gesagt, getan. Die beiden machten sich also auf den Weg zu Puschels Oma. Sie wohnte am entgegengesetzten Ende des Parks. Das war ein ganz schön langer Weg für unsere beiden Eichhörnchenjungen. Da sie sich aber entschlossen hatten die Oma zu fragen, mussten sie über viele Bäume springen, über Wege laufen und am Ende noch bis fast zur Spitze einer hohen Kiefer klettern. In einer Astgabel befand sich das Wohnnest der Oma. Ihnen taten nach diesem Weg gewaltig die Pfoten weh. Völlig außer Puste stürmten sie hinein.

Dadurch erschrak Oma heftig. Sie hatte nämlich gerade ein kleines Schläfchen gemacht. Anfangs verstand sie gar nicht, was die beiden von ihr wollten. Sie redeten gleichzeitig, durcheinander und furchtbar laut. Allmählich wurde Oma Eichhorn richtig wach und konnte den aufgeregten Reden der zwei folgen. Damit diese sich ein wenig beruhigen, kochte sie ihnen einen süßen Kakao. Während sie in den heißen Kakao pusteten, versuchte Oma zusammenzufassen, was sie verstanden hatte. „Ihr wollt also etwas basteln, einen Beutel, wenn ich das richtig verstanden habe. Und ihr wollt darin Eicheln transportieren.“ Zwischen zwei Schlucken Kakao nickten beide heftig mit dem Kopf. „Und ihr habt es schon mit einem Blatt und zwei Haargummis probiert.“ Wieder nickten beide um die Wette. „Kinder, mit nur einem Blatt konnte das ja nichts werden. Dazu braucht ihr mindestens zwei Blätter. Diese müssen zusammengenäht werden. Dann kann man darin auch etwas tragen.“ Und um den beiden genau zu erklären, wie sie es machen mussten, malte sie es auch gleich auf ein Blatt. „Und womit kann man zwei Blätter zusammennähen, Oma?“, wollte Puschel nun wissen. „Am Besten mit einem festen Grashalm. Oder mit Spinnenseide, wenn ihr welche habt.“ Die hatten sie natürlich nicht. „Wisst ihr was, ich helfe euch“, bot Oma ihnen an. „Ihr holt zwei etwa gleichgroße Blätter und mehrere lange Grashalme. Ach ja, einige Tannennadeln könnt ihr auch gleich noch mitbringen.“ Blätter und Gras, das war klar. Wozu aber die Tannennadeln? „Na, ihr müsst doch die Blätter zusammennähen, ihr Dummerchen!“, grinste Oma. Das leuchtete ein. Schnell huschten sie aus der Tür, um das Material zu holen.

Es dauerte gar nicht lange, da kamen beide zurück, in der einen Pfote die Blätter in der anderen die Tannennadeln und das Mäulchen voller langer dünner Grashalme. Nun war Oma an der Reihe. Sie entfernte die Stiele und Spitzen der Blätter und stach mit den Tannennadeln Löcher. Natürlich immer schön am Rand entlang und gleichmäßig. Damit alles passt, legte sie jeweils zwei Blätter genau übereinander bevor sie die Löcher hinein piekte. Oh, sie brauchten viele Löcher! Deshalb reichte auch eine Tannennadel nicht aus.

Sie zerbrachen so schnell. Glücklicherweise hatten die Jungen aber genug davon mitgebracht. Nach diesen Vorbereitungen legte sie die Blätter auf den Tisch und schob zwei Stühle heran. Darauf platzierte sie Wuschel und Puschel. Nun bekam jeder von ihnen einen langen Grashalm in die Pfote. Die Aufgabe lautete: Der Grashalm muß vorsichtig durch die vorbereiteten Löcher gefädelt werden, damit beide Blätter fest miteinander verbunden sind. Diese Aufgabe erforderte viel Geduld von den beiden zappeligen Eichhörnchenjungen. Puschel biss sich dabei sogar beinahe auf die Zunge. Was Oma kräftig zum Lachen brachte.