Meerjungfrauen brauchen's feuchter | Erotischer Fantasy Roman - Starla Bryce - E-Book

Meerjungfrauen brauchen's feuchter | Erotischer Fantasy Roman E-Book

Starla Bryce

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Beschreibung

Dieses E-Book entspricht 232 Taschenbuchseiten ... »Ein Mann, der kein Gefühl in seiner Zunge hat, kann es mir auch nicht mit seinem Schwanz besorgen!« Diese Überzeugung macht es Marina Pavona schwer, einen würdigen Kandidaten für ihr erstes Mal zu finden. Während ihr bester Freund Janni von der Märchenhochzeit träumt, möchte Marina einfach ihren Spaß haben. Eine Beziehung ist nicht drin; wie soll sie auch die fischartigen Schuppen erklären, die sich bei Kontakt mit Wasser zwischen Marinas Beinen bilden? Mit ihrer Angst vor Quallen entspricht sie nicht gerade dem Klischee einer mit Muschel-Bikini bekleideten Meerjungfrau, die singend auf einem Felsen sitzt. Als Hector Carpani in ihr Leben tritt, sieht sich Marina plötzlich mit dem dunkelsten Tag ihrer Vergangenheit konfrontiert. Welche Verbindung besteht zwischen Hector und ihr? Und können Hectors sexuelle Fähigkeiten Marinas Ansprüchen gerecht werden? Diese Ausgabe ist vollständig, unzensiert und enthält keine gekürzten erotischen Szenen.

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Seitenzahl: 313

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Impressum:

Meerjungfrauen brauchen's feuchter | Erotischer Fantasy Roman

von Starla Bryce

 

Starla Bryce wurde im Herbst 1992 in Niedersachsen geboren. Hier lebt sie mit Mann und Kind auch heute noch. Nach einigen Veröffentlichungen in anderen Genres hat Starla nun den erotischen Roman für sich entdeckt. Das tabulose Beschreiben sinnlicher Szenen bereitet ihr genauso viel Freude wie das Erschaffen realitätsnaher Charaktere. Privat hält sie sich gern in der Natur auf – ob beim Genießen der ersten Frühlingssonnenstrahlen im Garten oder beim Spaziergang durch den leuchtend bunten Herbstwald.

 

Lektorat: A. K. Frank

 

 

Originalausgabe

© 2020 by blue panther books, Hamburg

 

All rights reserved

 

Cover: © Stas Ponomarencko @ shutterstock.com © Jaroslav74 @ shutterstock.com

Umschlaggestaltung: MT Design

 

ISBN 9783964773371

www.blue-panther-books.de

1. Fisch-Pediküre

»Und, wie war das Date?« Jannis Stimme am anderen Ende der Leitung verriet Neugier. Marina seufzte. Die Erinnerungen an den letzten Samstag waren alles andere als berauschend.

»Es war wieder mal ein Fiasko!«

»Hast du…?«

»Nein. Du weißt doch, dass ich das so nicht machen kann!« Marina senkte ihre Stimme, um zu verhindern, dass eine ihrer Kolleginnen etwas mitbekam. Eigentlich überflüssig, denn die Tür zu dem Raum, in dem Marina die Fußpflegebehandlungen an ihren Kunden durchführte, war geschlossen. »Er hatte ein ziemlich stolzes Rohr! Unglaublich, weil sein Schwanz zuerst recht klein aussah…«

»Schätzchen… Langsam musst du es doch wissen: Manche Männer haben einen Fleisch-, andere einen Blutpenis!«

»Ja, ich weiß! Aber der Unterschied war so gewaltig! Nicht so wie bei dem Typen vom Mai.«

»Erzähl schon! Was ist passiert?«

»Na ja… Das Übliche. Ich hab ihm einen geblasen. Weit passte er nicht in meinen Mund, doch er stand angeblich sowieso eher darauf, wenn Frauen ihm die Eichel mit der Zunge verwöhnen. Aber so groß sein Schwanz auch war, so schlecht war er im Lecken…«

»Kann denn niemand mehr einen vernünftigen Cunnilingus heutzutage?« Marina sah geradezu vor sich, wie Janni mit seinen Augen rollte.

»Das ist schon der vierte Typ in diesem Monat! Ich weiß nicht, wieso ich immer an Kerle gerate, die einfach kein Gefühl in ihrer Zunge haben!«

»Vielleicht solltest du dein Beuteschema überdenken, Schätzchen. Such dir doch mal einen Biker-Typen oder einen, der Drogen konsumiert. Mit denen erlebst du wenigstens etwas. Aber bitte keinen Heroin-Junkie! Ich will dich nicht an der Nadel hängen sehen! Am besten sind die Kiffer. Meist gechillt und am Grinsen. Die Kokser sind auch tabu! Ich hatte mal einen… Wie nannte er sich noch gleich? Der Anal-Hero, wenn mich nicht alles täuscht. Mein Gott, war der überheblich! Aber eines muss ich ihm lassen: Er war nicht zimperlich im Bett und hat es mir so richtig besorgt.«

Marina grinste und wickelte eine Haarsträhne um ihren Zeigefinger. Janni und seine Sex-Geschichten! Aber immerhin hatte Janni regelmäßig guten Sex. Die Sachen, die Marina bei ihren Verabredungen mit Männern erlebte, waren nicht das, wonach sie suchte. Sie wollte mehr. Viel mehr!

Marina Pavona war 28 Jahre alt, 1,62 Meter klein und mit langen, schwarzen Haaren und weiblichen Kurven ausgestattet, die sie jedoch während der Arbeitszeit stets unter einem weiten weißen Shirt versteckte. Ihre lapislazuliblauen Augen wurden für gewöhnlich von Lidstrichen im 60er-Jahre-Stil umrahmt. Marina ging regelmäßig mit Männern aus. Auf der Suche nach einem, der es wert war, sie zu entjungfern. Bisher waren ein paar Kerle kurz davor gewesen. Doch die Typen hatten sich im letzten Moment als nicht würdig erwiesen.

»Ich glaube nicht, dass ich auf einem Motorrad mitfahren will. Und ich suche mir einen Partner doch nicht nach seinem Drogenkonsum aus. Überhaupt: Wieso glaubst du, solche Kerle seien besser im Lecken?«

»Keine Ahnung. Ist doch oft so: harte Schale, weicher Kern. Wenn schon deine Sunnyboys nichts mit ihrer Zunge anzufangen wissen, dann vielleicht die scheinbar harten Kerle. Aber vielleicht hast du einfach zu hohe Ansprüche, Schätzchen. Du sollst ja nicht jeden Schwanz ficken, aber was, wenn du einfach auf den Oralsex scheißt und dir einen von den Schwänzen reinstecken lässt? Nur ausprobieren. Vielleicht kannst du einfach nicht beim Lecken kommen.«

»Nein, ich bleibe dabei: Wenn ein Kerl nicht lecken kann, kann er auch nicht ficken!«

»Das weißt du doch gar nicht«, protestierte Janni.

»Ich bleibe bei meiner Theorie. Ein Mann, der kein Gefühl in seiner Zunge hat, kann es mir auch nicht mit seinem Schwanz besorgen.«

»Du bist unbelehrbar!«

»Mag sein. Aber ich weiß, was ich will.«

Janni seufzte. »Das weißt du allerdings. Aber gib den Kerlen nicht die Schuld, wenn du als alte Jungfer stirbst.«

»Mach ich nicht. Keine Angst!«

»Schätzchen, meine Mittagspause ist um. Ich muss wieder ran. Im Lager warten noch jede Menge Zeitschriften und Muschelkörbe darauf, ausgepackt zu werden!«

Janni, der gleichzeitig Marinas Nachbar und ihr bester Freund war, arbeitete im Strand-Kiosk Chillmuschel und war dort für so ziemlich alles zuständig.

»Na gut, ich sollte auch mal ein bisschen aufräumen…« Marina schaute auf die Nagellackfläschchen im Regal, die alle wild durcheinandergewürfelt waren. Auch die sauberen Handtücher auf dem Sideboard hatte Marina noch immer nicht eingeräumt. Tony, Marinas Chefin, würde wieder meckern, wenn sie die Unordnung sah. Also lieber vorbeugen!

»Man sieht und hört sich«, sagte Janni, ehe er auflegte.

Marina seufzte. Der Blick auf die Uhr verkündete nichts Erfreuliches: Es war erst kurz nach zwölf. Der Dienstag würde noch sehr lang werden.

***

»Sie wollen was?« Marinas Augen wurden größer und größer. »Bitte wiederholen Sie das noch mal!« Eigentlich sah der Typ ganz gut aus. Dunkelblonde Haare, grüne Augen. Um seinen Mund herum ein Drei-Tage-Bart. Er war mindestens fünfzehn Zentimeter größer als Marina und trug ein eng anliegendes olivfarbenes Poloshirt sowie eine kurze Jeans. Der Länge seiner Finger nach musste er ganz gut bestückt sein.

Denk nicht daran! Nicht wieder einen Kunden daten!, ermahnte sich Marina innerlich. Das letzte Mal hatte die Sache nicht gut geendet. Nach einem geilen Blowjob wollte der Kerl mehr. Marina auch. Bloß hatten beide unterschiedliche Vorstellungen davon, wie dieses mehr aussah. Marina bestand darauf, dass er mit seiner Zunge ihre Perle verwöhnte. Für einen schnellen Fick war Marina nicht zu haben. Sie wollte das volle Programm mit Küssen, Lecken, Lutschen und jeder Menge Leidenschaft. Kein Rein und Raus im Schnelldurchlauf. Aber die Kerle heutzutage schienen nur darauf aus zu sein, ihn schnell reinzustecken. Jedenfalls die, an die Marina bisher geraten war. So auch besagter Kunde. Marina hatte kein Interesse an einer schnellen Nummer. Sie wollte die Lust auskosten. Quälend langsam. Bis ihre Muschi sich nicht mehr wehren konnte und der Orgasmus rausgelockt wurde. Es hatte eine lange Diskussion darüber gegeben, wie wichtig ein aufheizendes Vorspiel war. Dann hatten beide keine Lust mehr gehabt und waren getrennte Wege gegangen. Marina hatte ihn nie wieder in Tonys Nagelreich gesehen. Ein Stammkunde weniger… Leider war die Anzahl an jungen heterosexuellen Männern, die eine Fußpflegepraxis betraten, sehr gering. Und dieses Exemplar hier, das Marina gegenübersaß, schien richtig einen an der Waffel zu haben!

»Ich möchte gerne eine Fußmassage. Aber massieren Sie mich bitte nicht mit Ihren Händen. Davon bekomme ich Ausschlag. Machen Sie es stattdessen mit Ihren eigenen Füßen. Danach hätte ich gerne eine Fisch-Pediküre und im Anschluss möchte ich Seesterne auf die Zehennägel geklebt bekommen. Nagellack ist doch bestimmt schon wieder out, oder? War ja jetzt lange genug modern.«

»Wir bieten keine Fisch-Pediküre an. Tut mir leid.« Marina hatte wenig Lust, mit diesem Kerl zu streiten.

»Ich dachte, hier in Tonys Nagelreich bleiben keine Wünsche offen? So steht es zumindest auf dem Plakat im Schaufenster. Und auch, dass diese Woche Gratis-Seestern-Woche ist. Bedeutet das nicht, dass man sich Seesterne auf die Nägel kleben lassen kann?«

»Seestern-Sticker. Wir reden hier von Stickern. Nicht von lebendigen Seesternen.« War er wirklich so blöd oder war das seine Masche?

»Das habe ich nirgendwo gelesen. Und wie ist es mit der Fußmassage? Also, dass Sie Ihre Füße statt die Hände nehmen?«

»Ich kann das nicht machen. Ich meine, wer macht so etwas? Ich habe das noch nie gehört.« Allmählich riss Marinas Geduldsfaden.

»Das ist aber schade… Nun ja, dann muss ich mich wohl mit einer normalen Fußmassage begnügen. Aber ich gehe hier nicht weg ohne pinke Fußnägel.«

Er verarschte sie. Eindeutig! Sein Grinsen sprach Bände. Sie hatte ihn durchschaut! Er wollte gewiss keine pinken Fußnägel haben. Dafür war er eindeutig nicht homosexuell genug. Marina kannte sich aus; ihr bester Freund Janni stand auf Männer.

»Pink? Das können Sie kriegen.« Marina hatte genug. Er mochte es ja lustig finden. Sie hingegen konnte es kaum erwarten, endlich Feierabend zu haben. Der Dienstag heute war sehr stressig, nicht zuletzt dadurch, dass die Damengruppe aus dem Seniorenheim wieder gekommen war und Marina vollgeschnattert hatte. Der Juni war bisher sehr vollgepackt mit Arbeit gewesen. Musste wohl daran liegen, dass Hauptsaison war und alle Welt mit hübschen Füßen zum Strand gehen wollte.

Der Kerl zog schmunzelnd seine schwarzen Sneakersocken aus. Marina begann, die Füße des Mannes zu begutachten und sanft mit den Händen über die Fußsohle zu fahren. Er hatte hübsche Füße mit wenig Hornhaut. Die Zehen waren gut geformt und seine Zehennägel kurz geschnitten. Was machte er hier? Sie hatte ihn noch nie zuvor in Tonys Nagelreich gesehen. Und wie sie ihre Kolleginnen kannte, hätten diese ihr von dem Mann erzählt. Sobald ein halbwegs attraktiver Mann den Laden betrat, waren Marinas Kolleginnen - besonders die, die Single waren - Feuer und Flamme. Marina war hübschen Kunden gegenüber auch nicht abgeneigt, aber die Erfahrung von letztens hatte ihr erst einmal gereicht. Kunden waren vorübergehend tabu!

»Wie wäre es mit einem Fußbad? Vor der Massage, meine ich. Zum Schluss könnte ich Ihre Füße mit etwas Fußcreme einreiben. Die Creme ist mit Salz aus dem Toten Meer angereichert. Die Inhaltsstoffe sorgen für glatte und wohlgenährte Haut.«

»Totes Meer… So so… Wieso nicht? So lange meine Füße dann nicht auch tot werden. Haben Sie vielleicht doch ein paar winzige Fische, die…«

Marina unterbrach ihn. »Nein, keine Fische! Außerdem finde ich, dass es Tierquälerei ist, Fische zu solchen Dingen zu zwingen. Sie gehören ins Wasser, in den Ozean und nicht in irgendwelche Schüsseln, um Hornhaut von vernachlässigten Menschenfüßen abzuknabbern.« Sie hatte sich mehr aufgeregt, als sie gewollt hatte.

»Tut mir leid… Ich mache bloß Spaß. Ich fühle mich ein wenig unwohl. Ich war noch nie bei einer Fußpflegerin.«

»Dafür sehen Ihre Füße aber gut aus, Herr…«

Fuck! Marina hatte schon wieder vergessen, in ihren Terminplan zu schauen, um den Kunden mit seinem Nachnamen ansprechen zu können! Sie sollte sich mehr auf ihren Job konzentrieren und nicht so sehr auf die Frage, wo sie einen Mann für ihr erstes Mal herbekam. Einen würdigen Mann. Marina hatte genug von Teenie-Petting, schlechten Küssen und miesen Lickjobs.

»Carpani. Aber Sie können mich Hector nennen, Frau…« Der Kerl namens Hector beugte sich nach vorne, um das Namensschild über Marinas Brust besser lesen zu können. »Marina. Frau Marina. Haben Sie auch einen Nachnamen?«

»Pavona. Marina Pavona.«

»Gut. Dann fehlt ja bloß noch das Du!«

Hector fuhr sich durch die dunkelblonden Haare und entblößte zwei Reihen angenehm weißer Zähne. Diese Lippen… In Marina entstand die Vorstellung, wie genau diese Lippen wohl an ihrem Kitzler saugen würden. Eher sanft? Oder fest? Und Hectors Zunge: Wie sie wohl aussehen mochte? Und, noch wichtiger: Konnte sie etwas?

»Alles klar.« Marina begann, am Waschbecken Wasser in das Fußbad laufen zu lassen. Dazu gab sie etwas Pflegepulver. Dann stellte Marina das Fußbad unter Hectors Füße. Sie befand sich nun in guter Blowjob-Höhe. Wie Hector wohl gucken würde, wenn sie hier und jetzt seinen Schwanz aus der Hose befreien und ihn sich einfach in den Mund stecken würde, so, als gehörte es zum guten Ton einer Fußpflegerin?

»Das fühlt sich klasse an. Die perfekte Temperatur! Lernt man so etwas? Ich meine, ich verschätze mich ständig, wenn ich baden geh. Ohne Thermometer läuft da nichts!«

»Es braucht schon etwas Übung. Und weibliche Intuition.«

»Na, daran wird es wohl liegen! Mir fehlt die weibliche Intuition.«

Marina grinste. Der Typ, der am Anfang ziemlich bescheuert gewirkt hatte, gefiel ihr immer besser. Er hatte Humor. Und grüne Augen, die an Seetang erinnerten… Er sah so gut aus, dass Marina beinahe ihr selbstauferlegtes Verbot vergessen hätte. Keine Oralsex-Spielchen mit Kunden! Aber dieser Hector schien eine Sünde wert zu sein. Wie schlimm konnte ein weiterer Versuch sein? Er war ja kein Stammkunde.

»Die kannst du wohl nicht mal eben lernen…«

»Wer weiß? Vielleicht, wenn ich jetzt öfter herkomme. Möglicherweise springt dann ein bisschen Östrogen auf mich ab. Gehen nicht vorwiegend ältere Damen zur Fußpflege? Oh, und natürlich die Beach-Beauties, die einen Tick zu sehr auf ihr Aussehen achten.«

Marina erwiderte schmunzelnd: »Nein, es kommen auch manchmal Typen her, die eine Fisch-Pediküre und echte Seesterne als Zehen-Dekoration erwarten!«

Hector lachte. »Du bist nicht schlecht! Ganz schön schlagfertig!«

Nach einem zehnminütigen Fußbad trocknete Marina Hectors Füße mit einem weichen Handtuch ab und begann, nachdem sie etwas Öl in ihren Händen erwärmt hatte, mit der Fußmassage. Hectors Füße fühlten sich angenehm zwischen ihren Händen an.

Wie sich wohl der Rest seines Körpers anfühlt?, dachte Marina. Ihre Muschi mischte sich sofort ein und kommentierte Marinas Gedanken mit einem Kribbeln. Hector regte ihre Duftsaftproduktion an. Wie ihm ihr kostbarer Schleim wohl schmecken würde? Zu gerne hätte Marina ihre Jeans aufgeknöpft und Hector aufgefordert, seinen Kopf zwischen ihre Schenkel zu drücken. Sie war schon viel zu lange ohne Sex. Es musste endlich geschehen! Ein geiler Lickjob, der machte, dass Marinas Körper bebte und zuckte - und danach der erste Stoß von vielen, der einen weiteren Orgasmus herbeiführte. Ein Spiel, an dem alle Sinne beteiligt waren. Ein Tanz der Lust, der lange anhielt und dennoch viel zu schnell vorbei war. Marina hatte genug davon, ihre Pussy immer selbst befriedigen zu müssen. Sie wollte nicht bloß durch Streicheln, Rubbeln oder das Einführen eines Vibrators zum Höhepunkt gelangen. Sie wollte geleckt werden. Ihr Kitzler sehnte sich danach, von einer geübten Zunge so lange bearbeitet zu werden, bis es kein Zurück mehr gab und sie aufstöhnte vor Glück.

»Muss ewig her sein, dass mich jemand so verwöhnt hat. Zuletzt wohl meine Mutter, als ich ein kleines Baby war.« Hector grinste und Marina fragte sich, ob er bereits als Baby diese grünen Augen gehabt hatte. Sie versuchte sich zu erinnern, wann ihr ein Mann das letzte Mal derart gefallen hatte. Aber das war eine schwierige Sache: Je attraktiver ein Mann war, desto höhere Ansprüche stellte Marina an seine Leck-Künste. Und für gewöhnlich war die Enttäuschung umso größer.

»Du machst das wirklich sehr gut.« Hector hielt die Augen geschlossen, um die Berührungen an seinen Füßen vollkommen genießen zu können. Marina knetete Hectors Fußsohlen, gerade fest genug, dass auch kitzlige Menschen nicht in Versuchung kamen, zu lachen.

»Da könnte ich mich glatt dran gewöhnen«, seufzte Hector.

»Dann komm doch öfter hierher.« Klang das komisch? Aufdringlich? So, als könnte sie es nicht erwarten, ihn regelmäßig hier in Tonys Nagelreich zu empfangen? Wenn sie seinen Schwanz lutschen wollte, sollte sie lieber nicht versuchen, aus Hector einen Stammkunden zu machen.

»Ich denke, das könnte ich in Erwägung ziehen. Vielleicht ist Daria ja so lieb und schenkt mir einen weiteren Gutschein zur Fußmassage, wenn ich Geburtstag habe. Ist nicht mehr allzu lange hin.«

»Daria?« Marinas Finger, die bis eben noch einen angenehmen Druck auf Hectors Füße ausgeübt hatten, erschlafften. Wer war diese Daria? Seine Freundin? Ehefrau? Er trug keinen Ring. Hatte er ihn verloren, weil er äußerst schusselig war? Oder übte er einen Beruf aus, bei dem er keinen Schmuck tragen durfte? Eine andere Frau konnte Marina nicht gebrauchen, wenn sie Hector zwischen ihren Beinen platzieren wollte.

»Ja, Daria. Meine Vermieterin. Aber willst du gar nicht wissen, wann ich Geburtstag habe? Ist das nicht so ein Frauending? Sag mir, welches Sternzeichen du bist und ich sage dir, wie du tickst.«

Marina schüttelte den Kopf. »Ich glaub nicht an Sternzeichen und so.« Janni hätte sie für diese Aussage mit einem »Schätzchen, wie kannst du nur so etwas sagen!« getadelt. Laut Marinas bestem Freund war das Sternzeichen etwas Essenzielles bei der Partnerwahl. Neben dem Härtegrad des steifen Schwanzes.

»Jetzt bin ich aber enttäuscht. Ich dachte, du quetschst mich aus. Typisch Löwe, weißt du? Die stellen sich gerne in den Vordergrund und berichten über sich.«

»Das merke ich schon.« Marinas Lippen formten sich zu einem Grinsen. Wenn ich dich ausquetsche, dann auf eine andere Art…

»Was bist du? Lass mich raten… Waage?«

»Falsch!«

»Hmmm… Was gibt es denn noch so? Krake? Pandabär? Hyäne? Ich kenne mich damit absolut nicht aus.«

»Fische.«

»Hätte ich gerne gehabt, um meine Hornhaut…«

»Ich bin Sternzeichen Fische.«

Hector schaute Marina an, ehe er in lautes Gelächter ausbrach. »Sehr gut! Das bedeutet ja, dass ich doch noch meine Fisch-Pediküre bekomme.«

Marina nahm eine Cremetube vom Schrank und verrieb die Creme mit streichenden Bewegungen an Hectors Füßen. Marina schaute in Hectors Augen und setzte ihren Fick-mich-Blick auf. In Hectors Gesicht stand geschrieben, dass er Marinas Blick zu deuten wusste. Doch zu leicht wollte sie es ihm nicht machen. Mit Männern musste man spielen, sie verwirren, anstatt ihnen gleich alles zu geben. So lauteten die ungeschriebenen Spielregeln.

»Fehlt nur noch eine Sache…« Marina schielte zu dem weißen Regal, das an der Wand befestigt war. Hier reihte sich eine Nagellackflasche an die andere. Mittlerweile wieder nach Farben sortiert. »Na, soll ich dir einen schicken Pink-Ton raussuchen?«

»Nein, danke, ich glaube, ich bevorzuge heute Nude an meinen Füßen!« Hector grinste.

»Nude? Bin ich auch gerne.« Marinas Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. Hector schaute sie an. Mit so einer direkten Aussage hatte er offenbar nicht gerechnet. Ehe Hector jedoch reagieren konnte, sagte Marina: »Bezahlen kannst du dann vorne am Empfang.« Sie war fertig mit ihrem Programm. Zumindest mit dem offiziellen.

»Reicht der Gutschein nicht aus?« Hector fummelte einen Zettel aus seiner Hosentasche. Marina überflog das Stück Papier.

»Stimmt ja, du hast einen Gutschein! Doch, der reicht.«

Hector zog sich Socken und Chucks an und stand auf. Langsam. Anscheinend wollte er die Praxis nicht so schnell verlassen. »Kann ich dir ein Trinkgeld geben?«

»Da sage ich nicht nein. Du kannst es vorne am Tresen in die Spardose stecken.«

»Das werde ich dann gleich mal machen.«

Ob du auch einfach nur wild rumstochern willst? Oder kannst du zur Abwechslung was?

Am liebsten hätte es Marina an Ort und Stelle herausgefunden. Doch Hector sah sie ein letztes Mal an, bedankte sich und verließ das Behandlungszimmer.

Ist wohl auch besser so!, redete sich Marina ein. Nach einem weiteren Fiasko war ihr diese Woche nicht. Marina räumte das Fußbad und das Handtuch weg, desinfizierte sich die Hände und verabschiedete sich um siebzehn Uhr von ihren drei Kolleginnen und Chefin Tony.

Die Fußpflegepraxis befand sich in einer Nebenstraße nahe der Innenstadt im Erdgeschoss eines Ärztehauses. Draußen erwartete Marina die übliche angenehm warme Luft. Sie nahm einen tiefen Atemzug des Duftes, der darauf hindeutete, dass sich ganz in der Nähe das Meer befand. Der Strand war bloß knapp zehn Minuten Fußmarsch von hier entfernt. Doch Marina würde warten, bis es dämmerte, ehe sie ihren Lieblingsplatz aufsuchte. Sie schwang sich auf ihr dunkelblaues Rad, das mittlerweile nicht mehr vollkommen dunkelblau war; dafür sorgten die Rostflecken, die ein wildes Muster bildeten. Während Marina in die Pedalen trat, ließ sie Souvenir-Läden, Boutiquen, Eis-Cafés und andere Geschäfte hinter sich. Sanft wehte der Wind durch ihr schwarzes Haar und stachelte ihre Vorfreude auf heute Abend noch mehr an.

2. Entspannung à la Marina

Der Sand strahlte eine angenehme Wärme aus, die sich an Marinas Füßen hochzog. In dem petrolfarbenen Bikini waren ihre Kurven ungeschützt. Doch niemand war hier, der Marina lüsterne Blicke zuwerfen konnte. Diese Ecke, die Bucht weit entfernt vom Badestrand, blieb meist von Besuchern verschont. Der Großteil zog den vorderen Teil des Strandes vor, der stets gut besucht war von Touristen und Einheimischen. Marina hingegen nahm den längeren Weg auf sich, um in der Stille mit Strand und Meer zu verschmelzen. Selten kamen Leute hierher. Wenn, dann Künstler, die den Sonnenuntergang und die Palmen auf einer Leinwand festhielten, oder Fotografen, die für ein gutes Bild gerne einen Marsch in Kauf nahmen. Zu beiden Seiten ragten steinige Klippen etwa fünf Meter in die Höhe. Palmen und Gräser sorgten zusätzlich für ein Gefühl des Abgeschirmtseins. Hier war die Natur noch mächtiger als am von Menschen gestalteten Touristen-Strand. Wie ein langer Arm griff das Wasser nach dem Sand. Während die Sonne allmählich im Meer versank, blieb die Temperatur unverändert. Das ganze Jahr über war dieser Ort mit Sonne erfüllt und auch Weihnachten hatte Marina stets im warmen Sand gefeiert. Keine Kälte, keine Weihnachtsbäume. Stattdessen Lebkuchen-Seesterne und Ingwer-Chili-Cocktails von Tante Cyanea, die weniger Marinas Tante, sondern viel mehr ihre Großtante war. Wie schon Colbie Caillat gesungen hatte: I love Christmas in the sand. Obwohl Marina noch nie zuvor richtig vor Kälte gezittert hatte, vermisste sie den Winter mit Eis und Schnee nicht.

Es war ein aufreibender Arbeitstag gewesen und Marinas Hände schmerzten leicht von den vielen Fußmassagen. Zeit, endlich ein bisschen zu entspannen! Auf die Art, die Marina am liebsten war.

Sie ließ sich in den Sand sinken und legte sich auf den Rücken. Der warme Sand kitzelte an ihrer Haut. Marina liebte dieses Gefühl. Als ob Abertausende kleine Sandkörner sie massierten, ihren Körper erforschen wollten. Marinas blaue Augen schauten kurz in Richtung Meer, das von der untergehenden Sonne rötlich eingefärbt wurde. Ein ins Nass tauchendes Feuer. Wunderschön, doch so kurzlebig. Sobald Marina ihre Augen schloss, trat ein anderes Bild an die Stelle des Sonnenuntergangs. Genauer gesagt ein Gesicht. Mit intensiv grünen Augen und einem Drei-Tage-Bart. Marina stellte sich vor, wie Hector nicht bloß wie vorhin seine Socken, sondern auch sein Shirt und seine Hose auszog, bis er komplett nackt auf dem Stuhl saß und sie mit seiner Männlichkeit erwartete. Mit welcher Größe sie wohl zu rechnen hatte? Marina liebte es, wenn ihr Mund gestopft wurde, aber ein zu langer und breiter Penis stand einem genussvollen Blasen doch eher im Wege. Hatte Hector seinen Stab rasiert? Oder war dieser von Schamhaaren umrahmt? Marina hatte eine Vorliebe für behaarte Schwänze. Irgendwie wirkte es auf sie wilder, männlicher. In ihrem Leben hatte Marina bereits viele Schwänze gesehen. Große, kleine, dicke, dünne. Aber unter ihnen war noch keiner gewesen, der ihre Muschi hatte stoßen dürfen. Auch wenn Marina sich danach sehnte, von einem Mann genommen zu werden, so besaß sie doch eine immense Ausdauer. In ihren Augen war die Jungfräulichkeit etwas, das frau nicht so einfach hergeben sollte. Und schon gar nicht an jemanden, der sich nicht gebührend ins Zeug legte.

Marinas rechte Hand strich zärtlich über ihren prallen Busen. Sie zog das Bikini-Oberteil runter, um an ihren Brüsten spielen zu können. Dieses Gefühl, wenn sie in ihre Nippel kniff… Es zog direkt nach unten zwischen ihre Beine, dort, wo ihre Muschi dabei war, feuchter und feuchter zu werden. Erst ein einziges Mal war sie dabei erwischt worden, wie sie es sich am Strand selbst besorgte. Schade eigentlich, wenn sie überlegte, dass es sie irgendwie noch mehr erregt hatte, von dem jungen Mann um die zwanzig beobachtet zu werden…

Marina richtete sich leicht auf und blickte an sich runter, vorbei an Brüsten und Bauchnabel. Ihre rechte Hand schob die Bikini-Hose beiseite und liebkoste mit sanften Bewegungen zuerst den glatten Venushügel, dann die inneren Schamlippen, die wie ein kleiner Schmetterling nach außen gewölbt waren. Der Kitzler war prall und eignete sich ideal zum Rubbeln.

Marina sah aus wie eine gewöhnliche Frau. Eine hübsche Frau mit Kurven. Dass die Männer sich von ihr so ohne Probleme um den Finger wickeln ließen, hatte jedoch einen ganz bestimmten Grund: Marina war eine Meerjungfrau, in deren Adern Sirenen-Blut floss. Keine, die singend in einem Muschel-Bikini auf einem Felsen saß und von ihrem Traumprinzen träumte. Sie konnte nicht einmal besonders schnell oder gar elegant schwimmen. Auch bildete sich bei Kontakt mit dem Meer keine Flosse, sondern lediglich ein paar blaue fischartige Schuppen, die sich über Marinas Vagina zogen, wenn sie ins Wasser tauchte. Tiefes Abtauchen ins Meer war aufgrund ihres Ekels vor Quallen nicht drin. Ja, Marina sprach von Ekel. Doch spielte auch eine Angst mit rein, die Marina verspürte, seitdem sie sich erinnern konnte. Der Bootsunfall, als sie ungefähr drei Jahre alt gewesen war… Viel wusste Marina nicht darüber, sie erinnerte sich bloß an jede Menge Feuerquallen, die im Wasser schwammen wie schreckliche rote Geister. Der Sturm hatte dafür gesorgt, dass das für gewöhnlich so paradiesische Meer sich in einen brodelnden Hexenkessel verwandelte. Marinas Großmutter Arenaria und auch Marinas Mutter Cariba waren mit auf dem Fischerboot gewesen.

»Es war eine dieser Fischerbootstouren«, hatte Arenaria berichtet. »Du wolltest unbedingt mal bei so etwas dabei sein, weil dein Freund aus dem Kindergarten gesagt hat, wie toll es sei, mit einem Boot übers Meer zu fahren. Es hat dir gefallen - bis auf die vielen Fische, die gefangen wurden. Dann zog der Sturm auf und das Boot kenterte. Viele konnten sich retten. Doch deine Mutter hat es nicht geschafft, ans Festland zu schwimmen. Sie ist eine grandiose Schwimmerin gewesen, aber gegen die Mächte der Natur hatte selbst sie keine Chance.« In Arenarias Augen zeichnete sich auch nach all den Jahren dieser Schmerz ab, der nur im Blick derjenigen zu finden ist, die ihr eigenes Kind verloren haben. Marina wollte ihre Oma nicht unnötig belasten und sprach das Thema nur selten an. Tante Cyanea konnte nichts zu dem Unfall sagen; sie hatte zu diesem Zeitpunkt noch in ihrem alten Wohnwagen am Strand gelebt und wenig von dem Leben ihrer Schwester, deren Tochter und Enkeltochter mitbekommen. An ihre Mutter hatte Marina keinerlei Erinnerung. Für sie erschien es so, als hätte sie schon immer bei ihrer Großmutter und ihrer Tante gelebt. Bloß eine Kiste mit Fotos bestätigte, dass es Marinas Mutter Cariba jemals gegeben hatte. Die schwarzen Haare hatte Marina von ihrer Mutter, so viel stand fest. Marinas Vater hatte sich kurz nach ihrer Geburt aus dem Staub gemacht. Von ihm besaß Marina nicht ein einziges Bild. Nur die Schilderung ihrer Großmutter, die nicht sehr schmeichelhaft war, zeugte davon, dass es ihn gegeben hatte. »So wie er deine Mutter behandelt hat, ist es besser, dass du ihn nicht kennengelernt hast!« Arenaria hatte seit dem Krebstod ihres Mannes Angus vor etwa dreißig Jahren nie wieder eine Beziehung gehabt und war mittlerweile nicht mehr allzu gut auf Männer zu sprechen. In Marinas kleiner Familie besaßen alle Frauen Meerjungfrauen-Gene: Ihre Großmutter, ihre Großtante, ihre Mutter und auch Marina selbst. Auch Marinas Großvater hatte Meeresblut in seinen Adern gehabt. Bisher hatte Marina jedoch keinen Meermann kennengelernt.

Früher, vor vielen, vielen Jahren hatten die Meermenschen laut Marinas Großmutter einmal so etwas wie eine Flosse gehabt. Aber die Evolution hatte ganze Arbeit geleistet und den nun an Land lebenden Meermenschen bloß ein paar Schuppen als Erinnerung hinterlassen. Janni war der einzige Mensch, der von Marinas Geheimnis wusste. Es war nichts, womit Marina angeben wollte. Das Risiko, in einer Freak-Show zu enden, erschien ihr zu groß.

»Du wirst wohl eher ausgestellt, weil du immerzu an dir selbst rumrubbelst«, hatte Janni mal mit einem breiten Grinsen zu ihr gesagt, als Marina sich weigerte, mit ihm schwimmen zu gehen, aus Angst, jemand entdecke ihre blauen Schuppen zwischen den Beinen.

Und da mochte er recht haben… Wann immer Marina die Lust überkam, konnte sie nicht anders, als dieses verlangende Kribbeln in ihrer Muschi zum Höhepunkt zu treiben. Egal, wo sie gerade war.

Marina stöhnte auf, als ihre Fingerspitzen etwas Druck auf ihren Kitzler ausübten. Rasch zog Marina sich ganz aus und spreizte ihre Beine. Marinas Mittel- und Zeigefinger drangen in ihr Lustloch vor. Geile Nässe erwartete sie. Vor ihrem inneren Auge entstand die Vorstellung, von diesem Hector unter tiefen Stößen genommen zu werden. Ihr erstes Mal war überfällig. Sie musste es allmählich tun, wenn sie nicht bald durchdrehen wollte. Zwar fühlten sich Marinas Finger außerordentlich gut in ihrer Vagina an, doch da musste es mehr geben. Einen nackten, männlichen Körper, an dessen Rücken Schweißperlen hinabglitten. Einen Mund, der Dinge wie »Spreiz deine Beine weiter für mich« in Marinas Ohr hauchte.

Mit jedem Stoß ihrer Finger wurde Marina einen bisschen mehr an den Abgrund der Ekstase gedrängt. Mehr. Und mehr. Und mehr. Und dann ergab sie sich dem Orgasmus, der Besitz von ihren Schenkeln ergriff. Für ein paar Sekunden war ihre Muschi der Mittelpunkt der Welt. Als die letzten Zuckungen der Lust verebbt waren, öffnete Marina ihre Augen. Niemand da, der ihren Höhepunkt live miterlebt hatte. Außer das Meer, das Marinas Orgasmus-Gesicht bereits kannte. Die Wellen wiegten sanft in der Abenddämmerung hin und her.

Komm her, komm her!, schien das glitzernde Wasser zu rufen. Marina, noch immer vollkommen berauscht und unbekleidet, ließ den trockenen Sand hinter sich und tauchte mit ihren Füßen in das klare Wasser ein. Wie ein Gruß umspielten die Wellen Marinas Knöchel, hießen sie willkommen. Nachdem Marina sich versichert hatte, dass keine Quallen hier herumschwammen, sprang sie in die Wellen. Innerhalb kürzester Zeit wich die glatte Vagina einem ungleichmäßigen Dreieck bläulicher Schuppen. Hier hinten brauchte Marina keine Angst zu haben, entdeckt zu werden. Sie konnte ihr Meerjungfrauen-Ich zelebrieren, die Verbindung mit dem Wasser auskosten.

3. Sonderbehandlung

»Das wird eine Wahnsinnspremiere! Ich spüre es; dieses Mal lande ich direkt in den Top Ten! Gleich nach der Arbeit kommst du her, okay? Aber nicht vor achtzehn Uhr. Ich muss unbedingt noch aufräumen. Das habe ich gestern nicht mehr geschafft.«

»Na gut, aber nur, wenn wir die Zwiebelsuppe nach dem Rezept deiner Mutter kochen!«

Marina grinste in sich hinein. Die letzten Tage waren ereignislos verlaufen, beinahe langweilig. An den Abenden war sie zu kaputt gewesen, um noch irgendwohin zu gehen, und nach einer geübten Zunge zu suchen. Heute war Dienstag und Marina wollte sich abends mit ihrem besten Freund treffen. Einfach mal wieder auf andere Gedanken kommen. Sie nahm einen großen Schluck aus ihrer Wasserflasche und sah zu der weißen Uhr hoch. Kurz vor vier. Noch eine Stunde, ehe sie Feierabend machen konnte.

Es klopfte an die Tür und kurz danach schaute das von blondem Haar umrahmte schmale Gesicht von Marinas Kollegin Valerie hinein. »Hast du meine rosa Nagelfeile gesehen?«

Marina setzte die Flasche ab und schüttelte mit dem Kopf. »Habe ich nicht.«

Valerie seufzte. »Tony wird mich killen, wenn ich ihr sage, dass ich diese Woche bereits drei Feilen verschlampt habe…«

»Drei schon?« Marina grinste.

»Ja…«, gab Valerie zerknirscht zu. »Und letzte Woche war es der Bimsstein und davor der Kasten mit dem Glitzernagellack. So ein Scheiß!«

»Ich hoffe, du findest deine Feile. Falls es gar nicht anders geht, frag mich noch mal, wenn mein letzter Kunde weg ist. Aber empfehlen kann ich dir das nicht… Ich bin eine miese Sucherin! Schon als Kind habe ich bei diesen Wo-ist-Walter-Bildern richtig versagt.«

Valerie grinste. »Du freust dich sicher schon drauf, oder?«

Marina zog die Augenbrauen hoch. »Worauf? Auf das Suchen? Ne!«

»Nein, auf deinen letzten Kunden für heute! Der Typ im Wartebereich sieht echt schnuckelig aus! Der muss zu dir wollen. Janette hat eben Frau … ach, wie heißt sie noch gleich? Die, die immer so perfekt faltenfreie Blusen trägt…«

Marina zuckte mit den Schultern. Wie sollte sie sich die Namen von den Kunden ihrer Kolleginnen merken, wenn sie schon bei ihren eigenen Kunden scheiterte?

»Na, ist ja auch nicht so wichtig. Ich habe gleich Herrn Miller. Ich hoffe, er regt sich nicht wieder über den Lavendelgeruch in meinem Behandlungszimmer auf. Ich habe ihm schon mehrmals gesagt, dass ich nicht wegen ihm meine Räucherstäbchensorte wechsle. Was glaubt der eigentlich, wer er ist? Ich dachte ja, ich kann ihn Janette oder dir unterjubeln, aber er will weiterhin bei mir bleiben. Bescheuert, oder?«

»Vielleicht kabbelt er sich gerne mit dir.« Marina grinste.

»Ja, das wird es wohl sein.« Valerie seufzte. »Gut, ich suche weiter nach meiner Feile. Und dir viel Spaß, Kollegin!« Valerie zwinkerte Marina zu, ehe sie aus dem Türrahmen verschwand.

Marina ging aus ihrem Behandlungszimmer, um den Kunden aus dem Wartebereich zu holen. In der Hand hatte sie ihren Terminplan für diese Woche, den Cathy von der Anmeldung ihr stets am Montagmorgen auf dem Sideboard hinterlegte. Marina ging am Tresen vorbei zur gemütlichen Sitzecke, in der die Kunden Platz nehmen konnten.

»Herr Carpani, bitte«, sagte Marina, ohne aufzusehen.

Carpani… der Name kam ihr bekannt vor. Wo hatte sie ihn schon mal gehört? In einem italienischen Film? Oder war es der Name einer Eisdiele in der Innenstadt?

»So schnell sieht man sich wieder! Ich hoffe doch, dass du mich innerhalb der letzten Woche nicht vergessen hast?«

Hector. Er war es und strahlte Marina mit seinem breiten Lächeln an. Heute trug er ein weißes Shirt, locker sitzende knielange Jeans und braune Sneakers. In seinen dunkelblonden Haaren steckte eine Sonnenbrille.

»Wie könnte ich dich vergessen?« Schlagartig erreichte Marinas Laune ihren heutigen Höhepunkt. Ihre Pussy jubelte und stachelte Marina an, nach Behandlungsende ein Check hinter die Aufgabe Frag Hector Carpani nach einem Fick-Date zu machen.

Hector grinste zufrieden und folgte ihr ins Behandlungszimmer. Cathy lächelte Marina zu, als sie mit Hector im Schlepptau am Tresen vorbeiging. Was sie wohl dachte? Marina versuchte, sich auf der Arbeit möglichst gesittet zu benehmen und nichts von ihrem lustvollen Hobby, dem sie so gerne am Strand nachging, durchschimmern zu lassen.

Hector Carpani… Sein Name klang in Marinas Ohren wie der Hauptdarsteller eines atemberaubenden Films. Ein Film, der nicht mit heißen Szenen geizte und die Zuschauerinnen um den Verstand brachte. Sah Hector einfach nur gut aus oder brachte ein Kuss von ihm ihr tatsächlich den Rausch, nach dem sich Marina so sehnte? Sinnlichkeit, die nicht verebbte, sondern mit jeder Berührung, jedem Kuss gesteigert wurde.

»Da bin ich wieder.« Hector nahm auf dem Stuhl Platz und zog seine weißen Sneakersocken aus.

»Hast du so schnell einen neuen Gutschein von deiner Vermieterin bekommen?«

»Nein, habe ich nicht. Stell dir vor, ich bin bereit, für deine großartige Fußmassage in meine eigene Tasche zu greifen. Ich glaube, wenn Daria mir noch mehr Geschenke macht, geht mir ihr Mann Claus bald an die Gurgel und schmeißt mich raus! Es war schon ein Wunder, dass ich die Wohnung überhaupt bekommen habe. Und zwar…«

»Dasselbe Programm wie letztes Mal? Sorry, aber ich will dir keine Minute deiner selbst bezahlten Fußpflegebehandlung unterschlagen.« Marina unterbrach ihn, auch wenn sie gerne wollte, dass er weiterredete. Der Klang von Hectors Stimme fühlte sich warm an. Wie ein Stück Karamell, von der Sonne erhitzt. Marina konnte sich gut vorstellen, wie Hectors Mund Worte formte, um sie so richtig in Stimmung zu bringen. Wie zum Beispiel: »Will meine kleine Schlampe gefickt werden?« oder »Dir werde ich jetzt die frechen Lippen stopfen!«

»Ja, gerne. Das tat echt gut…« Hector nickte, während Marina das Fußbad vorbereitete. Zwischen Marinas Beinen wurde es kribbelig. Ob er etwas von ihren Absichten ahnte? Nicht, dass er einer von diesen sittsamen Männern war, die es gleich auf etwas Festes anlegten! Das musste sie rausfinden, bevor sie zu weit ging und hinterher einen Verehrer an der Backe hatte. Marina behauptete von sich selbst, kein Beziehungstyp zu sein. In der Vergangenheit waren zwei Monate die längste Zeit gewesen, die sie es mit nur einem Mann ausgehalten hatte. Hochzeit und Familiengründung waren Themen, mit denen sich andere Leute gerne auseinandersetzen konnten, aber Marina hielt nichts davon. Wie konnte man sich freiwillig für ein ganzes langes Leben an nur eine einzige Person ketten?

»Du bist nicht sehr romantisch, Marina! Stell dir mal vor, du findest den Kerl, der es dir im Bett ordentlich besorgt. Wärst du nicht daran interessiert, ihn dir auf lange Sicht zu sichern?«, hatte Janni mal gefragt. Marina wusste nicht, was sie in einer solchen Situation machen würde. Aber wie sollte sie jemanden fürs Leben finden, wenn sie noch nicht mal jemanden entdeckt hatte, der gut genug war, um sich von ihm entjungfern zu lassen?!

Hector erzählte seine Geschichte und Marina stupste ihre Geilheit beiseite. »Also, stell dir mich zwischen einem Haufen Anzugstypen vor, denen die Geldscheine aus den Hosentaschen rausquellen. Ich wollte schon wieder gehen, weil ich absolut keine Chance sah, in diese Anliegerwohnung zu kommen. Doch ich blieb, weil die Katze des Hauses, Maria-Tulipa, um eine Streicheleinheit bat. Wie kann ich da Nein sagen? Daria sprach mich schließlich an, als sie sah, wie gut ich mich mit ihrer Katze verstand. Sie ist eine nette Dame um die sechzig. Also Daria. Maria-Tulipa ist sieben. Gut gehalten haben sich beide. Jedenfalls war ich der einzige Kerl, von dem sich Maria-Tulipa streicheln ließ. Die anderen Bewerber hat sie nicht beachtet, einen sogar angefaucht. Aber der Typ war auch ein arroganter Schnösel. Ein Wunder, dass er Daria nicht vorgeschlagen hat, gleich das ganze Haus zu kaufen! Daria erzählte mir, dass ihre Katze sonst Männer meidet - aber wenn sie sich von mir streicheln lässt, kann ich ja kein schlechter Kerl sein. Also durften Schnöselchen und die anderen weiterziehen. Tja, so wie es aussieht, kann ich gut mit Muschis!«

»So? Tiere mögen dich? Kann ich mir fast nicht vorstellen. Jemand, der seine Hornhaut von Fischen abknabbern lassen will, kann doch kein Tierfreund sein? Und dann auch noch Muschis. Die meisten sind ziemlich eigenwillig. Meine Muschi hättest du auf jeden Fall nicht so einfach zufriedengestellt.«

Hector selbstbewusstes Grinsen wurde breiter. »Willst du es drauf ankommen lassen?«

»Möglich.«

Marina mochte Männer, die ein gesundes Selbstvertrauen besaßen, solange es nicht in Narzissmus gipfelte. Aber bei Hector machte sie sich darüber keine Gedanken. Seine Haare waren zwar gestylt, aber nicht so sehr, dass man ihm Selbstverliebtheit hätte unterstellen können.

Marina stellte das Fußbad unter Hectors Füße und er tauchte die Zehen langsam in das duftende warme Wasser ein. Hectors Augen ließen nicht eine Sekunde von Marina ab. Sein Blick sorgte für einen regelrechten Kribbelrausch zwischen Marinas Beinen.

»Ah, sehr angenehm! Du kannst gerne mal zu mir kommen und mir mein Badewasser einlaufen lassen. Du bist echt gut darin, die perfekte Wassertemperatur zu finden.«

Wieso wechselte er jetzt das Thema? Wollte er den Schwanz einziehen, bevor er ihn überhaupt ausgefahren hatte?