Mehr als Überwinder - Dr. Brian J. Bailey - E-Book

Mehr als Überwinder E-Book

Dr. Brian J. Bailey

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Beschreibung

Dieser Kommentar über Paulus’ Brief an die Römer, der das „Meisterwerk des Neuen Testaments“ genannt wird, erklärt den Weg des Glaubens, der im Römerbrief ganz ausführlich dargestellt wird. Zuerst hat Gott einen Bund mit den Juden geschlossen, aber dann hat er durch Jesus Christus den Weg für die Nationen geöffnet.
 
Dr. Brian J. Bailey beschreibt ganz klar, wie Gott über Sünde zornig sein musste, weil er ein gerechter Gott ist und dass keiner vor Gott eine Entschuldigung hat, sondern alle die Herrlichkeit Gottes nicht erlangt haben. Dieser Zorn Gottes wird durch das Opfer Jesu Christi beschwichtigt und alle, die an Jesus glauben werden gerechtfertigt und können in der Freiheit vom Gesetz leben, erhalten die Kraft, ein heiliges Leben zu führen.
 
Ein Schwerpunkt des Römerbriefes liegt auf der Erkenntnis, dass der Gerechte aus Glauben leben wird. So wird es auch in diesem Buch immer wieder deutlich gemacht, dass wir uns Glauben nicht verdienen können, sondern dass er nur durch die Gnade Gottes kommt. Durch die Einflechtung persönlicher Erlebnisse werden die Bibelstellen für die heutige Zeit noch verständlicher.
 
Dieser Kommentar ist eine hervorragende Ergänzung zum persönlichen Bibelstudium und eine willkommene Hilfe bei der Predigtvorbereitung. Er zeigt den Reichtum des Römerbriefes auf und ermutigt dazu, dieses Buch der Bibel immer wieder zu studieren. 

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RÖMER

Mehr als Überwinder

Originaler Titel: “More than Conquerors - Romans”

© 1994 Brian J. Bailey

Version 1.0 (Englisch)

Titel in Deutschsprachlich: “Mehr als Überwinder - RÖMER ”

Version 1.0 (Deutschsprachlich)

© Brian J. Bailey

Cover Design:

© 2001 Brian J/ Bailey und Lizenzgeber

Alle Rechte vorbehalten.

Herausgegeben von Zion Christian Publishers.

Verwendung mit Genehmigung.

Alle Rechte vorbehalten.

Kein Teil dieser Publikation darf in reproduziert, gespeichert oder übertragen werden in irgendeiner Weise oder auf irgendeine Weise, elektrisch oder mechanisch, ohne die schriftliche Genehmigung des Herausgebers, außer im Fall von kurzen Zitaten in Artikeln oder Rezensionen.

Herausgegeben von Paul G. Caram

Übersetzung: Monja Meyer

 Veröffentlicht im E-Book-Format im 2024

In den Vereinigten Staaten von Amerika.

Für weitere Informationen kontaktieren:

Zion Christian Publishers

Ein Ministerium der Zion Fellowship, Inc.

P.O. Kasten 70

Waverly, NY 14892

Tel.: (607) 565-2801

Fax: (607) 565-3329

www.zcpublishers.com

www.zionfellowship.org

ISBN elektronische Version (E-Book) 978-1-59665-797-7

Gewidmet

Dem Herrn und Retter, Jesus Christus, dem mächtigen Überwinder.

Außerdem meiner eigenen lieben Ehefrau Audrey, die durch seine Gnade in all ihren Jahren des Leidens mehr als eine Überwinderin war. 

ANERKENNUNGEN

Wir möchten unseren Dank gegenüber den folgenden Personen ausdrücken:

Clark L. – für seinen Eifer hinter dem Computer, als er die Manuskripte dieses Bucher für die Veröffentlichung vorbereitete.

Mary H. – für ihre wertvollen regulierenden Vorschläge und Hilfen.

Elaine B. – von den Philippinen, für ihre Arbeit beim Zusammenstellen dieses Buches.

Betsy C. – für ihren Rat beim Druck und für ihren redaktionellen Beitrag.

Melissa  G.

Jennifer S.

Brian A. 

VORWORT

Dieses Buch wird überreicht, damit du die Vielschichtigkeit des Römerbriefes – dem Brief, der „das Meisterwerk des Neuen Testaments“ genannt wird – besser verstehen kannst.

Jeder Abschnitt wird am Anfang umrissen und dann folgt eine einfache aber gründliche Erläuterung des Briefes in einer leicht lesbaren Art.

Wir hoffen, dass das Lesen dieses Buches ein Segen sein wird und dass dies Buch dich durch deine weiteren Studien leiten und dir vielleicht sogar helfen wird, andere über diesen Brief zu lehren. Gott segne dich!

–Brian J. Bailey

URHEBERSCHAFT UND HINTERGRUND

Der Brief an die Römer wurde vom Apostel Paulus von Korinth, Griechenland, aus im Frühling 58 n. Chr. auf seiner dritten Missionsreise (Apg. 20,2-3) geschrieben. Es war während des kurzen Goldenen Zeitalters, als Nero in 54 n. Chr. nach dem Tod von Klaudius Kaiser wurde. In den Anfangsjahren seiner Herrschaft zeigte Nero erhebliche Begabung und viele gute Eigenschaften. Er war berühmt für seine Aufgeschlossenheit und Milde und er regierte mit Mäßigung. Aber in 59 n. Chr. waren seine Eitelkeit, Selbstsucht und Grausamkeit für alle offensichtlich. Er tötete seine Mutter, seine bedeutendsten Ratgeber Seneca und Burrus und viele der Adligen, um sich ihr Vermögen zu verschaffen. Sein Stiefbruder, Britannicus, der rechtmäßige Thronerbe vor Nero, wurde schon früher ermordet. In 64 n. Chr. wurden zwei Drittel von Rom durch Feuer zerstört, als Nero herumspielte. Nachdem er zum Feind des Volkes erklärt worden war, floh er aus Rom und beging Selbstmord. (9. Juni 68 n. Chr.)

Die Spanier beeinflussten die Römische Geschichte und Literatur zu dieser Zeit. Dies könnte die Tatsache erklären, dass Paulus gerne Spanien besuchen wollte, nach seiner vorgesehenen Reise nach Rom. (15, 24-28)

Bei der Beendigung von Paulus’ dritter Missionsreise (siehe Apg. 18,23 – 21,16; 54-58 n. Chr.) besuchte er Jerusalem im Juni 58 n. Chr. ein letztes Mal. Nachdem er dort abgelehnt worden war, blieb er vom  Sommer 58 bis Herbst 60 unter römischer Bewachung in Cäsarea. Dann unternahm er seine Reise nach Rom (Herbst 60 bis Frühling 61) und erlitt unterwegs Schiffbruch. Paulus kam als ein Gefangener nach Rom, verbrachte zwei Jahre in seinem eigenen angemieteten Haus. (61-63 n. Chr.) Als er in Rom war, schrieb er Epheser, Kolosser, Philemon und Philipper. Nero entließ ihn Anfang 63, aber in 67 n. Chr. wurde Paulus wieder gefangen genommen und unter Nero hingerichtet. (Mai-Juni 68)

Rom wurde nicht nur „der Ruhm des Reiches“ genannt, sondern auch „der Abwasserkanal der Nationen“. Es war eine Stadt, die auf sieben Hügeln gebaut worden war und in Offenbarung 17,9+18 wird so auf sie hingewiesen. Paulus hatte oft versucht, nach Rom zu reisen, aber wurde bis in seinem späten Leben daran gehindert. Das war ein Segen für uns, denn wenn er eher gegangen wäre, hätten wir möglicherweise nicht dieses „Meisterwerk des Neuen Testaments“ gehabt.

EINLEITUNG 1,1-1,17 – DER SINN DES DIENSTES

1.) 1,5 Menschen zum Glaubensgehorsam führen.

2.) 1,11 Etwas geistliche Gnadengabe mitteilen.

3.) 1,13 Frucht haben, die bleibt. (nach Joh. 15,16)

4.)1,14 In einer Haltung eines Schuldners predigen, der eine Schuld abbezahlt.

5.) 1,16a Als jemand predigen, der sich des Evangeliums nicht schämt.

6.) 1,16b In Gottes Kraft predigen, um die zu retten, die glauben.

7.) 1,17 Betonen „der Gerechte wird aus Glauben leben“. (Hab. 2,4)

In den Zeiten des Neuen Testaments war es ganz normal für denjenigen, der einen Brief schrieb, seinen Namen gleich am Anfang bekannt zu geben. Anders als heute setzte jeder seinen Namen in die Einleitung statt an das Ende. Das war der übliche Stil in der Ära des Neuen Testaments.

1,1 – Paulus stellte sich immer so vor: „Paulus, ein Knecht Jesu Christi“. Das Wort „Knecht“ kann in unserer Zeit irreführend sein, weil ein Knecht bestimmte Rechte hat. In jenen Tagen bedeutete „Knecht“ jedoch Sklave. Paulus war ein Sklave Jesu Christi. Die Römer würden dies besonders gut verstehen, weil es zur Zeit von Paulus ungefähr 60 Millionen Sklaven im Römischen Reich gab. Ein Sklave hatte absolut keine Rechte. Er gehörte seinem Herrn. Ein Herr hatte die Macht über Leben und Tod für seinen Sklaven. Er konnte ihm jede mögliche Art der Strafe geben und der Sklave hatte absolut kein Recht auf Einspruch. Der Herr hatte völlige Kontrolle über seinen Sklaven.

So sah Paulus seine Beziehung zu dem Herrn Jesus Christus. Er war Christi Sklave und Christus hatte jedes Recht über ihn. Wir müssen auch dieses Maß der Weihe und Hingabe für den Herrn Jesus Christus haben. Wir sollten ihm unsere Rechte übergeben. Wir sollten nicht mehr länger unabhängig von ihm selbst Entscheidungen treffen. Wir sind dazu berufen, unsere Leben völlig Christus zu geben, der alle Vollmacht über uns hat. Unsere Leben gehören in Wirklichkeit Christus. (Offb. 4,11)

Der nächste Ausdruck, den Paulus gebraucht, ist berufender Apostel“. Wir müssen auch unsere Berufung oder unseren Dienst kennen. Der Apostel Paulus macht es sehr deutlich, dass er seine Berufung kannte. Er war ein Apostel. Er sagt in 2. Korinther 12,12 aus: „Die Zeichen des Apostels sind ja unter euch vollbracht worden in allem Ausharren, in Zeichen und Wundern und Machttaten.“ Es ist wichtig, genau zu verstehen, was unser Dienst ist. Ein Apostel ist ein Gründer von verschiedenen Werken, aber er muss auch die Kraft Gottes zeigen. Ein Prophet ist jemand, der von Gott hört und Träume und Visionen hat. Er hat eine bestimmte Vollmacht, die Schicksale von Menschen, Gemeinden und Nationen zu leiten. Ein Evangelist ist eine Person, deren Dienst es ist, Seelen zu gewinnen. Ein Pastor ist ein Hirte und es ist sein Interesse im Leben, sich um die Schafe zu kümmern. Ein Lehrer ist jemand, der danach trachten sollte, die Geheimnisse Gottes zu verstehen und sie auf einfache und ordentliche Art und Weise erklären können sollte. Ein Apostel könnte die anderen vier Dienste übernehmen. Es ist jedoch entscheidend, dass wir unseren speziellen Dienst kennen müssen. 

Unsere Berufung zeigt sich oft in sehr jungen Jahren und ist für andere offensichtlich. Ich erinnere mich daran, als ich im Alter von ungefähr 26 Jahren zum ersten Mal nach Frankreich kam. Ich war auf dem Missionsfeld völlig neu und sprach nicht sehr gut französisch. Nun hatte ich mich selbst nie als einen Lehrer gesehen, aber die anderen Pastoren versammelten sich einfach um mich herum und sagten: „Lehre uns.“ Ich konnte es kaum glauben. Heute erscheint es so, dass unsere ganze Organisation eine Lehrgemeinschaft ist. Wir haben das Vorrecht, Pastoren auf der ganzen Welt zu lehren. Das scheint das Kennzeichen unserer Gemeinschaft zu sein. Außerdem sind die Menschen, die sich zu uns hingezogen fühlen, Lehrer. So gut wie jede Woche veranstalten wir irgendwo in der Welt Seminare, bei denen wir  Pastoren etwas lehren.

Natürlich führt ein wirklicher Lehrdienst nach Zion. Das Thema von Zion ist Heiligkeit, sein Thema ist Christus und Gott ständig suchen, um frische und neue Enthüllungen seiner Geheimnisse zu bekommen. Wir müssen unseren Dienst kennen, doch oft ist es für andere sehr offensichtlich. Andere haben mir gesagt: „Oh, du bist ein Lehrer.“ Du wirst das selbe erleben. Andere werden deinen Dienst auch erkennen. Wenn du dazu berufen bist, die Frau eines Pastors zu sein, wirst du bemerken, dass andere Frauen mit all ihren Problemen in Scharen zu dir kommen werden. Ich glaube, dass es einer der schwierigsten Dienste in der Welt ist, die Frau eines Pastors zu sein. Wenn du ein Evangelist bist, wirst du dich automatisch dabei entdecken, wie du Zeugnis gibst und Seelen gewinnst. Wenn du ein Pastor bist, wirst du wie eine Mutter Henne sein. Du möchtest, dass Menschen unter deine Flügel kommen, es ist etwas, was in dir entstanden ist.

Paulus sagte auch, dass er „ausgesondert für das Evangelium Gottes“ war. Wir müssen nicht nur selbst die Position eines Sklaven einnehmen und unsere besondere Berufung und unseren Dienst verstehen, sondern wir müssen auch hingegeben sein. Paulus war von ganzem Herzen bei der Sache. Viele sind jedoch nicht von ganzem Herzen dabei, sie sind zwischen vielen anderen Interessen hin- und hergerissen. „Ausgesondert“ kennzeichnet Hingabe mit ganzem Herzen gegenüber dem Evangelium. Paulus musste von früheren Lehren der Pharisäer abgesondert sein. Der Dienst kann nicht durch unseren natürlichen Verstand geleitet werden. Wir müssen von früheren Lebensstilen, Lehren und Denkmustern abgesondert sein. Wenn ich auf die Jahre zurückschaue, kann ich mich daran erinnern, viele Misserfolge gesehen zu haben. So viele haben in ihrem christlichen Leben gut begonnen oder im Dienst, aber relativ wenige beenden ihren Lauf. Jesus sagte: „Viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt.“ Normalerweise liegt der Grund für einen Misserfolg in den drei Punkten, die wir in 1,1 erörtert haben. Lasst sie uns noch einmal wiederholen.

Punkt eins bedeutet, die Position eines Sklaven annehmen, jemand, der keine Rechte hat. Viele Menschen ruinieren ihre Leben, weil sie einen fordernden Geist haben – „Ich brauche dies und das! Ich muss bessere Verhältnisse haben.“

Punkt zwei ist unseren Dienst verstehen. Wir müssen unseren Dienst erkennen und das, wozu Gott uns berufen hat. Paulus war nicht nur dazu berufen, ein Apostel zu sein, er war ausdrücklich dazu berufen, das Evangelium dort zu verbreiten, wo Christus noch nicht gepredigt worden war. Wir müssen den Ort und den speziellen Zweck kennen, zu dem Gott uns berufen hat. Er erledigt das Auserwählen, nicht wir. Und denke daran, dass zwischen der ersten Reihe und der Kanzel eine Kluft ist, die niemand überwinden kann. Nur Gott kann eine Person auf die Kanzel bringen. Es ist sehr wichtig, die Berufung zu kennen, die Gott uns gegeben hat. Wir werden nur für jene Berufung belohnt und wir werden nur für jene Berufung Gnade empfangen – nicht für eine andere Berufung. Wenn wir versuchen, einen Dienst zu übernehmen, den Gott uns nicht gegeben hat, wird es keine Gnade und keine Salbung dafür geben und wir werden kläglich versagen.

Punkt drei ist dem Ruf Gottes völlig hingegeben sein. Es bedeutet, „ausgesondert für das Evangelium Gottes“ zu sein. Wir müssen dem Ruf völlig hingegeben sein und nicht durch andere Interessen hin- und hergerissen sein. Dies kann die Trennung von unserem Vaterhaus bedeuten, um unsere Berufung zu erfüllen, sowie auch Abraham abgesondert wurde. (1. Mose 12,1) Eine Person mag ein oder zwei der entscheidenden Bedingungen erfüllen: 1. das Herz eines Knechtes haben, 2. unsere Berufung kennen und 3. der Berufung hingegeben sein. Um jedoch den Ruf zu erfüllen, den Gott auf unser Leben gelegt hat, müssen wir alle drei Punkte erleben.

1,2 – Paulus wird nun dieses Evangelium ausführen – „das er [Gott] durch seine Propheten in heiligen Schriften vorher verheißen hat“. Das Evangelium stammt von Gott. Alles, was von Gott stammt, wird den Test der Zeit bestehen. Deshalb ist es gut, die Ursprünge von allem zu überprüfen, um sicherzustellen, dass die Dinge von Gott begonnen wurden. Oft beginnen Menschen mit Werken, aber ihre Werke sind nicht von Gott geboren worden und Gott segnet und trägt sie nicht. 

In der ganzen Bibel ist das Evangelium Jesus Christi sehr deutlich formuliert worden. In 1. Mose 3,21 bekleidete der Herr selbst Adam: „Und Gott, der HERR, machte Adam und seiner Frau Leibröcke aus Fell und bekleidete sie.“ Hier ist der Anfang der Botschaft des Evangeliums. Einer musste sterben, um uns zu bekleiden. Blutvergießen war nötig, um Felle bereitzustellen, die Adam und Eva bedeckten. In 1. Mose 15,6 finden wir den Gedanken, durch Glauben als gerecht angesehen zu werden. Wir werden dies auch später in Römer Kapitel 4 sehen. In 2. Mose 12,3 bewahrte das Blut vom Passahlamm die Gläubigen vor Tod und Gericht. Jesaja Kapitel 53 zeigt den Herrn Jesus Christus als das Lamm Gottes. In Jeremia 33,8 und Hesekiel 11,19; 36,25-26 haben wir die Verheißung eines Neuen Bundes, bei dem Gottes Gesetze auf den fleischernen Tafeln unserer Herzen geschrieben sind. 

Wir müssen uns an die Gesamtheit der Botschaft des Evangeliums erinnern. Das Evangelium besteht nicht nur aus Errettung. Das Evangelium Gottes bedeutet, die Zehn Gebote (die Gesetze Gottes) auf die fleischernen Tafeln unserer Herzen zu schreiben, damit wir Gottes Gesetzen von unseren Herzen aus gehorchen und seine Söhne und Töchter sein können. Ein Sohn oder eine Tochter hat die charakteristischen Merkmale der Eltern. Deshalb sollten wir die charakteristischen Merkmale Gottes haben. Wie ist Gott? Gott ist ein heiliger Gott. Deshalb sollten wir heilig sein und das bringt es mit sich, dass seine Gesetze in unsere Herzen geschrieben sind. (Jer. 31,33)

1,3 – „...über seinen Sohn [Jesus Christus unserem Herrn].“ Das Thema des Evangeliums ist Jesus Christus. Das Ziel ist „Christus in uns“. Christus, der völlig in uns gebildet ist, ist die Hoffnung des Evangeliums. Im Alten Testament war die Stiftshütte von Mose zuerst Gottes Wohnstätte und später der Tempel von Salomo, als Gott in einem aus Steinen gebauten Tempel wohnte. Heute ist das Evangelium Christus, der in seinen lebendigen Tempeln wohnt. Wir sind Tempel des Heiligen Geistes. Was kommt dir in den Sinn, wenn du an einen Tempel denkst? Ein Tempel ist ein heiliger Ort, es ist ein Ort, der für den Gottesdienst geheiligt, ausgesondert und reserviert wurde. Wie sollten also unsere Körper sein? Unsere Körper sollten für den Gottesdienst ausgesondert sein, geheiligt und mit Gott erfüllt sein. Es war nicht der Zweck eines Tempels oder einer Stiftshütte, einfach vier Wände zu haben und zu sagen: „Dies ist Gott geweiht.“ Vielmehr sollten diese vier Wände die Wohnstätte Gottes sein und mit Gott und seiner Herrlichkeit erfüllt sein. 

„...über seinen Sohn [Jesus Christus unserem Herrn], der aus der Nachkommenschaft Davids gekommen ist dem Fleische nach.“ Hier sehen wir das doppelte Wesen Jesu. In seiner Menschlichkeit stammte er vom Samen Davids ab. Mit anderen Worten empfing Jesus seinen physischen Körper von Davids Geschlecht. Sein Körper wurde aus Marias Substanz hergestellt, die selbst eine Nachkommin Davids war. Sein Geist war jedoch göttlich und ewig. Das Wunder der Inkarnation machte Jesus zu Gott und Mensch gleichzeitig.

Es gibt noch einen anderen Punkt, den ich hier herausstellen möchte. David hatte während des Zeitalters des Gesetzes eine Offenbarung vom Evangelium Christi. Psalm 40,7-9 macht das deutlich: „An Schlacht- und Speisopfern hattest du kein Gefallen, Ohren hast du mir gegraben; Brand- und Sündopfer hast du nicht gefordert. Da sprach ich: Siehe, ich komme; in der Rolle des Buches steht über mich geschrieben. Dein Wohlgefallen zu tun, mein Gott, liebe ich; und dein Gesetz ist tief in meinem Innern.“ David hatte eine Offenbarung des Evangeliums. Das Evangelium sind nicht äußere Rituale und Opfer, sondern es ist ein lebendiges Opfer. Es bedeutet, die Gesetze Gottes in unsere Herzen geschrieben zu haben. Es drückt aus, ein weiches, hörendes, reagierendes Herz für Gott zu haben.

1,4 „...<und> als Sohn Gottes in Kraft eingesetzt.“ Christus war nicht nur der Sohn des Menschen, der Nachkomme Davids, sondern er war auch der Sohn Gottes, welches durch seine Auferstehung von den Toten bestätigt wurde. Jesus Christus wurde als Sohn Gottes eingesetzt „dem Geiste der Heiligkeit nach“. Dieser kleine Ausdruck „der Geist der Heiligkeit“ taucht an keiner anderen Stelle in der Bibel auf. Wir sollten keine Lehre aus diesem Ausdruck „der Geist der Heiligkeit“ ableiten. – Es ist einfach der Heilige Geist. Dies soll betonen, dass Christus ausgesondert wurde; er ist anders, er ist fern von Sünde, er ist mit Gott verbunden, der allein heilig ist. Wie wird er als der Sohn Gottes eingesetzt? Uns wird gesagt „auf Grund der Toten-Auferstehung“.

Paulus schrieb in seinem ersten Brief an die Korinther ausführlich über die Bedeutung der Auferstehung. Es gab ein Problem in der Gemeinde des Neuen Testaments, welches er in 1. Korinther 15,12 erwähnt.

„Wenn aber gepredigt wird, dass Christus aus den Toten auferweckt sei, wie sagen einige unter euch, dass es keine Auferstehung der Toten gebe?“ Einige der Menschen des Neuen Testaments sagten: „Es gibt keine Auferstehung.“ Sie waren wie die Sadduzäer, die auch nicht an die Auferstehung glaubten. Doch eine der grundlegenden Wahrheiten des christlichen Glaubens ist die Auferstehung Christi. „Wenn es aber keine Auferstehung der Toten gibt, so ist auch Christus nicht auferweckt; wenn aber Christus nicht auferweckt ist, so ist also auch unsere Predigt inhaltslos, inhaltslos aber auch euer Glaube. Wir werden aber auch als falsche Zeugen Gottes befunden, weil wir gegen Gott bezeugt haben, dass er Christus auferweckt habe, den er nicht auferweckt hat, wenn wirklich Tote nicht auferweckt werden. Denn wenn Tote nicht auferweckt werden, so ist auch Christus nicht auferweckt. Wenn aber Christus nicht auferweckt ist, so ist euer Glaube nichtig, so seid ihr noch in euren Sünden.“ (1. Kor. 15,13-17)

Es ist so wichtig zu verstehen, dass die Auferstehung Christi das Hauptthema des Evangeliums ist. Dies unterscheidet das Christentum von jeder anderen Religion. Keine andere Religion kann behaupten, dass ihr Leiter auferweckt wurde und aus diesem Grund haben wir solche Zuversicht. Paulus arbeitet die Wahrheit der Auferstehung Jesu Christi etwas später im Buch der Römer weiter aus. 

1,5 – „Durch ihn haben wir Gnade... empfangen.“ Von Christus empfangen wir Gnade und Apostelamt oder jeden anderen Dienst. Gnade und der Dienst gehören zusammen. In Epheser 4,7 sagt Paulus: „Jedem einzelnen von uns aber ist die Gnade nach dem Maß der Gabe Christi gegeben worden.“ Entsprechend unserer Dienstgabe ist Gnade oder göttliche Befähigung von Gott vorhanden, um uns zu ermöglichen, in jenem Dienst zu wirken. Aus diesem Grund können wir nicht außerhalb unseres Dienstes wirken. Der Dienst funktioniert nur durch die göttliche Befähigung (oder den Mantel) Gottes. Darum müssen wir unseren Dienst kennen.

Wir müssen auch wissen, was wir insbesondere tun sollten, denn zusammen mit der Berufung gibt es eine Salbung und Gnade von Gott, um sie zu erfüllen. Und was ist der Sinn des Dienstes? Er dient „zum Glaubensgehorsam unter allen Nationen“.

Es gibt nur ein Evangelium und das ist für jeden gleich. Es gibt nur eine Gemeinde und Gottes Gesetze sind für alle Nationen gleich. Es gibt nicht einen Maßstab für ein Land und einen anderen Maßstab für ein anderes Land. Paulus’ Botschaft war in jeder Nation gleich. (1. Kor. 4,17; 2. Mose 12,49) Deshalb müssen wir zwischen zulässigen Unterschieden in den Sitten und einer Kultur unterscheiden, die im Gegensatz zu den Gesetzen Gottes steht. In einigen Ländern besteht eine Sitte, mehrere Frauen zu haben. Dies ist ein nicht zulässiger Unterschied eines christlichen Lebensstils, weil es gegen das moralische Gesetz Gottes verstößt.

Als der Herr Jesus Christus seine Jünger lehrte zu beten, wies er sie an zu sagen: „Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.“ Wir wissen, dass der Wille Gottes im Himmel ausgeführt wird. Auf der Erde möchte er seinen Willen in unseren einzelnen Leben tun. Der Gedanke des „Glaubensgehorsams unter allen Nationen“ bedeutet, dass Gott möchte, dass das Evangelium in jeder Nation gepredigt wird und dass jede Nation zum Gehorsam des Evangeliums kommen wird. Es besteht die Tendenz zu denken, dass das Evangelium Jesu Christi nur mit der westlichen Welt in Zusammenhang steht, obwohl es in Wirklichkeit am Anfang seinen größten Antrieb im Osten hatte – Türkei, Galatien, Griechenland und Rom.

1,6 – „...unter denen auch ihr seid, Berufene Jesu Christi.“ Diejenigen, die von Gott dazu berufen sind, die Auserwählten zu sein sind vor der Grundlegung der Welt bei Gott bekannt. Wir sollten jedoch einen Unterschied zwischen berufen, auserwählt und treu machen. (Mt. 20,16; Offb. 17,14; Joh. 15,16; Eph. 1,4) Viele sind berufen oder zu einer Beziehung oder zu einem Dienst eingeladen, aber um auserwählt zu sein, müssen wir uns qualifizieren. Danach müssen wir weiterhin treu sein. 

1,7 – „Allen Geliebten Gottes, berufenen Heiligen in Rom...“ Der griechische Originaltext meint nicht „berufen, um Heilige zu sein“, sondern bedeutet „berufene Heilige“. Dies ist eine sehr wichtige Wahrheit. Das griechische Wort hagios bedeutet Heilige. Wir werden „Heilige“ genannt. Dies kommt unmittelbar bei unserer Wiedergeburt, aber es ist auch ein Prozess. Wir müssen das Wort Gottes an diesem Punkt verstehen.

3. Mose 27,28 hilft uns verstehen, was der Apostel Paulus hier sagte. „Jedoch alles Gebannte, das jemand für den HERRN mit dem Bann belegt, von allem, was ihm gehört, von Mensch oder Vieh oder vom Feld seines Eigentums, <das> darf nicht verkauft und nicht eingelöst werden. Alles Gebannte ist dem HERRN hochheilig.“

Wir müssen die Bedeutung von Heiligkeit verstehen, weil sie auf so viele andere Aspekte der Gaben und Gnaden Gottes zutrifft. Heiligkeit ist unmittelbar und fortschreitend. Der Gedanke in 3. Mose 27,28 ist, dass wenn der Israelit seine Freude und Ehrfurcht und Dankbarkeit für Gott ausdrücken wollte, er das tun konnte, indem er Gott ein Geschenk gab. 

Er würde Gott beispielsweise eine Vase geben, um seine Dankbarkeit auszudrücken. Er würde sie dem Priester überreichen. Sobald der Priester die Vase annahm, wurde sie heilig. Sie wurde heilig, weil der Priester sie im Namen Gottes annahm. Sie wurde Gottes Vase. Deshalb wird alles, was Gott gehört, automatisch heilig. Die Vase verändert sich überhaupt nicht. Sie wird nicht plötzlich von einem Licht umleuchtet. Sie strahlt nicht plötzlich voller Gold. Nein, sie ist die selbe, aber sie ist in dem Sinne verändert, dass sie nun Gott gehört und deshalb heilig wurde.

Genauso werden wir automatisch heilig, wenn wir Christus unser Leben geben, weil wir Gott gehören. Natürlich gibt es eine Ausarbeitung seiner Heiligkeit, um uns zu verändern. Wir werden diesen Gedanken später näher ausführen.

Das ganze Buch Römer hängt davon ab, die eigene Position in Christus zu verstehen und wie Gott uns ansieht. Sobald wir Jesus als unseren Retter annehmen, werden wir Heilige. Das ist so, weil wir Gottes Eigentum sind und Christus in uns wohnt. Aus diesem Grund werden wir seit der Bekehrung Heilige genannt. Doch wir brauchen auch die Ausarbeitung dieses Standes der Heiligkeit. Ein Großteil der Lehre aus Römer hängt mit dem Verständnis dieser Wahrheit zusammen.

Paulus fährt in Vers sieben fort: „Gnade euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus!“ Dies war ein üblicher Gruß zur Zeit des Neuen Testaments. Es entsprach den Worten: „Möge Gott dir göttliche Befähigung und Stärke geben, um in all deinen Nöten durchzuhalten.“ Paulus wendet sich an „alle in Rom“. Die Gemeinde in Rom war eine Gemeinde der Märtyrer. Die Urgemeinde erlebte im allgemeinen große Leiden und wenn die erste Gemeinde Leiden kannte, können wir sicher sein, dass die letzte Gemeinde die selbe Art von Leiden erleben wird. Genau genommen brauchen wir nicht an die Endzeit zu denken, denn die meisten von uns durchleben gerade jetzt irgendeine Form von Leiden oder Druck. Eine Frau Gottes sagte: „Kennst du jemand, der kein Problem durchlebt?“ Als ich einen Augenblick darüber nachdachte, ging jeder, der mir in den Sinn kam, durch irgendeine große Schwierigkeit in seinem Leben. Somit brauchen wir befähigende Gnade, um den Sieg davonzutragen.

Es ist nicht entscheidend, welches Problem du durchlebst, es gibt eine genau passende Gnade, um es durchzustehen. Der Herr entwickelte diesen Gedanken und zeigte meiner Frau diese Wahrheit aus den Petrusbriefen. Petrus spricht von verschiedenartigen Versuchungen, aber auch von verschiedenartiger Gnade. (1. Petr. 1,6; 4,10) „Verschiedenartig“ meint eine Vielzahl von Schattierungen oder Farben. Der Herr sprach zu meiner Frau und sagte: „Für jede verschiedene Farbe des Problems habe ich die genau dazu passende Farbe der Gnade, die dich befähigen wird, in jedem Problem den Sieg davonzutragen.“ Deshalb sollten wir mit Erwartung nach einer genau passenden Schattierung der Gnade für unser spezielles Problem Ausschau halten, weil wir zum vollkommenen Sieg berufen sind.

Wenn wir im Buch Römer lesen, werden wir sehen, dass Gott dafür gesorgt hat, dass wir „mehr als Überwinder“ sein werden. In jedem Problem hat Gott uns dazu bestimmt, der Sieger zu sein. Deshalb sollen wir nicht aufgeben, weil wir dazu berufen sind, in unseren Umständen zu triumphieren. David verkündete: „Herrsche inmitten deiner Feinde!“ (Ps. 110,2) Wie triumphieren wir? Es geschieht nicht durch unsere eigene Stärke, sondern durch die befähigende Gnade Gottes. „Gnade euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus!“

Gnade ist nicht nur für den Sieg nötig, sondern auch für Frieden. Der Apostel Paulus erläutert dies näher in Römer 16,20. „Der Gott des Friedens aber wird in kurzem den Satan unter euren Füßen zertreten.“ Frieden befähigt uns, nicht durch Worte, Gedanken und Ängste erschüttert zu sein. Und der Gott des Friedens heiligt uns völlig – Geist, Seele und Körper. (siehe 1. Thess. 5,23) Gottes Frieden befähigt uns, Sieg über Satan zu haben und jener Friede heiligt unser ganzes Wesen.

1,8 – „Aufs erste danke ich meinem Gott durch Jesus Christus euer aller wegen.“ Dies ist eine sehr wichtige Wahrheit, insbesondere für Pastoren und für die Menschen in der Gemeinde. Gott für alle Gläubigen zu danken ist eine Gnade und ein Kennzeichen eines reifen Christen. Ein Pastor sollte Gott für jedes Mitglied seiner Gemeinde danken, weil sie von Gott auserlesen sind. Um dafür Verständnis zu haben, was jeder einzelne Gläubige zur Effektivität und Entwicklung des Leibes Christi beiträgt, vergleiche Philipper 1,3; Kolosser 1,3 und 1. Thessalonicher 1,2. Dankbarkeit ist eine Tugend, die hoch geachtet und gepflegt werden sollte. Wir müssen bezüglich jedem in der Gemeinde einen persönlichen Sieg haben. (Phil. 1,3)

Vor vielen Jahren waren wir an einem bestimmten Ort und alles lief so gut. Wir waren von lieben Menschen umgeben – mit Ausnahme einer Person. Wir sagten zum Herrn (sowie andere sagten): „Herr, wenn nur diese Person nicht hier wäre, wäre es wie der Himmel auf Erden. Herr, bitte nimm ihn weg.“ Und der Herr sagte: „Nein, ich möchte, dass ihr mir für diese Person dankt, denn er tut mehr für euch als all die anderen.“ Ich musste zugeben, dass das stimmte, weil ich ungefähr zwei Mal wöchentlich in seinem Büro sein musste und zwei oder drei Stunden beten musste, bevor ich ihn besuchte, damit ich meinen Geist unter Kontrolle hatte. Nett gesagt war er ein Saul. Er war kein guter Mann. Er war voller Eifersucht und Neid und war ständig gegen mich. (und nicht nur gegen mich, sondern auch gegen andere)

Ich begann zu erkennen, dass dieser Mann mir wirklich half. Er perfektionierte mein Gebetsleben und stellte sicher, dass ich mindestens zwei Mal wöchentlich mit dem Geist Gottes erfüllt war, wenn ich ihn sah. Als Pastoren müssen wir den Sieg erlangen, in dem wir Gott ständig für jedes Mitglied in der Gemeinde danken.

Ich erinnere mich an einen lieben Pastor, der betete: „Herr, ich möchte, dass du Liebe entwickelst und Liebe in unseren Herzen zur Vollkommenheit bringst.“ Wir müssen genau auf das achten, was wir beten, denn Gott erhört unsere Gebete. Jenes Gebet wurde an einem Sonntagmorgen gesprochen. Es hörte sich so gut an, so wunderbar, so geistlich und jeder sagte „Amen“. In der folgenden Woche stand der Pastor an der Tür der Gemeinde, grüßte wie gewöhnlich die Menschen, als sie hereinkamen. Dann entdeckte er ihn. 

Der Pastor sah diese sonderbare Kreatur die Straße herunterkommen und dachte: „Sicherlich geht er irgendwo anders hin.“ Plötzlich kam diese Person zu seinem Entsetzen die Stufen zur Gemeinde hoch: „Sind Sie der Pastor?“ Die Antwort kam leise zurück: „Ja, ich bin der Pastor.“ Dann sagte der seltsame Mann: „Ich würde gerne zu Ihrer Gemeinde kommen.“ Sehr schnell widersprach der Pastor: „Oh, nein, Sie müssen nicht zu unserer Gemeinde kommen. Sehen Sie die Gemeinde in jener Straße dort? Das ist die Gemeinde, zu der Sie gehören. Sie werden sich dort sofort zu Hause fühlen.“

Der Mann sagte: „Nein, ich möchte zu Ihrer Gemeinde kommen.“ Der Pastor hatte eine sehr kleine Statur und der Besucher war sehr groß. Er überragte den Pastor und der Pastor war körperlich nicht dazu in der Lage, ihm den Zugang zu verbieten. Und trotzt des Beharrens des Mannes konnte der Pastor den Duft nicht mehr ertragen, der von seinem Körper ausging. Wieder sagte er: „Ich versichere Ihnen, dass unsere Gemeinde nicht Ihre Art von Gemeinde ist. Sie sollten die Straße heruntergehen. Sehen Sie, Sie können sie von hier aus erkennen.“ Der Fremde erwiderte: „Pastor, ich fühle mich dazu geleitet, zu Ihrer Gemeinde zu kommen.“ Und er ging direkt in die Gemeinde und setzte sich in die Reihe. 

Der Pastor dachte: „Was wird jetzt mit unserer Gemeinde geschehen? Was habe ich je getan, womit ich dies verdient habe?“ Dieser Mann war nicht nur von der Erscheinung her außergewöhnlich, sondern war auch geistlich und in jeder anderen Art und Weise außergewöhnlich. Nun begann er andere Mitglieder der Gemeinde „ausflippen“ zu lassen, bis jeder spürte, dass es an der Zeit war, den Kerl herauszubeten, auf die Straße, wo er zusammen mit anderen außergewöhnlichen Personen hingehörte. Er kam nicht nur und blieb während jenem ganzen Gottesdienst, er kam auch zum Abendgottesdienst, zum Gottesdienst mitten in der Woche und zum folgenden Sonntagsgottesdienst.

Der Pastor wurde verzweifelt und erkundigte sich beim Herrn: „Herr, was wirst du hier tun?“ Und der Herr sagte: „Hast du mich nicht gebeten, dich in der Liebe vollkommen zu machen?“ Er sagte: „Ja, Herr. Ich habe eine enorme Salbung erwartet.“ Der Herr sagte: „Dieser Mann wird meine Liebe in deinem Herzen entwickeln, weil du ihn lieben wirst.“ Um eine lange Geschichte kurz zu machen, die Liebe des Pastors entwickelte sich für diesen seltsamen Mann, der sich übrigens aufgrund der Liebe veränderte. Genau genommen wurde er ein anerkanntes Mitglied der Gemeinde.

„Danke ich meinem Gott euer aller wegen.“ Als Pastor und als Gemeinde müssen wir für jeden dankbar sein, den Gott in unsere Gemeinde stellt. Gott erwählt nicht nur den Pastor, sondern sucht auch die Mitglieder für den Pastor aus.

„...dass euer Glaube verkündet wird in der ganzen Welt.“ Paulus sprach der Gemeinde in Rom ein enormes Vertrauen aus. Es ging eine große Freisetzung von Glauben von jener Gemeinde aus. Sie waren im ganzen Römischen Reich bekannt, müssen also eine Gemeinde gewesen sein, die wirklich für Gott brannte. Sie waren eine Zeugnis gebende Gemeinde und sie versteckten ihr Licht nicht.

1,9-10a - „Denn Gott ist mein Zeuge, dem ich in meinem Geist an dem Evangelium seines Sohnes diene, wie unablässig ich euch erwähne allezeit in meinen Gebeten.“ Paulus war ein Mann der inbrünstig und oft betete. Er kannte viele Mitglieder der Gemeinde. Er kannte auch einige der Gemeindeleiter, weil er in anderen Teilen der Welt für ihre Bekehrung verantwortlich gewesen war, bevor sie nach Rom gekommen waren. 

1,10 – „...allezeit in meinen Gebeten, indem ich flehe, ob ich nun endlich einmal durch den Willen Gottes so glücklich sein möchte, zu euch zu kommen.“ Ich glaube nicht, dass Paulus wusste, wie er nach Rom kommen würde, denn er ging einige Jahre später als Gefangener nach Rom. Gott bringt uns an Orte, wo er uns haben möchte, aber es geschieht nicht immer auf die Art und Weise, wie wir es uns aussuchen oder erwarten würden. Paulus schrieb aus Korinth, aber seine „erfolgreiche Reise“ (So steht es in der englischen Bibel. Anm. d. Übers.) verlief nicht wie erwartet. Manchmal spüren wir, dass wir an einen bestimmten Ort gehen sollten und dass die kürzeste Entfernung zwischen zwei Punkten, eine gerade Linie ist, während Gottes Weg völlig anders sein kann. Wenn Gott uns irgendwohin beruft, meint er nicht immer, dass wir sofort gehen sollen. Alle Reisen sollten im Willen Gottes unternommen werden. Einige Pastoren denken, dass es der einzige Schlüssel ist zu reisen, aber wir müssen mit Sinn reisen und uns nur in Gottes Zeit fortbewegen. Mögen wir nicht wie ein Huhn, dem der Kopf abgeschlagen wurde, hin- und herlaufen.

1,11 – „Denn mich verlangt sehr, euch zu sehen, damit ich euch etwas geistliche Gnadengabe mitteile, um euch zu stärken.“ Es ist die Pflicht eines Pastors, geistliche Gaben mitzuteilen. Geistliche Gaben lassen eine Gemeinde blühen und stärken sie. Sie lassen auch eine Einzelperson blühen. Geistliche Gaben helfen einer Person, in Gott verwurzelt und gegründet zu sein. Eine Gabe nimmt unseren Mittelpunkt ein und inspiriert eine Person, wegen der Entwicklung seiner Gabe nach Gott zu trachten. Pastoren, Leiter und Sonntagsschullehrer müssen danach trachten, die geistlichen Gaben mitzuteilen. Die geistlichen Gaben werden gegeben, um eine Einzelperson zu erbauen und um eine Gemeinde zu erbauen. (1. Kor. 12,7) Es ist sehr wichtig einen Fluss von Zungenrede, einen Fluss von Auslegung und einen Fluss des Geistes der Weissagung zu haben. Sowie diese sind auch die anderen Gaben (sowie das Wort der Weisheit, das Wort der Erkenntnis und die Unterscheidung der Geister) alle äußerst notwendig.

1,12 – „Das heißt aber, um bei euch mitgetröstet zu werden, ein jeder durch den Glauben, der in dem anderen ist, sowohl euren als meinen.“ Erwarte, wenn du dienst, dass dir auch gedient werden wird und du gesegnet sein wirst. (Spr. 11,25) Gott wird dich nicht nur gebrauchen, um andere zu segnen. Du wirst im Bereich des Glaubens etwas von ihnen empfangen. Christen bauen sich im heiligsten Glauben gegenseitig auf, wenn sie sich miteinander treffen.

Ein Mensch kann nicht für sich allein leben. Eine glühende Kohle, die von den anderen brutzelnden Kohlen entfernt wird, geht aus und wird schwarz. Ein Christ muss dort Gemeinschaft haben, wo andere für Christus brennen. Wir brauchen einander, um weiterhin mit dem Feuer des Geistes zu glühen. Sei nicht allein mit toten Holzstücken, weil du dann sterben wirst. Ein Baum, der allein ist, wird vom Wind umgeweht werden, aber ein Baum im Wald wird durch alle anderen Bäume geschützt.

1,13 – „Ich will aber nicht, dass euch unbekannt sei, Brüder, dass ich mir oft vorgenommen habe, zu euch zu kommen - und bis jetzt verhindert worden bin -, damit ich auch unter euch einige Frucht haben möchte, wie auch unter den übrigen Nationen.“ Menschen nehmen an: „Wenn es Gottes Wille für Paulus gewesen wäre, nach Rom zu gehen, hätte der Weg sich geöffnet. Wenn Gott dich an einen Ort schickt, wird es keine Probleme geben.“ Dieses Denken wird hier widerlegt. Paulus ist ein Vorbild für die Gemeinde, jemand, den Gott aufstehen lassen hat, um der Lehrer der Gemeinde zu sein. Neben Jesus und dem Heiligen Geist ist Paulus der Lehrer der Gemeinde. Er stellte das Muster auf. Deshalb muss das, was wir in Paulus’ Leben sehen, richtig sein. Er versuchte einige Male, nach Rom zu reisen, aber wurde verhindert.

Trotzdem können wir Gott danken, dass Paulus daran gehindert wurde, nach Rom zu reisen. Sonst hätten wir den Brief an die Römer nicht gehabt. Indem er daran gehindert wurde, Rom zu erreichen, wurde es Paulus erlaubt, seinen Dienst in anderen Orten erfolgreich zu erfüllen. Rom war zur Zeit von Paulus das Zentrum der Welt. Alle Straßen führten nach Rom und Rom beeinflusste das Reich. Somit wünschte Paulus sich natürlich, dorthin zu reisen. Sein Motiv war jedoch ein vorherrschender Wunsch danach, Frucht unter den Nationen zu haben. Jesaja 32,20 sagt „an allen Wassern sät“.

Paulus sagte: „...damit ich auch unter euch einige Frucht haben möchte.“ Es muss unser Wunsch sein, dass unsere Zweige über die Mauer wachsen, dass wir nicht nur in unserer örtlichen Gemeinde Frucht haben, sondern auch in anderen Nationen. Ob es durch Geben, Schreiben, Training für Menschen in unserer Gemeinde ist, die einen Ruf auf das Missionsfeld haben oder indem wir selbst dorthin gehen ist, jeder Pastor sollte sich wünschen, Frucht unter den Nationen zu haben.

1,14 „Sowohl Griechen als auch Nichtgriechen, sowohl Weisen als auch Unverständigen bin ich ein Schuldner.“ Paulus nahm die Stellung eines Schuldners ein. Er hatte anderen gegenüber eine Schuld, die er zurückbezahlen musste. (1. Kor. 9,16) Paulus erhielt große Wahrheit und Offenbarung von Gott, die seine Seele vor der Zerstörung bewahrt hatten. Deshalb fühlte er sich verpflichtet, diese lebensrettenden Wahrheiten anderen mitzuteilen. Wenn wir auch etwas von Gott empfangen, sind wir verpflichtet, das an andere zu geben, was wir wissen. Dies muss unsere Einstellung sein.

Vielleicht haben wir eine Bibelschule besucht und das Wort Gottes viel mehr studiert als andere. Das versetzt uns in die Stellung, ein Schuldner zu sein. Wir sind anderen etwas schuldig. Je mehr wir haben, desto mehr sind wir schuldig und desto mehr Verantwortung haben wir, es anderen mitzuteilen. Wir dürfen die Erkenntnis oder die Segnungen, die wir haben, nie behalten, sondern müssen sie immer weitergeben. Eine der Schlüsseleigenschaften des Evangeliums Christi ist in Johannes 3,16 zu finden: „Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab.“ Wenn wir Liebe haben, müssen wir geben. Wir müssen in jedem Bereich austeilen – im Bereich der Finanzen, im Bereich des Zeugnisgebens. Wir müssen bei jedem Aspekt geben. Wir müssen anderen von uns selbst geben.

1,15 – „Dementsprechend bin ich, soviel an mir ist, willig, auch euch, die ihr in Rom seid, das Evangelium zu verkündigen.“ Paulus sagte, dass er in vielen Ländern gewesen war, aber auch nach Rom kommen musste. Er war bereit seine ganze Kraft aufzuwenden, um das Evangelium zu predigen. Paulus sagte: „Ich bin bereit.“ Vergleiche dies mit einem bereitwilligen Verstand aus 2. Korinther 8,12. Gott schaut auf unsere Absichten, unsere Bereitwilligkeit zu gehen, nicht unbedingt auf unsere Fähigkeit zu gehen.