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Sofia, liebt Geschichten über Einhörner. Sind das nur Fabelwesen, oder gibt es sie wirklich? Sofia träumt davon, einmal eines zu sehen. Eines Tages lernt sie den geheimnisvollen Jungen Noah kennen. Sie ahnt nicht, dass nun ihr Traum wahr wird, denn Noah nimmt sie mit in sein Zuhause. Durch ein verstecktes Portal gelangen sie in eine wunderbare und verzauberte Welt ...
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Seitenzahl: 97
Veröffentlichungsjahr: 2022
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Eine seltsame Begegnung
Der fremde Junge
Der geheimnisvolle Garten
Im Zauberwald
Sonderbare Ereignisse
Am See
Wieder im Zauberwald
Merkwürdige Geschehnisse
Sonderbare Ereignisse
Ausflug zur Sonnenburg
Sofia und Lena in Gefahr
Überraschung am Schulbeginn
Quietsch! Sofia saß nachdenklich auf der Schaukel, die am großen Nussbaum hing. Quietsch! Langsam schaukelte sie auf und ab. Quietsch, quietsch… Dieses Geräusch nervte! Ihr Vater hatte versprochen die Schaukel zu ölen, doch durch seinen neuen Job war er noch nicht dazu gekommen. Dabei war es schon vier Wochen her, seit sie und ihre kleine Schwester Emma die Schaukel zum Osterfest bekommen hatten. Zur großen Freude von Sofia war auch ein Trampolin dabei. Emma hatte außerdem noch einen Sandkasten bekommen.
Nach den Semesterferien im Februar waren die Eltern mit Sofia und Emma in diesen Ort und in dieses Haus mit dem großen Garten gezogen. Vorher hatten sie in einer kleinen Wohnung in der Stadt gelebt. Sofia hatte nun ein eigenes Zimmer, worüber sie sehr froh war. Sie durfte es nach ihrem Geschmack selbst einrichten. Das Schönste in ihrem neuen Zimmer war das große weiße Bett. Ihre Mutter hatte ihr eine bunte Decke aus vielen Stoffresten genäht. Darauf konnte man so herrlich herumlümmeln und sich dabei in ein Buch vertiefen. Am liebsten las sie Bücher über Einhörner. Diese mystischen Fabelwesen faszinierten sie. Ihre Mutter musste manchmal ein Machtwort sprechen, damit Sofia nebenbei auch noch an ihre Schulaufgaben dachte. Ach ja die Schule! Sofia dachte an den heutigen Vormittag. Da war wieder einmal diese Marlene mit ihren Freundinnen aufgetaucht. Immer sagte sie „Zwerg“ zu Sofia, weil sie die Kleinste in der Klasse war. Lena, die in der Klasse neben ihr saß, meinte zwar, sie solle sich nichts daraus machen und Marlene einfach nicht beachten, doch es kränkte sie trotzdem.
Quietsch, quietsch, quietsch…! Sofia versuchte dieses nervige Geräusch nicht zu hören. Immer höher schaukelte Sofia nun. Sie schloss dabei ihre Augen. Die Sonne blinzelte durch die Blätter des Baumes. Bunte Farbpunkte erschienen nun vor ihren Augen und sie träumte sich weit weg an einen Ort, wo es egal war, ob man groß oder klein war.
„Sofia!“ Unsanft riss eine Stimme sie aus ihrem
Tagtraum. Sofia wäre beinahe vor Schreck von der Schaukel gefallen. Emma, die bis eben friedlich im Sandkasten gespielt hatte, stand nun neben ihr und fasste sie am Ärmel.
„Mir ist so langweilig“, sagte sie.
„Spiel am Trampolin!“, meinte Sofia leicht verärgert.
„Mag nicht“, antwortete Emma.
„Oder spiel mit deinen Puppen!“
„Mag ich auch nicht!“ sagte Emma und lief nun ins Haus.
Quietsch…! Sofia schaukelte weiter. Da hörte sie ihre Mutter nach ihr rufen.
„Sofia, geh bitte mit Emma auf den Spielplatz, ich habe leider keine Zeit.“
„Spielplatz? Welchen meinst du?“, fragte Sofia und runzelte die Stirn.
„Na, der in der Nähe vom Kindergarten!“, ihre Mutter sah Sofia verwundert an. „Einfach die Straße runter, an der Ecke nach links und die nächste Straße nochmals nach links. Dann bist du ungefähr fünfzig Meter nach dem Kindergarten beim Spielplatz. Du kannst ihn gar nicht
übersehen, er ist sehr groß.“
„Ja, ist gut“, erwiderte Sofia murrend, da sie viel lieber hier im Garten weiter auf der Schaukel gesessen hätte. Seufzend stieg sie herab und nahm ihre kleine Schwester an die Hand. Wenn man die beiden so nebeneinander sah, konnte man denken sie seien Zwillinge. Emma war fast genauso groß wie Sofia. Dabei war Emma erst 5 Jahre alt. Sofia war schon 9 und ging in die vierte Klasse. Als sie um die letzte Ecke bogen, sah Sofia auf der anderen Straßenseite einen verwilderten Garten. Hohe Bäume standen darin.
„Komm, lass uns das mal ansehen“, meinte Sofia und zog Emma über die Straße.
„Och, da steht ja nur das olle Haus drin, das ist ja schon ganz kaputt“, maulte Emma und wollte sogleich weitergehen. „Nun komm schon, ich möchte mir den Garten trotzdem kurz ansehen“, sagte Sofia und ließ Emmas Hand nicht los, sodass ihrer Schwester nichts Anderes übrigblieb als ihr zu folgen. Seltsame Blumen und Sträucher wuchsen am Zaun, der sehr hoch war. Doch durch die Zaunlatten konnte man dennoch einen Blick in den Garten werfen. Und wirklich - da stand ein Haus. Dem Dach fehlten einige Ziegel, fast alle Fensterscheiben waren kaputt. Einige Fenster waren ganz herausgefallen und lagen im Gras vor dem Haus. Der Verputz fehlte an vielen Stellen der Mauer, sodass die Ziegel darunter zu sehen waren.
Der Gartenweg der zum Haus führte, war von Unkraut überwuchert. Es sah aus als ob er schon lange nicht mehr benutzt worden war. Sofia ließ ihren Blick weiter in den Garten schweifen. Er schien riesig zu sein. Ihr Blick fiel auf die Wiese neben dem Gartenweg. Sie sah, dass das Gras plattgetreten war und ein schmaler Pfad in den hinteren Teil des Gartens führte.
„Können wir nun endlich auf den Spielplatz gehen?“, drängte Emma und zog heftig an Sofias Hand. Seufzend gab Sofia nach und ging nun mit Emma weiter. Auf dem Spielplatz angekommen, lief Emma gleich zu ihren Kindergartenfreuden. Sofia sah sich unschlüssig um. Da gab es mehrere Schaukeln und drüben neben dem Zaun eine Seilbahn. Das größte Spielgerät aber stand mitten auf dem Spielplatz. Ein riesiger Kletterturm mit Hängebrücke und einer Rutsche, auf der man von ganz oben in Serpentinen nach unten sausen konnte. Mehrere Kinder aus ihrer Klasse turnten darauf herum. Lena und leider auch die nervige Marlene mit ihren Freundinnen waren mit dabei
„Sofia!“, rief Lena freundlich als sie sie entdeckte. “Komm doch her, es ist total lustig hier oben!“ Sofia zögerte einen Moment, überwand dann aber ihre
Scheu und ging langsam zum Kletterturm
„Emma!“, sagte Sofia als sie am Sandkasten, in dem ihre Schwester saß, vorbeikam. „Ich bin am
Kletterturm!“
„Ja, gut“, erwiderte Emma und spielte weiter fröhlich mit ihren Freundinnen.
Langsam stieg Sofia nun die Stufen zur Rutsche hinauf. Oben angekommen, setzte sie sich hin und blickte nach unten. Dabei wurde ihr etwas schwindelig, sodass sie sich nicht traute hinunter zu rutschen. Plötzlich hörte sie hinter sich ärgerliche Stimmen: „Was ist los, warum geht es hier nicht weiter?“
„Da ist dieser Zwerg aus meiner Klasse!“, hörte Sofia eine ihr bekannte Stimme rufen „Wie ist die mit ihren kurzen Beinen überhaupt hier rauf gekommen?“ Dabei lachte sie gemein. Sofia drehte sich um und blickte ins Gesicht von Marlene. Gleich darauf spürte Sofia einen Stoß und bevor sie sich noch festhalten konnte, rutschte sie mit hohem Tempo abwärts und begann laut zu schreien. Als sie bemerkte, dass es ihr dennoch Spaß machte, verlor sie ihre Angst und stieg, kaum unten angekommen, wieder die Treppe zur Rutsche hoch. Marlene war inzwischen mit ihren Freundinnen ebenfalls nach unten gerutscht und lief nun zur Seilbahn. Lena, die die gemeinen Worte gehört hatte, sagte: „Komm, mach dir nichts daraus, du weißt ja, wie blöd Marlene ist.“
„Ja, ist mir auch wirklich egal“, erwiderte Sofia, aber ihre Stimme klang traurig dabei, denn es war ihr in Wirklichkeit nicht egal, dass sie wegen ihrer Größe immer wieder ausgelacht wurde. Gerade als Sofia, diesmal mutiger, wieder die Rutsche nach unten sausen wollte, bemerkte sie einen bunten Schimmer am Spielplatzrand. Verwundert rieb sie sich die Augen. Als sie nochmals hinsah, stand dort ein Junge, der eigenartig aussah. Seine Hose war braun und aus Wolle, dazu hatte er einen bunten Pulli mit Fransen an. Seine braunen lockigen Haare standen wirr vom Kopf ab. Langsam kam er näher. Aber was war das? Immer wieder war dieser Schimmer um den Jungen herum zu sehen. Kaum war er beim Kletterturm angelangt, war er plötzlich verschwunden.
„Hey, hast du das auch gesehen?“, fragte Sofia. „Nein, was soll ich gesehen haben?“, fragte Lena erstaunt.
„Na, dieser Junge, der da gerade über den Spielplatz kam. Der so eigenartig geleuchtet hat!“, rief Sofia aufgeregt. “Aber nun ist er wieder weg“, sagte sie enttäuscht.
„Welchen Jungen denn?“, fragte Lena. „Ich habe keinen gesehen und was soll mit dem gewesen sein? Der hat geleuchtet?“, fragte sie ungläubig. Gleich darauf brach sie in Gelächter aus! Sofia lachte zwar auch mit, doch sie dachte sich, dass sie sich sicher nicht getäuscht hatte. Sie hatte den Jungen gesehen und er hatte auch geleuchtet!
Sie spielte noch eine Zeitlang mit Lena und den anderen am Klettergerüst. Später, als sie mit ihrer kleinen Schwester den Spielplatz verließ, stand plötzlich dieser Junge am Tor vor dem verwilderten Garten. Wieder umgab ihn dieser eigenartige bunte Schimmer. Eilig lief Sofia, ihre sich sträubende Schwester hinter sich herziehend, zum Garten. Doch kurz bevor sie das Gartentor erreichten und Sofia ihn fragen konnte, wer er war und woher er kam, war er wieder verschwunden. „Sehe ich nun doch Gespenster?“, dachte sie und schüttelte verwundert den Kopf.
„Hast du den Jungen auch gesehen?“, fragte Sofia nun Emma.
„Nein, welchen Jungen denn, du hast mich ja so toll gezogen, dass ich außer der Straße überhaupt nichts anderes gesehen habe“, beschwerte sich Emma mürrisch. Abends im Bett konnte Sofia lange nicht einschlafen. Dieser merkwürdige Junge ging ihr nicht aus dem Kopf. Sie versuchte sich mit Lesen abzulenken, doch immer wieder schweiften ihre Gedanken zu den Ereignissen des
Nachmittags. Schließlich wurde sie aber doch müde und schlief wenig später ein.
Am nächsten Tag in der großen Pause saß Sofia alleine in einer Ecke und aß ihre Jause, als Lena über den Schulhof zu ihr lief.
„War toll gestern auf dem Spielplatz, oder?“, fragte sie Sofia.
„Schon, aber diese Marlene ist echt blöd“, erwiderte Sofia.
„Ja, aber am besten ist, du beachtest sie einfach nicht“, meinte Lena und fragte: „Magst du heute Nachmittag zu mir kommen?“
„Ja gern!“, rief Sofia, erfreut, dass Lena nun ihre Freundin war. Als es zur nächsten Stunde läutete, lief sie Hand in Hand mit Lena zurück in die Klasse.
„Bis heute Nachmittag“, sagte Lena als sie nach dem Unterricht aus dem Schulgebäude kamen.
„Ich freue mich schon.“
„Ja, ich mich auch“, erwiderte Sofia und lief nun fröhlich nach Hause.
„Mama!“, rief sie, kaum, dass sie zu Hause angekommen war „Darf ich heute Nachmittag zu
Lena gehen?“
„Lena?“, fragte ihre Mutter erstaunt.
„Ja, die sitzt in der Klasse neben mir.“
„Ach ja, stimmt“, sagte Sofias Mutter. „Ja, natürlich darfst du zu ihr gehen.“
Sofia setzte sich gleich nach dem Mittagessen an ihren Schreibtisch, um die Aufgaben zu erledigen. Sie grübelte gerade über einem schwierigen Rechenbeispiel und sah dabei aus dem Fenster. Was war das? Da stand dieser merkwürdige Junge vor dem Haus am Gartenzaun. Rund um ihn war wieder dieser bunte Schimmer zu sehen. Sofia sprang auf und lief aufgeregt in den Garten, aber der Junge war schon wieder verschwunden. Sofia schüttelte verwundert den Kopf und ging zurück ins Haus. Sie setzte sich erneut an ihre Hausaufgaben, konnte sich aber nicht so recht konzentrieren. Schließlich war sie aber doch fertig und packte ihre Schulsachen ein.
„Mama, ich gehe jetzt zu Lena!“, rief sie und eilte aus dem Haus. Sofia wollte gerade aus dem Gartentor laufen, als plötzlich schon wieder dieser Junge davorstand. Auch heute hatte er die gleiche merkwürdige Kleidung an.
„Hallo!“, sprach Sofia ihn an. „Wohnst du hier in der Nähe?“
Der Junge gab ihr darauf keine Antwort und fragte stattdessen: „Was ist das für ein Ding, das da in deinem Garten steht?“, er zeigte auf das Trampolin.
„Das ist ein Trampolin!“, erwiderte Sofia, „Kennst du das nicht?“
Der Junge schüttelte den Kopf.
„Was macht man damit?“, fragte er.
„Das weißt du nicht?“, fragte Sofia erstaunt und begann zu lachen. Wieder schüttelte er den Kopf
„Soll ich es dir zeigen?“
„Ja gerne“, antwortete der Junge freudig und folgte Sofia, die vor ihm in den Garten ging.
„Wie heißt du?“, fragte Sofia.