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Wenn es zu viele Betroffene gibt, reicht eine Geschichte nicht aus, um ihnen Gehör zu verschaffen. Zu groß und zu zahlreich sind die Möglichkeiten, die Menschen zu Monstern machen ‒ und andere zu Opfern. Vier Leben, vier Erfahrungen, viermal Dunkelheit. Weil wir viele sind. Dies sind Katjas, Bernds, Juttas und Svens Geschichten. HART UNGESCHÖNT SCHONUNGSLOS Mit einem Teil des Erlöses unterstützt Lamia Flos den Weißen Ring e.V. ‒ damit das Geld dort ankommt, wo es am dringendsten gebraucht wird: bei den Opfern.
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Veröffentlichungsjahr: 2025
© 2024 by Lamia Flos
Lektorat, Korrektorat und Satz: Jasmin Kraft
Cover: Jasmin Kraft
Bildnachweis: Adobe Stock #719971540
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist die Autorin verantwortlich. Jede Verwertung ohne ihre Zustimmung ist unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag der Autorin, zu erreichen unter: Stark Autorenservice, Abteilung »Impressumsservice«, Untere Au 6b, 93426 Roding, Deutschland.
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Wenn es zu viele Betroffene gibt, reicht eine Geschichte nicht aus, um ihnen Gehör zu verschaffen. Zu groß und zu zahlreich sind die Möglichkeiten, die Menschen zu Monstern machen ‒ und andere zu Opfern.
Vier Leben, vier Erfahrungen, viermal Dunkelheit.
Weil wir viele sind.
Dies sind Katjas, Bernds, Juttas und Svens Geschichten.
HART.
UNGESCHÖNT.
SCHONUNGSLOS.
Mit einem Teil des Erlöses unterstützt Lamia Flos den Weißen Ring e.V. ‒ damit das Geld dort ankommt, wo es am dringendsten gebraucht wird: bei den Opfern.
Lamia Flos kennt die Abgründe der Menschen aus erster Hand.
Sie ist den Fängen ihrer an Borderline erkrankten, toxischen Mutter entkommen und hat sieben Jahre Ehe mit einem Albtraummann überlebt.
Heute leiht sie Betroffenen ihre Stimme und engagiert sich in der Opferhilfe.
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Über das Buch
Über die Autorin
Teil I
Katja
Vorwort
1. Der Dachboden
2. Die Löwin
3. Der Junge
4. Die Prüfung
5. Der Junge
6. Die Löwin
7. Das Wochenende
8. Das Ergebnis
9. Die Reaktion
10. Die Retourkutsche
11. Die Pein
12. Die Eifersucht
13. Das Ende
14. Die Löwin
Teil II
Bernd
1. Opfer
2. Täter
Teil III
Jutta
Der Anfang vom Ende
Teil IV
Sven und Peter
Monster in meinem Kopf
Hilfe für Betroffene
Weitere Bücher von Lamia Flos
Ich heiße Hartmut und bin Rentner. In dieser Geschichte, die schon eine Weile her ist, geht es um meine Tochter – und um mein Versagen als Vater.
Mein bester Freund Kurt sagt immer: »Du musst dir den Scheiß von der Seele reden, Junge.« Und wahrscheinlich hat er damit recht, denn dieser Scheiß quält mich bereits seit Jahrzehnten.
Kurts Frau Paula liest ständig diesen Kram. Sie nennt diese Bücher Elendsgeschichten und hat so gut wie alles gelesen, was es auf dem Markt gibt. Ich konnte nie verstehen, warum sie so etwas liest, aber ihr habe ich es zu verdanken, dass Katja jetzt eine Stimme bekommen hat, und zwar meine (oder vielleicht auch unsere), umgesetzt von einer wildfremden Autorin.
Paula kam vor einigen Monaten mit einem Buch bei mir vorbei. Sie schlug es irgendwo ziemlich am Ende auf, hielt mir eine Seite unter die Nase und sagte: »Schreib da hin, Hartmut!«
Es war die E-Mail-Adresse von Lamia Flos. Ich betrachtete das Buch, drehte es in meinen Händen und war grundsätzlich skeptisch. Der Titel erschien mir reißerisch und das Buch selbst äußerlich wenig ansprechend. Wie sollte mir das bitte helfen?
Aber Paula ließ nicht locker und meinte, nach all den Jahren, in denen sie mein Elend mitangesehen hätte, wäre es genug. Hier gäbe es jetzt eine Möglichkeit für mich, alles aufzuarbeiten und mit der Sache abzuschließen. Ich solle mich nicht so anstellen und das Buch lesen. Ihr zuliebe.
Ich kenne Paula und Kurt schon fast mein ganzes Leben lang. Wir sind zusammen zur Schule gegangen. Kurt hat es wie ich gemacht und seine Jugendliebe geheiratet. Paula kann man einfach nichts abschlagen. Ich musste dieses Buch also lesen, ob ich wollte oder nicht, ansonsten hätte sie mich nicht in Ruhe gelassen.
Zähneknirschend las ich also ein Buch über eine junge Frau, die sich aus Liebe für ihren Freund prostituiert hat.
Immer wieder dachte ich: Was hat denn das mit uns zu tun?
Wie soll mir das helfen, mit meinen Gedanken zurechtzukommen? Aber je mehr ich las, desto mehr begriff ich, was Paula mir damit sagen wollte.
Es gibt Menschen, denen so Schlimmes widerfahren ist, dass sie nicht in der Lage sind, sich Hilfe zu holen, sich Familie und Freunden zu öffnen. Und schon gar nicht irgendeinem Therapeuten. Und dennoch brodelt in diesen Leuten eine furchtbare Geschichte, die auf irgendeine Weise rausmuss.
Die Bücher von Lamia Flos verleihen solchen Menschen eine Stimme. Niemand muss sein Gesicht zeigen, niemand muss zu einem Gespräch erscheinen, aber jeder kann sein Leid in die Welt hinausbrüllen und anklagend auf all jene zeigen, die anderen grauenvolle Dinge antun; und vielleicht damit abschließen.
Ich war angenehm überrascht, dass – inzwischen habe ich alle Bücher dieser Autorin gelesen – jede Geschichte einen anderen »Klang« hatte. Anders kann ich es nicht beschreiben. Mir imponiert das Wahren der Individualität eines jeden Schicksals. Als hätten die Betroffenen alles selbst aufgeschrieben, auf ihre Weise. Da steckt von jedem Opfer ein Stückchen Seele drin.
So etwas wie einen einheitlichen Stil fand ich nicht, stattdessen wurde sich einfühlsam in jedes einzelne Schicksal eingearbeitet, sodass ich schließlich verstand, was Paula von mir wollte. Katja würde ihre Geschichte erzählen können, wie es mir selbst nie möglich wäre. Und das, ohne mich an irgendeinem Punkt entblößen zu müssen.
Die Zusammenarbeit mit Frau Flos war dementsprechend entspannt und befreiend. Ich musste mich nicht mit ihr treffen und konnte ihr Sprachnachrichten senden, wann immer ich mich dazu in der Lage sah. Entgegen allen Erwartungen hatte ich kein Problem damit, Fragen zu beantworten, Beschreibungen zu ergänzen und schließlich auch mit der Autorin zu telefonieren. Sie drängte mich nicht, machte aber darauf aufmerksam, sich ein Bild von mir als Mensch machen zu müssen, um zu verstehen, wie ich mich ausdrücke bzw. Sätze formuliere. Welche Ausdrücke mag ich, welche würde ich niemals verwenden? Die Arbeit an solch einem Buch ist komplexer, als ich es mir vorgestellt hatte, was meine Vorurteile in Bezug auf diese Art der Lektüre vollständig ausräumte.
Dennoch war das alles ein schwerer Brocken für mich. Die Schuld und das Gefühl, in allem komplett versagt zu haben, nagten so sehr an mir, dass ich oft nicht die richtigen Worte fand, aber nach vielen Wochen voller furchtbarer Erinnerungen war alles raus, und es fühlte sich an, als hätte man mich von einem Übel befreit und mir die Bürde des Scheiterns abgenommen, auch wenn das grundsätzlich nicht möglich ist.