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Das Gesicht ist die Bühne der Emotionen Wie fühlt sich mein Gegenüber gerade? Das richtig wahrzunehmen ist in nahezu allen beruflichen und privaten Situationen die Basis für ein gutes Miteinander, eine harmonische und erfolgreiche Zusammenarbeit und für Vertrauen und Wertschätzung. Nirgends werden Emotionen so deutlich wie im Gesicht. Wenn Sie also die Gefühle Ihrer Mitmenschen besser „lesen“ und so Ihre Empathiefähigkeit ausbauen möchten, lohnt sich ein Training im Erkennen und Deuten von Gesichtsausdrücken, insbesondere von Mikroexpressionen. Letztere zeigen sich nur für den Bruchteil einer Sekunde und geben Aufschluss über unbewusste oder unterdrückte Emotionen. Wer die Mimik richtig lesen kann, erfasst nicht nur schnell, wie andere Menschen sich wirklich fühlen, sondern erkennt auch die eigene Wirkung auf andere und kann besser sehen, ob jemand lügt. Das reich bebilderte Buch unterstützt Leserinnen und Leser darin, Aufschluss über die deutlich sichtbare – aber manchmal auch sehr subtile – Mimik ihrer Mitmenschen zu erlangen.
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Seitenzahl: 285
Dirk W. EilertMimikresonanz Gefühle sehen. Menschen verstehen
Copyright: © Junfermann Verlag, Paderborn 2013
Copyright © der Fotos (Umschlag und Innenteil): Bettina Volke
Covergestaltung / Reihenentwurf: Christian Tschepp
Fotos: (Darwin) © nickolae, Fotolia.com; (Sanduhr) © Sashkin, Fotolia.com; (Stoppuhr) © Alex Kalmbach, Fotolia.com; (Mikroskop) © Alexandr Mitiuc, Fotolia.com; (Button) © beermedia, Fotolia.com
Alle Rechte vorbehalten.
Erscheinungsdatum dieser eBook-Ausgabe: 2013
Satz & Digitalisierung: JUNFERMANN Druck & Service, Paderborn
ISBN der Printausgabe: 978-3-87387-961-4 ISBN dieses eBooks: 978-3-87387-962-1
Für meine Frau Ute, ohne die es dieses Buch nicht geben würde. Danke für deine unermüdliche Unterstützung.
Und für meine Töchter Sophie und Emelie, die mir gezeigt haben, was bedingungslose Liebe ist.
Dieses Buch ist für eure Zukunft.
„Emotionale Intelligenz ist der Kitt, der unsere Beziehungen zusammenhält. Und unsere Beziehungen sind es, die die Welt zusammenhalten.
Unsere Beziehungen sind unsere Zukunft.“
Das Erkennen von Mimik und Körpersprache ist aus meiner Sicht die wichtigste Grundfähigkeit in der Kommunikation. Mimik und Körpersprache stellen auf unverfälschte Art und Weise zwischenmenschliche Verbindung her. Sie sind das machtvollste Hilfsmittel beim Verstehen der Gefühle und Bedürfnisse unserer Mitmenschen. Das Spiegeln von Gesichtsausdrücken ist die erste Sprache, die wir als Baby erlernen. Im weiteren Verlauf der Persönlichkeitsentwicklung ist die Fähigkeit zur Mimikresonanz die bedeutendste „Übersetzungssoftware“ beim Erkennen der Handlungsabsichten unserer Umwelt.
Als ich hörte, dass Dirk Eilert ein Buch über Gesichtsausdrücke und deren Deutung schreibt, war ich froh und enttäuscht zugleich. Enttäuscht, weil ich den gleichen Plan hegte und sogar schon ein passendes Exposé verfasst hatte. Froh, weil ich mir keinen besseren Autor als Dirk Eilert für dieses Buch vorstellen kann.
Ich kenne Dirk Eilert als einen Mann der Tat und als Top-Experten auf seinem Gebiet. Aus Leidenschaft hat er das Fach der Mimikdeutung nach Deutschland geholt, wo es im Unterschied zu den USA noch bis vor kurzer Zeit ein Schattendasein fristete. Dirk Eilert, der wie ich ein Bewunderer der Arbeiten von Paul Ekman ist, analysierte minutiös sämtliche Originalquellen zur Emotions- und Gesichterforschung. Schließlich entwickelte er unter dem Titel „Mimikresonanz“ ein Konzept, das die Errungenschaften der Trainingssysteme seiner Vorgänger aufgreift und einen entscheidenden Schritt weitertreibt. Sein ergänzendes internetbasiertes Trainingssystem ist vom Standpunkt der Benutzerfreundlichkeit und dem Preis-Leistungsverhältnis konkurrenzlos.
Als Mediationsausbilder und Trainer für Gewaltfreie Kommunikation empfehle ich das Trainingsportal und die Mimikresonanz-Ausbildungen von Dirk Eilert allen Menschen, die professionell und privat die Gefühlsäußerungen ihrer Mitmenschen, Klienten und Kollegen besser verstehen wollen. Das tägliche Training der Wahrnehmung von Gefühlsäußerungen steigert spürbar die eigene Empathiefähigkeit. Indem Sie die Emotionen anderer Menschen besser erkennen und zuordnen, schulen Sie auch die Achtsamkeit für eigene Gefühle. Das Training der Mimikresonanz unterstützt Sie dabei, die Stimmungen anderer pro-aktiv aufzugreifen und anzusprechen, aber auch sich selbst klarer zu artikulieren.
Das vorliegende Buch liefert Ihnen zahlreiche Informationen, um in dieses Training einzusteigen und den Blick für Gefühle, Stimmungen und Handlungsabsichten anderer zu schärfen. Ich bin mir sicher, dass Dirk Eilerts Buch besser geworden ist, als das, welches mir vorschwebte. Denn wenn ich tief in mich hineinhöre, hätte ich dieses Buch nur geschrieben, weil es bislang auf dem deutschen Markt fehlte und ich mir ein solches Tool als wichtigen Bestandteil beim Training einer empathischen Führungskultur dringend gewünscht habe. Deshalb ist meine Enttäuschung inzwischen dieser speziellen Art von Dankbarkeit gewichen, der Dirk Eilert in seinem Vorwort eine Ode gewidmet hat.
Al WeckertDiplomvolkswirt, Organisationsentwickler und Autorhttp://www.empathie.com
Dieses Buch handelt von emotionaler Intelligenz, die eng mit unserer emotionalen Gesundheit verwoben ist. Wissenschaftliche Studien der positiven Psychologie haben gezeigt, dass keine Fähigkeit unsere emotionale Gesundheit so stark beeinflusst wie Dankbarkeit. Auch ist sie eine der Grundlagen für eine empathische Kommunikation, bringt sie uns doch in Kontakt mit unserem Herzen. Und darum geht es im Besonderen in diesem Buch: Menschen besser zu verstehen, um empathischer kommunizieren zu können.
Gleichzeitig ist Dankbarkeit traurigerweise in der heutigen Zeit ein Gefühl, das meist nur sehr kümmerlich gepflegt wird. Wenn wir etwas neu haben – egal ob einen Job, eine Beziehung, ein Auto oder etwas anderes –, wissen wir es zu schätzen und freuen uns oft jeden Tag darüber. Einige Zeit später jedoch beginnt der Fokus sich zu verschieben. Uns fallen mehr und mehr die Dinge auf, die uns stören. Dabei ist meist das Einzige, was sich geändert hat, die Richtung unserer Aufmerksamkeit. Das Gute aber ist: Wir können uns Dankbarkeit zur Gewohnheit machen, indem wir uns kleine Rituale aneignen, um sie zu kultivieren. Und es lohnt sich, gleich damit zu beginnen, denn wie oft zeigen wir Dankbarkeit erst dann, wenn das, wofür wir dankbar sind, nicht mehr da ist. Ich möchte deshalb gleich zu Beginn dieses Buches all den Menschen Danke sagen, die mich in seinem Entstehungsprozess unterstützt und das Buch somit möglich gemacht haben.
Beginnen möchte ich mit meinen Eltern, von denen ich gelernt habe, wie wichtig es ist, bei dem was man tut, seinem Herzen zu folgen. Ihnen habe ich es neben vielen anderen Dingen zu verdanken, dass ich heute mit ganzem Herzen einen Beruf ausübe, den ich liebe. So dass es mir häufig wie Steven Spielberg geht, der einmal gesagt hat: „Wenn ich morgens aufwache, bin ich so begeistert, dass ich nicht frühstücken kann.“
Danken möchte ich auch meiner Frau für ihre unermüdliche Unterstützung und ihre unendliche Liebe, die sie mir jeden Tag schenkt. Manchmal unterstützt sie sichtbar im Seminar oder Coaching, oft aber auch macht sie – unbemerkt im Hintergrund – möglich, was da ist, und lässt meine Kreativität lebendig werden.
Ich danke auch meinen beiden Töchtern, Sophie (5) und Emelie (3), dass sie da sind und mein Leben in jedem Augenblick bereichern. Sophie ist eine wahre Meisterin im Erkennen von Mikroexpressionen und kann die sieben Basisemotionen, die wir uns unter anderem in diesem Buch anschauen werden, schon sehr gut malen. Das Malen von Gefühlsausdrücken ist übrigens eine gute Herangehensweise, um schon den Kleinen dieses Thema spielerisch nahezubringen. Hier sehen Sie eines ihrer Kunstwerke, das Sophie extra für dieses Buch gemalt hat – und bekommen gleich eine Möglichkeit, schon an dieser Stelle Ihre Wahrnehmung für die Gefühle in der Mimik zu schärfen. Welche Emotionen erkennen Sie in den Gesichtern?
Und auch Emelie, unsere Kleinste, hat ein paar Gesichtsausdrücke für dieses Buch gemalt. Welche Emotionen sehen Sie in den Mimiken?
Im geordneten Chaos des Alltags wäre die Umsetzung dieses Buches nur schwer möglich gewesen. Deswegen habe ich mich – im kältesten März seit der Wetteraufzeichnung – zurückgezogen in die warme Sonne des Südens. Aus diesem Grund möchte ich auch meinen Schwiegereltern für ihre Gastfreundlichkeit danken. In ihrem Haus in Spanien habe ich den Großteil meiner Gedanken und Gefühle in mein MacBook fließen lassen.
Bedanken möchte ich mich auch bei zwei Menschen, die meinen Lebensweg entscheidend beeinflusst haben: bei meinem NLP-Trainer Karl Nielsen, der mich in die Welt der Neurolinguistischen Programmierung eingeführt hat und bei Susanne Kleinhenz, die mir im richtigen Moment die richtigen Worte gesagt und an mich geglaubt hat. Ohne die Inspiration dieser beiden wunderbaren Menschen wäre ich heute nicht da, wo ich bin.
Für die Fotos in diesem Buch ein herzliches Dankeschön an die Fotografin Bettina Volke, die in ihrer Arbeit die seltene Fähigkeit hat, das Besondere sichtbar zu machen und digital einzufangen.
Zu guter Letzt bedanke ich mich auch bei meinen Seminarteilnehmern und insbesondere bei den Mimikresonanz-Trainern der ersten und zweiten Stunde, die mit ihren Ideen zu diesem Buch beigetragen haben und die immer noch dazu beitragen, dass Mimikresonanz das ist, was es ist, sich ständig weiterentwickelt und in die Welt getragen wird. Danke an Dennis Potreck, Michael Meudt, Dennis Rabe, Violetta Hermann-Rauer, Barbara Kuster, Margarete Stöcker, Silke Meyer, Verena Schmidt-Völlmecke, Frank Meinhardt, Nair Schröder, Annette Lindinger, Gabriele Lieser, Bianca Grünert, Peter Roch, Simone Schneider, Britta Full, Stefanie Eggers, David Holzer, Robert Körner, Dagmar Dollinger, Isabella Herzig, Janine Holt und Silke Gerat.
Berlin und Jávea (Spanien) im Frühjahr 2013 Dirk W. Eilert
Nach diesem Kapitel können Sie die folgenden Fragen beantworten:
Was ist emotionale Intelligenz und warum ist sie wichtig?Was ist Mimikresonanz und in welchen Situationen können Sie sie einsetzen?Was bringt es Ihnen, wenn Sie die Erkenntnisse dieses Buches anwenden?Wie wirken sich Stress und psychische Störungen auf unsere Fähigkeit aus, zu erkennen, wie sich andere Menschen fühlen?Was erwartet Sie in diesem Buch?Bevor wir uns genauer anschauen, was emotionale Intelligenz ist, lassen Sie uns kurz einen Blick darauf werfen, was Emotionen eigentlich sind und warum wir sie haben. Für beides, so denkt man, sollte die Wissenschaft doch schon längst Antworten gefunden haben. Doch dem ist nicht so – zumindest gibt es keine einheitliche Antwort. Es gibt unzählige Definitionen davon, was Emotionen sind, und mindestens genauso viele Ideen, warum wir sie haben. Fakt ist und bleibt: Wir alle haben sie. Und auch wenn es manchmal Situationen gibt, in denen man sich wünscht, nicht mehr zu fühlen, so würde ein Leben ohne Emotionen furchtbar trist sein. Emotionen geben unserem Leben Farbe und einen Sinn. Denn Emotionen bewegen uns. Sie lassen uns lachen und auch weinen, lieben und hassen, umarmen und wegschubsen. Sie sind der Motor des Fortschritts wie auch der Zerstörung. Sie lassen uns zweifeln, aber auch hoffen. Sie sind unser Zugang zur Spiritualität. Sie halten uns zusammen. Und nahezu alles, was wir tun, tun wir, um bestimmte Emotionen zu erleben oder zu vermeiden. Kurz: Emotionen bedeuten Leben. Und unsere Fähigkeit mit ihnen umzugehen – mit den eigenen wie mit denen der anderen – hat großen Einfluss darauf, ob wir Glück und Erfolg in unserem Leben finden oder nicht. Und genau dies ist der Kern der emotionalen Intelligenz.
Emotionale Intelligenz ist die Fähigkeit, eigene und fremde Gefühle richtig wahrzunehmen, zu verstehen und zu beeinflussen. Sie hilft dabei, uns selbst besser zu verstehen, aber auch andere. In einer Welt, die immer schneller zu werden scheint, sind unsere Beziehung zu uns selbst und die Beziehung zu unseren wichtigsten Bezugspersonen zwei der wenigen stabilen Konstanten, die der Veränderung standhalten. Fragt man den 78-jährigen Psychiater und Harvard-Professor George Vaillant, dann ist Empathie – ein elementarer Bestandteil der emotionalen Intelligenz – der wichtigste Faktor für ein erfolgreiches und glückliches Leben. Und er muss es wissen. Vaillant übernahm 1967 die Leitung einer der längsten Studien zum Thema Glück – die Grant-Studie. Und er leitet sie noch heute. Eine Studie, die 1939 begann und an der u. a. 268 Harvard-Absolventen der Jahrgänge 1939 bis 1945 bis zu ihrem 80. Lebensjahr teilnahmen. In einem Interview mit dem Magazin (2013) antwortete Vaillant auf die Frage „Können Sie die Definition von Glück prägnant in einem Satz formulieren?“ mit folgender Aussage: „Glück ist, nicht immer alles gleich und sofort zu wollen, sondern sogar weniger zu wollen. Das heißt, seine Impulse zu kontrollieren und seinen Trieben nicht gleich nachzugeben. Die wahre Glückseligkeit liegt dann in der echten und tiefen Bindung mit anderen Menschen.“ Dies liest sich wie ein Rezept mit den wichtigsten Zutaten emotionaler Intelligenz. In mittlerweile unzähligen weiteren Studien wurde nachgewiesen, dass die emotionale Intelligenz den beruflichen Erfolg und das empfundene Lebensglück weitaus mehr beeinflusst als zum Beispiel der IQ. Auch Zusammenhänge zwischen Gesundheit und emotionaler Intelligenz wurden dokumentiert. Dass sie darüber hinaus eine bedeutende Einflussgröße auf unsere Beziehungsqualität hat, liegt nahe, ist sie doch ausschlaggebend für unsere Fähigkeit, eine Verbindung zu anderen Menschen herzustellen.
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