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Alle Geschöpfe Gottes verdienen Respekt und Güte, ganz besonders jene, die ungeliebt, alt und krank sind. Es ist ein Gewinn, jedem Lebewesen mit Ehrfurcht und Liebe zu begegnen- auch dir selbst. Eine wahre Geschichte - nicht nur für Kinder- über den Kreislauf des Lebens. Es lohnt sich vernachlässigten Tieren eine Chance zu geben. Vielleicht ist es auch dir bestimmt, ein kleines Leben zu retten. Möge dieses Büchlein Saiten in deinem Inneren zum Klingen bringen.
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Seitenzahl: 42
Veröffentlichungsjahr: 2023
Alle Geschöpfe Gottes verdienen Respekt und Güte, ganz besonders jene, die ungeliebt, alt und krank sind. Es ist ein Gewinn, jedem Lebewesen mit Ehrfurcht und Liebe zu begegnen- auch dir selbst.
Eine wahre Geschichte - nicht nur für Kinder- über den Kreislauf des Lebens. Es lohnt sich, vernachlässigten Tieren eine Chance zu geben. Vielleicht ist es auch dir bestimmt, ein kleines Leben zu retten.
Möge dieses Büchlein Saiten in deinem Inneren zum Klingen bringen.
Ein Gebet für Tiere
O Gott. Höre unser Gebet
für unsere Freunde, die Tiere,
besonders für alle die Tiere,
die gejagt werden oder sich verlaufen haben
oder hungrig und verlassen sind-
und sich fürchten;
für alle, die eingeschläfert werden müssen.
Für sie alle erbitten wir Deine Gnade und Dein Erbarmen,
und für alle, die mit ihnen umgehen,
erbitten wir ein mitfühlendes Herz,
eine sanfte Hand und ein freundliches Wort.
Mach uns selbst zu wahren Freunden der Tiere
und lass uns so teilhaben am Glück der Barmherzigen.
(Albert Schweitzer)
Mimi
Max und Leopold
Dank
Mit neun Jahren habe ich mich eigentlich schon auf ein ruhiges Dasein eingerichtet. Und dann bringen mich meine Menschen ins Tierheim, weil die junge Frau ein Baby erwartet. Da ich so hübsch bin, bleibe ich nur ein paar Wochen dort. Kurz vor meinem Geburtstag im April kommt ein älteres Paar in meine etwas karge Behausung und ich zeige mich von der verschmusten Seite. Am liebsten hätte ich mich gleich auf den Rücken gerollt, als der Mann meine Kruppe massiert, aber ich weiß ja, was sich gehört.
Und dann verlassen sie plötzlich meine Wohnstatt und sehen sich meine Artgenossen an. Ich wage einen scheuen Blick durch die Gitterstäbe. Vielleicht kommen sie ja zurück.
Es dauert dann doch eine kleine Ewigkeit, bis sie mich abholen. Man steckt mich in eine graue Kiste, die in das Innere eines Autos verfrachtet wird. Ich fürchte mich und stimme ein Klagelied an, was die Frau dazu bewegt, beruhigend auf mich einzureden.
Im neuen Zuhause, suche ich schnellstmöglich nach einem Zufluchtsort. Doch die Neugier siegt, es gibt schließlich etwas zu Naschen. Dann lasse ich mir die Toilette und meinen Essplatz zeigen. Ein großer Kratzbaum steht im Wohnzimmer, an dem ich meine Krallen schärfen soll. Wozu gibt es Tapeten, Schubladen und andere Kratzmöbel?
Der Mann lockt mich gleich am ersten Abend ins Bett. Als wenn ich da nicht selbst ´drauf gekommen wäre. Man ist ja Menschenfreund. Ich tu´ ihm den Gefallen. Er hat so viel Freude daran.
Ich bin etwas schüchtern und lasse mich nicht gerne hochnehmen. Das hat die Frau in den ersten Tagen schon zu spüren bekommen. Was fällt ihr auch ein, mich wieder in das Körbchen zu stopfen? Sie hat sich dann jedoch offiziell bei mir entschuldigt und ich habe ihr großherzig verziehen.
Es gibt viele neue Verstecke zu entdecken. Weil ich trotz meines Alters immer noch wendig und gelenkig bin, werde ich bewundert, auch für meinen Gang. Sie sagen, ich laufe wie ein Model. Tja, woher hat der Catwalk wohl seinen Namen?
Am liebsten halte ich mich im Bett der beiden auf, besonders dann, wenn sie nicht da sind. Der Mann hat einen tollen Geruch an sich, da ziehe ich mir gerne seine Schlafhose über den Kopf, um damit zu schmusen. Die neuen Menschen haben mich sogar schon dabei gefilmt. Sie machen überhaupt sehr gerne Fotos von mir, was ich irgendwie verstehen kann. Und die Frau spricht laufend davon, wie schön ich sei.
Der Mann gibt sich echt viel Mühe. Er hat den Balkon extra mit einem Netz gesichert, damit mich keiner stehlen kann. Manchmal ruft die Frau trotz allem panisch meinen Namen, wenn ich eine Biene fangen will. Etwas widerwillig gehe ich dann wieder hinein. Es ärgert mich aber schon, wo ich doch so gerne jage.
Allerdings suche ich mir meine Beute lieber selbst aus. Die Menschen schleppen künstlich fiepende Felltiere an. Das hab´ ich ihnen schnell ausgetrieben. Mit dem Futter ist es ähnlich. Ja, es dauert eben, bis man seine Menschen erzogen hat. Manchmal hilft es, wenn ich mich laut beklage oder beleidigt dreinblicke. Die Auswahl der Speisen wird dann auf ein viertes Schüsselchen erweitert. Die Menschen freuen sich, wenn die Schälchen später leer sind.
Leider kann ich dem Mann nicht abgewöhnen, ein rotes saugendes Monster aus der Besenkammer zu holen. Das mag ich gar nicht leiden.
Manchmal stellen sie auch die Möbel um. Dann kommen andere Personen, die mich unbedingt sehen wollen. Das ist mir oft zu viel. Gegen Abend werden sie immer lauter, hören Musik und lachen. Ich liebe Gewohnheiten, wenn man in der kurzen Zeit überhaupt schon davon sprechen kann, und ziehe mich lieber in meine ruhigen Gemächer zurück.